Originaltitel:
Yip Man chinchyun
Regie: Herman Yau, Drehbuch: Erica Lee, Musik: Mak Chun Hung
Darsteller:
Dennis To, Yuen Biao, Sammo Hung, Louis Fan, Huang Yi, Rose Chan, Suet Lam,
Bernice Liu, Ip Chun
Rotten Tomatoes: 50% (5,1); weltweites Einspielergebnis (ohne
China): $2,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 96 Minuten.
Als Ip Man zu Beginn des 20. Jahrhunderts als
Schüler an die Wing Chun-Kampfkunstschule in Foshan kommt, erkennt Meister Chan
Wah-shun (Sammo Hung, "Kill Zone S.P.L.") schnell das große Talent des Jungen.
Über die Jahre hinweg lernt Ip Man fleißig und verläßt Foshan erst als junger Mann
(Dennis To, "1911 Revolution") vorübergehend, um in
Hongkong zu studieren. Dort erweitert er seinen Horizont und verfeinert
zugleich seinen Kampfstil, was ihm schnell eine gewisse lokale Berühmtheit
einbringt. Als er einige Jahre später nach Foshan zurückkehrt, ist der äußerst traditionsbewußte Ng
Chung-sok (Yuen Biao, "Winners and Sinners"), der die
Kampfkunstschule inzwischen leitet, alles andere begeistert von den
Veränderungen, die Ip Man seinem Kampfstil in Hongkong hat angedeihen lassen.
Weit größere Bewunderung nicht nur für seine Kampfkünste erntet Ip Man dagegen von der
attraktiven, aus wohlhabendem Hause stammenden Cheung Wing-shing (Huang Yi,
"Drug War") ...
Kritik:
Nach dem großen Erfolg von Wilson Yips "Ip
Man"-Filmen mit dem chinesischen Superstar Donnie Yen in der Titelrolle
wurde der legendäre Kampfkunstmeister zu einem angesagten Thema in
China. Herman Yaus ("Ebola Syndrome") Prequel reitet auf dieser Welle
mit, obwohl produktionstechnisch keine Verbindung zu den Yen-Filmen besteht –
was sich schon daran erkennen läßt, daß Sammo Hung in "Ip Man 2"
einen konkurrierenden Kampfsportmeister spielt, während er in "Ip Man
Zero" in einer leider recht kleinen Rolle als Ip Mans erster Meister zu
sehen ist. Und Hauptdarsteller Dennis To war gar in beiden Yen-Filmen in
unterschiedlichen Nebenrollen zu sehen! Inhaltlich haben Yau und
Drehbuch-Autorin Erica Lee ("King of Comedy") den Film allerdings gut
auf "Ip Man" und "Ip Man 2" abgestimmt, zudem sieht Dennis
To als junger Ip Man Donnie Yen sogar recht ähnlich.
Daß "Ip Man Zero" dennoch nicht wirklich Teil der Filmreihe ist, läßt sich am deutlichsten am Handlungsaufbau erkennen. Zwar
reicht die Komplexität der beiden Yip-Filme bei weitem nicht an Wong
Kar-Wais künstlerisch wertvolle Version der Geschichte in "The Grandmaster" heran, die Story, die "Ip Man Zero" präsentiert,
ist aber dramaturgisch noch einmal deutlich schlichter ausgefallen. Zwar gibt
es gegen Ende ein paar halbherzige Schlenker, aber alles in allem ist Herman
Yaus Film doch sehr geradlinig. Allerdings spielt die Handlung sowieso keine
allzu große Rolle, denn noch stärker als in den übrigen Ip Man-Filmen liegt der
Fokus auf den Kampfkunstszenen. Für normale Filmfans mag das ärgerlich sein, für
Freunde der Kampfkunst dagegen eher ein Vorteil, denn die Choreographie (wie
auch die Ausführung) der Kampfszenen ist vielleicht nicht übermäßig spektakulär,
aber doch sehr sehenswert ausgefallen.
Fazit: "Ip Man Zero" ist ein dramaturgisch
schlichter Martial Arts-Film, der seine rudimentäre Handlung und die blassen
Figuren durch viele beeindruckende Kampfszenen und zwei souverän aufspielende
Altstars des Hongkong-Kinos einigermaßen ausgleicht.
Wertung: Aus Sicht eines Genrefans 6,5 Punkte. Ohne den Bonus für die Kampfsportszenen eher 5 Punkte.
Wertung: Aus Sicht eines Genrefans 6,5 Punkte. Ohne den Bonus für die Kampfsportszenen eher 5 Punkte.
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