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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 5. März 2018

OSCAR-Gewinner 2018

Die Gewinner der 90. Verleihung der Academy Awards in Hollywood, Los Angeles:

Bester Film: Shape of Water - Das Flüstern des Wassers
Darsteller: Gary Oldman, "Die dunkelste Stunde"
Darstellerin: Frances McDormand, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Nebendarsteller: Sam Rockwell, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Nebendarstellerin: Allison Janney, "I, Tonya"
Regie: Guillermo del Toro, "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers"
Originaldrehbuch: Jordan Peele, "Get Out"
Adaptiertes Drehbuch: James Ivory, "Call Me by Your Name"
Animationsfilm: Coco - Lebendiger als das Leben!
Nicht-englischsprachiger Film: "Eine fantastische Frau", Chile
Kamera: Roger Deakins, "Blade Runner 2049"
Schnitt: Lee Smith, "Dunkirk"
Ausstattung: Paul D. Austerberry, Shane Vieau und Jeffrey A. Malvin, "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers"
Kostüme: Mark Bridges, "Der seidene Faden"
Makeup und Hairstyling: Kazuhiro Tsuji, David Malinowski und Lucy Sibbick, "Die dunkelste Stunde"
Musik: Alexandre Desplat, "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers"
Filmsong: "Remember Me" von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez, "Coco - Lebendiger als das Leben!"
Ton: Gregg Landaker, Gary Rizzo und Mark Weingarten, "Dunkirk"
Tonschnitt: Richard King und Alex Gibson, "Dunkirk"
Visuelle Effekte: John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert und Richard R. Hoover, "Blade Runner 2049"
Dokumentarfilm: Ikarus
Kurz-Dokumentarfilm: Heaven is a Traffic Jam on the 405
Animations-Kurzfilm: Dear Basketball
Kurzfilm: The Silent Child

Die OSCARs verteilen sich damit in diesem Jahr wie folgt:
I, Tonya: 1
Call Me by Your Name: 1

Kommentar und Fazit:
Eigentlich muß ich diesmal wenig zu den Ergebnissen schreiben, denn ungewöhnlicherweise haben sich in den Spielfilm-Kategorien allesamt die Favoriten oder zumindest die Mitfavoriten durchgesetzt. Am ehesten kann wohl noch "Blade Runner 2049" (mit dem einzigen deutschen Gewinner des Abends, Gerd Nefzer) bei den visuellen Effekten als Überraschung bezeichnet werden, aber auch diesen Gewinner habe ich in meiner Prognose genau so vorhergesagt. Und weil von Beginn an alles lief wie erwartet, war später auch bei den Hauptkategorien ein wenig die Spannung raus. So kann sich Guillermo del Toros skurriles Erwachsenen-Märchen "Shape of Water" als Gewinner des Abends fühlen - zwar sind 4 OSCARs bei 13 Nominierungen kein überragendes Ergebnis, aber die beiden wichtigsten Preise (Bester Film und Regie) gingen an den Favoriten. Ansonsten wurden die Academy Awards bemerkenswert breit gestreut, mit "Die Verlegerin" und "Lady Bird" gingen nur zwei der neun Best Picture-Nominees ohne Preis nach Hause. Da das nicht anders erwartet wurde, sehe ich beide Filme dennoch nicht als Verlierer des Abends - eigentlich gibt es gar keine echten Verlierer, auch wenn sich die Spezialeffekt-Experten von "Planet der Affen: Survival" sicherlich ärgern werden, daß sie wie bei den beiden Vorgängern schon wieder als Favoriten leer ausgingen. Mich persönlich haben die Siege von Oldman (lange überfällig, grundsympathisch), McDormand (immer großartig und unterhaltsam) und Kameramann Roger Deakins (bei der 14. Nominierung endlich der erste Sieg!) am meisten gefreut.
Die insgesamt größte Überraschung der Verleihung war vermutlich der Sieg von "Ikarus" (über den russischen Dopingskandal) bei den Dokumentarfilmen, auch bei den Kurzfilmen konnten sich die Favoriten nur teilweise durchsetzen - was mir wieder einmal ein bißchen meine Tips versaut hat. Dennoch bin ich mit 19 richtig vorhergesagten Siegern in den 24 Kategorien sehr zufrieden, zumal ich bei den elf Hauptkategorien einzig bei den Dokus daneben lag; außerdem habe ich damit meine Ergebnisse der letzten vier Jahre (14, 16, 15, 18) übertroffen!

Die Show selbst fiel sehr solide aus, konnte aber nicht mit Innovationen oder irgendwelchen herausragenden Aktionen aufwarten. Der Moderator Jimmy Kimmel hat wie letztes Jahr einen guten, wenn auch unspektakulären Job gemacht und sich mit politischen Anspielungen eher zurückgehalten. Das gilt sogar noch mehr für die OSCAR-Gewinner, die sich in ihren Reden mit wenigen Ausnahmen (Guillermo del Toro, Frances McDormand) rein auf die Mitwirkenden an ihren Filmen sowie ihr privates Umfeld konzentrierten. Für die Zuschauer ist das nicht wirklich spannend, aber menschlich natürlich nachvollziehbar. Schön fand ich, daß alle fünf nominierten Songs aufwendig vorgetragen wurden (bedauerlicherweise keine Selbstverständlichkeit), zudem schien mir die "In Memoriam"-Sektion internationaler gehalten als sonst, was ich ebenfalls gut finde (der deutsche Kameramann Michael Ballhaus kam auch vor). So ist eine ereignisreiche und lange Zeit sehr spannende Awards Season 2017/2018 zu einem relativ unspektakulären Ende gekommen - spätestens ab den Filmfestspielen von Cannes im Mai dürfen wir uns dann schon wieder auf die ersten Kandidaten für die 91. Verleihung freuen (wobei es mit Marvels "Black Panther" sowieso schon einen mindestens für die technischen Kategorien gibt).

Quelle:

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