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Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 8. März 2022

JUMANJI: THE NEXT LEVEL (2019)

Regie: Jake Kasdan, Drehbuch: Jake Kasdan, Jeff Pinkner und Scott Rosenberg, Musik: Henry Jackman
Darsteller: Dwayne Johnson, Karen Gillan, Jack Black, Kevin Hart, Awkwafina, Rory McCann, Nick Jonas, Danny DeVito, Danny Glover, Alex Wolff, Morgan Turner, Ser'Darius Blain, Madison Iseman, Rhys Darby, Colin Hanks, Marin Hinkle, Dania Ramirez, Bebe Neuwirth, John Ross Bowie, Lamorne Morris
Jumanji: The Next Level (2019) on IMDb Rotten Tomatoes: 72% (6,1); weltweites Einspielergebnis: $801,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 124 Minuten.
Nachdem die vier Schulkameraden Spencer (Alex Wolff, "Hereditary"), Martha (Morgan Turner, "Wonderstruck"), Fridge (Ser'Darius Blain, "Footloose") und Bethany (Madison Iseman, "Riot Girls") ihr gefährliches Abenteuer im magischen Videospiel Jumanji gerade so überstanden hatten, zerstörten sie es, damit es nie wieder Unheil anrichten könne. Allerdings kam Spencer wenig später zurück und nahm das kaputte Spiel mit nach Hause. Zwei Jahre später sind die vier Freunde in alle Winde zerstreut und kommunizieren vorwiegend digital, wobei Spencer mit seinem Studium in New York nicht glücklich ist und in der Zwischenzeit sogar seine Beziehung zu Martha abgebrochen hat. In den Weihnachtsferien will sich das Quartett endlich wieder mal persönlich treffen, doch Spencer taucht nicht auf. Als seine besorgten Freunde nach ihm sehen wollen, entdecken sie das von Spencer notdürftig reparierte Jumanji und begreifen, daß er zum zweiten Mal in das Spiel hineingezogen wurde. Schnell ist beschlossen, ihm zu folgen und ihn zu retten, jedoch läuft nicht alles wie geplant: Während Bethany alleine im Haus zurückbleibt, finden sich neben Martha, erneut als kampfstarke Ruby Roundhouse (Karen Gillan, "Guardians of the Galaxy 2"), und Fridge – diesmal zu seinem Ärger als unsportlicher Kartenspezialist Prof. Shelly Oberon (Jack Black, "School of Rock") – auch Spencers Großvater Eddie (Danny DeVito, "Dumbo") und dessen entfremdeter früherer Geschäftspartner und bester Freund Milo (Danny Glover, "Ein Gauner & Gentleman") in der Dschungel-Videospielwelt von Jumanji wieder. Eddies Avatar ist der legendäre Abenteurer Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson, "San Andreas"), während Milo die Rolle von Bravestones Sidekick Mouse Finbar (Kevin Hart, "Night School") übernimmt. Dummerweise hat sich das Spiel auch noch weiterentwickelt, weshalb sie für Spencers Rettung ein ganz anderes Abenteuer bestehen und den neuen Oberbösewicht "Jürgen, der Brutale" (Rory McCann, TV-Serie "Game of Thrones") bezwingen müssen ...

Kritik:
Nachdem Jake Kasdans ("Bad Teacher") Reboot respektive späte Fortsetzung (mit komplett neuem Cast) "Jumanji: Willkommen im Dschungel" sich im Kino-Weihnachtsgeschäft 2017 als Riesenhit entpuppte und im weltweiten Einspielergebnis sogar nur knapp die Milliarden-Dollar-Marke verpaßte, war eine Fortsetzung natürlich in Windeseile bewilligt und zwei Jahre später eroberte "Jumanji: The Next Level" die Leinwände – mit kaum weniger Erfolg. Regisseur und Koautor Kasdan versammelte so ziemlich die komplette Crew vor und hinter der Kamera erneut um sich, was naturgemäß die Chancen auf eine gelungene Fortsetzung erhöhte. Die ist "The Next Level" tatsächlich geworden, wenn die $125 Mio.-Produktion auch erkennbar auf Nummer Sicher spielt und das weitgehend funktionierende Erfolgsrezept des Vorgängers nur behutsam variiert. Das ist eine vollkommen legitime Vorgehensweise und viele Fans von "Willkommen im Dschungel" werden genau das erwartet und erhofft haben – dennoch wäre etwas mehr Mut zur Innovation zu begrüßen gewesen, immerhin waren weder das Original aus dem Jahr 1995 mit Robin Williams noch Kasdans Reboot frei von vor allem inhaltlichen Mängeln. Diese waren den Filmemachern offensichtlich durchaus bewußt und wurden sehr wohl angegangen, speziell der Videospiel-Aspekt ist in "The Next Level" deutlich besser ausgearbeitet als im Vorgänger, der diesbezüglich recht einfallslos daherkam und die Möglichkeiten nicht ansatzweise ausschöpfte. Andere Schwächen wie ein wenig ehrfurchtgebietender Bösewicht blieben hingegen bestehen, weshalb "The Next Level" letztlich ziemlich genau das sehr solide Niveau von "Willkommen im Dschungel" hält und primär von seiner glänzend aufgelegten und sinnvoll erweiterten Besetzung lebt.

Neben den etablierten Stars sind in der Rahmenhandlung auch wieder die Jugendlichen zurück – was eine gute Sache ist, denn wie die so unterschiedlichen, jedoch allesamt sympathischen Teenager im Vorgänger zu einer verschworenen Gruppe zusammengewachsen sind, war sowohl in als auch außerhalb von Jumanji schön zu verfolgen und macht in "The Next Level" wiederum Spaß, auch wenn Spencer mit der Post-Highschool-Phase ziemlich zu kämpfen hat. Dadurch, daß diese Charaktere bereits etabliert sind, erhalten sie allerdings etwas weniger Screentime, die dafür Spencers Großvater und seinem ehemals besten Freund zukommt. Die beiden fügen sich prima ins Ensemble ein, was bei so erfahrenen und charismatischen Haudegen wie Danny DeVito und Danny Glover als Darstellern kaum verwundert. Daß sie unversehens ebenfalls in das magische Videospiel hineingezogen werden (und Bethany zunächst zurückbleibt) bringt ebenso Schwung in die Figurenkonstellation wie die im Vergleich zum Vorgänger größtenteils vertauschten Rollen. Gerade Jumanji-Oberheld Smolder Bravestone, der nun ausgerechnet von Spencers grummeligem Großvater Eddie verkörpert wird (womit Dwayne Johnson quasi Danny DeVito imitieren muß), sorgt für besonders viel Spaß, aber auch die übrigen Avatare haben ihre starken Szenen. Amüsant ist zudem eingearbeitet, daß die beiden Senioren im Gegensatz zu den Jugendlichen nicht nur komplett neu in der Welt von Jumanji sind, sondern altersbedingt zusätzlich generell kaum Berührungspunkte zu Videospielen hatten und sich dementsprechend tolpatschig respektive "noobig" anstellen. Irgendwann stoßen sie auf Spencer, dessen Avatar neu ist: die Fassadenkletterin Ming (Awkwafina, "Shang-Chi").

Das Spielszenario selbst hat sich zwar im Vergleich zu "Willkommen im Dschungel" komplett verändert – alles andere wäre ja auch langweilig gewesen –, das Spielprinzip bleibt aber das Gleiche und führt unsere wackeren Helden auf eine actionreiche Schnitzeljagd. Deren einzelne Stationen wie eine halsbrecherische Flucht vor einer großen Herde aggressiver Strauße sind meiner Ansicht nach sogar ein wenig besser, unterhaltsamer und vor allem videospielartiger umgesetzt als im Vorgänger. Ähnlich blaß wie in "Willkommen im Dschungel" bleibt hingegen leider der Bösewicht. "Game of Thrones"-Star Rory McCann gibt sich zwar alle Mühe, doch sein "Jürgen, der Brutale" ist einfach zu klischeehaft geraten und hat auch zu wenige Szenen, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Das ist eine erneut vergebene Chance, die zum Glück nicht allzu negativ ins Gewicht fällt, weil man als Zuschauer einfach zu viel Freude an der humorvollen Interaktion der Videospielhelden hat. Dwayne Johnson, Karen Gillan, Kevin Hart, Jack Black und Awkwafina machen die turbulenten Eskapaden der Figuren und das Rollenspiel durch die vertauschten Avatare sichtlich Spaß und entsprechend spielfreudig interpretieren sie ihre Charaktere. Die Spezialeffekte haben sich qualitativ im Vergleich zum Vorgänger weiter gesteigert und die Actionsequenzen fügen sich harmonischer in die (dünne) Story ein als zuvor. Auch die Balance zwischen Actionsequenzen und humoristischen Einlagen paßt, weshalb der Unterhaltungswert diesmal bis zum Finale hoch bleibt. Insgesamt ist "Jumanji: The Next Level" also eine zwar etwas zu vorsichtige, aber dennoch stimmige Weiterentwicklung von "Jumanji: Willkommen im Dschungel", die einen eklatanten Mangel an Originalität durch die sinnvollen Detailverbesserungen wettmacht. Ein weiteres "Jumanji"-Abenteuer wurde bereits angekündigt und ich freue mich darauf.

Fazit: "Jumanji: The Next Level" ist eine wenig innovative, aber dank des sorgfältigen Ausbaus der Stärken des Vorgängers dennoch gelungene Fortsetzung, die selten begeistert, aber vor allem dank des spielfreudigen Ensembles durchgängig solide bis gut unterhält.

Wertung: 7 Punkte.
 
 
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