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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 5. November 2018

TV-Tips für die Woche 45/2018

Am 11. November jährt sich das offizielle Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal und aus diesem Anlaß gibt es in dieser Woche zahlreiche Filme (und Dokus, auf die ich jedoch nicht eingehe) zum Thema:

Montag, 5. November:
Arte, 20.15 Uhr: "Der blaue Max" (1966)
Ein sehenswerter Kriegsfilm von John Guillermin ("Die Brücke von Remagen") über den jungen Deutschen Bruno (George Peppard), der gegen Ende des Ersten Weltkrieges als ehrgeiziger Kampfflieger für Aufsehen sorgt, obwohl er im Gegensatz zu den meisten seiner häufig dem Adel entstammenden Kollegen aus einfachen Verhältnissen stammt. "Der blaue Max" ist der Spitzname einer Ehrung für 20 Abschüsse, die Bruno unbedingt erreichen will. Erzählerisch ist Guillermins Film sehr solide, aber nicht außergewöhnlich, wenngleich die deutsche Perspektive in einem Hollywood-Film natürlich ungewöhnlich ist - berühmt wurde "Der blaue Max" jedoch für seine spektakulären, auch heute noch beeindruckenden Flugszenen. Weitere Rollen spielen James Mason und Ursula Andress.

Arte, 22.50 Uhr: "Die Offizierskammer" (2001)
Mit zwei Césars ausgezeichnetes französisches Anti-Kriegsdrama über einige junge Männer, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges schwer verwundet werden und fortan in einem Pariser Militärkrankenhaus behandelt werden. Ihr Weg zurück ins Leben gestaltet sich schwierig.

Dienstag, 6. November:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Wo die wilden Menschen jagen" (2016)
Free-TV-Premiere des kommerziell erfolgreichsten neuseeländischen Films aller Zeiten. Der auf einem Roman von Barry Crump basierende tragikomische Abenteuerfilm von "Thor 3"-Regisseur Taika Waititi handelt vom rebellischen Jugendlichen Ricky ("Deadpool 2"-Star Julian Dennison), der zu einer Pflegefamilie auf einer Ranch kommt. Nach und nach lebt sich Ricky tatsächlich in seiner neuen Heimat ein, doch dann stirbt seine Pflegemutter und Ricky soll zurück ins Heim. Da er das keinesfalls will, flüchtet Ricky mit seinem Hund in die Wildnis, verfolgt von seinem Pflegevater Hec (Sam Neill) - der ihn zurückholen will - sowie den Behörden, die glauben, Hec habe Ricky entführt ...

Disney Channel, 22.45 Uhr: "Wenn Träume fliegen lernen" (2004)
Ein wunderbares Feelgood-Movie von Marc Forster, in dem Johnny Depp den Theaterautor J.M. Barrie spielt, der sich mit der von Kate Winslet verkörperten jungen Witwe Sylvia anfreundet, deren vier Söhne für Barrie eine entscheidende Inspirationsquelle für seinen Welthit "Peter Pan" werden. Weitere Rollen spielen Dustin Hoffman, Julie Christie und Freddie Highmore.

Mittwoch, 7. November:
Arte, 22.10 Uhr: "Bestie Mensch" (1938)
Jean Renoirs lose Adaption von Émile Zolas Roman "Die Bestie im Menschen" zählt zu den Klassikern des französischen Vorkriegs-Kinos. Jean Gabin spielt den mental angeschlagenen Lokführer Jacques, dessen Liebe zu einer verheirateten Frau (Simone Simon) ihn zu extremen Handlungen treibt ...

Kabel Eins, 23.10 Uhr: "Blow" (2001)
Ein Jahr vor "Die Bourne Identität" hatte die deutsche "Lola rennt"-Aktrice Franka Potente ihren ersten größeren Hollywood-Auftritt in Ted Demmes auf einer wahren Geschichte beruhendem Drogenthriller. Sie spielt die Stewardess Barbara, die ihren Freund George (Johnny Depp) in die Welt der Drogen einführt - bald wird George selbst zu einem der erfolgreichsten Drogendealer. Erwartungsgemäß geht das aber nicht lange gut. In weiteren Rollen agieren Penélope Cruz und Ray Liotta.

Außerdem:
Der Exorzismus von Emily Rose (gut gespielter Mix aus Grusel- und Gerichtsfilm, dem aber jeder Funke Originalität abgeht; 20.15 Uhr bei Tele 5)

Donnerstag, 8. November:
3sat, 22.25 Uhr: "Johnny zieht in den Krieg" (1971)
Die einzige Regiearbeit des mit zwei OSCARs prämierten Drehbuch-Autors Dalton Trumbo ("Spartacus", "Papillon") ist in meinen Augen der erschütterndste Anti-Kriegsfilm aller Zeiten: Der junge US-Soldat Joe (Timothy Bottoms) wird im Ersten Weltkrieg von einer Granate so schwer verwundet, daß ihm sämtliche Gliedmaßen amputiert werden müssen, auch kann er weder sehen noch hören oder sprechen - ist aber entgegen der Annahmen der Ärzte bei vollem Bewußtsein. Während die ihn eigentlich nur noch zu Forschungszwecken am Leben lassen, versucht Joe verzweifelt, irgendwie zu kommunizieren, während er in der Zwischenzeit innere Dialoge u.a. mit Christus (Donald Sutherland) führt und sich an seine glückliche Vergangenheit erinnert ...

Außerdem:
Ant-Man (humorvolles Marvel-Abenteuer, in dem sich der von Paul Rudd gespielte Meisterdieb Scott Lang dank eines High-Tech-Anzugs auf Ameisengröße schrumpfen kann; 20.15 Uhr bei VOX)
Abbitte (eine elegante, aber unter Drehbuchschwäche leidende Literaturverfilmung mit Keira Knightley und James McAvoy; 20.15 Uhr bei Servus TV)

Freitag, 9. November:
Tele 5, 0.05 Uhr: "Mayhem" (2017)
Free-TV-Premiere des harten, positiv rezensierten Action-Horrorfilms, in dem es der Ex-"The Walking Dead"-Star Steven "Glenn" Yeun zur Abwechslung mit ... Zombies zu tun bekommt! Okay, stimmt nicht ganz, genau genommen sind es keine Untoten, sondern Menschen, die von einem Virus befallen sind, der sie zu blindwütig rasenden Amokläufern macht. Yeun spielt den Anwalt Derek, der eben gefeuert wurde, als das Hochhaus, in dem die Kanzlei beheimatet ist, von dem Virus infiziert und deshalb hermetisch abgeriegelt wird ...

Außerdem:
Die Tribute von Panem - The Hunger Games (der noch etwas unausgereifte erste Teil der sehr erfolgreichen dystopischen Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 10. November:
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Der König der Löwen" (1994)
Disneys "Der König der Löwen" ist noch immer der kommerziell erfolgreichste Zeichentrickfilm aller Zeiten - und da Zeichentrick inzwischen zumindest in Hollywood weitestgehend durch 3D-Animation ersetzt wurde, wird er das wohl auch bleiben. Davon abgesehen gilt die Geschichte des kleinen Löwen Simba, der als Sohn des Königs der Löwen in eine Thronfolge-Intrige gerät, natürlich als einer der besten Disney-Klassiker und bescherte Filmkomponist Hans Zimmer seinen bis heute einzigen OSCAR (und Elton John gewann ebenfalls einen für seinen Song "Can You Feel the Love Tonight"). Man darf sicher gespannt sein auf das im Juli 2019 startende "Realfilm"-Remake von Jon Favreau (die Anführungszeichen deshalb, weil wie bei "The Jungle Book" fast alles aus dem Computer kommen, aber dank hochmoderner Technik eben "real" aussehen wird), aber das Original - das aktuell Platz 47 in den IMDb Top 250 belegt - dürfte unerreicht bleiben.

Außerdem:
Zwei Leben (recht unspektakuläres, aber stark gespieltes deutsch-norwegisches Drama über eine Frau, die aus der DDR nach Norwegen geflohen ist und sich dort eine neue Familie und ein neues Leben aufgebaut hat - bis sie die Vergangenheit einholt; 21.50 Uhr im SWR)
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger (Ang Lees vierfach OSCAR-gekröntes und visuell überragendes Survival-Drama über einen jungen Inder, der sich nach einem Schiffbruch das Rettungsboot mit einem Tiger teilen muß; 22.00 Uhr bei SAT. 1)
Gone Baby Gone (vielschichtiger Thriller von und mit Ben Affleck, der von einer düsteren Story, tollen Darstellern und einer großen Authentizität lebt, die ihn phasenweise beinahe zu einer Sozialstudie macht; 22.00 Uhr bei ZDF Neo)
Die Regeln der Gewalt (gut durchdachtes, stimmungsvolles Thriller-Drama mit Joseph Gordon-Levitt und Jeff Daniels; 23.45 Uhr bei ZDF Neo)

Sonntag, 11. November:
Tele 5, 18.05 Uhr: "Der letzte Wagen" (1956)
Delmer Daves' ("Der gebrochene Pfeil") klassischer Western handelt von dem bei Indianern aufgewachsenen Weißen "Comanche Todd" (Richard Widmark), der in einem Siedler-Treck auf dem Weg zu seinem Prozeß wegen dreifachen Mordes ist. Als der Treck aber von Apachen überfallen wird, überleben nur einige Kinder und Jugendliche - sowie Todd, auf dessen Hilfe sie nun angewiesen sind, um zu überleben.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Todfeinde" (1968)
Unterschätzter Western von Henry Hathaway ("Die vier Söhne der Katie Elder") über die Folgen des Lynchmordes an einem Falschspieler - dessen Bruder, Reverend Rudd (Robert Mitchum), will seinen Tod rächen. Zu den potentiellen Opfern zählt auch Van Morgan (Dean Martin), der als einziger versucht hatte, den Mord an dem Falschspieler zu verhindern ...

Außerdem:
Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht (Free-TV-Premiere des Weltraum-Abenteuers von J.J. Abrams, das die gealterten Helden Han Solo und Leia überzeugend zurückbringt, sich aber etwas zu eng an das Erzählschema von George Lucas' "Krieg der Sterne" hält; 20.15 Uhr bei RTL)
12 Years a Slave (Steve McQueens dreifach OSCAR-prämiertes Sklaverei-Drama mit Chiwetel Ejiofor, Lupita Nyong'o und Michael Fassbender; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Der große Crash - Margin Call (spekulatives, aber unterhaltsames und mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Stanley Tucci und Demi Moore hochklassig besetztes Kammerspiel über den Beginn der weltweiten Finanzkrise durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers; 20.15 Uhr bei Arte)

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