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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 29. Februar 2016

OSCAR-Gewinner 2016

Die Gewinner der 88. Verleihung der Academy Awards:

Bester Film: Spotlight
Darsteller: Leonardo DiCaprio, "The Revenant"

Darstellerin: Brie Larson, "Raum"
Nebendarsteller: Mark Rylance, "Bridge of Spies"
Nebendarstellerin: Alicia Vikander, "The Danish Girl"
Regie: Alejandro González Iñárritu, "The Revenant"
Originaldrehbuch: Josh Singer und Tom McCarthy, "Spotlight"

Adaptiertes Drehbuch: Charles Randolph und Adam McKay, "The Big Short"
Animationsfilm: "Alles steht Kopf"
Fremdsprachiger Film: "Son of Saul", Ungarn
Kamera: Emmanuel Lubezki, "The Revenant"
Schnitt: Margaret Sixel, "Mad Max: Fury Road"

Ausstattung: Colin Gibson und Lisa Thompson, "Mad Max: Fury Road"
Kostüme: Jenny Beavan, "Mad Max: Fury Road"
Makeup und Hairstyling: Lesley Vanderwalt, Elka Wardega und Damian Martin, "Mad Max: Fury Road"
Musik: Ennio Morricone, "The Hateful 8"
Filmsong: "Writing's on the Wall" von Sam Smith und James Napier, "Spectre"
Ton: Chris Jenkins, Gregg Rudloff und Ben Osmo, "Mad Max: Fury Road"
Tonschnitt: Mark A. Mangini und David White, "Mad Max: Fury Road"
Visuelle Effekte: Andrew Whitehurst, Paul Norris, Mark Williams Ardington und Sara Bennett, "Ex Machina"
Dokumentarfilm: "Amy"
Kurz-Dokumentation: "A Girl in the River: The Price of Forgiveness"

Animations-Kurzfilm: "Bear Story" (Chile)
Kurzfilm: "Stutterer"


Die OSCARs verteilen sich damit in diesem Jahr wie folgt:
"Mad Max: Fury Road": 6
"The Revenant": 3
"Spotlight": 2
"The Big Short": 1
"Ex Machina": 1
"Raum": 1
"The Danish Girl": 1
"Bridge of Spies": 1
"Alles steht Kopf": 1
"The Hateful 8'": 1
"Spectre": 1   

Kommentar:
Na, das war doch endlich mal eine OSCAR-Verleihung, die in Sachen Spannung aber wirklich alles gehalten hat, was man sich im Vorfeld davon versprechen konnte! Es gab etliche kleine und größere Überraschungen (wenngleich nicht die große Sensation), von denen die meisten aus meiner Sicht positiv ausfielen, außerdem hätte die Dramaturgie der Verleihungen kaum besser sein können: Zunächst bleiben durch die Drehbuch-Preise die Mitfavoriten "Spotlight" und "The Big Short" beide im Rennen, dann sieht es vorübergehend nach einem Durchmarsch von "Mad Max: Fury Road" aus, doch gerade rechtzeitig bringt sich "The Revanant" mit Regie, Kamera und Hauptdarsteller zurück ins Spiel, nur um am Ende von "Spotlight" übertrumpft zu werden. Da hat sich die Idee der Academy, die OSCARs dieses Jahr grob entsprechend der Produktion eines Films zu verleihen und deshalb mit den Drehbüchern zu beginnen, richtig ausgezahlt – auch wenn die Ausführung eher halbherzig war, da man sich natürlich trotzdem die wichtigsten Kategorien für den Schluß aufgehoben hat und auch nicht alle Schauspieler-Preise am Stück vergeben wollte. Es hat zwar keineswegs in jeder Kategorie mein persönlicher Favorit gewonnen (eigentlich in fast keiner), dennoch bin ich letzten Endes mit allen Geehrten einigermaßen einverstanden.

Die Gewinner:
Davon gibt es viele: "Mad Max: Fury Road" holt sich dank der technischen Kategorien die meisten Auszeichnungen, da läßt es sich auch verschmerzen, daß das australische Endzeit-Spektakel in den wichtigsten Kategorien leer ausging (wobei da sowieso nur Regisseur Miller reelle Chancen hatte). "The Revenant", der zuletzt als Topfavorit gehandelt wurde, mußte zwar auf den Sieg als "Bester Film" verzichten, ist aber auch mit drei Preisen einer der Gewinner allen voran Regisseur Iñárritu, dem als drittem Filmemacher das Kunststück gelingt, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Regie-OSCAR zu gewinnen. Angesichts der Debatte um die "zu weißen" Nominierungen ist auch erwähnenswert, daß somit die immerhin zweitwichtigste Kategorie bereits zum dritten Mal in Folge an einen Latino geht (vor Iñárritu war es Cuarón für "Gravity" und davor übrigens mit Ang Lee für "Life of Pi" ein Asiate); sogar noch stärker gilt das für die Kamera, wobei hier Emmanuel Lubezki nach "Gravity" und "Birdman" den dritten Sieg in Serie feiert (ebenfalls ein Rekord) und auf den Chilenen Claudio Miranda ("Life of Pi") folgt. Selbstverständlich ist dank des finalen Triumphs auch "Spotlight" zu den Siegern des Abends zu zählen, wenngleich er mit insgesamt lediglich zwei OSCARs so wenige wie kein "Bester Film"-Gewinner seit dem Jahr 1953 ("Die größte Schau der Welt") einheimst. Von den mit einem Academy Award ausgezeichneten Filmen wird im Lager von "Ex Machina" vermutlich am meisten gefeiert werden, denn das war die größte Überraschung des Abends.

Die Verlierer:
"The Big Short", der zuletzt groß abgeräumt hatte und vielen als größter Konkurrent von "The Revenant" galt, muß sich am Ende mit einem OSCAR für das beste adaptierte Drehbuch begnügen. Ansonsten ist "Der Marsianer" in der wenig beneidenswerten Situation, der Film mit den meisten Nominierungen (7) zu sein, der komplett leer ausging. Als Verlierer würde ich das Mars-Abenteuer von Sir Ridley Scott (ebenso wie Todd Haynes' Edelromanze "Carol" mit ihren 6 Nominierungen) trotzdem nur sehr bedingt sehen, da es in keiner Kategorie favorisiert war. Ansonsten taugt höchstens noch "Star Wars Episode VII" der zwar ebenfalls nirgends klar favorisiert war, sich aber als kommerziell dritterfolgreichster Film aller Zeiten sicher trotzdem gerne mit zumindest einem OSCAR geschmückt hätte als Verlierer sowie Sylvester Stallone und Lady Gaga, die in ihren Kategorien als ziemlich große Favoriten ohne Preis blieben.

Die Show:
Wie erwartet lag der eindeutige Schwerpunkt in der Moderation von Gastgeber Chris Rock auf der Rassismus-Debatte, wobei zumindest ich doch nicht erwartet hätte, daß die Thematik den Abend so komplett dominieren würde. Da sich die richtig guten Gags in Grenzen hielten und mir Rock mit seiner überdrehten Art auf Dauer eher auf die Nerven ging, hoffe ich für nächstes Jahr auf einen anderen Gastgeber. Auch die Segmente zwischen den einzelnen Kategorien fielen insgesamt reichlich unspektakulär aus, am ehesten sorgte Lady Gagas Performance ihres nominierten Songs (über sexuelle Gewalt gegen Frauen) samt großem Finale mit Auftritt zahlreicher echter Mißbrauchsopfer für Gänsehautstimmung. Wobei die Songpräsentationen für mich durch die respektlose Entscheidung der Veranstalter überschattet wurden, nur drei der fünf nominierten Künstler auftreten zu lassen. Eine theoretisch gute Neuerung war es dagegen, die Nominierten vor dem Abend eine Liste jener aufschreiben zu lassen, denen sie im Falle eines Sieges danken wollen und diese Namen dann per Laufband einzublenden, während sich die Gewinner auf die eigentliche Rede konzentrieren sollten. In der Praxis führte das dazu, daß vielen Angehörigen und Freunden schriftlich UND mündlich gedankt wurde ... Man könnte also sagen, daß der Schuß nach hinten losging, aber vielleicht braucht es ja auch einfach nur ein paar Jahre, um diese für OSCAR-Verhältnisse fast schon revolutionäre Neuerung zu etablieren. Vereinzelte Ausnahmen gab es immerhin, wobei Leonardo DiCaprio mit seinem engagierten Plädoyer für verantwortungsvolles Verhalten von Bürgern und Politik vor allem angesichts des Klimawandels ohne Zweifel für das Highlight sorgte (und dabei dankenswerterweise auch nicht nach 45 Sekunden per Musikeinspielung von der Bühne gedrängt wurde ...).
Von den Präsentatoren konnte eigentlich nur Komiker Louis C.K. richtig punkten, während viele andere mit schlecht geschriebenen Gags zu kämpfen hatten (allen voran Jared Leto); aber auch das ist eine OSCAR-Tradition ...

Noch kurz zur Vorberichtserstattung bei Pro 7: Erstmals seit vielen Jahren führte nicht Steven Gätjen die Interviews am roten Teppich und wenngleich Gätjen meist sehr gemischte Kritiken erhielt, wette ich, daß ihn sich viele dieses Jahr schnell zurückgewünscht haben. Ich will mit seiner Nachfolgerin Annemarie Carpendale gar nicht zu hart ins Gericht gehen, da es sich um eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe handelt, bei der Erfahrung definitiv hilft. Dennoch waren die immer gleichen Fragen ("What do you like about Germany?") und die begrenzt aufgezeigte Fähigkeit, auf etwas ernstere Antworten einzugehen (besonders auffällig bei Louis Gossett Jr., bei dem sie komplett überfordert wirkte) wahrlich kein Ruhmesblatt. Hoffentlich klappt das im nächsten Jahr besser. Ich bin mir sicher, daß in den sozialen Netzwerken auch die beiden "Mode-Experten", die sich immer mal wieder über die Kleider und Smokings der Stars äußern durften, nicht gut wegkamen, aber da muß ich ehrlich sagen: So etwas gehört nunmal zur OSCAR-Vorberichterstattung dazu (bei den US-Sendern noch viel extremer) und es wurde für meinen Geschmack kurz genug gehalten, um nicht wirklich zu stören. Von den Interviewten machte auf mich jedenfalls die bezaubernde Saoirse Ronan den sympathischsten Eindruck, am witzigsten war wohl Sacha Baron Cohen.

Fazit:
Die 88. OSCAR-Verleihung wird wahrscheinlich vor allem als die Veranstaltung im Gedächtnis bleiben, die Leo DiCaprio endlich seinen überfälligen OSCAR bescherte. Was die Spannung und die Anzahl der Überraschungen betrifft, dürfen sich zukünftige Jahre gerne ein Beispiel am 2016er-Jahrgang nehmen, die Show selbst dagegen offenbarte deutliches Steigerungspotential. Abschließend noch ein Blick auf meine OSCAR-Tips: Mit 16 richtigen Vorhersagen habe ich mein Vorjahresergebnis um eine übertroffen, liege aber (da ich wiederum alle Kurzfilme falsch prognostiziert habe) unter den 18 von 2014. Trotzdem bin ich zufrieden, vor allem, da ich den anspruchsvollen "Bester Film" / "Beste Regie"-Split richig vorhergesagt habe. Jetzt gibt es also ein paar dringend benötigte Monate Pause in Sachen OSCARs, ehe im Mai beim Festival in Cannes sehr wahrscheinlich schon wieder die ersten OSCAR-Hoffnungen für das Jahr 2017 ihre Premiere feiern werden ...

Quelle:
OSCAR-Homepage 

Sonntag, 28. Februar 2016

TV-Tips für die Woche 9/2016

Montag, 29. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Unternehmen Petticoat" (1959)
Blake Edwards' Komödienklassiker ist für mich immer noch einer der lustigsten Filme aller Zeiten: Cary Grant spielt einen U-Boot-Kapitän im Zweiten Weltkrieg, der sich mit seinem schwer beschädigten U-Boot, einem kaum an der Einhaltung militärischer Regeln interessierten neuen Offizier (Tony Curtis) und einer Gruppe von Krankenschwestern auseinandersetzen muß, die alle Männer an Bord verrückt machen ... Leider wurde der Film bereits für die deutsche Kinoauswertung stark geschnitten, bis heute existiert keine vollständige Version in deutscher Synchronisation. Erstaunlicherweise funktioniert der Film auch so ganz hervorragend, doch die ungeschnittene englischsprachige Version - die auf der deutschen DVD-Veröffentlichung als Bonus enthalten ist - ist natürlich noch ein gutes Stück besser.

Arte, 22.50 Uhr: "Züchte Raben ..." (1976)
Zu den Meisterwerken des spanischen Kinos wird Carlos Sauras Gesellschaftsdrama über eine gutbürgerliche Familie kurz vor dem Auseinanderbrechen gezählt, das aus der Perspektive eines achtjährigen Mädchens geschildert wird. Charlie Chaplins Tochter Geraldine verkörpert die Mutter.

NDR, 23.15 Uhr: "Der Gott des Gemetzels" (2011)
Roman Polanskis kammerspielartige, stark geschriebene und gespielte Theateradaption über zwei Elternpaare (Kate Winslet und Christoph Waltz sowie Jodie Foster und John C. Reilly), deren eigentlich zur Schlichtung gedachtes Treffen nach einem körperlichen Übergriff zwischen ihren Söhnen nach und nach eskaliert.

HR, 1.30 Uhr: "Der aus dem Regen kam" (1970)
Siehe meinen TV-Tip für den atmosphärischen Thriller mit Charles Bronson und Marlène Jobert von Mitte Dezember.

Samstag, 27. Februar 2016

Samstags-Update (8/2016)

Auch in dieser Woche gibt es einige Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende April zu vermelden. Der spanische Historienfilm "Palmen im Schnee" hat seinen Startplatz komplett verloren, der Polizei-Thriller "Triple 9" mit Kate Winslet, der Psycho-Thriller "Shut In" mit Naomi Watts und der spanische 3D-Animationsfilm "Einmal Mond und zurück" wurden um ein bis drei Monate verschoben. Neu ist dafür Mitte April der ungewöhnliche SF-Actionfilm "Hardcore", der konsequent auf eine Egoshooter-Perspektive setzt:


Box Office-News:
Erwartungsgemäß wird die Tragikomödie "Der geilste Tag" mit Florian David Fitz (der auch Regie führte) und Matthias Schweighöfer die Spitze der deutschen Kinocharts übernehmen, zumindest wenn man die Previewzahlen mitrechnet. Dann sollte es nämlich für etwa 400.000 Zuschauer reichen - ohne Previews wird es ein enges Duell mit "Deadpool", der auf mehr als 300.000 Besucher abzielt. Platz 3 belegt "Dirty Grandpa" mit etwa halb so vielen Kinogängern. Der OSCAR-Mitfavorit "Spotlight" kann in den Arthouse-Kinos noch nicht so ganz überzeugen und droht zum Start an der 50.000 Zuschauer-Marke zu scheitern.
In den USA bleibt "Deadpool" dagegen ganz klar an der Spitze mit wohl etwas mehr als $30 Mio. am dritten Wochenende. Auf Platz 2 folgt der antike Fantasyfilm "Gods of Egypt" mit Gerard Butler, der mit vermutlich $12-13 Mio. im Rahmen der sehr bescheidenen Erwartungen eröffnet. Selbst mit den erwarteten deutlich besseren internationalen Zahlen dürfte der von den Kritikern verrissene Film angesichts eines Budgets von $130 Mio. kein kommerzieller Erfolg werden können. Den dritten Rang krallt sich mit etwa $9 Mio. "Kung Fu Panda 3". Die beiden weiteren breiten Neustarts enttäuschen auf der ganzen Linie: Sowohl der gut besetzte Polizei-Thriller "Triple 9" von John Hillcoat als auch das britische Feelgood-Movie "Eddie the Eagle" mit Hugh Jackman werden auf kaum mehr als $5 Mio. zum Start kommen, was die Plätze 5 und 6 bedeuten dürfte. In Deutschland startet "Eddie the Eagle" am 31. März, "Gods of Egypt" am 21. April und "Triple 9" am 5. Mai.

Quellen:

TV-Tips für das Wochenende 8/2016

Samstag, 27. Februar:
3sat, 20.15 Uhr: "Das Leben der Anderen" (2006)
Florian Henckel von Donnersmarcks OSCAR-gekröntes Stasidrama zählt für mich zu den fünf besten deutschen Filmen aller Zeiten. Das liegt neben von Donnersmarcks detailverliebtem und sehr einfühlsamen Drehbuch vor allem an der herausragenden darstellerischen Leistung des inzwischen verstorbenen Ulrich Mühe, der den einzelgängerischen Stasi-Hauptmann Wiesler verkörpert, der sich bei einer Abhöraktion in sein Ziel - die Schauspielerin Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck) - verliebt; was ihn naturgemäß in eine ordentliche Zwickmühle bringt. Aktuell Platz 55 in den IMDb Top 250!

Servus TV, 20.15 Uhr: "Das Glück der großen Dinge" (2012)
Free-TV-Premiere des sehr positiv besprochenen Dramas, das in einer modernisierten Adaption des Henry James-Romans "What Maisie Knew" eine Scheidung ganz konsequent aus der Perspektive des Kindes schildert. Julianne Moore und Steve Coogan ("Philomena") spielen die Eltern.

BR, 22.00 Uhr: "Liebe" (2012)
Michael Hanekes berührendes Drama über ein betagtes Ehepaar, dessen eigentlich glückliche Beziehung durch einen Schlaganfall von Anne (Emmanuelle Riva) hart auf die Probe gestellt wird, wurde für fünf OSCARs nominiert und gewann in der Auslandskategorie. Für die Rolle des Ehemanns schaffte es Haneke, die französische Kinolegende Jean-Louis Trintignant ("Leichen pflastern seinen Weg") aus dem Kino-Ruhestand zurückzuholen. Und das nicht zum letzten Mal übrigens, denn aktuell bereiten die beiden einen Film über die Flüchtlingskrise vor.

Servus TV, 22.05 Uhr: "Traffic - Macht des Kartells" (2000)
Benicio Del Toro, der eigentlich morgen für "Sicario" mal wieder für den OSCAR nominiert sein sollte, gewann selbigen vor genau 15 Jahren für die Rolle eines zunehmend desillusionierten mexikanischen Polizisten in Steven Soderberghs mit vier Academy Awards ausgezeichnetem, bedrückend realistischen episodischen Drogen-Thriller. In weiteren Hauptrollen agieren Michael Douglas, Catherine Zeta-Jones und Don Cheadle.

SAT.1, 0.30 Uhr: "In the Line of Fire" (1993)
Wolfgang Petersens Actionkracher mit Clint Eastwood als Secret Service-Agent Frank, der einst das Attentat auf Präsident Kennedy nicht verhindern konnte und nun eine zweite Chance erhält, als der aktuelle US-Präsident ins Visier von Schurken (wunderbar diabolisch angeführt von John Malkovich) gerät.

ZDF, 2.00 Uhr: "Im Zeichen des Bösen" (1958)
Neben seinem Meisterwerk "Citizen Kane" ist der düstere Film noir "Im Zeichen des Bösen" wohl der berühmteste Film von Orson Welles. Er selbst spielt darin die Bösewicht-Rolle, einen korrupten Sheriff im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet, das Rampenlicht aber überläßt er Charlton Heston, der den aufrechten mexikanischen Drogenfahnder Miguel Vargas spielt. Die Besetzung Hestons als Mexikaner war sicher nicht der größte Geniestreich von Welles und wird bis heute nicht zu Unrecht belächelt, denn sonderlich mexikanisch wirkt Heston beim besten Willen nicht. Seine Rolle spielt er trotzdem gut, die bei ihren hartnäckigen Ermittlungen wegen eines Bombenanschlags in erhebliche Schwierigkeiten gerät, die bis hin zur Entführung seiner Frau (Janet Leigh) reichen. Neben der abgründigen und wendungsreichen Handlung mit reichlich undurchsichtigen Charakteren überzeugt "Im Zeichen des Bösen" vor allem mit einer zum Greifen dichten Atmosphäre - und einem Gastauftritt von Marlene Dietrich. Platz 189 in den IMDb Top 250.

Sonntag, 28. Februar:
RTL II, 20.15 Uhr (minimal geschnitten): "Zodiac - Die Spur des Killers" (2007)
David Finchers penible Rekonstruktion des nie final geklärten Falls des Zodiac-Serienmörders, der in den 1970er Jahren in den USA zahlreiche Menschen ermordete und sich anschließend in Briefen an die Presse damit brüstete. Fincher konzentriert sich auf die Ermittlungen zweier Polizisten (Mark Ruffalo und Anthony Edwards) sowie eines Journalisten (Robert Downey Jr.) und eines jungen Karikaturisten (Jake Gyllenhaal) von der Zeitung, an die der Killer seine Briefe schickt. Mit dieser objektiven, unaufgeregten Vorgehensweise schuf er quasi die Antithese zu seinem spektakulären vorherigen Serienmörderfilm "Sieben". Das ist sicherlich nicht ganz so unterhaltsam oder mitreißend, aber in seiner Authentizität umso aufschlußreicher.

Arte, 20.15 Uhr: "Der letzte Kaiser" (1987)
Satte neun OSCARs konnte der italienische Filmemacher Bernardo Bertolucci für sein opulent ausgestattetes zweieinhalbstündiges Historienepos über den letzten Kaiser von China, den 1908 bereits mit zwei Jahren gekrönten und damit zeitlebens zum Spielball anderer Interessen degradierten Pu Yi (als Erwachsener gespielt von John Lone), einheimsen, auch den für den besten Film des Jahres. Weitere Hauptrollen spielen Peter O'Toole und Joan Chen.

ARD, 1.15 Uhr: "Vertraute Fremde" (2010)
In der positiv rezensierten europäischen Manga-Verfilmung (Sachen gibt's) von Sam Garbarski ("Irina Palm") wacht der zynische belgische Comiczeichner Thomas (Pascal Greggory) 36 Jahre in der Vergangenheit auf und ist somit wieder ein Teenager. Da sein Vater nur wenige Monate nach dem Zeitpunkt, an dem Thomas landet, spurlos verschwinden wird, muß er nun entscheiden, ob er versucht, das zu verhindern - auf die Gefahr hin, seine Zukunft massiv zu verändern. In der weiblichen Hauptrolle ist Alexandra Maria Lara zu sehen.

Außerdem:
Der große Gatsby (Free-TV-Premiere von Baz Luhrmanns ungehemmt sentimentaler und visuell begeisternder moderner Neuverfilmung des Literaturklassikers von F. Scott Fitzgerald mit Leo DiCaprio und Carey Mulligan in den Hauptrollen; 20.15 Uhr bei Pro7)
G.I. Joe: Die Abrechnung (mittelmäßige Fortsetzung des Spielzeug-Actionfranchise, in dem Dwayne Johnson Channing Tatum als Hauptdarsteller ablöst und für viel sehenswerte Action sorgt, die aber durch eine vor allem gegen Ende haarsträubend dumme Handlung konterkariert wird; 20.15 Uhr geschnitten bei RTL, ungekürzte Nachtwiederholung um 23.20 Uhr)
Black Dahlia (Brian de Palmas trotz Starbesetzung mittelmäßiger Film noir mit Josh Hartnett, Aaron Eckhart, Hilary Swank und Scarlett Johansson; 23.00 Uhr im RBB)

Donnerstag, 25. Februar 2016

OSCAR-Vorschau 2016 – Die Nebenkategorien

Auf meine Prognose für die Hauptkategorien folgen nun also die 14 Nebensparten der OSCAR-Verleihung 2016 in der Nacht vom Sonntag auf Montag, moderiert von Chris Rock. Und eines kann ich gleich vorausschicken: In den meisten der technischen Kategorien zeichnet sich ein Duell zwischen "The Revenant" und "Mad Max: Fury Road" ab; je nachdem, wie das verläuft, kann einer der beiden Filme durchaus zu einem der meistprämierten Werke in der OSCAR-Geschichte werden (während der andere dann fast oder komplett leer ausginge) – oder beide teilen sich die Academy Awards ziemlich gleichmäßig untereinander auf. Das erste Szenario ist realistisch, sollte "The Revenant" als bester Film geehrt werden, falls der Hauptpreis jedoch an "Spotlight" oder "The Big Short" geht, dürften die technischen Kategorien eher ausgeglichen verteilt sein. Damit zu den einzelnen Kategorien:

Kamera:
- Ed Lachman, "Carol"
- John Seale, "Mad Max: Fury Road"
- Roger Deakins, "Sicario"
- Robert Richardson, "The Hateful 8"
- Emmanuel Lubezki, "The Revenant"

Davon habe ich gesehen und kann daher selbst beurteilen: Alle.
Favoriten: "The Revenant" und "Mad Max". Hier prallen gewissermaßen zwei Philosophien aufeinander. Wer setzt sich durch: Die getragenen, epischen, majestätischen Naturaufnahmen von "The Revenant" oder die wilde, ungezügelte Actionkamera von "Mad Max"? Konventionelle Wahl wäre "The Revenant", der demzufolge der Topfavorit ist und für Lubezkis teils unglaublich schöne Momente voller Kinomagie (und das fast ausschließlich ohne künstliche Beleuchtung) ein verdienter Sieger wäre. Doch sollten sich genügend Academy-Mitglieder aufgeschlossen für eine ungewöhnlichere Wahl zeigen – was angesichts der hohen Anzahl von Nominierungen für "Mad Max" durchaus möglich scheint –, dann könnte sich John Seale den zweiten Academy Award seiner langen Karriere (nach "Der englische Patient") holen. Die drei übrigen nominierten Kameramänner haben ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet (wobei ich vor allem Roger Deakins hervorheben möchte), sind im Normalfall aber dennoch chancenlos.

Gewinnen sollte: "The Revenant".
Gewinnen wird: Emmanuel Lubezki für "The Revenant".

Kostüme:
- Sandy Powell, "Carol"
- Sandy Powell, "Cinderella"
- Jenny Beavan, "Mad Max: Fury Road"
- Paco Delgado, "The Danish Girl"
- Jacqueline West, "The Revenant" 

Gesehen: Alle außer "The Danish Girl". 

Favoriten: "Cinderella", "Mad Max" und "Carol". Lange schien sicher, daß Sandy Powell sich ihren bereits vierten OSCAR sichern würde, mutmaßlich für die wunderschönen Märchen-Kostüme aus "Cinderella". Doch zuletzt konnte sich "Mad Max" mit seinen phantasievollen bis durchgeknallten postapokalyptischen Outfits überraschend einige renommierte Kostümpreise sichern, darunter den britischen BAFTA-Award. Da auch "Carol" nicht außer Acht gelassen werden darf, macht das die Kostüme zu einer der spannendsten Kategorien dieses Jahres.

Gewinnen sollte: "Cinderella".
Gewinnen wird: Sandy Powell für "Cinderella".

Visuelle Effekte:
- Mad Max: Fury Road
- The Revenant

Gesehen: Alle.

Favoriten: "Star Wars", "Mad Max" und "The Revenant". Die größte Siegchance für "Star Wars" gibt es wieder einmal bei den Spezialeffekten. Angesichts grandioser Weltraumschlachten und kreativer digital geschaffener Aliens spricht auf den ersten Blick wenig gegen "Star Wars". Dennoch mußte sich der Film die Auszeichnungen in der Awards Season mit "Mad Max" aufteilen, der wohl auch damit Sympathiepunkte sammelt, daß viele der Effekte handgemacht und nicht am Computer generiert sind. So gesehen auch hier das Aufeinanderprallen zweier Philosophien. Und als Wildcard kommt noch "The Revenant" ins Spiel, der mit dem bereits jetzt legendären Kampf zwischen Leo DiCaprio und einem komplett computergenerierten – aber nichtsdestotrotz höchst überzeugenden Bären für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. Das Problem ist aber, daß es außer dieser einen spektakulären Sequenz kaum etwas gibt, mit dem sich die Effektabteilung von "The Revenant" wirklich auszeichnen konnte. In der Summe gibt es bei "Star Wars" und "Mad Max" eben viel mehr zu sehen in Sachen visuelle Effekte, weshalb "The Revenant" als Außenseiter in diese Kategorie geht. "Ex Machina" und "Der Marsianer" haben zwar ebenfalls eindrucksvolle Effekte vorzuweisen, gelten aber als chancenlos.

Gewinnen sollte: "Mad Max: Fury Road".
Gewinnen wird: "The Revenant". 

Mittwoch, 24. Februar 2016

OSCAR-Vorschau 2016 – Die Hauptkategorien

Wie jedes Jahr wage ich auch 2016 wenige Tage vor der OSCAR-Verleihung, die in der Nacht von Sonntag auf Montag in Los Angeles stattfinden wird (und in Deutschland wieder live von Pro 7 übertragen wird), eine ausführliche OSCAR-Vorschau samt Analyse und Prognose sämtlicher Kategorien. Als Basis für meine Einschätzung der Favoritenlage dienen dabei vor allem die bisherigen Preisverleihungen seit Ende November 2015 und amerikanische OSCAR-Blogs wie Gurus o´ Gold, Goldderby.com und Indiewire. Letztes Jahr habe ich (wegen der vier Kurzfilm-Kategorien) ordentliche 15 von 24 Kategorien korrekt getippt, im Jahr davor gute 18; ich tippe also nicht einfach nur so ins Blaue ...

Bester Film:
- The Big Short 
- Bridge of Spies
- Brooklyn
- Mad Max: Fury Road
- Der Marsianer
- The Revenant
- Raum
- Spotlight

Davon habe ich gesehen und kann daher selbst beurteilen: Alle außer "Room" und "Spotlight" (meine Kritik zu "The Revenant" wird wahrscheinlich erst nächste Woche online gehen).
Favoriten: "The Big Short", "The Revenant" und "Spotlight". Es ist schon ein bißchen kurios: Als die Awards Season ihren Anfang nahm, war der Journalismus-Thriller "Spotlight" der große Favorit. Und tatsächlich erwies er sich als einziger Film, der von Anfang bis Ende des Rennens zu den OSCARs beständig mit wichtigen Preisen bedacht wurde. Trotzdem liegt er plötzlich nur noch auf Platz 3 der Favoritenliste. Das liegt daran, daß er zwar eben viele Preise gewann, aber deutlich nicht genügend, um als sicherer OSCAR-Gewinner wahrgenommen zu werden. Dafür gewannen gerade gegen Ende hin immer öfter "The Revenant" und Spätstarter "The Big Short". Dennoch ist "Spotlight" alles andere als chancenlos. Im Grunde genommen wäre er sogar der logische Sieger: von Kritikern geliebt, von "normalen" Zuschauern sehr respektiert, er erzählt eine gesellschaftlich relevante wahre Geschichte (Aufdeckung eines von vielen Seiten gedeckten Mißbrauchsskandals in der katholischen Kirche von Boston), starkes Schauspieler-Ensemble. Dummerweise trifft diese Aufzählung jedoch genau so auch auf "The Big Short" zu, jene satirische Aufarbeitung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007. Als Vorteil für "The Big Short" könnte sich die im Vergleich zum (angesichts der Thematik richtigerweise) relativ konventionell erzählten "Spotlight" deutlich "leichtere" Inszenierung erweisen, die ein komplexes Thema gut verständlich und dabei überraschend humorvoll (und sogar einigermaßen objektiv) darbietet; außerdem ist es natürlich so, daß die Wirtschaftskrise letztlich jeden auf die eine oder andere Weise betroffen hat, wohingegen glücklicherweise nur wenige Menschen direkt mit sexuellem Mißbrauch in Berührung kamen. Von daher kann man gut argumentieren, daß "The Big Short" von vornherein eine größere emotionale Bindung zum Publikum aufbaut als "Spotlight". Was ein Grund dafür ist, daß "The Big Short" in der Favoritenliste inzwischen vor "Spotlight" liegt. Dennoch tippt mittlerweile aber die Mehrzahl der Branchenexperten auf "The Revenant" als OSCAR-Gewinner. Und auch das ergibt Sinn. Einmal hat "The Revenant" die meisten OSCAR-Nominierungen vorzuweisen (12), was zeigt, daß im Grunde genommen in allen Bereichen der Filmproduktion Außergewöhnliches geleistet wurde. Außerdem deckt das Schneewestern-Racheepos gewissermaßen die andere Seite der Bandbreite eines "typischen OSCAR-Films" ab, die von anspruchsvollen dialoglastigen Filmen mit wichtiger Thematik (wie "The Big Short" und "Spotlight") bis hin zu großartigen, wuchtigen Kinoepen reichen. Und da hat "The Revenant" trotz im direkten Vergleich etwas schwächerer Kritiken (Rotten Tomatoes: "Spotlight" 96%, "The Big Short" 88%, "The Revenant" 82%) den Vorteil, daß er in diesem Jahr der einzige aussichtsreiche Vertreter der Epos-Seite ist, während sich "Spotlight" und "The Big Short" gegenseitig die Stimmen wegnehmen könnten. Nun habe ich viel über Für und Wider der drei Topfavoriten geschrieben, doch letztlich läuft es schlicht und ergreifend (erfreulicherweise) darauf hinaus, daß das Rennen vollkommen offen ist, auch wenn das Momentum auf der Seite von "The Revenant" zu sein scheint. Winzige Außenseiterchancen hat noch "Mad Max: Fury Road", die vier übrigen Kandidaten kommen für den Sieg nicht in Frage.

Gewinnen sollte: "Mad Max: Fury Road".
Gewinnen wird: Puh ... ich riskiere es und tippe auf "Spotlight".

Regie:
- George Miller, "Mad Max: Fury Road"
- Lenny Abrahamson, "Raum"
- Tom McCarthy, "Spotlight"
- Adam McKay, "The Big Short"
- Alejandro González Iñárritu, "The Revenant"

Gesehen: Alle außer "Raum" und "Spotlight".
Favoriten: Alejandro González Iñárritu und George Miller. Eigentlich war Sir Ridley Scott für "Der Marsianer" Topfavorit dieser Kategorie – bis er sensationell nicht einmal nominiert wurde. Anschließend schien der Weg frei für den anderen verdienten, noch nie (in dieser Kategorie) prämierten Regieveteran, für den Australier George Miller, der bis dahin neben Ridley Scott die meisten Preise der Saison gewann. Doch dann gewann "Titelverteidiger" (für "Birdman") Iñárritu immer mehr Trophäen, darunter die wichtige von der Regisseursgilde DGA. Nun ist plötzlich er der Favorit, obwohl es das erste Mal wäre, daß ein Regisseur zwei Mal nacheinander den Regie-OSCAR gewinnt. Doch auch McKay und McCarthy darf man natürlich nicht vergessen, denn sollten "The Big Short" oder "Spotlight" als "Bester Film" gewinnen, dann könnten auch sie in der Regiesparte triumphieren (speziell McKay; bei McCarthy ist es wegen der erwähnten konventionellen Inszenierung von "Spotlight" unwahrscheinlich). Lediglich für Abrahamson ist die Nominierung bereits ein Sieg.

Gewinnen sollte: George Miller.
Gewinnen wird: George Miller für "Mad Max: Fury Road". 

Hauptdarsteller:
- Bryan Cranston, "Trumbo"
- Eddie Redmayne, "The Danish Girl"
- Leonardo DiCaprio, "The Revenant"
- Matt Damon, "Der Marsianer"
- Michael Fassbender, "Steve Jobs"

Gesehen: DiCaprio, Damon und Fassbender.
Favorit: Leonardo DiCaprio. Hier sollte die Angelegenheit ziemlich klar sein: DiCaprio ist einfach überfällig und sowas korrigiert die Academy gerne. Da schadet auch nicht, daß er für bessere schauspielerische Darbietungen leer ausging ist (u.a. im unterschätzten "Zeiten des Aufruhrs"), denn auch in "The Revenant" zeigt er natürlich wieder eine starke Leistung – locker stark genug, um einen Sieg zu rechtfertigen. Nicht wenige meinen zwar, daß die beste Darbietung des Jahres von Michael Fassbender kommt, aber für einen Sieg kam der Film "Steve Jobs" insgesamt wohl nicht gut genug an bei der Academy. Außenseiterchancen haben eher noch Damon und Cranston, aber letztlich sollte es auf DiCaprio hinauslaufen.

Gewinnen sollte: Michael Fassbender.
Gewinnen wird: Leonardo DiCaprio für "The Revenant".

Hauptdarstellerin:
- Brie Larson, "Room"
- Cate Blanchett, "Carol"
- Charlotte Rampling, "45 Years"
- Jennifer Lawrence, "Joy"
- Saoirse Ronan, "Brooklyn"

Gesehen: Blanchett und Ronan.
Favoritin: Brie Larson. Ähnliche Situation wie bei den männlichen Kollegen: Larson gewann fast jeden Preis während der Awards Season und ist entsprechend haushoch favorisiert bei den OSCARs. Anders als bei den Hauptdarstellern kann man hier aber doch eine Konkurrentin identifizieren, die zwar kleine, aber nicht unrealistische Aussichten auf eine Überraschung hat: Saoirse Ronan. Die zählbare Ausbeute beschränkt sich zwar auf ein paar Kritikerpreise, aber sie wird für ihre Leistung in "Brooklyn" (zu Recht) mit Lob überschüttet und sie ist trotz ihres geringen Alters bereits eine erfahrene und auch in der Branche beliebte Schauspielerin. Das wird wahrscheinlich nicht für den ganz großen Coup reichen, aber es sorgt zumindest für ein bißchen Spannung in dieser Kategorie.

Gewinnen sollte: Da ich nur zwei der fünf nominierten Performances gesehen habe, enthalte ich mich eines Urteils. Sowohl Ronan als auch Blanchett hätten den Sieg jedoch absolut verdient und nach allem, was ich bisher von "Raum" gesehen habe, trifft das auf Larson ebenso zu.
Gewinnen wird: Brie Larson für "Raum".

Montag, 22. Februar 2016

TV-Tips für die Woche 8/2016

Montag, 22. Februar:
Eins Festival, 20.15 Uhr: "The Fountain - Quell des Lebens" (2006)
Darren Aronofskys esoterisches Episodendrama ist sehr speziell und dramaturgisch kaum zu erfassen, dafür aber in seiner visuellen und akustischen Pracht (die Musik von Clint Mansell ist schlicht atemberaubend) sowie der schwelgerischen Inszenierung ein wahres Kunstwerk. Hugh Jackman und Rachel Weisz spielen die Hauptrollen in allen drei Handlungssträngen, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten (während der Eroberungszüge der spanischen Conquistadores in Südamerika im 16. Jahrhundert, in der Gegenwart und im Jahr 2500) spielen und sich allesamt um Schicksal, Liebe und (Un)Sterblichkeit drehen.

Arte, 23.25 Uhr: "Max und die drei Musketiere" (1922)
Heutzutage erinnert man sich an vor allem an Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd als die großen Stars der Stummfilm-Comedy, filmhistorisch betrachtet stand der französische Komiker Max Linder aber durchaus auf einer Stufe mit ihnen. Aufgrund seines großen Erfolges drehte er nicht nur in seiner Heimat, sondern (mit allerdings viel geringerem kommerziellen Ertrag) auch in den USA, wie in dieser amüsanten, knapp einstündigen Parodie von Alexandre Dumas' berühmtem Abenteuerroman (und speziell der kurz zuvor sehr erfolgreichen Hollywood-Verfilmung mit Douglas Fairbanks Sr.). Von Linders französischen Kurzfilmen sind leider nur wenige erhalten geblieben, einer davon ist der 15-Minüter "Max und Jane wollen Schauspieler werden", den Arte direkt im Anschluß (um 0.20 Uhr) präsentiert.

Servus TV, 23.30 Uhr: "In der Hitze der Nacht" (1967)
Spannender, fünffach OSCAR-prämierter Polizei- und Rassismusthriller von Norman Jewison, in dem der schwarze Großstadt-Cop Virgil Tibbs (Sidney Poitier) in einer Südstaaten-Kleinstadt mit dem rassistischen Polizeichef Gillespie (Rod Steiger) zusammenarbeiten muß, um einen komplizierten Mordfall zu lösen. Der Film traf in der von Vietnam-Krieg und Bürgerrechtsdemos geprägten Dekade einen Nerv in den USA, Sidney Poitier wurde endgültig zu dem ersten schwarzen Superstar in Hollywood und Virgil Tibbs - berühmtestes Filmzitat: "They call me MISTER Tibbs!" - zu einer der berühmtesten Filmfiguren überhaupt (die später noch in zwei Fortsetzungen mit Poitier und einer TV-Serie ohne Poitier verwendet wurde).

MDR, 23.55 Uhr: "Das höhere Prinzip" (1960)
Dieser Klassiker des tschechoslowakischen Kinos schildert die Besetzung des Landes durch die Nazis aus der Perspektive einer kleinstädtischen Schulklasse und ihres fest an moralische Prinzipien glaubenden Lehrers, die durch die drohende Hinrichtung dreier Schüler wegen eines harmlosen Scherzes erschüttert werden.

Dienstag, 23. Februar:
Super RTL, 20.15 Uhr: "Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt" (2012)
Die Kritiker waren nicht wirklich begeistert vom Regiedebüt von Lorene Scafaria (Autorin des Drehbuchs von "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht"), das in der Tat etwas unrund und nicht immer glaubwürdig wirkt. Trotzdem habe ich mich überraschend gut unterhalten gefühlt von der unspektakulären, aber anrührenden romantischen Weltuntergangs-Tragikomödie, in der ein unauffälliger Mann mittleren Alters (Steve Carell) gemeinsam mit seiner flippigen jungen Nachbarin (Keira Knightley) vor dem Ende der Welt durch einen Asteroideneinschlag noch einmal die (unerfüllte) Liebe seines Lebens besuchen will.

Samstag, 20. Februar 2016

Samstags-Update (7/2016)

In dieser Woche gibt es einige Verschiebungen im deutschen Kinostartplan bis Ende April zu vermelden: Mit dem Actionthriller "Criminal" mit Kevin Costner, der Horrorkomödie "Stolz und Vorurteil & Zombies" und der deutschen Beziehungskomödie "Wie Männer über Frauen reden" wurden gleich drei April-Starts auf spätere Monate verschoben. Zudem steht das Grusel-Sequel "Rings" aktuell komplett ohne Starttermin da, sollte aber vermutlich analog zu den USA um Halloween herum anlaufen:


Box Office-News:
Der unkonventionelle Marvel-Superheld "Deadpool" setzt seinen Siegeszug fort und behält in Deutschland mit ungefähr einer halben Million Zuschauern am zweiten Wochenende klar die Führung in den Kinocharts. Weit dahinter folgt mit bis zu 200.000 Besuchern die US-Komödie "Dirty Grandpa", während vier weitere Filme um Platz 3 und eine sechsstellige Zuschauerzahl kämpfen: Die bereits etwas länger laufenden Kinder- bzw. Jugendfilme "Bibi & Tina 3", "Die wilden Kerle 6" und "Robinson Crusoe" sowie als bester Neustart des Wochenendes "Hail, Caesar!". Die liebevolle Hommage an das Kino der 1950er Jahre von den Coen-Brüdern profitiert von der Starbesetzung mit George Clooney, Josh Brolin und Scarlett Johansson sicher ebenso wie von der Medienaufmerksamkeit im Rahmen der Berlinale, die "Hail, Caesar!" letzte Woche eröffnen durfte. Knapp dahinter und damit vermutlich nicht sechsstellig sollte der Gruselfilm "The Boy" eröffnen, während sich der Thriller "Colonia Dignidad" mit Daniel Brühl und Emma Watson, die US-Komödie "Zoolander No. 2" mit Ben Stiller und Owen Wilson sowie das medizinische Football-Drama "Erschütternde Wahrheit" mit Will Smith mit jeweils nur um die 50.000 Zuschauern im hinteren Mittelfeld der Top 10 einordnen (was vor allem für den bereits in den USA mäßig erfolgreichen "Zoolander No. 2" einen sehr schwachen Start bedeutet).
Ähnlich sieht die Konstellation in den USA aus: "Deadpool" dominiert unangefochten und dürfte am zweiten Wochenende auf deutlich über $50 Mio. kommen, während drei Neustarts mit überschaubaren Zahlen im vorderen Mittelfeld der Top 10 eröffnen. Am besten sieht es für den Bibelfilm "Auferstanden" mit Joseph Fiennes aus, der immerhin rund $12 Mio. einspielen sollte und damit im Duell mit "Kung Fu Panda 3" Platz 2 oder 3 belegen wird. Verhältnismäßig sehr ordentlich läuft auch der auf Festivals und von Kritikern gefeierte Gruselfilm "The Witch" an, der auf dem vierten Rang trotz eines relativ limiterten Starts in etwa 2000 Kinos ("Auferstanden": 2900) nahe an die $10 Mio.-Marke herankommt. Weniger gut sieht es für "Race" aus: Das Biopic über den schwarzen Sprinter und Olympiasieger Jesse Owens, der 1936 in Berlin mit seinen Siegen Olympia-Gastgeber Adolf Hitler ärgerte, dürfte nur auf ca. $7 Mio. kommen. In Deutschland kommt "Auferstanden" am 17. März in die Kinos, "Race" am 5. Mai und "The Witch" am 19. Mai.

Quellen:

TV-Tips für das Wochenende 7/2016

Samstag, 20. Februar:
Pro 7, 20.15 Uhr: "Gran Torino" (2008)
In dem von ihm inszenierten, emotional aufwühlenden (wenngleich ein wenig manipulativen) Gesellschafts- und Rassismusdrama spielt Clint Eastwood den verbitterten Rentner Walt, der nach dem Tod seiner Frau endgültig zum griesgrämigen Menschenfeind wird. Als auch noch eine vietnamesische Großfamilie nebenan einzieht, sieht Walt den Untergang der Zivilisation nahe. Erst als er (widerwillig) den halbwüchsigen Sohn der neuen Nachbarn vor einer Gang rettet und der ihn fortan als eine Art Mentor sieht, taut Walt trotz seiner Vorurteile langsam auf ...

BR, 20.15 Uhr: "Die Reifeprüfung" (1967)
Die leise Tragikomödie von Mike Nichols, die den jungen Dustin Hoffman in der Rolle eines College-Absolventen, der zu den Songs von Simon & Garfunkel von der älteren Mrs. Robinson (Anne Bancroft) in die Liebe eingeführt wird, zum Star machte, zählt längst zu den Klassikern der Kinogeschichte.

BR, 22.10 Uhr: "Asphalt-Cowboy" (1969)
Daß Dustin Hoffman es auch dramatisch kann, bewies er zwei Jahre nach "Die Reifeprüfung" mit diesem intimen, mit drei OSCARs prämierten Sozialdrama von John Schlesinger, in dem er den kleinen Ganoven "Ratso" spielt, der in New York den naiven Möchtegern-Gigolo Joe (Jon Voight) zunächst übers Ohr haut, ihm später aber doch hilft. Doch anstatt sich ihre Träume zu erfüllen, werden sie bald von der bitteren Realität eingeholt.

Servus TV, 22.30 Uhr: "Monster's Ball" (2001)
Siehe meine Empfehlung von Anfang August für das bittere Drama, für das Halle Berry den OSCAR gewann.

ARD, 1.15 Uhr: "Der talentierte Mr. Ripley" (1999)
Siehe meinen TV-Tip für den raffinierten Hochglanz-Thriller mit Matt Damon von Ende November.

Außerdem:
Burn After Reading (witzige Spionagekomödie von den Coen-Brüdern mit George Clooney, Brad Pitt und Tilda Swinton; 23.40 Uhr in der ARD)
Beasts of the Southern Wild  (poetisches Indipendent-Sozialdrama, das meiner Meinung nach jedoch zu viel Sozialdrama und zu wenig Poesie bietet; 0.35 Uhr bei Servus TV)
Blood Diamond (hochemotionales und sehr düsteres Afrika-Abenteuer mit Leonardo DiCaprio und Jennifer Connelly; 1.00 Uhr im ZDF)

Sonntag, 21. Februar:
Tele 5, 20.15 Uhr (leicht geschnitten; voraussichtlich ungekürzte Nachtwiederholung um 2.00 Uhr): "Der Adler ist gelandet" (1976)
Eigentlich müßte der britische Abenteuer-Kriegsfilm zu den großen Klassikern der Filmhistorie zählen: legendärer Regisseur (John Sturges, "Die glorreichen Sieben", "Gesprengte Ketten"), tolle Besetzung (Michael Caine, Donald Sutherland, Jenny Agutter, Donald Pleasance, Robert Duvall) und eine originelle Story, die aus deutscher Perspektive eine fiktive Kommandomission der Nazis zur Ermordung des britischen Premierministers Winston Churchill schildert. Leider kann das Drehbuch nicht ganz mithalten, weshalb der Film letztlich "nur" solide Unterhaltung bietet.

Arte, 21.45 Uhr: "Monsieur Klein" (1976)
In dem nachdenklichen, parabelhaften Drama von Joseph Losey spielt Frankreichs Superstar Alain Delon den titelgebenden Kunsthändler, der während der französischen Besetzung durch Nazi-Deutschland ohne größere Skrupel zum Kriegsgewinnler avanciert - bis er in den Verdacht gerät, ein jüdischer Widerstandskämpfer zu sein und deshalb um sein Leben fürchten muß ...

3sat, 0.10 Uhr: "Hanussen" (1988)
In dem OSCAR-nominierten Historiendrama (nach Tatsachen) von István Szábo brilliert Klaus Maria Brandauer als ehemaliger Soldat jüdischer Herkunft, der nach einer Kopfverletzung im Ersten Weltkrieg scheinbar eine hellseherische Gabe entwickelt und daraufhin zum Medienstar und später sogar zu Hitlers persönlichem Wahrsager aufsteigt. Daß das nicht gut ausgehen kann, ist absehbar.

Außerdem:
Jack Ryan: Shadow Recruit (Free-TV-Premiere des gefloppten, aber inhaltlich durchaus soliden Reboot-Versuchs der Jack Ryan-Spionage-Reihe, diesmal mit Chris Pine in der Titelrolle und Keira Knightley als seiner Frau; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Krieg der Götter (temporeiche und visuell eindrucksvolle antike Schlachtplatte mit Henry Cavill und Luke Evans, die den Krieg zwischen griechischen Göttern und Titanen in den Mittelpunkt stellt; 22.25 Uhr bei Pro 7)

Donnerstag, 18. Februar 2016

HAIL, CAESAR! (2016)

Regie und Drehbuch: Joel und Ethan Coen, Musik: Carter Burwell
Darsteller: Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Ralph Fiennes, Channing Tatum, Frances McDormand, Jonah Hill, Clancy Brown, Christopher Lambert, Veronica Osorio, Alison Pill, Fisher Stevens, David Krumholtz, Patrick Fischler, Max Baker, John Bluthal, Robert Picardo, Robert Trebor, Mather Zickel, Kyle Bornheimer, Wayne Knight, Jack Huston, Agyness Deyn, Dolph Lundgren
 Hail, Caesar!
(2016) on IMDb Rotten Tomatoes: 86% (7,2); weltweites Einspielergebnis: $64,2 Mio.
FSK: 0, Dauer: 106 Minuten.

Hollywood, Anfang der 1950er Jahre: Auf dem Studiogelände der Capitol Pictures geht es so turbulent zu wie immer. Auf einem Set wird eine anspruchsvolle Theateradaption gedreht, auf einem anderen ein Wasserballettfilm, auf einem dritten eine Matrosen-Musicalkomödie. Das ganz große Prestigeprojekt ist jedoch "Hail, Caesar!", ein opulenter Momunentalfilm über einen römischen Legionär – gespielt von dem Superstar Baird Whitlock (George Clooney, "Burn After Reading") –, der durch eine kurze Begegnung mit Jesus Christus kurz vor dessen Kreuzigung in seinem Glauben erschüttert wird. Eddie Mannix (Josh Brolin, "Inherent Vice") ist der Mann, der im Hintergrund dafür sorgt, daß all diese Produktionen halbwegs reibungslos ablaufen und auch die Verfehlungen der Schauspieler in ihrem Privatleben möglichst unter der Decke bleiben. Kurzum: Er ist ein sogenannter "Fixer" – und zwar der wahrscheinlich beste in der gesamten Filmbranche. Womit er nun konfrontiert wird, ist allerdings selbst für den alten Hasen Eddie neu: Baird Whitlock wird kurz vor dem Abschluß der Dreharbeiten zu "Hail, Caesar!" von einer Studiengruppe kommunistischer Drehbuch-Autoren entführt (wobei die Identität der Entführer Eddie verborgen bleibt), die für seine Freilassung $100.000 Lösegeld fordert

Mittwoch, 17. Februar 2016

BROOKLYN – EINE LIEBE ZWISCHEN ZWEI WELTEN (2015)

Regie: John Crowley, Drehbuch: Nick Hornby, Musik: Michael Brook
Darsteller: Saoirse Ronan, Emory Cohen, Domhnall Gleeson, Julie Walters, Jim Broadbent, Nora-Jane Noone, Jane Brennan, Fiona Glascott, Maeve McGrath, Eva Birthistle, Emily Bett Rickards, Eve Macklin, Samantha Munro, Jenn Murray, Mary O'Driscoll, Brid Brennan, Jessica Paré
Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 97% (8,5); weltweites Einspielergebnis: $62,4 Mio.
FSK: 0, Dauer: 112 Minuten.

Irland, 1952: Da es im von ärmlichen Verhältnissen geprägten Irland kaum Zukunftsaussichten für die jüngeren Generationen gibt, verschafft die fürsorgliche Mittdreißigerin Rose Lacey (Fiona Glascott, "Resident Evil") ihrer kleinen Schwester Eilis (Saoirse Ronan, "Violet & Daisy") über die Kirche eine Anstellung als Verkäuferin in New York. Eilis (das wird übrigens "Äy-lihsch" ausgesprochen) verläßt Heimat und Familie mit sehr zwiespältigen Gefühlen, da sie einerseits natürlich alles zurückläßt, was sie kennt und liebt, andererseits aber nur so die Chance sieht, ihre beruflichen und auch privaten Ziele zu erreichen. In den USA angekommen und mit einigen anderen irischen Mädchen und Frauen in der Pension der zwar resoluten, aber gutherzigen Ms. Kehoe (Julie Walters, die Mrs. Weasley in den "Harry Potter"-Filmen) einquartiert, wird Eilis schnell von schrecklichem Heimweh gequält und hat erhebliche Anpassungsschwierigkeiten an die amerikanische Lebensart. Erst als ihr der mit ihrer Schwester befreundete Father Flood (Jim Broadbent, "Cloud Atlas") ein Abendstudium ermöglicht und sie den charmanten Klempner Anthony (Emory Cohen, "The Gambler") kennenlernt, scheint sie doch ihr Glück zu finden. Dann erreicht sie aber eine traurige Nachricht aus der Heimat, die sie veranlaßt, den langen Rückweg nach Irland anzutreten. Nicht nur Anthony fragt sich: Wird es nur ein vorübergehender Aufenthalt? Wird sie in das neue Leben, das sie sich in Brooklyn aufgebaut hat, zurückkehren?