Zwar hatte die letzte Woche in den USA wegen des Memorial
Days nur vier Arbeitstage, dennoch konnte ich noch genügend Material für
meine montägliche Rubrik zusammenkratzen:
- Angesichts des anhaltenden Megaerfolges ihrer
Superhelden-Filme (zuletzt "Iron Man 3") ist es kein Wunder, daß die
Marvel Studios versuchen, ihr Portfolio weiter zu diversifizieren – schließlich
hat ihre Comicwelt noch weit mehr zu bieten als nur die "Avengers". Doch
da Joss Whedons Ensemblefilm "The Avengers" die bislang mit großem Abstand
erfolgreichste Marvel-Verfilmung war, liegt es nahe, das grundlegende Konzept
auch für neue Figuren beizubehalten. Und deshalb bekommen wir ab 28. August
2014 (in den USA bereits ab 1. August 2014) die "Guardians of the
Galaxy" zu Gesicht – beschrieben als eine Art "Avengers im
Weltall". Genau wie bei "The Avengers" findet sich auch in
"Guardians of the Galaxy" eine Gruppe sehr unterschiedlicher
Charaktere im Kampf gegen das Böse zusammen, die allerdings deutlich
weniger dem klassischen Superhelden-Bild zu entsprechen scheinen: Der amerikanische Pilot Peter Quill alias Star-Lord – Sohn einer
menschlichen Mutter und eines außerirdischen Vaters – ist der Anführer, ihn
unterstützen Drax the Destroyer (ursprünglich ein Mensch, der von Oberbösewicht
Thanos getötet wurde, dessen Seele aber von einem mächtigen Wesen in einen
neuen Körper verpflanzt wurde), die Killerin Gamora (letzte Überlebende einer
ausgestorbenen, grünhäutigen Rasse), der außerirdische Jäger Yondu und der
genmanipulierte Waschbär (!) "Rocket Raccoon". Als Regisseur für
dieses intergalaktische Abenteuer engagierte Marvel James Gunn, was eine ebenso
ungewöhnliche wie vielversprechende Wahl ist. Ungewöhnlich, da Gunn noch
keinerlei Erfahrung mit Big Budget-Projekten hat, vielversprechend, da er mit
Filmen wie "Slither" und "Super" sein Talent für abgedrehte
Genrestoffe nachhaltig bewiesen hat. Auch am Drehbuch ist er neben den beiden
Newcomern Chris McCoy und Nicole Perlman beteiligt. In Sachen Besetzung beweist
Marvel ebenfalls einigen Mut, denn das bisher zusammengestellte Ensemble ist wohl
eines der merkwürdigsten der jüngeren Filmgeschichte und umfaßt
Comedy-Darsteller ebenso wie Ex-Wrestler, B-Movie-Stars und eine sechsfache
OSCAR-Nominee. Die Hauptrolle des Peter Quill ging an Chris Pratt, der vor
allem als Komödiendarsteller in Filmen wie "Bride Wars" oder
"Fast verheiratet" sowie als Teil der erfolgreichen Comedyserie
"Parks & Recreation" bekannt ist. Drax the Destroyer wird der
ehemalige Wrestler Dave Bautista verkörpern, der zuletzt in "The Man with the Iron Fists" bereits zeigte, daß er die körperliche Präsenz für eine
derartige Rolle locker mitbringt – ob er genügend schauspielerisches
Talent hat, wird sich erweisen. Für die Rolle der grünhäutigen Gamora
wurde die offenbar sehr farbenfrohe Zoe Saldana ("Star Trek Into Darkness") verpflichtet, die ja in James Camerons "Avatar"
bereits ein blauhäutiges Alien spielen durfte, wohingegen Genreveteran Michael
Rooker ("Cliffhanger", "Slither", TV-Serie "The
Walking Dead") als Jäger Yondu verpflichtet wurde. Des weiteren wird
OSCAR-Nominee Glenn Close ("Gefährliche Liebschaften") die Chefin der
intergalaktischen Polizeitruppe "Nova Corps" spielen,
Bösewichtrollen gingen an Lee Pace ("Der Hobbit", TV-Serie
"Pushing Daisies") und Karen Gillan (TV-Serie "Doctor
Who"). Die Dreharbeiten sollen Ende Juni in Großbritannien beginnen.
- Einige Nummern kleiner wird es bei dem Thriller "Good
People" zugehen, der nichtsdestotrotz interessant klingt: Ein
amerikanisches Ehepaar, das in London wohnt, verrechnet sich ein wenig bei der
Renovierung des Hauses und gerät deshalb in ernste finanzielle Schwierigkeiten.
Da trifft es sich gut, daß ihr Untermieter verstirbt und $200.000 in bar
hinterläßt, die seine Vermieter kurzerhand einstecken und zur Schuldentilgung
nutzen. Doch das wird sich rächen ... Der dänische Regisseur Henrik Ruben Genz,
der unter anderem einige Episoden der international gefeierten Serien
"Kommissarin Lund" und "Gefährliche Seilschaften" inszeniert
hat, feiert mit "Good People" sein englischsprachiges Regiedebüt und
hat dafür eine gute Besetzung versammelt: James Franco ("Die fantastische Welt von Oz") und Kate Hudson ("Almost Famous") werden das
amerikanische Ehepaar verkörpern, für weitere – noch nicht näher spezifizierte
– Rollen wurden der zweifache OSCAR-Nominee Tom Wilkinson ("Michael
Clayton", "Batman Begins"), Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde") und der Ire Diarmaid Murtagh (TV-Serien "Vikings",
"Camelot") engagiert. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen, womit
"Good People" wohl in der ersten Jahreshälfte 2014 in die Kinos
kommen sollte.
- Wohl erst für die zweite Jahreshälfte 2014 (Halloween klingt realistisch) ist dagegen
"Beware the Night" vorgesehen, ein übernatürlicher Thriller von Scott
Derrickson ("Der Exorzismus von Emily Rose", "Sinister").
Darin wird Eric Bana ("Star Trek") den New Yorker Polizisten Ralph Sarchie spielen, der eine Reihe mysteriöser Fälle
von dämonischer Besessenheit untersucht und in der Folge ins Visier des Teufels
höchstpersönlich gerät (klingt sehr nach "End of Days" mit Arnold
Schwarzenegger). Sean Harris ("Prometheus", "Harry Brown") wird einen vom Teufel besessenen Soldaten spielen, während der
normalerweise auf Comedyrollen abonnierte Joel McHale (Jeff in der
TV-Serie "Community") einen erfahrenen Kollegen Banas verkörpern
wird. Außerdem mit von der Partie: Édgar Ramírez ("Zero Dark Thirty",
"Carlos – Der Schakal") und Olivia Munn ("Iron Man 2",
TV-Serie "The Newsroom"). Das Drehbuch stammt von Scott Derrickson
und seinem "Emily Rose"-Co-Autor Paul Harris Boardman und basiert auf
einem Roman von Ralph Sarchie und Lisa Collier Cool. Yep, Sarchie – ein
ehemaliger Cop und selbsternannter Dämonologe, der unter anderem ein Gesetz
fordert, das Ouija-Bretter verbietet ... – hat sich selbst zum Helden seines
angeblich auf Tatsachen beruhenden Romans gemacht. Angesichts dessen klingt die
Story ziemlich verrückt (freundlich formuliert), aber als Film könnte sie durchaus funktionieren. Auch
bei "Beware the Night" haben die Dreharbeiten bereits begonnen.
Quellen:
Hollywood Reporter ("Guardians of the Galaxy")
ComingSoon.net ("Good People")
Hollywood Reporter ("Beware the Night")
Werbung
Der Trailer für den apokalyptischen Actionfilm "World War Z" mit Brad Pitt, ab 27. Juni in den deutschen Kinos:
Quellen:
Hollywood Reporter ("Guardians of the Galaxy")
ComingSoon.net ("Good People")
Hollywood Reporter ("Beware the Night")
Werbung
Der Trailer für den apokalyptischen Actionfilm "World War Z" mit Brad Pitt, ab 27. Juni in den deutschen Kinos:
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