Montag, 8. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Brücke" (1959)
Einer der ersten großen deutschen Anti-Kriegsfilme nach dem Zweiten Weltkrieg braucht sich auch international nicht zu verstecken: Unter der Regie von Bernhard Wicki ("Morituri", die deutschen Segmente von "Der längste Tag") geht es in der Verfilmung eines Romans von Manfred Gregor um die letzten Kriegstage, in denen in einem kleinen Ort sieben soeben erst zum Wehrdienst einberufene Teenager (gespielt u.a. von Fritz Wepper und Volker Lechtenbrink) den Befehl erhalten, die örtliche Brücke um jeden Preis gegen die anrückenden Alliierten zu verteidigen. Obwohl die Brücke letztlich völlig unwichtig ist, harren die mit der Nazi-Ideologie aufgewachsenen Jungs bis zum bitteren Ende aus ... "Die Brücke" gewann den Auslands-Golden Globe und war für den Auslands-OSCAR nominiert.
Arte, 21.55 Uhr: "Queimada" (1969)
Schauspiel-Legende Marlon Brando ("Endstation Sehnsucht") spielt in dem sehr sehenswerten italienisch-französischen Historienfilm von Gillo Pontecorvo ("Schlacht um Algier") Sir William Walker, der Mitte des 19. Jahrhunderts für die britische Regierung einen Aufstand auf der Insel Queimada im Karibik anzetteln soll. Queimada wird zu der Zeit von den Portugiesen beherrscht und lebt von seinen einträglichen Zuckerrohr-Plantagen, die von Sklaven bewirtschaftet werden. Dementsprechend fällt es Walker nicht schwer, bei den Sklaven Interesse für seine revolutionären Ideen zu entfachen, doch auch die Oberschicht ist angesichts hoher portugiesischer Steuern empfänglich für seine Einflüsterungen ...
Arte, 0.00 Uhr: "Die wilde Zeit" (2012)
Free-TV-Premiere des beim Festival von Venedig u.a. mit dem Drehbuch-Preis ausgezeichneten, von der Prämisse her an Bernardo Bertoluccis "Die Träumer" erinnernden französischen Dramas von Olivier Assayas ("Personal Shopper"), das 1971 und damit relativ kurz nach den französischen Studentenunruhen des Jahres 1968 spielt. Die Pariser Oberschüler Gilles (Clément Métayer), Christine (Lola Créton) und Alain (Felix Armand) müssen sich in der Gemengelage zwischen politischem Aktivisimus und ersten Gehversuchen in Sachen Liebe zurechtfinden.
Dienstag, 9. Mai:
Tele 5, 22.40 Uhr: "Joe - Die Rache ist sein" (2013)
Free-TV-Premiere des in Venedig zweifach prämierten US-Krimidramas von David Gordon Green ("Halloween"), in dem Nicolas Cage von vielen Kritikern eine der stärksten schauspielerischen Leistungen seiner langen Karriere attestiert wird. Er spielt den titelgebenden trunksüchtigen Ex-Häftling, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, für ein Rodungsunternehmen Bäume zu vergiften, die er dann mit seinem Team später fällen kann. Dabei trifft er zufällig auf den 15-jährigen Gary (Tye Sheridan, "The Tree of Life"), der von seinem gewalttätigen (und ebenfalls stark dem Alkohol zugeneigten) Vater tyrannisiert wird und Joe um einen Job bittet. Als Joe begreift, wie sehr Gary, seine Mutter und seine Schwester unter dem Vater leiden, wird er zu Garys unwahrscheinlichem Beschützer ...
Außerdem:
Kick-Ass (hervorragende, ebenso brutale wie witzige Adaption des parodistischen Superhelden-Comics von Mark Millar; 0.10 Uhr bei Nitro)
Mittwoch, 10. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Der doppelte Alfred" (2020)
Free-TV-Premiere der leicht absurden französischen Komödie von Bruno Podalydès ("Das Geheimnis des gelben Zimmers"), dessen jüngerer Bruder Denis Podalydès ("Die schönste Zeit unseres Lebens") die Hauptrolle des arbeitslosen und fast bankrotten Alexandre spielt. Dessen Frau (Vanessa Paradis) ist Marinesoldatin und stellt Alexandre ein Ultimatum: Er muß ihr in den nächsten zwei Monaten - in denen sie auf einer Mission unterwegs ist - beweisen, daß er sich alleine um die Kinder kümmern kann und einen neuen Job findet, ansonsten verläßt sie ihn! Weitere Hauptrollen spielen Sandrine Kiberlain und Bruno Podalydès selbst.
Arte, 22.40 Uhr: "Atlantique" (2019)
Free-TV-Premiere (in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln) des hochgelobten, u.a. für drei Césars nominierten senegalesischen Dramas von Mati Diop. Im Mittelpunkt stehen einige Bauarbeiter aus der senegalesischen Hauptstadt Dakar, die, nachdem sie monatelang nicht bezahlt wurden, beschließen, das Land zu verlassen und ihr Glück jenseits des Meeres in Europa zu versuchen. Einer von ihnen ist Souleiman (Ibrahima Traoré), der seine große Liebe Ada (Mame Bineta Sane) zurückläßt, ihr aber verspricht, zurückzukommen. Als die Leichen von etlichen der Bauarbeiter am Strand angeschwemmt werden, ist Ada überzeugt davon, daß auch Souleiman bei der gefährlichen Überfahrt gestorben ist. Doch dann geschehen in Dakar immer mehr unerklärliche Ereignisse, die Ada glauben lassen, daß Souleimans Geist zurückgekehrt ist ...
Außerdem:
Machete Kills (die leider ziemlich miese Fortsetzung der durchgeknallten B-Movie-Parodie mit Danny Trejo und Jessica Alba; 0.15 Uhr bei Nitro)
Donnerstag, 11. Mai:
The Expendables (Sylvester Stallones Zusammtreffen alternder 80er Jahre-Actionhelden wie Dolph Lundgren, Jet Li und Mickey Rourke kann aufgrund massiver Drehbuchschwächen nur bedingt überzeugen; 20.15 Uhr um gut zehn Minuten geschnitten bei VOX, die "nur" um fünf Minuten gekürzte FSK 16-Fassung läuft am Freitag um 22.15 Uhr)
The Expendables 2 (der mit Abstand beste Teil der Action-Altstar-Reihe von Sylvester Stallone glänzt mit viel Humor, Over-the-Top-Action und Jean-Claude van Damme als Bösewicht; 22.15 Uhr um gut drei Minuten gekürzt bei VOX, ebenfalls geschnittene Wiederholung am Samstag um 22.10 Uhr)
Freitag, 12. Mai:
Unternehmen Petticoat (herrliche Kriegskomödie von Blake Edwards mit Cary Grant, Tony Curtis, einem rosa U-Boot und diversen Krankenschwestern an Bord; 22.50 Uhr im BR)
Samstag, 13. Mai:
Unstoppable (geradliniger und spannender Actionthriller, in dem Denzel Washington und Chris Pine versuchen, eine Zugkatastrophe zu verhindern; 20.15 Uhr bei VOX)
Die Unfassbaren (inhaltlich eher maues, aber sehr unterhaltsames Showmagier-Abenteuer mit hochkarätiger Besetzung; 22.35 Uhr bei SAT. 1)
Sonntag, 14. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Cop Land" (1997)
RTL II, 22.05 Uhr: "Der Unsichtbare" (2020)
Free-TV-Premiere des erfolgreichen, sehr positiv rezensierten und vielfach ausgezeichneten Horror-Thrillers von "Saw"-Schöpfer Leigh Whannell, der sehr lose auf dem gleichnamigen Universal-Horror-Klassikers aus dem Jahr 1933 basiert. "The Handmaid's Tale"-Star Elisabeth Moss spielt die Hauptrolle der Cecilia, die von ihrem Ex-Partner Adrian (Oliver Jackson-Cohen, Netflix-Serie "Spuk in Hill House") mißhandelt wurde. Als Adrian Selbstmord begeht, ist Cecilia daher in erster Linie erleichtert und hofft, nun endlich ein neues, angstfreies Leben beginnen zu können. Doch als immer mehr merkwürdige Ereignisse um sie herum geschehen, ist Cecilia zunehmend überzeugt: Adrian hat seinen Tod nur inszeniert und ist nun hinter ihr und ihren Lieben her ...
Außerdem:
Jumanji: Willkommen im Dschungel (wenig originelle, aber actionreiche und toll besetzte Fortsetzung des Robin Williams-Hits von 1995, mit Dwayne Johnson, Karen Gillan, Kevin Hart und Jack Black; 20.15 Uhr bei RTL)
Godzilla (Gareth Edwards' Monster-Reboot mit Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen hat zwar in den von Menschen getragenen Passagen seine Mängel, die Kreaturen-Sequenzen sind aber über jeden Zweifel erhaben; 22.35 Uhr bei SAT. 1)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen