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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 4. Mai 2020

TV-Tips für die Woche 19/2020

Montag, 4. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Es muß nicht immer Kaviar sein" (1961)
Der deutsche 1950er Jahre-Superstar O.W. Fischer ("Ludwig II.") spielt in Géza von Radványis ("Mädchen in Uniform") komödiantischem Thriller - lose Adaption eines Romans von Johannes Mario Simmel - die Hauptrolle des deutsch-britischen Bankangestellten Thomas Lieven, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ungewollt zum Dreifachagenten für Deutschland, Großbritannien und Frankreich wird. Die weiblichen Hauptrollen spielen Eva Bartok und Senta Berger.

Arte, 21.55 Uhr: "Schrei um Vergebung" (1980)
In dem auch als "Der ungeratene Sohn" bekannten französischen Drama von Claude Sautet ("Die Dinge des Lebens") kehrt Bruno (Patrick Dewaere) nach fünfjähriger Haft in den USA in seine französische Heimat zurück, wo er wieder bei seinem Vater in dessen Pariser Wohnung einzieht. Bruno hofft auf einen Neuanfang, doch das Verhältnis speziell zu seinem Vater, aber auch zu anderen Personen aus seiner Vergangenheit, ist schwer belastet ...

MDR, 23.05 Uhr: "Die Russen kommen" (1968)
Das vor der Premiere verbotene und deshalb erst 1987 uraufgeführte DDR-(Nach-)Kriegsdrama von Heiner Carow ("Die Legende von Paul und Paula") beginnt kurze Zeit vor der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg und handelt vom überzeugten 16-jährigen Hitlerjungen Günter (Gert Krause-Melzer), der nach Kriegsende in russische Kriegsgefangenschaft gerät und erst langsam begreift, daß er nicht zu den Guten gehört ...

Dienstag, 5. Mai:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Eine wie keine" (1999)
Zugegeben, die Teenager-RomCom des sonstigen TV-Spezialisten Robert Iscove ist bei weitem kein Meisterwerk des Genres, aber wer wie ich in den 1990er Jahren aufgewachsen ist, bei dem könnte die harmlose, aber charmante Romanze nostalgische Gefühle wecken. Und wer jünger ist, der kann durch den Film wenigstens die zauerhafte Rachael Leigh Cook in der Rolle bewundern, die ihr den Durchbruch brachte - auch wenn es für sie leider nicht zur großen Kino-Karriere reichte. Zur überschaubar originellen Handlung: Highschool-Schönling Zack (Freddie Prinze Jr.) geht mit seinen Freunden die Wette ein, er könne jedes Mädchen an der Schule innerhalb von sechs Wochen zur Königin des kommenden Abschlußballs machen - die Wahl fällt auf die schüchterne Außenseiterin Laney und natürlich verliebt sich Zack nach und nach in sie ...

Kabel Eins, 23.15 Uhr: "Wyatt Earp - Das Leben einer Legende" (1994)
Nach seinem mit sieben OSCARs ausgezeichneten Welthit "Der mit dem Wolf tanzt" hatte Kevin Costner für ein paar Jahre mehr oder weniger Narrenfreiheit in Hollywood, speziell wenn es um Western ging - die er u.a. dafür nutzte, dieses dreistündige Epos über den berühmten realen Sheriff Wyatt Earp, seinen Freund Doc Holliday (Dennis Quaid), seine Familie und seine großen Gegenspieler von der Clanton-Bande zu verwirklichen. Regie führte der genreerfahrene Lawrence Kasdan ("Silverado", Drehbücher zu vier "Star Wars"-Filmen) und die Besetzung umfaßte viele weitere Stars wie Gene Hackman, Isabella Rossellini, Bill Pullman, Jim Caviezel oder Michael Madsen - trotzdem floppte der Film ziemlich dramatisch, nicht zuletzt wegen arg mediokrer Kritiken, die sich vor allem an der Überlänge trotz einer wenig einfallsreichen und unfokussierten Story sowie eher klischeehafter Figurenzeichnung störten. Damit lagen sie nicht falsch, trotzdem ist "Wyatt Earp" für Westernfans definitiv einen Blick wert (und es reichte immerhin für eine OSCAR-Nominierung für die Kamera).

Mittwoch, 6. Mai:
BR, 22.45 Uhr: "Rosen für den Staatsanwalt" (1959)
Während das deutsche Kino der 1950er Jahre sich im Wesentlichen auf Heile-Welt-Filme ohne größeren inhaltlichen Anspruch konzentrierte, gab es natürlich auch Ausnahmen - vor allem Regisseur Wolfgang Staudte tat sich mit hochklassigen Werken hervor, die häufig das sonstige Tabuthema der deutschen Schuld am Zweiten Weltkrieg in Angriff nahmen. Neben "Die Mörder sind unter uns" ragt in dieser Hinsicht besonders "Rosen für den Staatsanwalt" heraus, der die Thematik als erstaunlich leichtfüßige, aber sehr intelligente schwarzhumorige Komödie angeht. Walter Giller spielt den ehemaligen Gefreiten Rudi, der kurz vor der deutschen Kapitulation wegen des angeblichen Diebstahls von Schokolade zur Todesstrafe verurteilt wird, dieser aber mit viel Glück durch einen alliierten Fliegerangriff entkommt. Einige Jahre später hält sich Rudi als reisender Straßenverkäufer halbwegs über Wasser, als er in einer Stadt Wilhelm Schramm (Martin Held) erkennt - ebenjenen früheren Kriegsgerichtsrat, der seine Hinrichtung wegen einer Lappalie beschlossen hatte. Und im Gegensatz zu Rudi hat Schramm trotz Nazi-Vergangenheit (die er bei der Entnazifizierung verbergen konnte) den Übergang in die Nachkriegszeit prima hinbekommen, denn er ist inzwischen Oberstaatsanwalt ... Weitere Rollen spielen Ingrid van Bergen, Inge Meysel und Ralf Wolter.

Außerdem:
Duplicity - Gemeinsame Geheimsache (mittelmäßige Spionagekomödie mit Julia Roberts und Clive Owen, die ihr Potential nur selten ausschöpft; 0.20 Uhr bei Nitro)

Donnerstag, 7. Mai:
RBB, 20.15 Uhr: "Quartett" (2012)
Siehe meine Empfehlung von Oktober 2016 zu Dustin Hoffmans Golden Globe-nominiertem Regiedebüt, einer Tragikomödie mit Maggie Smith und Michael Gambon.

Freitag, 8. Mai:
Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Pom Poko" (1994)
Dieser sehr schöne und gesellschaftskritische Zeichentrickfilm aus dem Hause Ghibli - diesmal nicht von Hayao Miyazaki, sondern dessen langjährigem, leider vor zwei Jahren verstorbenen Mitstreiter Isao Takahata ("Die letzten Glühwürmchen") - spielt nahe Tokio in den 1960er Jahren und handelt von Marderhunden, deren Existenz durch ein Bauprojekt gefährdet wird. Eigentlich gibt es zwei verfeindete Marderhund-Gruppen, doch nun werden sie durch die Bedrohung geeint und setzen mit großem Einfallsreichtum und magischen Gestaltwandelkräften alles daran, die Menschen zu vertreiben, bevor es zu spät ist ...

3sat, 22.25 Uhr: "Der Hauptmann" (2017)
Free-TV-Premiere von Robert Schwentkes ("R.E.D.") bitterer, international vielfach prämierter Schwarzweiß-Kriegssatire nach einer wahren Begebenheit, in der Soldat Willi (Max Hubacher) im Jahr 1945 als Deserteur verfolgt wird und auf der Flucht in einem verlassenen Auto eine Hauptmanns-Uniform findet. Kurzerhand gibt sich Willi als ebenjener hochdekorierte Offizier aus, was ihm allerdings recht schnell zu Kopf steigt.

Außerdem:
Planet der Affen: Survival (exzellenter Abschluß der neuen "Planet der Affen"-Trilogie, der vor allem in der ersten Hälfte nahezu perfektes Hollywood-Kino ist und in dem Woody Harrelson den Antagonisten spielt; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Prince of Persia (Jake Gyllenhaal als arabischer Prinz in einer der noch immer sehr wenigen kommerziell halbwegs erfolgreichen Computerspiel-Adaptionen - zu einer Fortsetzung reichte es jedoch trotzdem nicht; 20.15 Uhr bei RTL II)
Unter dem Sand (OSCAR-nominiertes dänisches Historiendrama über sehr junge deutsche Kriegsgefangene, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges dänische Strände bei Lebensgefahr von deutschen Minen säubern müssen; 0.00 Uhr im ZDF)

Samstag, 9. Mai:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Dornröschen" (1959)
Disneys OSCAR-nominierter Zeichentrick-Klassiker nach den Gebrüdern Grimm, der die Basis für den Realfilm "Maleficent" (samt Fortsetzung) mit Angelina Jolie und Elle Fanning bildete.

Sonntag, 10. Mai:
Tele 5, 17.55 Uhr (minimal geschnitten, ungekürzte Wiederholung in der Nacht auf Dienstag um 0.05 Uhr): "Der Smaragdwald" (1985)
John Boormans ("Excalibur") von einer wahren Geschichte inspirierter Abenteuerfilm erzählt von dem US-Bauingenieur Bill (Powers Boothe), der in Brasilien am Bau eines neuen Staudammes arbeitet und solange auch seine Familie zu sich geholt hat. Bei einem Ausflug wird allerdings der sechsjährige Sohn Tommy von einem Indianerstamm entführt und verschwindet spurlos. Erst zehn Jahre später, als der Staudamm fast vollendet ist, trifft Bill wieder auf seinen Sohn - der aber nun gleichwertiges Mitglied des Stammes ist und nicht wieder zurück in die Zivilisation will ...

Pro 7, 23.05 Uhr: Sicario 2 (2018)
Die Free-TV-Premiere des Kartell-Actionthrillers mit Benicio del Toro und Josh Brolin, der noch härter und brutaler als der grandiose Vorgänger geraten ist, ohne aber an dessen erzählerische Qualitäten anknüpfen zu können.

Außerdem:
The Help (OSCAR-prämierte, exzellent gespielte Tragikomödie mit Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer und Jessica Chastain über schwarze Haushaltshilfen in den US-Südstaaten der 1960er Jahre; 20.15 Uhr bei Sixx)
Kingsman: The Golden Circle (leider deutlich schwächerer zweiter Teil der auf einer Comicreihe basierenden parodistischen Geheimagenten-Reihe mit Taron Egerton und Colin Firth; um zwei Minuten geschnitten um 20.15 Uhr bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.25 Uhr)

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