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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 30. August 2021

TV-Tips für die Woche 35/2021

Montag, 30. August:

Arte, 20.15 Uhr: "Halbblut" (1992)

Val Kilmer ("Heat") spielt in Michael Apteds ("Gorillas im Nebel") gelungenem Thriller den jungen FBI-Agenten Ray - der Sioux-Vorfahren hat und somit ein "Halbblut" ist -, der mit seinem erfahrenen Partner Frank (Sam Shepard) den Mord an einem Stammesratsmitglied in einem Reservat in South Dakota untersuchen soll. Angesichts des auf Einschüchterung setzenden Vorgehens von Frank ergeben sich bald Konflikte zwischen den ungleichen Agenten und Ray muß seine Loyalitäten zunehmend hinterfragen.

Arte, 22.10 Uhr: "Schwarzer Regen" (1989)

Shohei Imamuras ("Die Ballade von Narayama") vielfach ausgezeichnetes und ungemein bewegendes Drama erzählt von den Nachwehen des US-amerikanischen Atombomben-Abwurfs in Hiroshima 1945. Im Mittelpunkt steht die 20-jährige Yasuko (Yoshiko Tanaka, "Godzilla, der Urgigant"), die den Einschlag und auch die Verstrahlung scheinbar unbeschadet übersteht - aber trotzdem stigmatisiert ist und große Schwierigkeiten hat, einen Ehemann zu finden ...

Dienstag, 31. August:

One, 23.10 Uhr: "Für immer Adaline" (2015)

Siehe meinen TV-Tip von August 2017 zur mystisch angehauchten Edelromanze mit Blake Lively und Harrison Ford.

Mittwoch, 1. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Liebe Last Lust" (2000)

Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des für vier Césars nominierten dreistündigen französischen Dramas von Olivier Assayas ("Personal Shopper"). Charles Berling ("Elle") spielt Jean, der sich im beginnenden 20. Jahrhundert als Pastor in eine kleine Gemeinde zurückgezogen hat, in der er mit seinem Hin und Her zwischen Ehefrau (Isabelle Huppert) und Geliebter (Emmanuelle Béart) für Aufsehen sorgt. Dann stirbt sein Vater und Jean fühlt sich widerwillig verpflichtet, dessen Nachfolge als Leiter der familieneigenen Porzellanfabrik in Limoges zu übernehmen. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus ...

Donnerstag, 2. September:

RBB, 23.45 Uhr: "Der Stand der Dinge" (1982)

In einem der besten Filme von Wim Wenders will ein deutsch-amerikanisches Filmteam in Portugal einen Science Fiction-Film drehen - dummerweise gehen vor Abschluß der Dreharbeiten die finanziellen Mittel aus. Während die Crew darauf wartet, hoffentlich bald weitermachen zu können, kommt es zu diversen persönlichen Konflikten, die das Projekt zusätzlich gefährden ... Der Belgier Patrick Bauchau ("James Bond 007 - Im Angesicht des Todes") spielt den wenig beneidenswerten deutschen Regisseur Friedrich, in Nebenrollen agieren die mit Wenders befreundeten Filmemacher Roger Corman (als Anwalt) und Samuel Fuller (als Kameramann).

Außerdem:

Tomb Raider (recht uninspiriertes Reboot der abenteuerlichen Computerspiel-Adaptionen, das vor allem mit seiner engagierten Hauptdarstellerin Alicia Vikander überzeugt; 20.15 Uhr bei VOX)

Die Frau des Nobelpreisträgers (stark gespieltes Charakterdrama mit der OSCAR-nominierten Glenn Close sowie Jonathan Pryce und Christian Slater; 20.15 Uhr im RBB)

Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (ein generischer Fantasyfilm mit guter Besetzung, aber schwacher Handlung - weshalb die geplante Fortsetzung nie realisiert wurde; 20.15 Uhr im Disney Channel)

Wanted (rasante, jedoch moralisch allzu sorglos inszenierte Comicadaption mit James McAvoy und Angeline Jolie; 22.45 Uhr bei VOX, vermutlich um knapp fünf Minuten geschnitten)

Freitag, 3. September:

ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Wie verrückt" (2011)

Free-TV-Premiere des positiv rezensierten, auch unter dem Originaltitel "Like Crazy" bekannten romantischen Dramas von Drake Doremus ("Equals"). Felicity Jones ("Rogue One") spielt die britische Austauschstudentin Anna, die sich am College in Los Angeles Hals über Kopf in ihren Kommilitonen Jacob (Anton Yelchin, "Odd Thomas") verliebt. Gemeinsam verbringen sie einen magischen Sommer, doch dann muß Anna zurück nach London und eine Fernbeziehung erweist sich als recht kompliziert ...

Außerdem:

Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 2 (das eher enttäuschende, weil zu stark auf Action setzende Finale der dystopischen Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence, Donald Sutherland und Julianne Moore; 20.15 Uhr bei Pro 7)

The Warrior's Way (trashiger, aber durchaus spaßiger Kung Fu-Western mit Geoffrey Rush und einer ungewöhnlichen Pastell-Optik im "300"-Stil; 23.05 Uhr bei Pro 7)

Final Destination 5 (der bis dato letzte Teil der beliebten Horrorfilm-Reihe ist leider auch der schwächste, der die innovativen und sehr schwarzhumorigen Todesfälle der Vorgänger oft durch Sadistisches ersetzt, das eher zur "Saw"-Reihe passen würde; 1.00 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 4. September:

SAT. 1, 20.15 Uhr: "A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" (2019)

Free-TV-Premiere des vierten Teils der herausragenden Pixar-Animationsreihe rund um Spielzeug-Cowboy Woody (im Original gesprochen von Tom Hanks), Spielzeug-Astronaut Buzz (Tim Allen) und ihre Freunde. Beinahe 25 Jahre nach dem ersten "Toy Story" - der 1995 maßgeblich daran beteiligt war, daß Pixar die Platzhirsch-Rolle der westlichen Animationskunst von Disney übernahm (das Pixar dafür später einfach kaufte) - zeigen die kreativen Köpfe hinter der Reihe noch einmal, was sie drauf haben und liefern den meiner Meinung nach zweitbesten der vier Filme ab (nach dem ungeschlagenen "Toy Story 2"), der mit einzigartigen und höchst unterhaltsamen neuen Spielzeugen aufwartet sowie einer ziemlich tiefgründigen Story: Woody, Buzz und Co., die inzwischen im Besitz von Bonnie sind, bekommen diesmal Zuwachs durch den u.a. aus einer Plastikgabel von Bonnie selbst kreierten Forky, der angesichts seiner improvisierten Machart allerdings unter einer erheblichen Sinnkrise leidet. Als Forky und Woody bei einem Familienausflug verlorengehen, müssen sie zusammenarbeiten, um den Weg zurück zu finden - und Woody trifft unerwartet auf eine alte Bekannte, die nun auch ihn ins Grübeln bringt ...

Servus TV, 20.15 Uhr: "Perfect Strangers - Wie viele Geheimnisse verträgt eine Freundschaft?" (2016)

Free-TV-Premiere des mit zwei Italienischen Filmpreisen prämierten Komödien-Hits (zweiterfolgreichster Film des Jahres 2016 in Italien) von Paolo Genovese, in dem sich sieben langjährige Freunde zu einem Abendessen treffen. Als sie sich dazu entscheiden, an diesem Abend all ihre Mails, Telefonanrufe und Textnachrichten offenzulegen, stellt sich schnell heraus, daß sich die Freunde bei weitem nicht so gut kennen, wie sie dachten ... Wem das bekannt vorkommt: Aufgrund des großen Erfolges und der ebenso simplen wie spannenden Prämisse wurden in den letzten fünf Jahren annähernd 20 lokale Remakes gedreht, darunter in Deutschland 2019 Bora Dagtekins "Das perfekte Geheimnis" - mit gut 5,3 Millionen Kino-Zuschauern und Platz 3 in den Jahrescharts (hinter "Die Eiskönigin II" und "Der König der Löwen") ebenfalls ein riesiger Erfolg.

Außerdem:

Crazy Rich (amüsante romantische Komödie über eine chinesisch-amerikanische Uni-Dozentin, die beim ersten Besuch bei der Familie ihres Verlobten feststellen muß, daß diese zur High Society von Singapur gehört und stinkreich ist; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Sonntag, 5. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Weißer Jäger, schwarzes Herz" (1990)

Clint Eastwood inszeniert in seinem sehr wohlwollend rezensierten Afrika-Abenteuer sich selbst als großspurigen Hollywood-Regisseur John Wilson, der mit seinem Drehbuch-Autor Pete (Jeff Fahey) in den 1950er Jahren einen Filmdreh in Zimbabwe vorbereitet. Allerdings ist Wilson zu Petes zunehmendem Verdruß geradezu davon besessen, bei der Großwildjagd einen Elefanten zu erschießen, worunter die Filmvorbereitungen stark leiden. Als kaum verhülltes reales Vorbild von John Wilson diente Regieikone John Huston bei der Produktion seines Klassikers "African Queen" mit Humphrey Bogart und Katharine Hepburn - der deutschstämmige "Weißer Jäger ..."-Drehbuch-Koautor Peter Viertel wußte, worüber er schrieb, denn er war beim "African Queen"-Dreh dabei ...

Außerdem:

Bohemian Rhapsody (das vierfach OSCAR-prämierte Queen-Biopic ist teilweise recht oberflächlich erzählt, bietet aber gute Unterhaltung, tolle Musik und eine starke Besetzung rund um Freddie Mercury-Darsteller Rami Malek; 20.15 Uhr bei Pro 7, im Anschluß gibt es um 23.05 Uhr eine Queen-Doku von 2011 und um 1.40 Uhr das legendäre "Live at Wembley"-Konzert von 1986)

Toni Erdmann (in Maren Ades OSCAR-nominierter Tragikomödie begeistert Sandra Hüller als gestreßte Managerin, die vom exzentrischen Vater an den Rand des Wahnsinns getrieben wird; 23.00 Uhr im SWR)

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