Nach der letztwöchigen Pause gibt es heute zumindest wieder einmal zwei recht spannende Entwicklungen aus der internationalen Filmbranche zu berichten:
- Der französische Regisseur Pascal Chaumeil dürfte bislang
außerhalb seiner Heimat den wenigsten Filmfans ein Begriff sein, doch mit seiner auch in
Deutschland mit knapp 250.000 Kinobesuchern einigermaßen erfolgreichen Komödie
"Der Auftragslover" mit Vanessa Paradis, die im Jahr 2010 in
Frankreich 3,8 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser lockte, hat er
offenbar das Interesse der englischsprachigen Filmwirtschaft geweckt. Sein
nächstes Projekt ist nämlich die britische Tragiokomödie "A Long Way
Down", die Verfilmung eines Bestsellers von Kultautor Nick Hornby
("Fever Pitch", "High Fidelity"). In der schwarzhumorigen
Geschichte geht es um vier untereinander nicht bekannte Personen, die an einem
Silvesterabend zufällig auf einem Londoner Hochhausdach aufeinandertreffen, wo sie
allesamt ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Die Besetzung des Films läßt auf
ein hochkarätiges Ergebnis hoffen: Ex-Bond Pierce Brosnan, OSCAR-Nominee Toni
Collette ("The Sixth Sense"), Aaron Paul (Emmy-Gewinner für die Rolle
des Jesse in der TV-Serie "Breaking Bad") und Imogen Poots ("28
Weeks Later", "Jane Eyre") werden die vier Selbstmordkandidaten
verkörpern; für weitere, noch nicht näher spezifizierte Rollen wurden zudem Sam
Neill ("Jurassic Park", "Wimbledon") und Rosamund Pike
("Barney's Version", "Zorn der Titanen") verpflichtet. Hornbys Buch wurde von
Drehbuch-Autor Jack Thorne ("The Scouting Book for Boys", TV-Serie
"Skins") adaptiert. Die Dreharbeiten in Großbritannien und
Spanien haben bereits begonnen, ein Kinostart wird für Spätsommer oder Herbst
2013 avisiert.
- Ein weiterer französischer Regisseur wird wohl sogar direkt den Sprung
nach Hollywood schaffen, allerdings ist das bei Michel Hazanavicius ("OSS 117"-Reihe) nach seinem OSCAR-Triumph 2012 mit "The Artist" (5 Auszeichnungen, darunter: Bester Film, Beste Regie, Bester
Hauptdarsteller) keine Überraschung. Auch er will sich offenbar einer
Buchverfilmung widmen, denn aktuell befindet er sich in Verhandlungen über die
Regie bei "In the Garden of Beasts". Bei Erik Larsons Vorlage handelt
es sich allerdings nicht um einen Roman, sondern um ein Sachbuch über einen
amerikanischen Professor, der wenige Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit
seiner Familie in Berlin wohnt, wo er der erste US-Botschafter in Hitlerdeutschland wird. Anfangs genießen er und vor allem seine Tochter die
Atmosphäre im Vorkriegs-Berlin, doch bald muß er erkennen, daß Hitler und seine
Helfershelfer keineswegs friedliche Absichten haben. Die Hauptrolle des
gutmütigen Professors wird Tom Hanks ("Forrest Gump", "Extrem Laut & Unglaublich Nah") übernehmen, seine Tochter soll die gleichfalls OSCAR-prämierte Natalie
Portman ("Black Swan") verkörpern, die sich aber wie Hazanavicius noch in Gesprächen mit dem
produzierenden Studio Universal befindet. Sehr viel mehr ist über das Projekt,
dessen Release wohl für 2014 vorgesehen ist, noch nicht bekannt, es soll jedoch
weit oben auf Universals Prioritätenliste stehen, weshalb es vermutlich bald
weitere Neuigkeiten geben wird.
- Abschließend noch ein Hinweis auf zwei kleine Updates zu meiner letztwöchigen sehr frühen Vorschau auf die Awards-Season: Mit Sacha Gervasis Biopic "Hitchcock" wurde kurzfristig noch einem weiteren chancenreichen Außenseiter ein US-Kinostart im Jahr 2012 verordnet, der gleichzeitig die formelle Qualifikation für die OSCAR-Verleihung bedeutet. Dafür rutscht der Eastwood-Film "Back in the Game" nach durchweg mittelmäßigen US-Kritiken fast ganz ans Ende meiner Kandidatenliste für eine Nominierung als Bester Film: Eine sehr frühe Vorschau auf die Awards Season 2012/2013 (Teil 2).
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