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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 14. März 2024

GHOSTBUSTERS: LEGACY (2021)

Originaltitel: Ghostbusters: Afterlife
Regie: Jason Reitman, Drehbuch: Gil Kenan und Jason Reitman, Musik: Rob Simonsen
Darsteller: Mckenna Grace, Logan Kim, Finn Wolfhard, Celeste O'Connor, Carrie Coon, Paul Rudd, Dan Aykroyd, Bill Murray, Ernie Hudson, Annie Potts, Bokeem Woodbine, Tracy Letts, J.K. Simmons, Shohreh Aghdashloo (Stimme), Josh Gad (Stimme), Bob Gunton, Ivan Reitman, Olivia Wilde, Sigourney Weaver
Ghostbusters: Afterlife (2021) on IMDb Rotten Tomatoes: 64% (6,2); weltweites Einspielergebnis: $204,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 124 Minuten.
Die 12-jährige Phoebe (Mckenna Grace, "Captain Marvel") und ihr älterer Bruder Trevor (Finn Wolfhard, "Es") sind alles andere als begeistert, als ihre Mutter Callie (Carrie Coon, "Gone Girl") mit ihnen aus Finanznot ihre Wohnung in Chicago verläßt, um vorübergehend auf eine heruntergekommene Farm in Oklahoma zu ziehen, die Callie von ihrem kürzlich verstorbenen Vater geerbt hat. Doch dann finden Phoebe und Trevor heraus, daß ihr Großvater – den sie nie kennengelernt haben – kein Geringerer als der ehemalige Ghostbuster Egon Spengler war. Und es zeigt sich ebenfalls, daß er seine Familie und Freunde nicht ohne Grund verlassen hatte, um sich irgendwo im Nirgendwo niederzulassen. Vielmehr war er überzeugt, daß von diesem unscheinbaren Ort namens Summerville aus das Ende der Welt beginnen könnte! Niemand, nicht einmal seine Ghostbusters-Kollegen, wollte Egon das glauben – doch als Phoebe im Gebäude eine "besetzte" Geisterfalle ihres Großvaters findet und diese ihrem Lehrer, dem Wissenschaftler Mr. Grooberson (Paul Rudd, "Ant-Man"), zeigt, löst sie eine Kettenreaktion aus, die tatsächlich zur Rückkehr jener uralten bösen Gottheit Gozer führen könnte, die mehr als drei Jahrzehnte zuvor die Original-Ghostbusters mit Mühe und Not verhindern konnten ...

Kritik:
Als Ivan Reitman 1984 die Actionkomödie "Ghostbusters" in die Kinos brachte, schuf er einen echten Welthit: In den USA war "Ghostbusters" der erfolgreichste Film des Jahres 1984, in Deutschland schaffte er es 1985 mit vier Millionen Zuschauern auf Platz 6 der Jahrescharts. Auch die fünf Jahre später folgende Fortsetzung "Ghostbusters II" war ein Erfolg, wenn er auch nicht mehr die Beliebtheit des Vorgängers erreichte und sich in den USA mit Platz 7 in den Jahrescharts begnügen mußte, in Deutschland 1990 mit Rang 11 (2,1 Millionen Kinogänger). Trotz dieses signifikaten Rückgangs erstaunt es, daß es anschließend ganze 27 Jahre bis zu einem dritten Film dauerte – Paul Feigs Reboot "Ghostbusters" mit einem komplett weiblichen Geisterjäger-Team scheiterte zum Teil an einer heftigen misogynen Schmutzkampagne, zum Teil aber auch daran, daß der Film trotz einiger netter Ideen einfach nicht sonderlich gut war. Doch dieser Fehlschlag bedeutete nicht das Ende der Reihe, denn Ivan Reitmans Sohn Jason übernahm wenig später das Zepter und erarbeitete mit "Ghostbusters: Legacy" eine direkte Fortsetzung der beiden Originalfilme, die betont nostalgisch gestaltet wurde und gleichzeitig eine neue, junge Geisterjäger-Generation etablieren sowie die (überlebenden) Original-Darsteller in ihren Original-Rollen zurückholen wollte (im Reboot hatten sie lediglich kurze Gastauftritte in neuen Rollen). Das Vorhaben glückte weitgehend, denn obwohl der kommerzielle Erfolg auch pandemiebedingt überschaubar blieb, erweist sich "Ghostbusters: Legacy" als ein großer, zitatreicher Spaß für Anhänger der ersten beiden Filme, der auch neue Aspekte einbringt – sich bei der Haupthandlung allerdings ab dem zweiten Akt etwas zu stark am Original orientiert (man könnte es auch den "Star Wars Episode VII"-Effekt nennen).

Im ersten Filmdrittel konzentriert sich Jason Reitman noch ganz darauf, die neuen Charaktere zu etablieren, was ihm überzeugend gelingt. Die Familie Spengler kommt sympathisch rüber, Paul Rudd bringt als charmanter Lehrer Mr. Grooberson den nötigen Humor ein, auch Phoebes nerdiger Schulfreund "Podcast" (Logan Kim, TV-Serie "The Walking Dead: Dead City") und Trevors Flirt Lucky (Celeste O'Connor, "Madame Web") fügen sich gut in das Ensemble ein. So richtig chaotisch wird es erwartungsgemäß, als die Kinder (und Mr. Grooberson) unwillentlich die ersten Geister freilassen und somit den alten Plan reaktivieren, den bösen Gott Gozer auf die Erde zurückzuholen. Für das Publikum ist das natürlich äußerst amüsant mitanzusehen, auch die wilde Geister-Verfolgungsjagd der Kids mit dem von ihnen in einer Scheune auf dem Grundstück gefundenen kultigen Ghostbusters-Mobil ECTO-1 sorgt für reichlich unterhaltsame Zerstörung. Und schließlich werden durch die Geschehnisse sogar die noch lebenden Original-Ghostbusters Peter Venkman (Bill Murray, "The Dead Don't Die"), Ray Stantz (Dan Aykroyd, "Blues Brothers") und Winston Zeddemore (Ernie Hudsonm "Miss Undercover") angelockt und helfen beim erneuten Verhindern des Weltuntergangs.

Jason Reitman, der gemeinsam mit Gil Kenan ("Ein Junge namens Weihnacht") zusätzlich das Drehbuch verfaßte, gelingt dieses Aufeinandertreffen der Generationen ganz vorzüglich, man merkt dem Film die Liebe zum Detail und zu den Werken seines (ein Jahr nach dem Kinostart verstorbenen) Vaters jederzeit an – und auch die Rolle des sowohl im Film als auch im echten Leben (in Person von Darsteller Harold Ramis) zu früh verstorbenen Egon Spengler wurde so gekonnt wie melancholisch mit der Geschichte verwoben, wodurch "Ghostbusters: Legacy" wie ein liebevoller Tribut an Harold Ramis wirkt. Das tröstet auch darüber hinweg, daß das große, spezialeffektlastige Finale des Films nicht allzu einfallsreich ausfällt, sondern sich im Kern weitgehend an die beiden Originalfilme hält. Unter dem Strich bleibt dennoch festzuhalten, daß "Ghostbusters: Legacy" definitiv eine gelungene Wiederbelebung des "Ghostbusters"-Franchise darstellt und man den so talentierten wie sympathischen jungen Darstellern durchaus zutrauen darf, die Reihe dereinst auch ohne die Hilfe der Original-Geisterjäger (die in der 2024 startenden Fortsetzung "Ghostbusters: Frozen Empire" erneut mitwirken) fortzuführen.

Fazit: "Ghostbusters: Legacy" ist eine sehr charmante, betont nostalgische Actionkomödie, die zwar inhaltlich keine neuen Wege beschreitet, aber mit einer sympathischen Besetzung sowie viel Humor und Chaos nicht nur Fans des Originals gut unterhält.

Wertung: Knapp 8 Punkte (inklusive eines kleinen Nostalgie-Bonus).


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