Originaltitel: The Lookout
Regie und Drehbuch: Scott Frank, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Jeff Daniels, Matthew
Goode, Isla Fisher, Carla Gugino, Bruce McGill, Alberta Watson, Laura
Vandervoort, Alex Borstein, Sergio Di Zio
FSK: 12, Dauer: 99 Minuten.
Nach einem schlimmen und folgenreichen Autounfall hat die einstige Highschool-Sportskanone
Chris Pratt (Joseph Gordon-Levitt, "Premium Rush") ernsthafte Probleme: Als
Folge schwerer Kopfverletzungen und eines vorübergehenden Komas beeinträchtigen
schwere Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie einiges mehr Chris' Alltagstauglichkeit. Da sein Zustand keine komplizierteren Tätigkeiten mehr zuläßt,
arbeitet Chris als nächtliche Putzkraft in einer abgelegenen Provinzbank und
versucht währenddessen mit hartem Training im Traumazentrum, wieder
lebensfähiger zu werden, während sein wohlhabender Vater (Bruce McGill,
"Lincoln") die laufenden Kosten übernimmt. Dazu zählt auch die Miete
für die Wohnung, in der Chris mit dem blinden Lewis (Jeff Daniels, "Steve Jobs") wohnt, den er im Traumazentrum kennengelernt hat. Eines Tages
trifft Chris scheinbar zufällig Gary (Matthew Goode, "The Imitation Game"), einen Bekannten aus seiner Schulzeit. Sie freunden sich an, doch
Gary hat Hintergedanken – er will mit Chris' Hilfe die Bank ausrauben, bei der
dieser arbeitet ...
Kritik:
Es gibt wohl nur wenige Schauspieler, die dermaßen konsequent den Weg vom talentierten Nachwuchsdarsteller zum internationalen Filmstar gingen wie Joseph Gordon-Levitt (wenngleich der Schritt zum Megastar á la Leonardo DiCaprio noch aussteht und er überraschenderweise auch noch auf seine erste OSCAR-Nominierung wartet). Und es gibt wohl auch nur wenige so fleißige Schauspieler, die bei ihrer Filmauswahl so selten danebengegriffen haben wie Gordon-Levitt. Bereits als Teenager ergatterte er einige kurze Auftritte in Kinofilmen und TV-Serien, als Teenager folgte die Hauptrolle in der beliebten TV-Sitcom "Hinterm Mond gleich links". Nach deren Ende profilierte sich Gordon-Levitt als Charakterdarsteller in anspruchsvollen Indiefilmen wie dem Mißbrauchsdrama "Mysterious Skin", dem grandiosen High School-Noir "Brick" oder dem Anti-Kriegsfilm "Stop-Loss". Auf seinen bis dahin größten Erfolg mit der unangepaßten Anti-RomCom "(500) Days of Summer" (die ihm die erste Golden Globe-Nominierung brachte) folgten erste Rollen in Hollywood-Großproduktionen wie "G.I. Joe", "Inception", "Lincoln" und "The Dark Knight Rises", dann wurde er mit Anfang bis Mitte 30 bereits zum Hauptdarsteller von Werken wie "Looper", "The Walk" und "Snowden" und feierte nebenbei sein Kinodebüt als Regisseur und Drehbuch-Autor mit "Don Jon". Und fast immer überzeugte er auf der ganzen Linie. "Die Regeln der Gewalt" zählt zu Gordon-Levitts Profilierungsphase zwischen 2004 und 2009 und ist zudem das Regiedebüt von Scott Frank, der zuvor als Drehbuch-Autor von Barry Sonnenfelds "Schnappt Shorty", Steven Soderberghs "Out of Sight" (für dessen Manuskript er für einen OSCAR nominiert wurde), Steven Spielbergs "Minority Report" und Sydney Pollacks "Die Dolmetscherin" Erfolge feierte.
Es gibt wohl nur wenige Schauspieler, die dermaßen konsequent den Weg vom talentierten Nachwuchsdarsteller zum internationalen Filmstar gingen wie Joseph Gordon-Levitt (wenngleich der Schritt zum Megastar á la Leonardo DiCaprio noch aussteht und er überraschenderweise auch noch auf seine erste OSCAR-Nominierung wartet). Und es gibt wohl auch nur wenige so fleißige Schauspieler, die bei ihrer Filmauswahl so selten danebengegriffen haben wie Gordon-Levitt. Bereits als Teenager ergatterte er einige kurze Auftritte in Kinofilmen und TV-Serien, als Teenager folgte die Hauptrolle in der beliebten TV-Sitcom "Hinterm Mond gleich links". Nach deren Ende profilierte sich Gordon-Levitt als Charakterdarsteller in anspruchsvollen Indiefilmen wie dem Mißbrauchsdrama "Mysterious Skin", dem grandiosen High School-Noir "Brick" oder dem Anti-Kriegsfilm "Stop-Loss". Auf seinen bis dahin größten Erfolg mit der unangepaßten Anti-RomCom "(500) Days of Summer" (die ihm die erste Golden Globe-Nominierung brachte) folgten erste Rollen in Hollywood-Großproduktionen wie "G.I. Joe", "Inception", "Lincoln" und "The Dark Knight Rises", dann wurde er mit Anfang bis Mitte 30 bereits zum Hauptdarsteller von Werken wie "Looper", "The Walk" und "Snowden" und feierte nebenbei sein Kinodebüt als Regisseur und Drehbuch-Autor mit "Don Jon". Und fast immer überzeugte er auf der ganzen Linie. "Die Regeln der Gewalt" zählt zu Gordon-Levitts Profilierungsphase zwischen 2004 und 2009 und ist zudem das Regiedebüt von Scott Frank, der zuvor als Drehbuch-Autor von Barry Sonnenfelds "Schnappt Shorty", Steven Soderberghs "Out of Sight" (für dessen Manuskript er für einen OSCAR nominiert wurde), Steven Spielbergs "Minority Report" und Sydney Pollacks "Die Dolmetscherin" Erfolge feierte.
Diese langjährige Erfahrung bringt Scott Frank auch in
seinen ersten Versuch als Regisseur ein, denn "Die Regeln der Gewalt"
ist ein etwas sperriges, jedoch gut geschriebenes und stark gespieltes
Thriller-Drama mit starken Noir-Elementen geworden, das vor allem
Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt viel Raum zum Glänzen gibt. Er darf als
Chris Pratt (der gleichnamige heutige "Guardians of the Galaxy"-Superstar war damals noch ziemlich unbekannt, sonst hätte Frank wohl einen anderen Namen gewählt) die ganze
schauspielerische Bandbreite auffahren, beginnend mit der sorglosen und beliebten
Sportskanone vor dem Unfall, die zum psychischen Wrack wird, das selbst alltägliche Handlungen aufgrund der Gedächtnisprobleme vor Probleme stellen und kaum noch Freunde hat.
Generell tut sich Chris verständlicherweise sehr schwer, immerhin wurde er
innerhalb von Sekunden von einem jungen Mann, dem die Welt offen stand, zu
jemandem, der nicht einmal mehr selbst für sich sorgen kann. Und die
Schuldgefühle helfen auch nicht, denn er ist nicht der einzige, der bei dem
Unfall zu Schaden kam …
Scott Frank widmet sich dem leidgeprüften Protagonisten
erfreulich ausführlich, er gibt Joseph Gordon-Levitt die Möglichkeit, Chris als echte,
ambivalente und ziemlich tragische Person mit Tiefgang zu etablieren, ehe er
den eigentlichen Haupthandlungsstrang in Fahrt bringt. Auch die weiteren
Charaktere führt "Die Regeln der Gewalt" gekonnt ein, wenngleich Bruce
McGill als Chris' Vater und Carla Gugino ("Sin City") als die für ihn zuständige
Sozialarbeiterin Janet recht wenig zu tun bekommen. Mehr Eindruck
hinterlassen jene Rollen, die von damals noch relativ unbekannten Schauspielern verkörpert werden – gut, Jeff Daniels kannte man natürlich schon,
allerdings war er eher für komödiantische Rollen á la "Dumm und
dümmer" bekannt, hier darf er als blinder Lewis, der Chris' große Stütze
ist, wieder einmal zeigen, daß er auch dramatische Rollen richtig gut beherrscht.
Ebenfalls sehr überzeugend agiert Matthew Goode als der ebenso charismatische wie
berechnende Bankräuber Gary, der an Eiseskälte allerdings von seinem Komplizen
Bone (der vollkommen unbekannte Greg Dunham, der nach "Die Regeln der
Gewalt" auch nicht mehr großartig in Erscheinung trat) locker
ausgestochen wird. Und für die weibliche Note sorgt gekonnt Isla Fisher
("Die Unfaßbaren") als Luvlee, die in Garys Auftrag Chris verführt und die Aufgabe mit großer Überzeugungskraft erfüllt. Erwartungsgemäß ändert sich der Tonfall von "Die Regeln der
Gewalt" in der zweiten Filmhälfte deutlich, wenn aus dem bis dahin eher
ruhigen Charakterdrama ein zunehmend temporeicher Noir-Thriller mit einigen
hervorragend in Szene gesetzten und von James Newton Howards
("Nightcrawler") Musik exzellent untermalten Actionszenen wird. Der
Übergang mag ein wenig abrupt wirken und die Bankraub-Story ist eher zweckmäßig
als originell, aber Scott Frank verbindet die unterschiedlichen Filmteile insgesamt
harmonisch und sorgt für einige denkwürdige Szenen – deren schönste, die mit
Glühwürmchen zu tun hat, allerdings bereits zu Beginn des Films stattfindet.
Fazit: "Die Regeln der Gewalt" ist ein gut durchdachtes und stark besetztes Thriller-Drama mit Noir-Einschlag, das mehr Wert auf vielschichtige Charaktere und sorgsame Inszenierung legt als auf eine einzigartige Story.
Fazit: "Die Regeln der Gewalt" ist ein gut durchdachtes und stark besetztes Thriller-Drama mit Noir-Einschlag, das mehr Wert auf vielschichtige Charaktere und sorgsame Inszenierung legt als auf eine einzigartige Story.
Wertung: 8 Punkte.
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