Montag, 5. Februar:
One, 20.15 Uhr: "Love & Mercy" (2014)
In dem für zwei Golden Globes nominierten Biopic spielen Paul Dano und John Cusack den Beach Boys-Mastermind Brian Wilson in verschiedenen Altersstufen. Dano spielt den jungen Wilson, als er "Pet Sounds" vorbereitet (das als eines der besten Popalben aller Zeiten gilt), Cusack den älteren, mental gebrochenen, der sich auf dem Tiefpunkt seines Lebens befindet. Elizabeth Banks spielt Wilsons Ehefrau, Paul Giamatti seinen Therapeuten.
Arte, 22.15 Uhr: "J.S.A. - Joint Security Area" (2000)
Seit vielen Monaten bestimmt der Koreakonflikt die globale Nachrichtenlage, in wenigen Tagen beginnen auch noch die Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang - einen besseren Zeitpunkt könnte es kaum geben, um Park Chan-wooks humanistischen Thriller zu zeigen. Der "Oldboy"- und "Stoker"-Regisseur hat hiermit seinen vermutlich konventionellsten Film gedreht, der sich jedoch qualitativ keineswegs verstecken muß. Es geht um die von der UNO bewachte entmilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea, in der eines Tages zwei erschossene nordkoreanische Soldaten gefunden werden, tatverdächtig ist ein südkoreanischer Soldat. Die schweizerische Soldatin Sophie - selbst eine Halbkoreanerin - soll die Ermittlungen leiten und herausfinden, was geschehen ist.
Außerdem:
Der Vorleser (Stephen Daldrys Bernhard Schlink-Verfilmung ist nicht frei von dramaturgischen Schwächen, hat aber Hauptdarstellerin Kate Winslet in der Rolle einer ungebildeten Ex-KZ-Aufseherin zu Recht ihren ersten OSCAR beschert; 20.15 Uhr bei Arte)
Dienstag, 6. Februar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Ganz oder gar nicht" (1997)
Wenn es ein Subgenre gibt, das typisch britisch ist, dann ist es zweifellos die Sozialkomödie. Kein anderes Land bringt es in vergleichbarem Ausmaß und in vergleichbarer Qualität fertig, gesellschaftliche Mißstände in humorvoll-optimistischer, aber gleichzeitig sehr ernster Art und Weise darzustellen wie die Briten. Ein Paradebeispiel dafür ist Peter Cattaneos "Ganz oder gar nicht", der in der Industriestadt Sheffield spielt, die vom Niedergang der Stahlindustrie schwer gezeichnet ist. In ihrer Geldnot verfallen einige arbeitslose Ex-Stahlarbeiter um Gaz (Robert Carlyle) auf einen ausgefallenen Plan: Sie wollen eine Stripshow im Stil der Chippendales auf die Beine stellen und so das Geld verdienen, das sie zur Versorgung ihrer Familien benötigen ... Der Film (laut britischem Filminstitut auf Platz 25 der besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts) war so erfolgreich, daß er sogar eine Musicaladaption und später auch noch eine Theaterfassung nach sich zog.
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Cool Runnings" (1993)
Passend zum Start der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang zeigt Disney Channel mal wieder die anspruchslose, aber spaßige und auf einer wahren Geschichte basierende Komödie mit John Candy über ein jamaikanisches Viererbob-Team, das am olympischen Wettbewerb teilnehmen will.
Pro7Maxx, 22.10 Uhr: "Die Götter müssen verrückt sein" (1980)
Die südafrikanisch-botswanische Komödie war wohl der erste weltweite Kinohit aus Afrika. In der positiv besprochenen Culture Clash-Story geht es um den fernab der Zivilisation lebenden Stamm der San, dessen beschauliches Dasein kräftig durcheinandergewirbelt wird, als eines Tages eine aus einem Flugzeug geworfene leere Coca Cola-Flasche in ihrem Dorf landet. Der Stammesanführer hält das für ein Zeichen der Götter, das jedoch aufgrund der mannigfaltigen Interpretationsmöglichkeiten bald für reichlich Ärger sorgt. Also beschließt der junge Krieger Xi, die Flasche so weit vom Stamm wegzubringen wie nur möglich ... Die schwächere Fortsetzung von 1989 läuft direkt im Anschluß um 0.05 Uhr.
Mittwoch, 7. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Wenn das Fest beginnt ..." (1975)
Nachdem die geplante Ausstrahlung Mitte Dezember einer kurzfristigen Programmänderung zum Opfer fiel, soll Bertrand Taverniers mit vier Césars geehrtes zynisches Historiendrama nun tatsächlich gezeigt werden. Es geht um den aufgeklärten und wohlmeinenden französischen Herzog Philippe II. (Philippe Noiret), der Frankreich zu Beginn des 18. Jahrhunderts regiert, solange Louis XV. ein Kind ist. Bretonische Revolutionäre wollen Philippe allerdings stürzen, was für etliche Intrigen sorgt, denn auch am Hofe wollen die Bedrohung etliche Würdenträger für ihren eigenen Aufstieg nutzen. Allen voran gilt dies für Philippes Berater Abbe Guillaume (Jean Rochefort), der - obwohl Atheist - unbedingt Erzbischof werden will.
Arte, 23.05 Uhr: "Persona" (1966)
Ingmar Bergmans experimentelles psychologisches Drama belegt im Moment Platz 196 in den IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten. Die Story dreht sich um die Beziehung zwischen der Krankenschwester Alma (Bibi Andersson) und Elisabet (Liv Ullmann), einer sehr bekannten Theaterschauspielerin, die plötzlich aufgehört hat, zu sprechen. Alma kümmert sich in deren Sommerhaus um Elisabet und erzählt der Verstummten aus ihrem Leben, doch ihr psychischer Zustand ist nicht der Beste ...
Donnerstag, 8. Februar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Appaloosa" (2008)
Ed Harris ("mother!") hat sich in seiner
zweiten Regiearbeit, einem Oldschool-Western, selbst in der Hauptrolle eines
Marshals besetzt, der mit seinem Deputy (Viggo Mortensen) von den Bewohnern
einer Kleinstadt angeheuert wird, um sie vor einem skrupellosen Rancher (Jeremy
Irons) und seinen Leuten zu beschützen. Eine attraktive verwitwete Pianistin
(Renée Zellweger) sorgt für zusätzlichen Zündstoff ...
Außerdem:
True Grit (ein zehnfach OSCAR-nominierter Oldschool-Western von den Coen-Brüdern, mit Jeff Bridges, Matt Damon und Hailee Steinfeld in den Hauptrollen; 22.20 Uhr bei Servus TV)
Die Unbestechlichen (Alan J. Pakulas meisterhafte Nacherzählung der Watergate-Affäre mit Robert Redford und Dustin Hoffman als Investigativ-Journalisten; 3.35 Uhr bei Kabel Eins)
Freitag, 9. Februar:
3sat, 22.35 Uhr: "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" (1961)
Marilyn Monroes letzter und ambitioniertester Film ist ein
von John Huston in Szene gesetzter Spätwestern nach einem Drehbuch von Monroes
Ehemann Arthur Miller, in dem es um eine Gruppe unangepaßter Menschen (darunter
ein von Clark Gable verkörperter Cowboy) geht, die (wie der deutsche Untertitel
so treffend konstatiert) nicht gesellschaftsfähig sind.
BR, 23.45 Uhr: "Die Brücke am Kwai" (1957)
Siehe meinen TV-Tip von Januar 2016 zu David Leans Anti-Kriegsklassiker mit Alec Guinness, der in den IMDb Top 250 auf Platz 139 geführt wird.
3sat, 0.35 Uhr: "Boulevard der Dämmerung" (1950)
Siehe meine Empfehlung von März 2016 für Billy Wilders legendäres Drama, das in den IMDb Top 250 aktuell Platz 55 belegt.
Außerdem:
47 Ronin (mittelmäßige, gefloppte Hollywood-Fantasy-Version einer japanischen Legende, mit Keanu Reeves in der Hauptrolle; 2.25 Uhr im ZDF)
Samstag, 10. Februar:
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Broadway Therapy" (2014)
Free-TV-Premiere der Screwball-Comedy von Altmeister Peter Bogdanovich ("Is' was, Doc?"), in der Owen Wilson einen Theaterregisseur spielt, der eine Nacht mit dem hübschen Escort-Girl und Möchtegern-Schauspielerin Izzy (Imogen Poots) verbringt - doch als Izzy kurz darauf zum Casting seines neuen Stücks erscheint, ist er wenig begeistert ...
RTL II, 3.30 Uhr: "Trees Lounge - Die Bar, in der sich alles dreht" (1996)
In seinem wohlwollend besprochenen Regie- und Drehbuchdebüt - einer Indie-Tragikomödie - spielt Charakterdarsteller Steve Buscemi ("The Big Lebowski") den Alkoholiker Tommy, der die meiste Zeit in der titelgebenden Bar verbringt und dort regelmäßig auf weitere Stammgäste (gespielt u.a. von Samuel L. Jackson, Carol Kane und Anthony LaPaglia) trifft, die ebenfalls so ihre Probleme haben.
Außerdem:
Die Abenteuer von Tim und Struppi (Steven Spielbergs etwas zu actionreicher, aber gelungener Motion Capture-Animationsfilm mit Jamie Bell und Andy Serkis sollte den Auftakt einer Trilogie von "Tim und Struppi"-Adaptionen bilden, der zweite Teil von Peter Jackson läßt jedoch auch nach sieben Jahren noch auf sich warten; 22.45 Uhr bei SAT. 1)
Sonntag, 11. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Das dreckige Dutzend" (1967)
Robert Aldrich war bereits in den 1950er Jahren einer der ersten amerikanischen Filmemacher, die den Zweiten Weltkrieg möglichst realistisch und damit abschreckend zeichneten anstatt die Heldengeschichten der amerikanischen Sieger in den Vordergrund zu stellen. Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte er mit diesem knallharten und zynischen Kriegsfilm, in dem ein Major (Lee Marvin) ein Dutzend Schwerverbrecher (die, wenn sie überleben und erfolgreich sind, kürzere Strafen erhalten sollen) für eine Selbstmordmission hinter feindlichen Linien rekrutiert: Sie sollen ein Schloß in Frankreich stürmen, das von hochrangigen Wehrmachts-Offizieren zur Erholung genutzt wird. Doch selbstredend ist das auch mit dieser zwar skrupellosen, aber bunt gemischten Truppe alles andere als eine leichte Aufgabe, zumal es einige Animositäten gibt und der Major aufpassen muß, daß seine Schützlinge nicht einfach türmen ... Daß dieser unkonventionelle Film gut funktioniert, ist auch der glänzenden Besetzung mit Charakterköpfen wie Donald Sutherland, Telly Savalas, Charles Bronson, Ernest Borgnine oder dem früheren Football-Spieler Jim Brown zu verdanken.
Außerdem:
Annabelle (langweiliges und klischeeüberfrachtetes "Conjuring"-Spin-Off über eine dämonische Puppe; 0.30 Uhr bei Pro 7)
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