Auch im März sieht man die Auswirkungen der letztjährigen Hollywood-Streiks, denn das quantitative Angebot ist doch merklich geringer als gewohnt. Mit "Kung Fu Panda 4" und dem neuen "Ghostbusters"-Abenteuer gibt es aber zumindest zwei Blockbuster-Kandidaten aus Hollywood, dazu mit dem "Fack ju Göhte"-Spin-Off "Chantal im Märchenland" einen deutschen. Für Abwechslung ist also durchaus gesorgt, zumal ja immer noch der Ende Februar enorm erfolgreich gestartete "Dune 2" viele Leinwände belegt.
7. März:
"Drive-Away
Dolls":
Kürzlich gaben die
für Meisterwerke wie "Fargo" oder "The Big Lebowski"
bekannten Brüder Ethan und Joel Coen bekannt, erstmals seit 2018
("The Ballad of Buster Scruggs") wieder gemeinsam einen
Film zu drehen. In den letzten sechs Jahren hatten sie sich auf
Solo-Projekte konzentriert, bei Joel war das die für drei OSCARs
nominierte Shakespeare-Adaption "Macbeth", bei Ethan der
Dokumentarfilm "Jerry Lee Lewis: Trouble in Mind". Nun läßt
Ethan mit "Drive-Away Dolls" auch seinen ersten
Solo-Spielfilm folgen, der bei den US-Kritikern allerdings "nur"
solide abschnitt und an der Kinokasse leider ziemlich unterging.
Margaret Qualley ("Once Upon a Time in … Hollywood")
spielt die Hauptrolle der Jamie, die nach einem Beziehungsende neu
anfangen will. Dafür macht sie sich mit ihrer Freundin Marian
(Geraldine Viswanathan, "Bad Education") auf einen schrägen
Roadtrip nach Florida, der von allerlei unvorhergesehenen
Geschehnissen begleitet wird und sie schließlich ins Visier zweier
wenig talentierter Gangster bringt. Als Jamies und Marians
Polizisten-Freundin Sukie (Beanie Feldstein, "Booksmart")
davon erfährt, macht sie sich auf den Weg, um zu helfen ...
"Wunderland
– Vom Kindheitstraum zum Welterfolg":
Überraschend breit
(in über 500 Kinos) wird diese Doku von Sabine Howe über das seit
dem Jahr 2000 existierende Hamburger "Miniatur Wunderland"
(mit der größten Modelleisenbahn der Welt) und seine Gründer
Frederik und Gerrit Braun gestartet.
"Maria
Montessori":
Léa Todorovs
französisch-italienisches historisches Biopic erzählt die
Geschichte der titelgebenden, von Jasmine Trinca ("Die
Geschichte meiner Frau") verkörperten Ärztin und
Reformpädagogin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rom die
Bildung für behinderte Kinder revolutionierte. Leïla
Bekhti ("Ein Becken voller Männer") spielt die bekannte
Kurtisane Lili, die sich mit ihrer Tochter an Maria wendet und sich
mit ihr anfreundet.
"Kung Fu
Panda 4" (3D):
Rein kommerziell
betrachtet ist DreamWorks' Animationsfilm-Reihe "Kung Fu Panda"
nicht gerade eine Erfolgsgeschichte: Erreichte das Original aus dem
Jahr 2008 in Deutschland mit über 3,1 Millionen Kinogängern noch
Blockbusterstatus, ging es mit Teil 2 (2011) auf knapp 1,9 Millionen
Besucher runter und mit dem dritten Film (2016) gar auf weniger als
900.000. In den USA war der Absturz nicht gar so drastisch, aber es
ging ebenfalls konstant bergab. Vermutlich dauerte es deshalb acht
Jahre, bis der kampfstarke Pandabär Po (in der Originalfassung
gesprochen von Jack Black, in der deutschen Synchronfassung von Hape
Kerkeling) ein neues Abenteuer auf der Leinwand erleben darf. Diesmal
soll der "Drachenkrieger" auf Anweisung seines Meisters
(Dustin Hoffman) einen Nachfolger für sich auswählen und selbst zum
spirituellen Führer aufsteigen – worauf er eigentlich noch gar keine
Lust hat. Dann taucht mit dem zaubermächtigen Chamäleon (Viola
Davis) eine neue Antagonistin auf, die mit ihren
Gestaltwandler-Fähigkeiten für viel Unruhe sorgt ...
"Imaginary":
Im
Blumhouse-Horrorthriller von Jeff Wadlow ("Fantasy Island")
muß Jessica (DeWanda Wise, "Jurassic World 3")
feststellen, daß ihr geliebter Teddybär aus ihrer Kindheit
keineswegs ein imaginärer Freund war, sondern eine übernatürliche
Kreatur – die es nun auf Jessicas Stieftochter Alice abgesehen hat,
als Jessica mit ihrer neuen Familie in ihr Elternhaus zieht ...
"Die
Herrlichkeit des Lebens":
Das Regie- und Autorenduo Georg
Maas und Judith Kaufmann ("Zwei Leben") hat Michael
Kumpfmüllers gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2011 als
Arthouse-Historiendrama verfilmt, das sich dem letzten Lebensjahr des
berühmten, mit nur 40 Jahren verstorbenen Schriftstellers Franz
Kafka widmet. Dieser wird verkörpert von Sabin Tambrea ("Ludwig
II.") und verliebt sich 1923 an der Ostsee in die Tänzerin Dora
Diamant (Henriette Confurius, "Narziss und Goldmund") –
eine glückliche Beziehung, die aber durch Franz' angeschlagene
Gesundheit belastet wird.
21. März:
"Ghostbusters
– Frozen Empire" (3D):
Als Jason Reitman
("Juno") das Zepter seines verstorbenen Vaters und
"Ghostbusters"-Regisseurs Ivan für ein neues
Geisterjäger-Abenteuer übernahm, war die Vorfreude vieler Fans
groß. Trotzdem und trotz guter Kritiken floppte "Ghostbusters:
Legacy" in Deutschland im Herbst 2021 mit gerade einmal etwas
über 320.000 Zuschauern – im Rest der Welt lief es besser, aber
(auch wegen der Corona-Nachwehen) nicht richtig gut. Immerhin
reichte es offensichtlich für eine direkte Fortsetzung, die nun mit
dem Untertitel "Frozen Empire" in die Kinos kommt. Erneut
tun sich die Tochter (Carrie Coon) und die beiden Enkelkinder (Finn
Wolfhard und Mckenna Grace) des verstorbenen Dr. Egon Spengler mit
den verbleibenden Alt-Ghostbusters (gespielt von Bill Murray, Dan
Aykroyd und Ernie Hudson) zusammen, um New York und die ganze Welt
vor einer bösen Macht zu bewahren, die eine zweite Eiszeit auslösen
könnte … Auch Paul "Ant-Man" Rudd kehrt in seiner
"Legacy"-Rolle als Mr. Gooberson zurück, neu in der
Besetzung sind Kumail Nanjiani ("The Big Sick") und Patton
Oswalt ("Odd Thomas").
"Dream
Scenario":
Nicolas Cage erhielt
eine Golden Globe-Nominierung für seine starke Leistung in
Kristoffer Borglis ("Sick of Myself") hochgelobter
Tragikomödie über den unscheinbaren Bio-Professor Paul Matthews
(Cage), der aus unerfindlichen Gründen plötzlich in den Träumen
zahlreicher Menschen auftaucht. Er hat Schwierigkeiten, mit dem
ungewollten Ruhm umzugehen – erst Recht, als er zunehmend
angefeindet wird, weil der zunächst meist teilnahmslose Traum-Paul
immer gewalttätiger wird … In weiteren Rollen agieren Michael Cera
("Das ist das Ende") und Julianne Nicholson ("Black
Mass").
"Oh la la –
Wer ahnt denn sowas?":
In der französischen
Komödie von Julien Hervé prallen die Lebenswelten der
aristokratischen Familie Bouvier-Suavage und der bürgerlichen
Familie Martin aufeinander, als Alice Bouvier-Sauvage (Chloé
Coulloud) und François
Martin (Julien Pestel) heiraten wollen. Als Überraschung für ihre von der Verbindung
nur bedingt begeisterten Eltern haben Alice und François
ihre DNA testen lassen, um mehr über die jeweilige
Familiengeschichte zu lernen – doch die Ergebnisse fallen etwas
anders aus als gedacht … Mit Christian Clavier ("Monsieur
Claude und seine Töchter") und Sylvie Testud ("Jenseits
der Stille").
"The Kill
Room":
Recht wohlwollend
rezensierte schwarzhumorige Komödie von Nicol Paone
("Friendsgiving"), in der durch einen Zufall der
Mafia-Auftragskiller Reggie (Joe Manganiello, TV-Serie "True
Blood") zu einer Sensation in der Kunstwelt wird. Mit Uma
Thurman als erfindungsreicher Galeristin und Samuel L. Jackson als
Reggies Mentor.
28. März:
"Chantal im
Märchenland":
Sieben Jahre nach
dem dritten und letzten Teil der deutschen Erfolgs-Komödienreihe
"Fack ju Göhte" (mit 7,4, 7,7 und 6,1 Millionen
Kinogängern erreichten alle Teile doppelten Blockbuster-Status)
bringt deren Schöpfer Bora Dagtekin ein Spin-Off in die
Lichtspielhäuser. In dessen Mittelpunkt steht die von Jella Haase
("Berlin Alexanderplatz") verkörperte Chantal, deren
Influencer-Karriere in den sozialen Medien nicht so richtig gut läuft. Zufällig gelangen Chantal und ihre beste Freundin
Zeynep (Gizem Emre) an einen magischen Spiegel, durch den sie in ein
Märchenland transportiert werden – wo sie es u.a. mit feschen
Prinzen, einem bösen König und jeder Menge Märchen-Klischees zu tun
bekommen. Zur hochkarätigen Besetzung zählen auch Nora Tschirner
(als Hexe), Jasmin Tabatabai, Alexandra Maria Lara, Frederick Lau und
Nastassja Kinski, zudem wird Elyas M'Barek einen Gastauftritt als
Chantals früherer Lehrer Zeki Müller absolvieren.
"Kleine
schmutzige Briefe":
Basierend auf einer
wahren Geschichte aus den 1920er Jahren erzählt die schwarzhumorige
britische Krimikomödie von Thea Sharrock ("Ein ganzes halbes
Jahr") von einem Küstenort, dessen beschauliches
Kleinstadtleben ganz erheblich gestört wird, als plötzlich jede
Menge Bewohner anonyme obszöne Briefe erhalten! Selbst Scotland Yard
wird irgendwann eingeschaltet und als Hauptverdächtige gilt vor
allem bei der strengen, gottesfürchtigen Edith (Olivia Colman, "The
Favourite") die freigeistige junge Rose (Jessie Buckley, "Die
Misswahl").
"One Life":
Sir Anthony Hopkins
spielt die Hauptrolle in diesem sehr positiv rezensierten
historischen Biopic des britischen TV-Regisseurs James Hawes (u.a.
"Doctor Who", "Penny Dreadful", "Slow
Horses"), der damit sein Kinodebüt feiert. Johnny Flynn ("Die
Ausgrabung") agiert als junger Londoner Börsenmakler Nicholas
Winton, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Prag 669
überwiegend jüdische Kinder vor den Nazis rettete. Hopkins
verkörpert Winton 50 Jahre später als Mann, der noch immer bereut,
nicht mehr Kinder gerettet zu haben. Dann trifft er in einer
TV-Sendung der BBC auf einige jener Kinder, die ihm ihr Leben zu
verdanken haben … Mit dabei sind auch Helena Bonham Carter,
Jonathan Pryce, Romola Garai und Lena Olin.
"Club Zero":
Im recht wohlwollend
besprochenen Psychothriller der österreichischen "Little
Joe"-Regisseurin Jessica Hausner spielt Mia Wasikowska ("Crimson
Peak") die junge Lehrerin Miss Novak, die neu an einem
Elite-Internat ist. Sie soll die Schüler primär zu einer bewußten
Ernährung anleiten, nimmt das aber vielleicht etwas zu ernst –
schon bald entwickelt sich ein regelrechter Fastenkult und die Eltern
verlieren zunehmend ihren Einfluß auf ihre Kinder ...
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