Alle Nominierungen für die Academy Awards 2014 (deren Gewinner am 2. März in Los Angeles gekürt werden) samt Kommentierung der einzelnen Kategorien:
Bester Film:
- American Hustle
- Captain Phillips
- Dallas Buyers Club
- Gravity
- Her
- Nebraska
- Philomena
- 12 Years a Slave
- The Wolf of Wall Street
Wie bereits in den letzten beiden Jahren wurden in der Königskategorie neun Filme nominiert – was angesichts der höchst unterschiedlichen Qualität dieser Kino-Jahrgänge (2012 war viel besser als 2011 und 2013) schon etwas seltsam anmutet. Aber was soll's. Fakt ist jedenfalls, daß im Grunde genommen genau jene Filme nominiert wurden, von denen man das erwarten konnte. Am ehesten standen wohl noch "Dallas Buyers Club" und "Philomena" auf der Kippe, aber eigentlich ist die Kategorie tatsächlich frei von Überraschungen. Die Favoritenlage ist ziemlich offen, "12 Years a Slave" und "American Hustle" dürften knapp an der Spitze liegen.
Regie:
- David O. Russell, "American Hustle"
- Alfonso Cuarón, "Gravity"
- Alexander Payne, "Nebraska"
- Steve McQueen, "12 Years a Slave"
- Martin Scorsese, "The Wolf of Wall Street"
Letztes Jahr noch die Kategorie der großen Überraschungen (Haneke und Zeitlin statt Affleck, Bigelow und Tarantino), dieses Mal gibt es nur kleine: Paul Greengrass ("Captain Phillips") galt eigentlich als ziemlich sicherer Tip, während Payne und auch Scorsese Wackelkandidaten waren. Aber wie die weiteren Nominierungen zeigen, gibt es in der Academy offensichtlich viel mehr Verehrer von "The Wolf of Wall Street" als angenommen. Favorit bleibt Cuarón, aber auch hier ist Vieles denkbar.
Hauptdarsteller:
- Christian Bale, "American Hustle"
- Bruce Dern, "Nebraska"
- Leonardo DiCaprio, "The Wolf of Wall Street"
- Chiwetel Ejiofor, "12 Years a Slave"
- Matthew McConaughey, "Dallas Buyers Club"
Die erste Sensation dieser OSCAR-Nominierungen ist das Fehlen von Tom Hanks, der als "Captain Phillips" eine absolute Glanzleistung abgeliefert hat. Es ist mir ein riesengroßes Rätsel, wie man ihn dafür nicht nominieren konnte (zumal Nebendarsteller Barkhad Abdi berücksichtigt wurde, der zwar ebenfalls sehr gut spielt, aber doch nicht an Hanks' Darbietung heranreicht). Vielleicht haben sich einfach zu viele Academy-Mitglieder gedacht, daß Hanks schon oft genug nominiert wurde und gewonnen hat; wobei man sich dann immer noch fragen müßte, warum sie das bei Meryl Streep nie zu denken scheinen ... Verdrängt wurde Hanks (wie auch Altstar Robert Redford für "All Is Lost", bei dem das aber eher zu erwarten war) von DiCaprio und Bale. Was für den von der Academy oft stiefmütterlich behandelten DiCaprio eine gewisse Genugtuung sein dürfte. Angesichts der überraschend vielen Nominierung für "The Wolf of Wall Street" würde ich nicht einmal einen Sieg DiCaprios vollkommen ausschließen, die Favoriten heißen aber Ejiofor und McConaughey.
Hauptdarstellerin:
- Amy Adams, "American Hustle"
- Cate Blanchett, "Blue Jasmine"
- Sandra Bullock, "Gravity"
- Dame Judi Dench, "Philomena"
- Meryl Streep, "Im August in Osage County"
Die nächste Sensation: Emma Thompson, die für "Saving Mr. Banks" als gesetzt galt, muß Adams und Streep weichen. Favoritin ist Blanchett, aber auch Bullock und Dench sind nicht chancenlos.
Nebendarsteller:
- Barkhad Abdi, "Captain Phillips"
- Bradley Cooper, "American Hustle"
- Michael Fassbender, "12 Years a Slave"
- Jonah Hill, "The Wolf of Wall Street"
- Jared Leto, "Dallas Buyers Club"
Von den beiden in Hollywood ziemlich unbekannten Wackelkandidaten dieser Kategorie hat es Newcomer Abdi also unter die Top 5 geschafft, die deutsche Hoffnung Daniel Brühl dagegen leider nicht. Das war von vielen Beobachtern befürchtet worden, weil sein Film "Rush" mit seiner Formel 1-Thematik in den USA nur wenig Beachtung fand, dennoch ist es enttäuschend und unverdient. Für ihn ist Jonah Hill hineingerutscht, der zu Beginn der Awards Season als sehr aussichtsreich galt, dann aber bei einer Preisverleihung nach der nächsten ignoriert wurde und deshalb nun doch ziemlich überraschend hier auftaucht. Für James Gandolfini ("Genug gesagt") hat es dagegen doch nicht zu der von manchen Beobachtern erwarteten posthumen Nominierung gereicht. Klarer Favorit der Kategorie ist Jared Leto.
Nebendarstellerin:
- Sally Hawkins, "Blue Jasmine"
- Jennifer Lawrence, "American Hustle"
- Lupita Nyong'o, "12 Years a Slave"
- Julia Roberts, "Im August in Osage County"
- June Squibb, "Nebraska"
Fast alles wie erwartet, denn daß Oprah Winfrey für "Der Butler" doch nicht nominiert werden würde, war in den letzten Wochen bereits abzusehen; für sie dürfte Hawkins in das Fünferfeld gerutscht sein. Favoritinnen sind Lawrence und Newcomerin Nyong'o.
Animationsfilm:
- Die Croods
- Ich – Einfach unverbesserlich 2
- Ernest & Célestine
- Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
- The Wind Rises
Auch hier wenig Unerwartetes, lediglich "Die Croods" anstelle von Pixars "Die Monster Uni" ist bemerkenswert. Außerdem natürlich der Umstand, daß es mit dem französischen "Ernest & Célestine" und dem japanischen "The Wind Rises" zwei nicht-englischsprachige nominierte Filme gibt, was aber keine Überraschung ist. Den Sieg sollten "Die Eiskönigin" und "The Wind Rises" unter sich ausmachen, wobei der Disney-Film sicherlich favorisiert ist.
Nicht-englischsprachiger Film:
- "The Broken Circle", Belgien
- "La Grande Bellezza", Italien
- "Die Jagd", Dänemark
- "The Missing Picture", Kambodscha
- "Omar", Palästina
Auch hier nichts wirklich Überraschendes, der deutsche Beitrag "Zwei Leben" fehlt ebenso wie Wong Kar-wais "The Grandmaster". Der Sieger sollte am Ende aus Europa kommen.
Originaldrehbuch:
- Eric Warren Singer und David O. Russell, "American Hustle"
- Woody Allen, "Blue Jasmine"
- Craig Borten und Melisa Wallack, "Dallas Buyers Club"
- Spike Jonze, "Her"
- Bob Nelson, "Nebraska"
Normalerweise gibt es in den Drehbuch-Kategorien gerne Überraschungen, dieses Mal trifft das höchstens auf "Dallas Buyers Club" zu, der wie "The Wolf of Wall Street" überraschend gut anzukommen scheint bei der Academy. Dafür fehlen die Coen-Brüder mit "Inside Llewyn Davis" sowie Alfonso und Jonas Cuarón mit "Gravity". Kein klarer Favorit auszumachen.
Adaptiertes Drehbuch:
- Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke, "Before Midnight"
- Billy Ray, "Captain Phillips"
- Steve Coogan und Jeff Pope, "Philomena"
- John Ridley, "12 Years a Slave"
- Terence Winter, "The Wolf of Wall Street"
Alles haargenau wie erwartet, "12 Years a Slave" gilt als favorisiert.
Kamera:
- Philippe Le Sourd, "The Grandmaster"
- Emmanuel Lubezki, "Gravity"
- Bruno Delbonnel, "Inside Llewyn Davis"
- Phedon Papamichael, "Nebraska"
- Roger A. Deakins, "Prisoners"
Vier absehbare Nominees, aber "The Grandmaster" ersetzt "12 Years a Slave". Der Sieg sollte klar an "Gravity" gehen.
Kostüme:
- Michael Wilkinson, "American Hustle"
- William Chang Suk Ping, "The Grandmaster"
- Catherine Martin, "Der große Gatsby"
- Michael O'Connor, "The Invisible Woman"
- Patricia Norris, "12 Years a Slave"
Auch hier überrascht "The Grandmaster", dafür fehlen Mitfavoriten wie "Saving Mr. Banks", "Die fantastische Welt von Oz" oder "Der Hobbit – Smaugs Einöde". "Der große Gatsby" dürfte am Aussichtsreichsten im Rennen sein, aber in dieser Kategorie gibt es gerne Überraschungen.
Spezialeffekte:
- Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould, "Gravity"
- Joe Letteri, Eric Saindon, David Clayton und Eric Reynolds, "Der Hobbit – Smaugs Einöde"
- Christopher Townsend, Guy Williams, Erik Nash und Dan Sudick, "Iron Man 3"
- Tim Alexander, Gary Brozenich, Edson Williams und John Frazier, "Lone Ranger"
- Roger Guyett, Patrick Tubach, Ben Grossmann und Burt Dalton, "Star Trek Into Darkness"
"Lone Ranger" ist hier die überraschendste Nennung, wenn auch aufgrund der spektakulären Zug-Sequenzen im großen Finale nicht unverdient. Daß Guillermo del Toros "Pacific Rim" fehlt, kommt allerdings sehr unerwartet. Klarer Favorit ist "Gravity".
Musik:
- John Williams, "Die Bücherdiebin"
- Steven Price, "Gravity"
- William Butler und Owen Pallett, "Her"
- Alexandre Desplat, "Philomena"
- Thomas Newman, "Saving Mr. Banks"
Kein gutes OSCAR-Jahr aus deutscher Sicht: Nach Daniel Brühl hat auch Hans Zimmer eine Nominierung verpaßt, obwohl er mit gleich zwei hochgelobten Werken im Rennen war ("Rush" und vor allem "12 Years a Slave"). Auch die Mitfavoriten Henry Jackman ("Captain Phillips") und Golden Globe-Gewinner Alex Ebert ("All Is Lost") fehlen. Beinahe aus dem Nichts kommt dafür die Nominierung für "Her". "Gravity" gilt auch hier als leichter Favorit, aber die Musik-Kategorie ist notorisch unvorhersehbar.
Filmsong:
- "Alone Yet Not Alone", gesungen von Joni Eareckson Tada, "Alone Yet Not Alone" (disqualifiziert wegen Regelverstoßes bei der Werbung um Stimmen)
- "Happy" von Pharrell Williams, "Ich – Einfach unverbesserlich 2"
- "Let it Go", gesungen von Idina Menzel, "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren"
- "The Moon Song" von Karen O, "Her"
- "Ordinary Love" von U2, "Mandela: Der lange Weg zur Freiheit"
Mit Lana del Reys "Young & Beautiful" ("Der große Gatsby"), Coldplays "Atlas" ("Die Tribute von Panem – Catching Fire") und Ed Sheerans "I See Fire" ("Der Hobbit – Smaugs Einöde") fehlen drei der bekanntesten und erfolgreichsten Songs, die zur Auswahl standen, von "Alone Yet Not Alone" (sowohl dem Song als auch dem Film, der offenbar an ein christliches Publikum gerichtet ist) dürften dagegen die wenigsten je zuvor gehört haben. So gesehen wäre es ohne die spätere Disqualifikation mit Sicherheit die größte Sensation der OSCAR-Nominierungen des Jahres 2014 gewesen. Ist aber eigentlich egal, denn den Sieg werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso "Let It Go" und Globe-Gewinner "Ordinary Love" unter sich ausmachen.
Ton:
- Chris Burdon, Mark Taylor, Mike Prestwood Smith und Chris Munro, "Captain Phillips"
- Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead und Chris Munro, "Gravity"
- Christopher Boyes, Michael Hedges, Michael Semanick und Tony Johnson, "Der Hobbit – Smaugs Einöde"
- Skip Lievsay, Greg Orloff und Peter F. Kurland, "Inside Llewyn Davis"
- Andy Koyama, Beau Borders und David Brownlow, "Lone Survivor"
Daß Ron Howards "Rush" nicht einmal hier nominiert wird, verdeutlicht unverkennbar, wie wenig Interesse die Academy an diesem Film hat – rational erklärbar ist das Fehlen in dieser Kategorie nämlich nicht. Den dadurch freigewordenen fünften Platz hat sich "Der Hobbit 2" geschnappt, der eigentlich nur als Außenseiter gehandelt wurde. Klarer Favorit ist "Gravity", aber auch "Captain Phillips" und "Lone Survivor" (Kriegsfilme haben in den Ton-Kategorien immer gute Chancen) sollte man nicht unterschätzen.
Tonschnitt:
- Steve Boeddeker und Richard Hymns, "All Is Lost"
- Oliver Tarney, "Captain Phillips"
- Glenn Freemantle, "Gravity"
- Brent Burge, "Der Hobbit – Smaugs Einöde"
- Wylie Stateman, "Lone Survivor"
Natürlich fehlt "Rush" erneut, ebenso wie "Pacific Rim". Profiteur ist auch hier "Der Hobbit 2". Und Favorit ist wiederum "Gravity".
Ausstattung:
- Judy Becker und Heather Loeffler, "American Hustle"
- Andy Nicholson, Rosie Goodwin und Joanne Woollard, "Gravity"
- Catherine Martin und Beverley Dunn, "Der große Gatsby"
- K.K. Barrett und Gene Serdena, "Her"
- Adam Stockhausen und Alice Baker, "12 Years a Slave"
Kurios, daß "Der Hobbit 2" in zwei Kategorien nominiert wurde, in denen man nicht mit ihm gerechnet hatte, bei der Ausstattung, bei der er (wie bei den Kostümen) zum erweiterten Favoritenkreis zählte, aber nicht. Auch "Saving Mr. Banks" fehlt wiederum, dafür ist relativ überraschend "Her" mit dabei. Die besten Siegchancen dürften "Der große Gatsby" und "12 Years a Slave" besitzen.
Schnitt:
- Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten, "American Hustle"
- Christopher Rouse, "Captain Phillips"
- John Mac McMurphy und Martin Pensa, "Dallas Buyers Club"
- Alfonso Cuarón und Mark Sanger, "Gravity"
- Joe Walker, "12 Years a Slave"
Die Nennung von "Dallas Buyers Club" ist eine große Überraschung und unterstreicht noch einmal, wie gut das AIDS-Drama bei der Academy ankam. Ein klarer Favorit ist schwer auszumachen, ich würde aber auf eine Entscheidung zwischen "Gravity" und "Captain Phillips" tippen.
Makeup und Hairstyling:
- Adruitha Lee und Robin Mathews, "Dallas Buyers Club"
- Stephen Prouty, "Jackass Presents: Bad Grandpa"
- Joel Harlow und Gloria Pasqua-Casny, "Lone Ranger"
Ohje, es ist tatsächlich so gekommen wie von vielen befürchtet: Ein "Jackass"-Film ist bei den OSCARs vertreten ... Naja, Alters-Makeup kam bei der Academy schon immer gut an, daran läßt sich wohl nichts ändern. Es ist nicht einmal auszuschließen, daß es sogar für den Sieg reicht, allerdings würde ich bei dieser Auswahl eher auf "Dallas Buyers Club" tippen.
Dokumentarfilm:
- The Act of Killing
- Cutie and the Boxer
- Dirty Wars
- The Square
- 20 Feet from Stardom
Mit Sarah Polleys "Stories We Tell" fehlt leider einer der beiden absoluten Topfavoriten. Bleibt "The Act of Killing" als der Film, den es zu schlagen gilt. Am ehesten könnte dies wohl der gefeierten Background-Musiker-Doku "20 Feet from Stardom" gelingen.
Kurzdoku:
- CaveDigger
- Facing Fear
- Karama Has No Walls
- The Lady in Number 6: Music Saved My Life
- Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall
Kurzfilm:
- Aquel No Era Yo (That Wasn't Me)
- Avant Que De Tout Perdre (Just Before Losing Everything)
- Helium
- Pitääkö Mun Kaikki Hoitaa? (Do I Have to Take Care of Everything?)
- The Voorman Problem
Der "Gravity"-Begleitfilm "Aningaaq" von Alfonso Cuaróns Sohn Jonas wurde nicht bedacht, dafür offensichtlich ungewöhnlich viele nicht-englischsprachige Beiträge.
Animierter Kurzfilm:
- Feral
- Get a Horse!
- Mr. Hublot
- Possessions
- Room on the Broom
"Get a Horse!" ist der stilistisch beeindruckende Micky Maus-Vorfilm von "Die Eiskönigin" und sicherlich favorisiert. Ebenso wie "Die Monster Uni" bei den Langfilmen fehlt dagegen dessen Pixar-Vorfilm "The Blue Umbrella". "Room on the Broom" stammt übrigens von zwei deutschen Regisseuren (Jan Lachauer und Max Lang).
Auflistung nach Anzahl der Nominierungen:
American Hustle: 10
Gravity: 10
Nebraska: 6
Her: 5
Philomena: 4
Blue Jasmine: 3
Im August in Osage County: 2
Lone Ranger: 2
Lone Survivor: 2
Ich – Einfach unverbesserlich 2: 2
Prisoners: 1
Saving Mr. Banks: 1
All Is Lost: 1
Iron Man 3: 1
Mandela: Der lange Weg zur Freiheit: 1
The Invisible Woman: 1
Die Bücherdiebin: 1
Jackass: Bad Grandpa: 1
Die Gewinner der Nominierungen:
Daß "Gravity", "American Hustle" (je zehn Nominierungen) und "12 Years a Slave" (neun) am besten abschneiden würden, war erwartet worden. Daß sich die drei Filme zahlenmäßig auf Augenhöhe befinden, zeigt noch einmal, wie spannend das OSCAR-Rennen in diesem Jahr zu werden verspricht. Das AIDS-Drama "Dallas Buyers Club" mit sechs und Martin Scorseses dreistündige Wirtschaftsfarce "The Wolf of Wall Street" mit fünf Nominierungen haben zudem besser abgeschnitten als erwartet. Auch "Her" und "Philomena" sind zahlreicher als gedacht vertreten, zudem kann sich der Hongkong-Beitrag "The Grandmaster" über zwei unerwartete Nominierungen (trotz fehlender in der Auslandskategorie) freuen.
Die Verlierer:
Ron Howards Retro-Rennfahrerfilm "Rush" ging wider Erwarten komplett leer aus, Gleiches gilt für Guillermo del Toros Monster-vs.-Riesenroboter-Spektakel "Pacific Rim", mit dem in den technischen Kategorien fest gerechnet wurde. Daß Lee Daniels' "Der Butler" ebenfalls ohne Nennung bleiben würde, ist nicht ganz so überraschend, aber trotzdem enttäuschend. Als größter Verlierer muß aber wohl John Lee Hancocks Feelgood-Movie "Saving Mr. Banks" gelten, der als aussichtsreicher Mitfavorit mit Chancen auf bis zu einem halben Dutzend Nominierungen angetreten war und am Ende mit einer mickrigen für den Soundtrack abgespeist wurde. Auch J.C. Chandors Überleben-auf-See-Drama "All Is Lost" mit Robert Redford kann mit nur einer Nominierung für den Tonschnitt nicht zufrieden sein.
Persönliches Fazit:
Die Nicht-Nominierung von Tom Hanks entsetzt mich, die von Daniel Brühl, Emma Thompson und Sarah Polleys Doku "Stories We Tell" enttäuschen mich. Selbiges gilt für das gesamte Abschneiden von "Rush" und "Saving Mr. Banks" (auch wenn ich letzteren noch nicht gesehen habe). Und über die Berücksichtigung von "Jackass: Bad Grandpa" will ich wirklich nichts mehr schreiben. Dennoch bin ich insgesamt nicht unzufrieden: Mit "Gravity", "12 Years a Slave" und (auch wenn er schlechter abschnitt als gedacht) "Captain Phillips" sind einige sehr würdige Filme gut vertreten, auf "American Hustle", "Dallas Buyers Club" und "The Wolf of Wall Street" (die ich noch nicht gesehen habe) dürfte das ebenfalls zutreffen. Und die Nennungen von "Philomena" und "The Grandmaster" freuen mich ganz besonders. Da das vorliegende Resultat der Nominierungsrunde zudem viel Spannung bis zur OSCAR-Verleihung am 2. März verspricht, gibt es letztlich nicht allzu viel Grund zur Klage.
Quelle:
OSCAR-Homepage
Quelle:
OSCAR-Homepage
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