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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 14. April 2020

TV-Tips für die Woche 16/2020

Dienstag, 14. April:
Kabel Eins, 1.40 Uhr: "Flucht ins 23. Jahrhundert" (1976)
Der auch unter dem englischen Originaltitel "Logan's Run" bekannte Science Fiction-Klassiker des britischen Regisseurs Michael Anderson ("Geheimaktion Crossbow") zeigt eine scheinbar utopische zukünftige Gesellschaft, in der es unter riesigen Kuppeln keine Nöte und Mängel gibt und jeder sorglos leben kann - bis zum 30. Geburtstag. Dann können sie offiziell wiedergeboren werden - in Wirklichkeit werden sie einfach umgebracht. Nicht jeder glaubt die offizielle Version, weshalb manche versuchen, aus den Kuppeln zu flüchten. Die Aufgabe von Logan 5 (Michael York, "Die drei Musketiere") ist es, diese "Läufer" ausfindig und unschädlich zu machen, dafür soll er das Netzwerk, das die Fluchten organisiert, infiltrieren. Allerdings verliebt er sich dort in Jessica 6 (Jenny Agutter, "American Werewolf") und so wagen schließlich beide die Flucht ins Ungewisse ...

Außerdem:
Argo (der von Ben Affleck inszenierte "Bester Film"-OSCAR-Gewinner über die ungewöhnliche Rettung amerikanischer Botschaftsangehöriger aus dem Iran nach der Islamischen Revolution von 1979; 0.15 Uhr im ZDF)

Mittwoch, 15. April:
Arte, 20.15 Uhr: "3 Tage in Quiberon" (2018)
Free-TV-Premiere des mit sieben Deutschen Filmpreisen prämierten Schwarzweiß-Dramas von Emily Atef ("Das Fremde in mir"), in dessen Zentrum die österreichische Schauspielerin Romy Schneider steht. Der hier von Marie Bäumer verkörperte Weltstar verbrachte 1981 - ein Jahr vor ihrem viel zu frühen Tod mit 43 Jahren - gemeinsam mit ihrer Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) vor ihrem nächsten Filmprojekt einen Kurzurlaub im bretonischen Kurort Quiberon. Obwohl der vor allem der Erholung dienen soll, läßt sie sich auf ein ausführliches Interview mit dem "Stern"-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) ein, das allerdings ziemlich eskaliert und zu einem regelrechten Psychoduell ausartet.

Donnerstag, 16. April:
Tele 5, 22.00 Uhr: "Death Wish - Ein Mann sieht rot" (1974)
Charles Bronson spielt in Michael Winners ob der Selbstjustiz-Thematik recht kontroversem Actionklassiker den liberalen Architekten Paul, der nach einem brutalen, ungeahndeten Überfall auf seine Frau und seine Tochter seine Überzeugungen beiseiteschiebt und Jagd auf Kriminelle macht.

Außerdem:
Sing (sympathische, aber wenig einfallsreiche Animationskomödie über eine tierische Musik-Castingshow; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 17. April:
Tele 5, 20.15 Uhr und 23.05 Uhr: "Jackie Brown" (1997) und "Coffy - Die Raubkatze" (1973)
Tele 5 widmet Blaxploitation-Legende Pam Grier ein Double Feature: Zunächst (um eine Minute geschnitten - eine ungekürzte Wiederholung gibt es in der Nacht auf Sonntag um 0.10 Uhr) Quentin Tarantinos für einen OSCAR nominierte Adaption eines Romans von Elmore Leonard, in dem Pam Grier die titelgebende, nebenbei als Geldwäscherin für den Gangster Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) agierende Stewardess spielt, die in Lebensgefahr gerät, als sie verhaftet wird und Robbie befürchtet, sie könnte gegen ihn aussagen. "Jackie Brown" ist womöglich Tarantinos konventionellster Film und zudem der einzige, dessen Handlung er sich nicht selbst ausgedacht hat - was nichts daran ändert, daß es ein höchst unterhaltsamer und spannender Thriller ist. Direkt im Anschluß läuft um 23.05 Uhr "Coffy - Die Raubkatze" und damit jener Film, der Grier (gemeinsam mit dem ein Jahr später folgenden "Foxy Brown") zur schwarzen Action-Ikone der 1970er Jahre machte. Hier spielt sie die titelgebende Krankenschwester, die angesichts der Heroin-Abhängigkeit ihrer kleinen Schwester blutige Rache an der Drogenmafia in der Stadt nimmt.

Außerdem:
Planet der Affen: Revolution (die erfreulich gute, mit u.a. Gary Oldman und Jason Clarke stark besetzte Fortsetzung des Franchise-Reboots, in der die kläglichen Reste der Menschheit und die nun dominierenden Affen nach Möglichkeiten für einen Frieden suchen - was natürlich auf beiden Seiten von Extremisten hintertrieben wird; 22.55 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 18. April:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Forrester - Gefunden!" (2000)
Sean Connery verkörpert in Gus van Sants ("Good Will Hunting") unterhaltsamem Drama den verbitterten alten Schriftsteller William Forrester, der einst einen gefeierten Roman schrieb, sich danach aber komplett zurückzog und seit Jahrzehnten quasi unauffindbar ist (damit ist er wohl von "Fänger im Roggen"-Autor J. D. Salinger inspiriert, auf den diese Beschreibung ebenfalls ziemlich genau zutraf). Der schriftstellerisch talentierte afroamerikanische Schüler Jamal (Rob Brown, TV-Serie "Blindspot") lernt Forrester zufällig kennen und schafft es, diesen als eine Art Mentor zu gewinnen - unter der Bedingung, daß er niemandem davon erzählt. Forrester erlaubt Jamal sogar, den Beginn eines seiner alten Texte als Grundlage für einen Aufsatz für einen Schreibwettbewerb zu verwenden - was Jamal allerdings prompt einen Plagiatsvorwurf einbringt.

ZDF Neo, 23.30 Uhr: "Ring - Das Grauen schläft nie" (2002)
Gore Verbinskis ("Fluch der Karibik"-Trilogie) Horror-Remake übertrifft nicht nur das japanische Original, sondern zählt für mich sogar zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten. Naomi Watts spielt die junge Journalistin Rachel, die einer Reihe merkwürdiger Todesfälle unter Jugendlichen nachspürt - scheinbar starben alle auf grausame Art und Weise genau sieben Tage, nachdem sie eine mysteriöse Videokassette angeschaut haben. Die Prämisse wurde seitdem oft kopiert und klingt deshalb wenig einfallsreich, doch Verbinski setzt sie kongenial um, indem er Rachel und ihren Ex-Freund Noah (Martin Henderson) bei ihren Nachforschungen immer gruseligeren - dabei (alp)traumhaft schön gefilmten - Vorkommnissen aussetzt und die Spannungsschraube immer stärker anzieht. Ein abgründiges Meisterwerk des Genres!

Außerdem:
Johnny English - Jetzt erst recht (der klar witzigste Mittelteil der James Bond-Parodie-Trilogie mit Rowan "Mr. Bean" Atkinson; 20.15 Uhr bei Super RTL)

Sonntag, 19. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Lautlos wie die Nacht" (1963)
In dem mit einem Golden Globe geehrten französischen Heistfilm von Henri Verneuil ("Der Clan der Sizilianer") plant der frisch aus dem Knast entlassene Charles (Jean Gabin) gleich seinen nächsten Coup: den Überfall auf ein Casino in Cannes. Zur Unterstützung holt er sich seinen früheren Mithäftling Francis (Alain Delon) ins Boot ... Der Film sollte eigentlich bereits vor zwei Monaten laufen, fiel da aber einer kurzfristigen Programmänderung zum Opfer.

RTL II, 22.50 Uhr: "Chuck - Der wahre Rocky" (2016)
Free-TV-Premiere des sehr positiv rezensierten Boxer-Biopics des kanadischen Filmemachers Philippe Falardeau ("Monsieur Lazhar"), in dem Liev Schreiber den früheren Schwergewichts-Boxer Chuck Wepner spielt, der Mitte der 1970er Jahre als krasser Außenseiter Weltmeister Muhammad Ali einen harten Kampf bot - und zur Inspirationsquelle für Sylvester Stallones "Rocky" wurde (was wohlgemerkt in "Chuck" auch thematisiert wird). Weitere Rollen spielen Naomi Watts, Elisabeth Moss und Ron Perlman, doch vor allem Schreibers Leistung erhielt viel Lob.

Außerdem:
Alles eine Frage der Zeit (charmante britische Zeitreise-Romanze mit Domhnall Gleeson und Rachel McAdams; 16.40 Uhr bei 3sat)
Creed (gelungenes "Rocky"-Reboot, in dem Sylvester Stallone als Rocky den von Michael B. Jordan verkörperten Sohn seines verstorbenen Rivalen und Freundes Apollo Creed trainiert; um 20.15 Uhr bei RTL II)
Starsky & Hutch (klamauklastige Kinoversion der 1970er Jahre-Kultserie, hier mit Ben Stiller und Owen Wilson in den Titelrollen; 0.40 Uhr bei RTL II)

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