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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 6. Oktober 2025

TV-Tips für die Woche 41/2025

Montag, 6. Oktober:

Arte, 20.15 Uhr: "Die unbarmherzigen Schwestern" (2002)

Peter Mullans ("Gangs of Glasgow") u.a. für einen Europäischen Filmpreis und zwei BAFTAs nominiertes Drama ist eine ebenso intime wie beklemmende Anklage gegen die jahrzehntelangen Verbrechen gegen die Menschlichkeit der katholischen Kirche in Irland. Diese werden geschildert am Beispiel dreier junger Frauen (darunter mit einer ganz besonders starken Leistung Nora-Jane Noone aus "The Descent"), die in den 1960er Jahren wegen moralischer und sexueller "Verfehlungen" in ein kirchliches "Magdalenenheim" geschickt werden – eine Art Besserungsanstalt, deren Insassen quasi rechtlos sind.

Arte, 23.10 Uhr: "EO" (2022)

Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des hochgelobten und OSCAR-nominierten poetischen Dramas des polnischen Altmeisters Jerzy Skolimowski ("Das Feuerschiff"), das dem titelgebenden entlaufenen Zirkusesel auf seinem ereignisreichen Weg durch halb Europa folgt. Mit Isabelle Huppert in einer Nebenrolle.

Außerdem:

Jack Ryan: Shadow Recruit (gefloppter, dabei durchaus solider Reboot-Versuch der Jack Ryan-Spionagereihe, diesmal mit Chris Pine in der Titelrolle und Keira Knightley als seiner Ehefrau; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 2. Oktober 2025

KINOVORSCHAU OKTOBER 2025

Ein sehr abwechslungsreicher Kinomonat Oktober lockt mit jeder Menge Auswahl aus den verschiedensten Genres - auch wenn möglicherweise die ganz großen Highlights fehlen (bzw. als Netflix-Produktionen nur kurz und sehr limitiert im Kino laufen):

2. Oktober:
"Momo":
1973 veröffentlichte die deutsche Kinder- und Jugendbuch-Legende Michael Ende ("Die unendliche Geschichte") den Roman "Momo" über das titelgebende kleine Mädchen und ihren Kampf gegen die sogenannten Zeitdiebe. 1986 folgte eine erfolgreiche Verfilmung durch Johannes Schaaf mit Radost Bokel in der Titelrolle, die knapp 2,2 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. 2025 gibt es eine aufwendige, modernisierte Neuverfilmung durch den genreerfahrenen Christian Ditter ("Vorstadtkrokodile") mit internationaler Besetzung. Als Momo agiert diesmal Alexa Goodall, "Hobbit"-Star Martin Freeman spielt den Hüter der Zeit Meister Hora, in weiteren Rollen sind Kim Bodnia (Netflix-Serie "The Witcher"), Claes Bang ("Wilhelm Tell"), Laura Haddock (TV-Serie "Da Vinci's Demons") und David Schütter ("Der Tiger") mit dabei. Erste Kritiken fielen positiv aus, allerdings wird mitunter die für die Story etwas zu kurze Laufzeit von 90 Minuten bemängelt.

"The Smashing Machine":
Ex-Wrestler Dwayne "The Rock" Johnson ist seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten und beliebtesten Schauspieler der Welt – wobei die Bandbreite seiner Rollen bislang allerdings ziemlich eng war. Johnson spielt in den meisten Fällen den harten, in Komödien aber auch selbstironischen Kerl, der es locker mit Hundertschaften an Bösen aufnimmt. Das kann er gut, aber kann er auch mehr? Hinweise darauf gab es vor allem zu Beginn seiner Karriere, als er auch mal etwas unkonventionellere Rollen wie die als schwuler Bodyguard in "Be Cool" übernahm und dabei zu gefallen wußte. Auch Emily Blunt, Johnsons Leinwandpartnerin in "Jungle Cruise", war davon überzeugt, dass er schauspielerisch viel mehr drauf hat als das, was die Kinogänger normalerweise zu sehen bekommen, und überredete ihn dazu, die Hauptrolle im Sportler-Biopic "The Smashing Machine" zu übernehmen. Auf den ersten Blick mag es nicht übermäßig ambitioniert wirken, als Ex-Wrestler einen MMA-Kämpfer zu verkörpern, doch unter der Regie von Indie-Darling Benny Safdie ("Der schwarze Diamant") zeigt Johnson nach einhelliger Kritikeransicht tatsächlich eine preisverdächtige Leistung, die ihm sehr wohl eine OSCAR-Nominierung bescheren könnte. Johnson spielt den zum Grübeln neigenden US-Amerikaner Mark Kerr, der es als Ringer beinahe zu den Olympischen Spielen schaffte und anschließend als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer ein Star wurde. Die sportlichen Erfolge hatten allerdings gesundheitliche und private Nebenwirkungen … Emily Blunt spielt Kerrs Freundin Dawn Staples.

"A Big Bold Beautiful Journey":
Ein romantisches Fantasy-Road-Movie mit Margot Robbie ("Once Upon a Time in ... Hollywood") und Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") in den Hauptrollen – was soll da schon schiefgehen? Nun, in diesem Fall leider so einiges. Die Kritiken für den ersten, immerhin $45 Mio. teuren Mainstream-Film des bis dahin gefeierten südkoreanisch-stämmigen US-Filmemachers Kogonada ("After Yang", TV-Serie "Pachinko") erhielt in den USA bestenfalls mittelmäßige Kritiken und floppte an den Kinokassen ziemlich katastrophal (international läuft es allerdings besser). Worum geht es? Bei einer Hochzeit treffen sich David (Farrell) und Sarah (Robbie) – als David auf der Rückfahrt sieht, dass Sarahs Auto stehengeblieben ist, nimmt er sie in seinem Mietwagen mit, der mit einem sehr ungewöhnlichen KI-Navi ausgestattet ist. Dieses fragt das Duo, ob es Lust auf eine große, herausfordernde, wunderschöne Reise habe, die sie auch an viele Orte aus ihrer Vergangenheit führt ...

"Wie das Leben manchmal spielt":
In einer seiner letzten Rollen spielt der 2024 verstorbene Michel Blanc ("Ein Doktor auf Bestellung") den kurz vor der Pensionierung stehenden Richter Gilles, der für einen Monat seinen Führerschein verloren hat. Kurzerhand bietet er der überforderten jungen Kellnerin Marie-Line (die erfolgreiche Sängerin Louane, die dieses Jahr für Frankreich am Eurovision Song Contest teilnahm und immerhin Platz 7 belegte), die er gerade nach einem Streit mit ihrem Freund zu einer Geldstrafe verurteilt hat, an, für diesen Monat als seine Fahrerin zu arbeiten. Es entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die die beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten nach und nach verändert.