In dieser Woche gab es gleich zwei bedeutende Änderungen am deutschen Kinostartplan bis Ende August: Andy und Lana Wachowskis Science Fiction-Film "Jupiter Ascending" mit Channing Tatum und Mila Kunis wurde vom 24. Juli auf (in den USA; in Deutschland gibt es noch keinen neuen Termin) Anfang Februar verlegt. Den Startplatz übernimmt dafür "The Raid 2", die Fortsetzung des indonesischen Action-Krachers von Gareth Edwards. Außerdem neu im Plan ist der Coming of Age-Film "The Kings of Summer", während der Thriller "Night Moves" um zwei Wochen auf Mitte August verschoben wurde:
Box Office-News:
Die deutschen Kinobetreiber haben es dieser Tage wirklich nicht leicht. Schlimm genug, daß ihnen nun gut vier Wochen Fußball-WM bevorstehen, vor der die Verleiher in Schockstarre verharren und sich nicht trauen, irgendeinen halbwegs erfolgversprechenden Film (abgesehen von den an ein eher weibliches Publikum gerichteten "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und "Tammy") zu starten, was zwangsläufig zu leeren Kinosälen führen muß. Nun gibt es auch noch ausgerechnet am letzten Wochenende vor der WM das heißeste Pfingsten seit vielen Jahrzehnten. Wer will da schon ins Kino? Entsprechend wird höchstens ein Film an diesem Wochenende (knapp) sechsstellige Besucherzahlen einfahren können, und das ist Disneys "Maleficent – Die dunkle Fee". Wer dahinter landet, ist auf diesem Niveau eigentlich fast schon egal, aber momentan sieht es laut InsideKino nach der Western-Komödie "A Million Ways to Die in the West" und dem Mutanten-Spektakel "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (jeweils über 75.000 Zuschauer) aus. Die beiden Neustarts schlagen sich den Verhältnissen entsprechend ordentlich: Paul Walkers letzter kompletter Film "Brick Mansions" dürfte (vermutlich vor allem dank vieler Sneak Previews) die 50.000 Besucher-Marke überschreiten, Richard Linklaters bahnbrechender, über einen Zeitraum von 12 Jahren gedrehter Coming of Age-Film "Boyhood" immerhin knapp halb so viele Arthouse-Besucher beglücken.
Viel, viel besser sieht es in den USA aus: Die vorrangig bei weiblichen Jugendlichen Begeisterung auslösende tragikomische Bestseller-Verfilmung "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" mit "Divergent"-Star Shailene Woodley als sich in einen Leidensgenossen verliebende Krebspatientin übertrifft zum Start noch die sowieso schon hohen Erwartungen und steuert auf ein Wochenendergebnis von rund $50 Mio. zu (genauer läßt es sich noch nicht eingrenzen, weil niemand weiß, wie frontlastig dieser gehypte Film ist). Tom Cruise kann da nur staunend applaudieren, derweil sein von den Kritikern gelobter Action-SF-Thriller "Edge of Tomorrow" wohl mit knapp $30 Mio. auskommen muß. Das ist deutlich weniger als bei dem qualitativ schwächeren "Oblivion", der letztes Jahr bei allerdings geringerer Konkurrenz auf $37,1 Mio. kam; mit positiver Mundpropaganda und ein wenig Glück könnte sich "Edge of Tomorrow" dennoch über die $100 Mio.-Schwelle retten. Ob der sehr teure Film von Doug Liman ein kommerzieller Erfolg wird, dürfte sich aber sowieso in Asien entscheiden, von wo es (anders als aus Europa) vielversprechende erste Zahlen gibt. In den USA dürfte es am Wochenende sogar nur zu Platz 3 hinter "Maleficent" (knapp $35 Mio.) reichen.
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