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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 19. April 2021

TV-Tips für die Woche 16/2021

Montag, 19. April:

Arte, 21.50 Uhr: "Hühnchen in Essig" (1985)

In Claude Chabrols ("Die Farbe der Lüge") spielt Jean Poiret ("Die letzte Metro") den zynischen Kriminalinspektor Lavardin aus Paris, der zwei Morde in einer Kleinstadt in der französischen Provinz aufklären soll und auf ein Geflecht aus Korruption stößt. Die Kritiken für den Film waren nicht einmal überragend, dennoch gab es ein Jahr später die Fortsetzung "Inspektor Lavardin oder die Gerechtigkeit", an die sich dann auch noch eine vierteilige TV-Reihe anschloß (von der zwei Teile erneut von Chabrol inszeniert wurden, zudem war er an allen Drehbüchern beteiligt).

Dienstag, 20. April:

Servus TV, 22.00 Uhr: "Vorhang auf für Cyrano" (2018)

Die für zwei Césars nominierte historische Komödie widmet sich Edmond Rostands vielfach verfilmtem Stück "Cyrano de Bergerac" - allerdings handelt es sich zur Abwechslung nicht um eine weitere Adaption der Geschichte, sondern es geht um deren Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts. Thomas Solivérès ("Frühstück bei Monsieur Henri") spielt Rostand, der gegen zahlreiche Widerstände von Skeptikern versucht, seine unkonventionelle, von dem realen Autor Cyrano de Bergerac (ja, den gab's wirklich, er lebte im 17. Jahrhundert) inspirierte Geschichte tatsächlich auf die Bühne zu bringen - denn an einen Erfolg glauben die wenigsten in seinem Umfeld (zumal sein vorheriges Projekt ein Flop war und er seitdem unter einer Schreibblockade leidet). Das erklärte Vorbild des Langfilm-Regiedebünaten Alexis Michalik für seinen Film war übrigens John Maddens OSCAR-Gewinner "Shakespeare in Love".

Außerdem:

Burn After Reading (amüsante Spionage-Komödie von den Coen-Brüdern mit George Clooney, Brad Pitt und Tilda Swinton; 20.15 Uhr bei Servus TV)

Cloud Atlas (ein episodisches, sehr komplexes und bildgewaltiges Drei-Stunden-Epos von Tom Tykwer und den Wachowskis über Schicksal, den Sinn des Lebens und Reinkarnation; 23.55 Uhr im HR)

Mittwoch, 21. April:

Arte, 21.45 Uhr: "Traffic - Macht des Kartells" (2000)

Benicio Del Toro gewann für die Rolle eines ehrlichen, allerdings zunehmend desillusionierten mexikanischen Polizisten in Steven Soderberghs mit vier Academy Awards ausgezeichnetem, bedrückend realistischen episodischen Drogen-Thriller den OSCAR als bester Nebendarsteller. An seiner Seite agieren Michael Douglas, Catherine Zeta-Jones und Don Cheadle.

Donnerstag, 22. April:

WDR, 23.30 Uhr: "Die unerschütterliche Liebe der Suzanne" (2013)

In dem französischen Drama spielt die wunderbare Sara Forestier ("Der Name der Leute") eine 17-jährige, die ungeplant schwanger wird und damit ihre Familie um ihren nach dem Tod der Mutter alleinerziehenden Vater auf eine schwere Probe stellt - umso mehr, als sie sich auch noch in einen Kleinkriminellen verliebt ...

Freitag, 23. April:

Tele 5, 20.15 Uhr (wohl leicht gekürzt): "Fright Night" (1985)

Im deutschen Fernsehen läuft meist das durchaus gelungene Remake aus dem Jahr 2011 mit Anton Yelchin, Colin Farrell und David Tennant, Tele 5 zeigt zur Abwechslung mal das trotzdem bessere Original (wenn auch leider wahrscheinlich nicht ungeschnitten), das bei uns auch unter dem Titel "Die rabenschwarze Nacht" bekannt ist: Hier spielt Chris Sarandon ("Die Braut des Prinzen") schön sinister den neuen Nachbarn Jerry des Teenagers Charley (William Ragsdale). Da bei Jerry ziemlich merkwürdige Dinge vor sich gehen - u.a. beobachtet Charly, wie ein Sarg in das Haus getragen wird -, ist Charley schnell überzeugt davon, daß sein neuer Nachbar ein waschechter Vampir ist! Natürlich will ihm niemand glauben, weshalb Charley Unterstützung bei dem bekannten, aber gerade entlassenen TV-Horror-Host Peter Vincent (Roddy McDowall, "Planet der Affen") sucht. Charleys Freundin Amy wird übrigens von Amanda Bearse verkörpert, die wenig später durch die Kult-TV-Serie "Eine schrecklich nette Familie" (in der sie Nachbarin Marcy spielte) weltweit bekannt wurde.

MDR, 0.05 Uhr: "Meine Stunde Null" (1970)

Joachim Haslers DDR-Anti-Kriegsfilm, an dessen Skript der Schriftsteller Jurek Becker ("Jakob der Lügner") beteiligt war, erzählt von dem Berliner Arbeiter Kurt (Manfred Krug), der 1943 an die Ostfront geschickt wird. Da Kurt offen kriegskritisch ist, wird er von seinen Vorgesetzten immer wieder auf besonders gefährliche Missionen geschickt, woraufhin er in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerät. Die Sowjets wollen ihn überreden, ihnen bei der Entführung eines deutschen Offiziers zu helfen ...

Außerdem:

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra (mittelmäßiges Actionabenteuer mit Channing Tatum und Sienna Miller; 22.50 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 24. April:

3sat, 23.30 Uhr: "Zana" (2019)

Free-TV-Premiere des mehrfach prämierten kosovarischen Thriller-Dramas über die verheiratete Lume (Adriana Matoshi), die seit dem Tod ihres einzigen Kindes zehn Jahre zuvor während des Jugoslawien-Krieges von Alpträumen geplagt wird und keine weiteren Kinder zu bekommen können scheint. Auf Drängen ihrer Familie vertraut sie sich widerwillig einer Geistheilerin an, die sie von ihrer Unfruchtbarkeit befreien soll. Mit ungeahnten Folgen ...

One, 1.25 Uhr: "Die Mauern von Malapaga" (1949)

René Cléments ("Brennt Paris?") OSCAR-gekröntes französisch-italienisches Drama handelt von dem Kriminellen Pierre (Jean Gabin), der auf einem Schiff vor der französischen Polizei flieht, von dem er denkt, daß es nach Südamerika fährt. Tatsächlich ist jedoch das italienische Genua Ziel der Reise, wo der verwundete Pierre ärztliche Hilfe erfährt und Unterschlupf bei der alleinerziehenden Mutter Marta (Isa Miranda, "Traum meines Lebens") findet. Doch die Polizei ist Pierre immer noch auf den Fersen.

Außerdem:

There Will Be Blood (Paul Thomas Andersons monumentales, an Meisterwerke wie "Citizen Kane" erinnerndes Unternehmer-Epos mit Daniel Day-Lewis als Selfmade-Ölmagnat im frühen 20. Jahrhundert; 20.15 Uhr bei Servus TV)

Johnny English - Jetzt erst Recht! (der klar witzigste Mittelteil der James Bond-Parodie-Trilogie mit Rowan Atkinson; 20.15 Uhr bei Super RTL)

Planet der Affen: Survival (der exzellente Abschluß der neuen "Planet der Affen"-Trilogie ist vor allem in der ersten Hälfte perfektes Hollywood-Kino mit Woody Harrelson als Antagonist; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Planet der Affen: Prevolution (der nicht nur visuell gelungene erste Teil der "Planet der Affen"-Neubelebung in Form einer Prequel-Reihe zeigt, wie die Herrschaft der Affen dank eines von James Franco verkörperten Wissenschaftlers ihren Anfang nimmt; 23.05 Uhr bei Pro 7)

Sonntag, 25. April:

Arte, 20.15 Uhr: "Jackie" (2016)

Free-TV-Premiere des für drei OSCARs nominierten, kunstvoll verschachtelten und ungemein bewegenden Portraits der von Natalie Portman grandios verkörperten Präsidentenwitwe Jackie Kennedy in den Tagen nach der Ermordung ihres Mannes in Dallas. Mit Peter Sarsgaard, Greta Gerwig, Richard E. Grant und John Hurt (in einer seiner letzten Rollen).

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