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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 3. April 2025

KINOVORSCHAU APRIL 2025

Nachdem das erste Quartal des Jahres nicht nur für die deutschen Kinos ziemlich katastrophal lief (gegenüber dem Vorjahr gab es in Deutschland ein Besucherminus von rund 20%), läßt auch der April nicht auf viel mehr Publikumsverkehr hoffen. Eigentlich verfügt lediglich "Ein Minecraft Film" zumindest über ein gewisses Blockbuster-Potential, aber wenigstens gibt es mit "Eden", "Blood & Sinners", "The Accountant 2", "Drop" oder "The Amateur" einige weitere interessante Neustarts:

3. April:
"Ein Minecraft Film":
Nach langen Jahren mit überwiegend Pleiten gab es zuletzt ja doch einige erfolgreiche und auch recht gute Videospiel-Adaptionen wie die "Sonic"-Reihe oder "Super Mario Bros.". Als nächstes versucht sich etwas, das eher ein Phänomen als ein Spiel ist, an einer cineastischen Umsetzung: das vielseitige, 2009 erstmals veröffentlichte Klötzchen-Bauspiel "Minecraft". Wie genau man das adaptieren will, ist nicht nur den Millionen Fans des Spiels ein Rätsel und so richtig viel weiß man trotz eines ersten – von Fans eher skeptisch aufgenommenen – Trailers auch kurz vor Veröffentlichung noch nicht. Fakt ist, dass Jared Hess ("Napoleon Dynamite") die Regie übernommen hat und sich mit Jack Black ("Jumanji") und Jason "Aquaman" Momoa zwei echte Stars in der Besetzung finden. Momoa spielt in dem komödiantischen Real-/Animationsfilm-Mix einen von vier Außenseitern, die irgendwie von unserer Erde in die vor Phantasie und Kreativität überbordende Welt von Minecraft gezogen werden und den Weg zurück finden wollen. Hilfe erhalten sie dabei vom erfahrenen "Crafter" Steve (Black) und gemeinsam müssen sie nebenbei auch noch die Minecraft-Welt vor einer düsteren Bedrohung bewahren.

"Eden":
In dem auf wahren Geschehnissen basierenden Survival-Thriller von OSCAR-Gewinner Ron Howard ("A Beautiful Mind") spielt Jude Law ("Sherlock Holmes") den deutschen Arzt und Philosophen Dr. Friedrich Ritter, der gemeinsam mit seiner an Multipler Sklerose erkrankten Frau Dora (Vanessa Kirby, "Mission: Impossible: Fallout") im Jahr 1929 auf eine unbewohnte Galapagos-Insel auswandert, weil er die bürgerliche Gesellschaft ablehnt (und ein Heilmittel für die Krankheit seiner Gattin finden will). Sie bleiben allerdings nicht lange allein, denn nach einem Pressebericht über den prominenten Aussteiger gesellen sich schon bald der Weltkriegsveteran Heinz (Daniel Brühl, "Rush"), seine Frau Margret (Sydney Sweeney, "Immaculate") und ihr kleiner Sohn Harry zu ihnen. Nach anfänglichen Animositäten nähern sich die beiden Paare einander an, ehe ein weiterer Neuzugang – die intrigante selbsternannte Baronin Eloise (Ana de Armas, "Knives Out") – mit ihrem Anhang auftaucht und auf der kleinen Insel ein Luxushotel bauen will … Die Kritiken sind trotz der glänzenden Besetzung recht mittelmäßig ausgefallen.

"The Assessment":
Sehr positiv rezensiert wurde hingegen das Kino-Regiedebüt der langjährigen französischen Musikvideo-Regisseurin Fleur Fortuné. In ihrem in der nahen, stark vom Klimawandel geprägten Zukunft spielenden psychologischen SciFi-Thriller geht es um das Ehepaar Mia (Elizabeth Olsen, "Wind River") und Aaryan (Himesh Patel, "Yesterday"), das erst eine umfangreiche Prüfung durchlaufen muß, um Kinder bekommen zu dürfen. Getestet werden sie über eine Woche hinweg von der Gutachterin Virginia (Alicia Vikander, "Ex Machina"), die das Paar bis an seine psychische Belastungsgrenze treibt ...

10. April:
"The Amateur":
Im actionreichen Spionage-Thriller vom britischen Regisseur James Hawes ("One Life") agiert OSCAR-Gewinner Rami Malek ("Bohemian Rhapsody") als Code-Analyst der CIA namens Charlie Heller. Als Charlies Ehefrau Opfer eines Terroranschlags in London wird, ist er mehr als irritiert und wütend, dass seine Vorgesetzten wenig Interesse an einer Aufklärung des Attentats zeigen und beschließt deshalb, der Angelegenheit auf eigene Faust nachzugehen und nach Möglichkeit Rache zu üben. In weiteren Rollen sind Laurence Fishburne, Rachel Brosnahan, Julianne Nicholson und Jon "Punisher" Bernthal zu sehen.

"Voilà, Papa! – Der fast perfekte Schwiegersohn":
Über eine halbe Million Kinogänger wollten in Frankreich die Komödie von Arnaud Lemort ("Ibiza – Ein Urlaub mit Folgen") sehen, in der Ex-Asterix Christian Clavier den Psychoanalytiker Dr. Olivier Béranger gibt. Einer seiner schwierigsten Patienten ist der von jeder Menge schweren Phobien geplagte Damien (Baptiste Lecaplain), der Olivier zunehmend auf die Nerven geht. Schließlich behauptet er gegenüber Damien, dass nur wahre Liebe ihn heilen könne … Ein Jahr später stellt Oliviers Tochter Alice (Claire Chust) ihrem Vater ihren neuen Freund vor: Damien!

"Moon, der Panda":
Nach seinen Erfolgen mit "Mia und der weiße Löwe", "Der Wolf und der Löwe" und "Ella und der schwarze Jaguar" bleibt der französische Filmemacher Gilles de Maistre seinem Erfolgsrezept treu und bringt erneut einen familienfreundlichen Film über ein Kind und ein wildes Tier in die Kinos: Diesmal ist es der 12-jährige Chinese Tian (Noé Liu Martane), der bei einem Ausflug zu seiner in einer Bergregion lebenden Großmutter auf ein verlassenes Panda-Baby stößt und sich mit ihm anfreundet ...

"Parthenope":
Eigentlich ist der italienische Filmemacher Paolo Sorrentino ein Garant für hochwertige Filme wie "La Grande Bellezza", "Ewige Jugend" oder "Die Hand Gottes". Mit seinem neuen, von der griechischen Mythologie inspierten Drama "Parthenope" scheint er sich allerdings etwas verhoben zu haben, jedenfalls hat er dafür die mit Abstand schlechtesten Kritiken seiner Karriere eingefahren. Wie bereits "Die Hand Gottes" spielt auch "Parthenope" in Sorrentinos Heimatstadt Neapel und erzählt über mehrere Jahrzehnte hinweg von der schönen Anthropologin Parthenope (jung: Celeste Dalla Porta, alt: Stefania Sandrelli), die nach einer der männerverführenden Sirenen benannt wurde. Das klingt als Prämisse nicht so viel anders als bei den meisten Sorrentino-Filmen, wo es wunderbar funktioniert – nur scheint es hier Sorrentino leider an guten Ideen gemangelt haben, um diese rudimentäre Story aufzufüllen. Immerhin Hauptdarstellerin Dalla Porta erhält für ihr Kinodebüt viel Lob.

17. April:
"Drop – Tödliches Date":
Nachdem Chrisropher Landon bislang vor allem mit humorvollen Horrorfilmen wie "Scouts vs. Zombies", "Happy Deathday" und "Freaky" erfolgreich war, wagt er sich nun zur Abwechslung mal an einen waschechten Thriller. In "Drop" spielt Meghann Fahy (TV-Serie "The Bold Type") die junge Witwe Violet, die sich nach vielen Jahren mal wieder auf ein Date einläßt. Der Abend mit Henry (Brandon Sklenar, "Nur noch ein einziges Mal") verläuft sogar gut, allerdings erhält sie während des Treffens immer bedrohlichere anonyme Nachrichten auf ihrem Handy – die schließlich sogar mit dem Tod ihres Sohnes und ihrer Schwester drohen, sofern sie nicht tut, was ihr befohlen wird!

"Blood & Sinners":
"Black Panther"- und "Creed"-Schöpfer Ryan Coogler wagt sich an seinen ersten Horrorfilm: "Blood & Sinners" spielt in den 1930er Jahren und erzählt von den Zwillingsbrüdern Elijah und Elias Smoke (jeweils Michael B. Jordan), die nach längerer Abwesenheit in ihrem Heimatort in Mississippi einen Neuanfang wagen wollen. Besagter Ort ist allerdings von Vampiren überrannt worden! Mit Hailee Steinfeld ("Can a Song Save Your Life?"), Jack O'Connell ("300") und Wunmi Mosaku ("Deadpool & Wolverine").

"Warfare":
Nach "Civil War" bleibt der Brite Alex Garland der Kriegsthematik treu und tut sich dafür bei Regie und Drehbuch mit dem echten Kriegsveteranen Ray Mendoza zusammen. Gemeinsam wollen sie einen möglichst realistischen Kriegsfilm in die Kinos bringen, der die wahre Geschichte einer Navy Seals-Einheit im Irakkrieg im Jahr 2006 nacherzählt. Damals geriet besagte Einheit im Kampf gegen Al-Qaida in eine beinahe aussichtslose Lage und mußte versuchen, möglichst so lange durchzuhalten, bis Verstärkung eintrifft. Verkörpert werden die jungen Soldaten u.a. von D'Pharaoh Woon-A-Tai (TV-Serie "Reservation Dogs"), Will Poulter ("The Revenant"), Joseph Quinn ("Gladiator II"), Cosmo Jarvis (TV-Miniserie "Shogun"), Noah Centineo (Netflix-Serie "The Recruit") und Michael Gandolfini ("The Many Saints of Newark").

24. April:
"The Accountant 2":
Mit knapp 300.000 Kinogängern in Deutschland war Gavin O'Connors Actionthriller "The Accountant" aus dem Jahr 2016 nicht unbedingt einer der offensichtlichsten Kandidaten für eine Fortsetzung. Aber weltweit konnte der Film mehr als das Dreifache seiner Produktionskosten einspielen, insofern ist es auch nicht komplett überraschend, dass es weitergeht – wenn auch sehr spät. O'Connor führt erneut Regie, auch der Drehbuch-Autor ist der Gleiche geblieben (Bill Dubuque, "Der Richter") und ein beträchtlicher Teil der Besetzung kehrt ebenfalls zurück. Im Zentrum steht natürlich erneut der titelgebende inselbegabte Buchprüfer Christian (Ben Affleck, "Gone Baby Gone"), der nach der Ermordung seines früheren Chefs (J.K. Simmons, "Whiplash") schon bald auf eine großangelegte Verschwörung stößt. Mit Jon Bernthal (als Christians Bruder) und Cynthia Addai-Robinson gibt es zwei weitere Rückkehrer, Anna Kendrick ist dagegen diesmal nicht mit von der Partie.

"Until Dawn":
Unter der Leitung des genreefahrenen schwedischen Regisseurs David F. Sandberg ("Lights Out") kommt eine Verfilmung des gleichnamigen Survival-Horror-Videospiels aus dem Jahr 2015 auf die Leinwände. Darin macht sich Teenagerin Clover (Ella Rubin) mit vier Freunden auf die Suche nach ihrer verschollenen Schwester – dummerweise fallen sie alle nach und nach einem Serienmörder zum Opfer. Das ist allerdings noch lange nicht das Ende der Geschichte, denn sie sind in eine perfide Zeitschleife geraten und erleben die gleiche blutige Nacht immer wieder, wobei der Killer dummerweise jedes Mal noch gefährlicher und brutaler wird. Um der Zeitschleife zu entkommen, müssen sie wohl bis zum Morgengrauen am Leben bleiben … Zu den Teenager-Darstellern zählen mit Michael Cimino (TV-Serie "Love, Victor") und Odessa A´zion ("Hellraiser – Das Schloß zur Hölle") zwei recht bekannte Namen, zudem tritt Peter Stormare in seiner Rolle aus der Spielevorlage als Psychiater Dr. Hill auf.

"Der Pinguin meines Lebens":
In der auf wahren Geschehnissen basierenden britisch-spanischen Feelgood-Tragikomödie von Peter Cattaneo ("Ganz oder gar nicht") spielt Steve Coogan ("Philomena") den miesepetrigen britischen Lehrer Tom, der Mitte der 1970er Jahre nach Argentinien zieht, um dort in einem Jungeninternat Englisch zu lehren. Womit er nicht gerechnet hatte, war ein Militärputsch, der auch seine Situation deutlich verkompliziert. Als wegen des Putsches die Schule für ein paar Tage ausfällt, reist Tom nach Uruguay, wo er am Strand einen ölverschmierten Pinguin findet – der sich als extrem anhänglich erweist. Notgedrungen nimmt Tom das Tier also mit zurück an seinen Arbeitsplatz in Argentinien (an dem Tiere eigentlich verboten sind) und gewinnt so das Interesse seiner bis dahin ihm gegenüber wenig aufgeschlossenen Schüler … Der Film kam bei Kritikern und Publikum gut an, allerdings wird ihm mitunter eine etwas zu nonchalante Behandlung des Militärputsches und seiner Konsequenzen vorgeworfen.

"Der König der Könige":
Der österliche US-Animationsfilm von Seong-ho Jang – für den südkoreanischen Spezialeffektexperten ("JSA – Joint Security Area", "Sympathy for Mr. Vengeance") ist es das Regiedebüt – präsentiert ganz klassisch die Geschichte von Jesus Christus (in der Originalfassung gesprochen von Oscar Isaac), jedoch erzählt vom britischen Schriftsteller Charles Dickens (Sir Kenneth Branagh) für seine Kinder ...

"Opus":
Mark Anthony Greens mittelmäßig rezensiertes Kino-Regiedebüt ist ein psychologischer Horrorthriller über die junge Reporterin Ariel (Ayo Edebiri, TV-Serie "The Bear"), die ein einmaliges Angebot erhält: Sie und ihr Chef Stan (Murray Bartlett, TV-Serie "White Lotus") sollen auf dessen abgelegenem Anwesen den früheren Popstar Alfred Moretti (John Malkovich, "Burn After Reading") treffen, der sich 30 Jahre zuvor aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, nun aber mit einem neuen Album ein Comeback feiern will. Vor Ort müssen Stan und Ariel feststellen, dass sich Moretti zu einer Art Sektenführer entwickelt hat und einen perfiden Plan verfolgt.

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