Regie: Alexander Payne, Drehbuch: Alexander Payne, Nat Faxon und Jim Rash
Darsteller: George Clooney, Shailene Woodley, Robert Forster, Beau Bridges, Matthew Lillard, Judy Greer, Nick Krause, Amara Miller
Nur weil jemand auf Hawaii lebt, hat er noch lange nicht
automatisch ein paradiesisches Leben. Mit dieser Klarstellung von Matt King
(George Clooney) beginnt "The Descendants" und Matt hat tatsächlich
allen Grund für seine Verbitterung: Seine Ehefrau Elizabeth liegt nach einem
Unfall im Koma und wird wahrscheinlich nie wieder erwachen, seine beiden 10-
und 17-jährigen Töchter – um die sich immer ihre Mutter gekümmert hatte,
während Matt als erfolgreicher Anwalt beruflich eingespannt war – sind alles
andere als pflegeleicht. Dann muß er auch noch erfahren, daß Elizabeth eine
Affäre hatte und ihn verlassen wollte. Matt ist verständlicherweise emotional
am Boden zerstört, doch dann beschließt er, gemeinsam mit seinen beiden Töchtern
Alexandra (Shailene Woodley) und Scottie (Amara Miller) sowie Alexandras
Kiffer-Freund Sid (Nick Krause) den Liebhaber seiner Frau zu suchen ...
Kritik:
Regisseur Alexander Payne hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht mit Filmen wie "Sideways" und "About Schmidt", in denen er ganz alltägliche Geschichten mit starken Charakteren, intelligenten Dialogen (die dem Autoren-Trio zum verdienten Gewinn des Drehbuch-OSCARs verhalfen) und einem wohldosierten Schuß Humor in Szene setzte. Mit "The Descendants" bleibt er dieser Art des Geschichtenerzählens nach mehrjähriger Pause treu und bringt sogar seinen bislang besten Film auf die Leinwand. Wie der alternde Matt und seine beiden Töchter durch das gemeinsame Abschiednehmen von Elizabeth ebenso wie durch die Reise zu deren Liebhaber (der v.a. als Shaggy aus den "Scooby-Doo"-Filmen bekannte Matthew Lillard in ungewohnter Rolle) zueinander finden, sich überhaupt erst richtig kennenlernen und einen familiären Neustart einleiten, ist gefühlvoll inszeniert und ebenso traurig wie hoffnungsvoll. Payne gelingt dabei jederzeit das Kunststück, die Balance zwischen Tragödie und Komödie zu halten. Nie nimmt das Tragische der Geschichte überhand, stets bleibt der Humor leise und warmherzig.
Regisseur Alexander Payne hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht mit Filmen wie "Sideways" und "About Schmidt", in denen er ganz alltägliche Geschichten mit starken Charakteren, intelligenten Dialogen (die dem Autoren-Trio zum verdienten Gewinn des Drehbuch-OSCARs verhalfen) und einem wohldosierten Schuß Humor in Szene setzte. Mit "The Descendants" bleibt er dieser Art des Geschichtenerzählens nach mehrjähriger Pause treu und bringt sogar seinen bislang besten Film auf die Leinwand. Wie der alternde Matt und seine beiden Töchter durch das gemeinsame Abschiednehmen von Elizabeth ebenso wie durch die Reise zu deren Liebhaber (der v.a. als Shaggy aus den "Scooby-Doo"-Filmen bekannte Matthew Lillard in ungewohnter Rolle) zueinander finden, sich überhaupt erst richtig kennenlernen und einen familiären Neustart einleiten, ist gefühlvoll inszeniert und ebenso traurig wie hoffnungsvoll. Payne gelingt dabei jederzeit das Kunststück, die Balance zwischen Tragödie und Komödie zu halten. Nie nimmt das Tragische der Geschichte überhand, stets bleibt der Humor leise und warmherzig.
George Clooney hat für seine uneitle Darstellung des Matt
King völlig zurecht seine vierte OSCAR-Nominierung als Schauspieler erhalten.
Problemlos bringt er die innere Zerrissenheit dieser Figur den Zuschauern nahe
– unspektakulär, mit stets kontrolliertem Mienenspiel, doch mit beeindruckender
Intensität. Und doch wäre es falsch, das Gelingen dieses Films primär an
Clooneys Schauspiel oder an Paynes Regie- und Autorenkünsten festzumachen. Ein
ganz entscheidendes Element von "The Descendants" ist die 20-jährige,
bislang fast nur im Fernsehen aufgetretene Shailene Woodley ("The Secret Life of the American Teenager", "O.C., California"), die in ihrer Rolle
als rebellische Alexandra den Gegenpol zu Clooney bildet und dafür u.a. mit einer
Nominierung für den Golden Globe sowie mehreren Kritikerpreisen bedacht wurde.
Beide für sich genommen liefern eine starke schauspielerische Leistung ab –
zusammen entwickeln sie eine ungeahnte Leinwandchemie als eines der
überzeugendsten Vater-Tochter-Gespanne der Filmgeschichte!
Bemerkenswertes Detail am Rande: Die Musik in "The Descendants" besteht ausschließlich aus hawaiianischen Songs von dort populären Künstlern.
Bemerkenswertes Detail am Rande: Die Musik in "The Descendants" besteht ausschließlich aus hawaiianischen Songs von dort populären Künstlern.
Fazit: Alexander Paynes Verfilmung des gleichnamigen Romans von Kaui
Hart Hemmings ist eine unspektakuläre, aber gefühlvoll inszenierte, stark
gespielte und zu Herzen gehende Tragikomödie über Abschiede und Neuanfänge.
Wertung: 9
Punkte.

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