Montag, 3. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Erbin" (1949)
Keine kurzfristige Programmänderung, sondern schlicht Zufall ist, daß Arte genau eine Woche nach dem Tod von Hollywood-Legende Olivia de Havilland den selten gezeigten Film ausstrahlt, für den sie ihren zweiten OSCAR gewann. In der Henry James-Adaption "Die Erbin" spielt de Havilland die Titelrolle einer naiven jungen Frau aus wohlhabendem Hause namens Catherine, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in einen möglichen Mitgiftjäger (Montgomery Clift) verliebt - jedenfalls ist ihr mißtrauischer Vater davon überzeugt ...
ARD, 20.15 Uhr: "Leberkäsjunkie" (2019)
Free-TV-Premiere des sechsten Eberhofer-Heimatkrimis nach den Romanen von Rita Falk, in dem Dorfpolizist Eberhofer (Sebastian Bezzel) von hohen Cholesterinwerten, Elternstreß und natürlich einem neuen Mordfall geplagt wird.
Arte, 22.05 Uhr und 23.45 Uhr: "Midareru" (1964) und "Samurai ohne Schwert" (2010)
Arte zeigt als Free-TV-Premieren zwei japanische Filme in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln: "Midareru" ist ein hochgelobtes Schwarzweiß-Sozial- und Liebesdrama über Reiko (Hideko Takamine), die, nachdem ihr Mann im Zweiten Weltkrieg getötet und das Geschäft ihrer Schwiegereltern durch einen alliierten Bombenangriff zerstört wird, dieses im Gedenken an ihren Gatten alleine wieder aufbaut, wohingegen der Rest der Familie ihres Mannes aus der Stadt flüchtet. 18 Jahre später wird Reikos Laden durch einen neuen Supermarkt in der Nähe bedroht, was Teile der Familie als Chance begreifen, Reiko loszuwerden. Unterdessen gesteht Koji, der deutlich jüngere Bruder von Reikos verstorbenem Gatten, ihr seine Liebe ... "Samurai ohne Schwert" ist eine Tragikomödie über den alten Samurai Kanjuro (Takaaki Nomi in seinem späten Kinodebüt), der nach dem Tod seiner Frau zutiefst niedergeschlagen ist, desertiert und sein Schwert zurückläßt. Um der Todesstrafe zu entgehen, erhält Kanjuro vom Fürsten eine letzte Chance: Wenn es ihm gelingt, den depressiven Sohn des Fürsten innerhalb von 30 Tagen zum Lächeln zu bringen, wird er begnadigt ...
Dienstag, 4. August:
ARD, 22.45 Uhr: "Offenes Geheimnis" (2018)
Free-TV-Premiere des spanischen Psychothrillers vom iranischen OSCAR-Gewinner Asghar Farhadi ("Nader und Simin - Eine Trennung"). Der Genrewechsel des Drama-Experten wurde von den Kritikern zwar nur bedingt goutiert, trotzdem gab es für den FIlm einige Preise und zahlreiche Nominierungen. Das bewährte Leinwand-Traumpaar Javier Bardem und Penélope Cruz ist in den Hauptrollen zu sehen: Cruz agiert als verheiratete, in Argentinien lebende Laura, die bei einem Besuch in der spanischen Heimat auf ihre Jugendliebe Paco (Bardem) trifft. Dann verschwindet Lauras Tochter spurlos und einige dunkle Familiengeheimnisse werden nach und nach enthüllt.
ZDF, 23.35 Uhr: "Loving" (2016)
Das exzellent rezensierte Liebes- und Rassismusdrama von Jeff Nichols ("Midnight Special") erzählt die wahre Geschichte des gemischtrassigen Liebespaares Richard (Joel Edgerton) und Mildred (OSCAR-Nominierung für Ruth Negga), das in Virginia wegen seiner rechtswidrigen Heirat im Jahr 1958 im Gefängnis landet. Später muß das Paar den konservativen Bundesstaat für mehrere Jahre verlassen, während es vor Gericht um Gerechtigkeit kämpft.
Außerdem:
Stolz und Vorurteil (herrliche Jane Austen-Adaption von Joe Wright mit der OSCAR-nominierten Hauptdarstellerin Keira Knightley; 20.15 Uhr im Disney Channel)
Mittwoch, 5. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Maudie" (2016)
Free-TV-Premiere des oft ausgezeichneten romantischen Biopics der irischen Filmemacherin Aisling Walsh über die kanadische Malerin und Volkskünstlerin Maud Lewis. Die schuf ihre Kunst trotz Behinderung an Armen und Beinen in Folge einer Erkrankung in der Kindheit. Nach dem Tod der Eltern mittellos, heiratet Maud (Sally Hawkins) mit Mitte 30 den verschlossenen Fischhändler Everett (Ethan Hawke) - nachdem sie zunächst als seine Haushälterin tätig war - und beginnt zu malen.
Außerdem:
Inception (Christopher Nolans revolutionärer, mit vier OSCARs ausgezeichneter Traumwelten-Thriller mit Leonardo DiCaprio - derzeit auf Platz 13 in den IMDb Top 250 - kommt am 16. August auch als Wiederaufführung in die Kinos; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Split (reißerischer, aber sehr spannender und einfallsreicher psychologischer Horrorthriller von M. Night Shyamalan, in dem James McAvoy als Mann mit multiplen Persönlichkeiten glänzt; 23.15 Uhr im ZDF)
Donnerstag, 6. August:
RBB, 23.50 Uhr: "Rafiki" (2018)
Free-TV-Premiere (im Originalton mit Untertiteln) des (in seiner Heimat zunächst verbotenenen) preisgekrönten kenianischen Dramas über die illegale Liebe zweier junger kenianischer Frauen.
Außerdem:
Robot & Frank (sympathische Tragikomödie mit einem tollen Frank Langella, der in der nahen Zukunft als gealterter Ex-Fassadenkletterer noch einen letzten Coup landen will - mit der Hilfe eines humanoiden Roboters, der eigentlich nur seine Gesundheit überwachen soll ...; 22.45 Uhr bei Servus TV)
Freitag, 7. August:
RTL II, 20.15 Uhr: "Source Code" (2011)
Siehe meinen TV-Tip von Januar 2017 zum Science Fiction-Thriller mit Jake Gyllenhaal.
Samstag, 8. August:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Crazy Heart" (2009)
Mit der fünften (von inzwischen sieben) Nominierung gewann Jeff Bridges endlich seinen ersten OSCAR - und das, obwohl vor allem außerhalb der USA weniger Menschen "Crazy Heart" gesehen haben dürften als die anderen Filme, für die er im Rennen war. Denn Scott Coopers "Crazy Heart" ist ein Biopic, das mehr oder weniger lose auf dem Leben des Country-Musikers Hank Thompson basiert, der in den USA über Jahrzehnte hinweg ein Superstar war, im Rest der Welt aber nur eine geringe Bekanntheit erreichte. Jeff Bridges spielt den Musiker, der hier jedoch Bad Blake heißt, in einer späten Phase seiner Karriere, als sich der 57-jährige Texaner nicht zuletzt aufgrund seiner Alkoholsucht an einem ziemlichen Tiefpunkt befindet. Durch die Beziehung zur deutlich jüngeren alleinerziehenden Mutter Jean (OSCAR-Nominierung auch für Maggie Gyllenhaal) scheint er langsam wieder auf die Beine zu kommen ...
Außerdem:
22 Bullets (harter französischer Gangsterfilm mit Jean Reno; 0.50 Uhr in der ARD)
Sonntag, 9. August:
RTL, 20.15 Uhr: "Das schönste Mädchen der Welt" (2018)
Free-TV-Premiere der für drei Deutsche Filmpreise nominierten Teenager-Liebeskomödie von Aron Lehmann, welche die "Cyrano de Bergerac"-Geschichte in unsere Gegenwart und in eine Schulklasse transportiert. Aaron Hilmer spielt den Oberstufenschüler und leidenschaftlichen Rapper Cyril - der eine auffällig große Nase hat, die sein Selbstvertrauen im Umgang mit dem anderen Geschlecht hemmt. Das ist ungünstig, da er sich ausgerechnet in die aufsässige und nicht auf den Mund gefallene Roxy (Luna Wedler) verliebt, die so gar nicht an ihm interessiert ist ...
Pro7Maxx, 20.15 Uhr (um etwa vier Minuten geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 23.50 Uhr): "Der Todesstab des Shaolin" (1984)
In der Shaw Brothers-Reihe des Senders gibt es ein echtes Highlight, denn die Story eines jungen Kampfkünstlers, der in einem buddhistischen Kloster Zuflucht vor dem verräterrischen General sucht, der seine Familie auf dem Gewissen hat, ist zwar wenig originell, aber sehr unterhaltsam und mit tollen Kampfszenen umgesetzt - ein Klassiker des Kampfkunstkinos aus Hongkong.
Arte, 20.15 Uhr: "Dune - Der Wüstenplanet" (1984)
Sofern Corona mitspielt (wonach es aber leider nicht aussieht), soll dieses Weihnachten Denis Villeneuves mit Spannung erwartete Neuverfilmung von Frank Herberts SciFi-Buchklassiker in die Kinos kommen. Arte zeigt wieder einmal die erste, sehr polarisierende Adaption von David Lynch, über die ich in meinen TV-Tips für April 2017 mehr schrieb. Direkt im Anschluß (22.30 Uhr) strahlt Arte noch die gefeierte Doku "Jodorowsky's Dune" über den in den 1970er Jahren gescheiterten ersten Versuch, das Buch auf die große Leinwand zu übertragen, aus.
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