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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Freitag, 4. Mai 2012

STARSKY & HUTCH (2004)

Regie: Todd Phillips, Drehbuch: John O'Brien, Scot Armstrong, Todd Phillips, Musik: Theodore Shapiro
Darsteller: Ben Stiller, Owen Wilson, Vince Vaughn, Fred Williamson, Jason Bateman, Snoop Dogg, Amy Smart, Juliette Lewis, Carmen Electra, Chris Penn, Molly Sims, Patton Oswalt, Terry Crews, Will Ferrell, Paul Michael Glaser, David Soul
Starsky & Hutch
(2004) on IMDb Rotten Tomatoes: 62% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $170,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 101 Minuten.
In den 1970er Jahren will der Drogenbaron Feldman (Vince Vaughn, "Mr. & Mrs. Smith") die fiktive Stadt Bay City mit Kokain überschwemmen. Zwei höchst ungleiche Polizisten, der stets überkorrekte Starsky (Ben Stiller, "Die Royal Tenenbaums") und der sehr lockere Hutch (Owen Wilson, "Midnight in Paris"), versuchen das quasi im Alleingang zu verhindern, unterstützt nur von ihrem Unterwelt-Informanten Huggy Bear (Snoop Dogg) ...

Kritik:
Mit Kinoumsetzungen beliebter TV-Serien ist das so eine Sache. Manchmal funktionieren sie (zuletzt zumindest in den USA "21 Jump Street"), meistens enttäuschen sie jedoch künstlerisch und/oder kommerziell ("Mit Schirm, Charme und Melone", "Verliebt in eine Hexe", "Lost in Space"). 2004 hielt sich die Adaption der 1970er Jahre-Copserie "Starsky & Hutch" zwischen den Extremen: Sowohl die Einspielergebnisse als auch der Film selbst erwiesen sich als ziemlich mittelmäßig.

Die meisten Kinoumsetzungen alter TV-Serien in den letzten Jahren krankten am gleichen Hauptproblem: Offenbar vertraute man so stark auf die Zugkraft des bekannten Namens (und der hochkarätigen Darsteller), daß man es für überflüssig hielt, Geld in ein gutes Drehbuch zu investieren. Das ist bei "Starsky & Hutch" nicht viel anders, denn die Story ist sehr dünn. Allerdings auch recht sympathisch und mit interessanten, witzigen Charakteren angereichert. Zwar habe ich die TV-Serie nie gesehen und kann daher nicht beurteilen, wie gut sich Ben Stiller und Owen Wilson im Vergleich zu ihren Vorgängern Paul Michael Glaser und David Soul (die übrigens einen gemeinsamen Gastauftritt haben) schlagen, aber grundsätzlich füllen sie die Rollen der so unterschiedlichen Polizisten überzeugend und spielfreudig aus. In ihrem bereits sechsten gemeinsamen Film haben Stiller und Wilson das amüsante Zusammenspiel nahezu perfektioniert.

Auch die Nebenrollen sind namhaft besetzt, positiv hervorzuheben sind hier Vince Vaughn in einer herrlich fiesen Bösewichtrolle und Rapper Snoop Dogg, der zwar natürlich kein brillanter Schauspieler ist, aber in der Rolle des Polizei-Spitzels seine gewohnte Coolneß prima rüberbringt und sogar ein gewisses komödiantisches Talent offenbart. Dazu gesellt sich ein sehr witziges Cameo von Will Ferrell. Die Rolle von Juliette Lewis ("Kap der Angst", "Strange Days", "From Dusk till Dawn") als dümmliche Geliebte des Drogenhändlers ist dagegen eher peinlich und repräsentiert auf traurige Art und Weise den Zustand der Karriere der einst so hochgehandelten Schauspielerin (woran sich seit 2004 nicht viel geändert hat – was zugegebenermaßen auch daran liegen mag, daß sie seitdem ihre Karriere als Musikerin mit ihrer Band Juliette & The Licks vorangetrieben hat).

Die Actionszenen und die Spezialeffekte sind insgesamt ordentlich (wenn auch inzwischen etwas angestaubt), Ausstattung und Musikauswahl sorgen für ein gelungenes 1970er Jahre-Flair und die Inszenierung des späteren "Hangover"-Regisseurs Todd Phillips ist solide.

Fazit: Passenderweise wirkt "Starsky & Hutch" wie eine mittelmäßige Doppelfolge einer TV-Serie irgendwo zwischen Krimi und Comedy. Seinen Unterhaltungswert bezieht der Film hauptsächlich aus den charismatischen Darstellern sowie einigen gelungenen Gags und Parodien (z.B. auf "Easy Rider"), die über die schwache Handlung und einige Längen einigermaßen hinwegtäuschen.

Wertung: 6 Punkte.

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