Während die Awards Season diese Woche volle Fahrt aufnimmt
(heute machen die New Yorker Filmkritiker den Auftakt, am Mittwoch folgen die
National Board of Review Awards, am Sonntag sind die Kritiker aus Los
Angeles an der Reihe), gibt es natürlich auch weiterhin Entwicklungen rund um
kommende Filmprojekte:
- Anhänger der "X-Men"-Reihe können sich auf ein
riesiges Staraufgebot für das zweite Prequel mit dem Untertitel "Days of
Future Past" freuen, denn Regisseur Bryan Singer hat per Twitter offiziell
die Rückkehr von Sir Ian McKellen und Patrick Stewart verkündet, sehr
wahrscheinlich wird auch Hugh Jackman (der als einziger in allen
"X-Men"-Filmen zu sehen war) wieder mit von der Partie sein. Wie
genau es in die Handlung paßt, daß somit Magneto und Professor X sowohl in jung
(verkörpert von Michael Fassbender respektive James McAvoy) als auch in alt
vertreten sein werden, wird sich zeigen müssen. Entsprechend auch, ob McKellen
und Stewart in bloßen Cameos, richtigen Nebenrollen oder sogar wieder in Hauptrollen zu sehen sein
werden. Der deutsche Starttermin für "X-Men: Days of Future Past" ist
für den 17. Juli 2014 angesetzt.
- Inhaltlich nur sehr wenig bekannt ist bislang über eines
der nächsten Projekte von George Clooney – doch die Namen der Beteiligten
lassen auf Großes hoffen. Das Drehbuch, das eine Geschichte in der Welt des
organisierten Verbrechens in New York erzählt, stammt von
"Argo"-Autor Chris Terrio, die Regie übernimmt Thriller-Spezialist
Paul Greengrass ("Das Bourne Ultimatum", "Flug 93").
Clooney wird sowohl die Hauptrolle übernehmen als auch (mit seinem langjährigen
Geschäftspartner Grant Heslov) produzieren. Ein Termin für den Dreh- oder gar
den Kinostart ist noch nicht absehbar.
- Der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook ("Durst") scheint viele
Fans in der US-amerikanischen Filmbranche zu haben. In wenigen Monaten entert sein englischsprachiges Regiedebüt "Stoker" mit Nicole Kidman und
Mia Wasikowska die Lichtspielhäuser, außerdem wird derzeit ein Remake seines
bekanntesten (und besten) Films "Oldboy" gedreht (Regie: Spike Lee,
Hauptrollen: Josh Brolin, Samuel L. Jackson, Sharlto Copley, Elizabeth Olsen).
Während "Oldboy" das Mittelstück von Parks inoffizieller
Rache-Trilogie bildet (die mit "Sympathy for Mr. Vengeance" ihren
Auftakt nahm), nimmt sich Hollywood nun auch noch deren Abschluß "Sympathy
for Lady Vengeance" vor, in dem eine Frau unschuldig im Gefängnis landet
und nach ihrer Entlassung auf bittere Rache sinnt. Nun darf man US-Neuverfilmungen
asiatischer Meisterwerke durchaus skeptisch gegenüberstehen (es mag eine
Minderheitenmeinung sein, aber ich bin bis heute ziemlich entsetzt, daß Martin Scorseses
Over-the-top-Remake "The Departed" 2007 den OSCAR für den Besten Film
gewann, obwohl das Hongkong-Original "Infernal Affairs" von Andrew Lau und Alan Mak viel besser
ist); aber da OSCAR-Gewinnerin Charlize Theron ("Prometheus", "Snow White and the Huntsman") als Hauptdarstellerin und Produzentin treibende
Kraft ihres Herzensprojektes ist, besteht durchaus Hoffnung. Die
Drehbuch-Adaption übernimmt William Monahan, der für den erwähnten "The
Departed" einen OSCAR erhielt und ergo bereits Erfahrung mit der
Überführung asiatischer Filme in einen westlichen Kontext hat. Auch dieser Film
befindet sich noch in einem frühen Planungsstadium, entsprechend steht der
Kinostart in den Sternen.
- Abschließend noch ein Blick auf die Europäischen Filmpreise, die am
Samstag in der maltesischen Hauptstadt Valletta vergeben wurden. Großer
Gewinner war wenig überraschend Michael Hanekes Drama "Liebe", dem
auch außerhalb der Fremdsprachen-Kategorie (wo er für Österreich antritt) gute
OSCAR-Chancen eingeräumt werden. Alle vier Hauptkategorien konnte
"Liebe" für sich entscheiden: Bester Film, beste Regie, bester
Schauspieler (Jean-Louis Trintignant) und beste Schauspielerin (Emmanuelle
Riva). Je zwei Nebenpreise gingen an Tomas Alfredsons hervorragenden
Spionage-Thriller "Dame, König, As, Spion" (Szenenbild und
Musik) und Steve McQueens Sexdrama
"Shame" (Kamera und Schnitt). Die Drehbuch-Kategorie gewannen die
Dänen Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm für "Die Jagd", als bester
Animationsfilm wurde der tschechische "Alois Nebel" geehrt, bester
Dokumentarfilm wurde der schweizerische "Winternomaden". Das deutsche
DDR-Drama "Barbara" von Christian Petzold ging leer aus.
Quellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen