Regie: James McTeigue, Drehbuch: Matthew Sand und J. Michael
Straczynski, Musik: Ilan Eshkeri
Darsteller: Rain, Naomie Harris, Ben Miles, Rick Yune, Shō
Kosugi, Sung Kang, Randall Duk Kim, Stephen Marcus, Lee Joon, Kylie Liya
Goldstein, Ill-Young Kim, Eleonore Weisgerber
FSK: 18, Dauer: 99 Minuten.
Berlin: Die Europol-Agentin Mika Coretti (Naomie Harris,
"Skyfall") und ihr Vorgesetzter Ryan Maslow (Ben Miles aus der TV-Serie
"Coupling") entdecken, daß hochgeheime Ninja-Clans seit Jahrhunderten von Staaten, Organisationen und Unternehmen weltweit als
hochgradig effektive Auftragsmörder angeheuert
werden. Ungünstigerweise lassen ihre Recherchen die Europol-Agenten jedoch selbst zum Ziel der
geheimnisvollen Assassinen werden – nur der abtrünnige Ninja Raizō (der
südkoreanische Popstar Rain aus "Speed Racer") kann sie vielleicht
retten. Dieser wuchs beim Ozunu-Clan auf und lernte gemeinsam mit anderen
elternlosen Kindern bei dessen Patriarch Lord Ozunu (Shō Kosugi, "Die
Rache des Ninja") alle Kniffe des lautlosen Tötens. Doch weigerte er sich,
seine Menschlichkeit aufzugeben, und als seine Freundin Kiriko (Kylie Liya
Goldstein) nach einem Fluchtversuch von ihrem eigenen Bruder
Takeshi (Rick Yune, "The Man with the Iron Fists") getötet wurde, war
der Grundstein für seine Auflehnung gegen den skrupellosen Clan gelegt ...
Kritik:
Vier Jahre nach seiner begeisternden Graphic Novel-Verfilmung "V wie Vendetta" legte der Australier James McTeigue, der sein Handwerk bei den Wachowski-Geschwistern ("Cloud Atlas", "Matrix"-Trilogie) gelernt hat, mit dem in den Babelsberger Studios gedrehten Actionfilm "Ninja Assassin" seine zweite Regiearbeit vor. Und erntete vor allem Verwunderung, war die Qualität dieser Arbeit doch weit von der seines Debüts entfernt. Auch mit seinem folgenden Film, dem Mystery-Thriller "The Raven" mit John Cusack, fand sich McTeigue im grausten Mittelmaß ein. War also "V wie Vendetta" nur ein extrem positiver Ausrutscher? Oder lag es daran, daß er dafür dank der Wachowskis ein grandioses Drehbuch vorliegen hatte und für die anderen Filme nicht? Wie auch immer, "Ninja Assassin" ist jedenfalls eine Enttäuschung – und das nicht nur für Anhänger gehobener Filmkunst, sondern auch für jene, die angesichts des Titels bereits nicht mehr als ein B-Movie erwartet hatten.
Vier Jahre nach seiner begeisternden Graphic Novel-Verfilmung "V wie Vendetta" legte der Australier James McTeigue, der sein Handwerk bei den Wachowski-Geschwistern ("Cloud Atlas", "Matrix"-Trilogie) gelernt hat, mit dem in den Babelsberger Studios gedrehten Actionfilm "Ninja Assassin" seine zweite Regiearbeit vor. Und erntete vor allem Verwunderung, war die Qualität dieser Arbeit doch weit von der seines Debüts entfernt. Auch mit seinem folgenden Film, dem Mystery-Thriller "The Raven" mit John Cusack, fand sich McTeigue im grausten Mittelmaß ein. War also "V wie Vendetta" nur ein extrem positiver Ausrutscher? Oder lag es daran, daß er dafür dank der Wachowskis ein grandioses Drehbuch vorliegen hatte und für die anderen Filme nicht? Wie auch immer, "Ninja Assassin" ist jedenfalls eine Enttäuschung – und das nicht nur für Anhänger gehobener Filmkunst, sondern auch für jene, die angesichts des Titels bereits nicht mehr als ein B-Movie erwartet hatten.
Dafür, daß "Ninja Assassin" mit J. Michael
Straczynski, dem Schöpfer der kultigen Science Fiction-Serie "Babylon 5" und
Drehbuch-Autor von Clint Eastwoods exzellentem Thriller-Drama "Der fremde
Sohn" einen sehr talentierten Co-Schreiberling vorweisen kann, ist die
Story wirklich erschreckend dünn. Zwar sind die Bemühungen ersichtlich, dem Publikum mittels des Erzählstrangs um die beiden Europol-Agenten wenigstens ein bißchen
mehr Handlung als ein "echtes" B-Movie anzubieten – aber leider ist
diese Handlung ausnehmend klischeehaft und banal geraten, für die schablonenhaften Figuren
kann man sich ebenfalls kaum erwärmen. Es ist eben letztlich doch so:
Eigentlich fungiert die lahme Geschichte nur als Rahmen für das, was vermutlich
sowieso jeder sehen will, der sich einen Film mit dem Titel "Ninja
Assassin" anschaut: kämpfende Ninjas!
In der Tat sind die Kämpfe ebenso wie Raizōs in Rückblenden
erzählte Ausbildung zum Ninja ausgesprochen stylish und temporeich in Szene
gesetzt und somit hübsch anzuschauen, dazu teilweise so blutig, daß es ins
Comichafte hineinreicht (und entsprechend in Deutschland keine Jugendfreigabe
erhielt). Aber das alleine reicht nunmal nicht für einen guten Film, zumal die
Kampfchoreographie zwar sehenswert ist, aber im Vergleich zu vielen
"echten" asiatischen Filmen keinesfalls herausragend. Auch im Vergleich zu
stilistisch ähnlichen und ebenfalls sehr blutigen Hollywood-Werken wie "300",
"300 – Rise of an Empire" oder "Krieg der Götter" mangelt
es "Ninja Assassin" einfach an Wiedererkennungswert, an
einzigartigen, denkwürdigen Momenten (man denke nur an die "Brunnen-Szene"
mit dem persischen Gesandten in "300") und einer indivduellen
Bildsprache, die über reine "Stylishness" hinausginge. Das Potential
für ansprechende Genreunterhaltung hätte "Ninja Assassin"
sicherlich besessen, aber die wenig aufregende Inszenierung und das
einfallslose Drehbuch haben mehr wohl nicht zugelassen. Angesichts des kommerziellen Mißerfolges dürfte sich auch die lose angedachte Fortsetzung erledigt haben.
Fazit: "Ninja Assassin" ist im Grunde genommen Edel-Trash, der Genrefans zwar viel Action und stylishe Kämpfe bietet, ansonsten aber nicht viel.
Fazit: "Ninja Assassin" ist im Grunde genommen Edel-Trash, der Genrefans zwar viel Action und stylishe Kämpfe bietet, ansonsten aber nicht viel.
Wertung: 5 Punkte.
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