Montag, 28. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Münchhausen" (1943)
Zum 100. Geburtstag der UFA zeigt Arte eine Reihe der wichtigsten und besten Filme dieses deutschen Traditions-Filmstudios. Den Auftakt macht Josef von Bákys "Münchhausen", ein aufwendiges Abenteuer-Spektakel mit dem beliebten Hans Albers in der Titelrolle, das zu einer Zeit, als es für Deutschland im Zweiten Weltkrieg schon nicht mehr so rosig lief, den Bürgern Mut machen, sie vom Krieg ablenken und ihnen die deutsche Leistungsfähigkeit demonstrieren sollte. Das gelang sogar recht gut (vor fast 20 Millionen Kinogängern), denn "Münchhausen" ist ein sehenswerter Film mit für die damalige Zeit sehr eindrucksvollen Spezialeffekten und einem Drehbuch von Erich Kästner - das dieser wegen seines Berufsverbots durch die Nazis unter Pseudonym verfassen mußte (und mit einigen subtilen Seitenhieben gegen das Nazi-Regime anreicherte).
MDR, 23.05 Uhr: "Anastasia" (1956)
Klassisches Hochglanz-Romantikdrama von Anatole Litvak ("Drei Schwestern aus Montana"), in dem Ingrid Bergman eine junge Frau mit Amnesie spielt, die von dem russischen Exil-General Bounine (Yul Brynner) trainiert wird, um sich als totgeglaubte Tochter des ermordeten Zar Nikolaus II. auszugeben, um so an deren Geld zu gelangen. Während die vielen Zweifler versuchen zu beweisen, daß sie nicht Anastasia ist, beginnt Bounine, sich in sie zu verlieben.
Arte, 23.10 Uhr: "Wege zu Kraft und Schönheit" (1925)
Free-TV-Premiere des deutschen "Kulturfilms" (laut Wikipedia: ein populärwissenschaftlicher Dokumentarfilm), der den verbreiteten Körperkult während der Weimarer Republik aufgreift und dem altgriechischen Vorbild gemäß leicht bis gar nicht bekleidete, überwiegend den arischen Vorstellungen entsprechende Männer und Frauen (darunter übrigens Leni Riefenstahl, die sich später als Regisseurin der Filme zu Olympia 1936 in Berlin deutlich von "Wege zu Kraft und Schönheit" inspirieren ließ) ziemlich voyeuristisch bei Sport, Gymnastik und Tanz zeigt.
Außerdem:
Sein letztes Rennen (wenig originelle, aber überzeugend umgesetzte deutsche Tragikomödie, in der Dieter Hallervorden als Ex-Marathonstar, der in hohem Alter noch ein allerletztes Rennen bestreiten will, brilliert; 20.15 Uhr im RBB)
Captain America (Chris Evans' erster Auftritt als patriotischer Superheld beginnt richtig stark und witzig, wird gegen Ende aber zunehmend generisch; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Dienstag, 29. August:
ARD, 22.45 Uhr: "Der große Trip - Wild" (2014)
Free-TV-Premiere des auf einer wahren Geschichte basierenden Selbstfindungsdramas über eine Frau (OSCAR-Nominierung für Reese Witherspoon), die einen Neustart in ihrem ziemlich verpfuschten Leben sucht, indem sie alleine den 1000 Meilen langen Weitwanderweg "Pacific Crest Trail" bewältigt.
Außerdem:
Wimbledon (sympathische romantische Komödie im Tennismilieu mit Paul Bettany und Kirsten Dunst; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Jack Reacher (unorigineller, aber spannender Actionthriller mit Tom Cruise als Held und dem deutschen Filmemacher Werner Herzog als Bösewicht; 20.15 Uhr um etwa eine halbe Minute geschnitten bei Pro7Maxx, ungekürzte Nachtwiederholung um 0.55 Uhr)
Mittwoch, 30. August:
Kabel Eins, 22.25 Uhr: "Die Kadetten von Bunker Hill" (1981)
In Harold Beckers ("Sea of Love") Jugend- und Soldatendrama geht es um die titelgebende Kadettenanstalt, in der Jugendliche auf eine Karriere beim Militär vorbereitet werden. OSCAR-Gewinner George C. Scott ("Patton") verkörpert den Kommandeur der Anstalt, der in seiner Begeisterung für das Soldatentum gar nicht bemerkt, daß er seine leicht zu beeinflussenden Schützlinge ganz und gar nicht im Sinn einer demokratischen Gesellschaft erzieht. Als Bunker Hill geschlossen werden soll, droht eine Eskalation ... Als Kadetten sind spätere Hollywood-Stars wie Tom Cruise, Sean Penn und Timothy Hutton zu sehen.
Arte, 23.30 Uhr: "Jeannette" (2017)
Free-TV-Premiere der skurrilen französischen Rockoper (wobei die Musik wohl eher Richtung Heavy Metal gehen soll) über die Kindheit von Jeanne D'Arc. Laut Kritikern ist der Film des für seine unkonventionellen Werke bekannten Regisseurs Bruno Dumont ("Die feine Gesellschaft") irgendwo zwischen Lars von Trier, Jean-Luc Godard, Monty Python und dem Musical "Jesus Christ Superstar" anzusiedeln ...
Außerdem:
Movie 43 (starbesetzte, aber nur selten witzige Sketch-Komödie mit Kate Winslet, Chris Pratt, Elizabeth Banks und Hugh Jackman; 22.25 Uhr bei Pro 7)
Donnerstag, 31. August:
RBB, 0.00 Uhr und MDR, 1.00 Uhr: "Der Fall Gleiwitz" (1961)
Gerhard Kleins gerade einmal gut einstündiger DEFA-Klassiker zeichnet anhand der Aussagen des SS-Hauptsturmführers Alfred Naujocks (Hannjo Hasse) bei den Nürnberger Prozessen die Geschehnisse nach, die 1939 der Kriegserklärung Hitlers an Polen vorausgingen, allen voran den von den Nazis selbst vorgetäuschten Angriff angeblicher polnischer Freischärler auf den deutschen Radiosender Gleiwitz an der polnischen Grenze.
Außerdem:
The Imitation Game
(ein OSCAR-prämiertes britisches Historiendrama über den von Benedict
Cumberbatch verkörperten Mathematiker Alan Turing, der im Zweiten
Weltkrieg maßgeblich an der Entschlüsselung von Nazi-Codes beteiligt
war; 22.15 Uhr im RBB)
Freitag, 1. September:
RTL II, 22.20 Uhr: "Kung Fu Hustle" (2004)
Stephen Chows beeindruckend choreographierte Martial Arts-Komödie mit Fantasyelementen war in China ebenso erfolgreich wie sie witzig ist: Chow selbst spielt den Aufschneider Sing, der ein Gangster werden will, aber an drei inkognito in einer ärmlichen Siedlung lebenden Kung Fu-Meistern scheitert - als echte Gangster auftauchen und die Siedlung bedrohen, muß sich der im Kern herzensgute Sing für eine Seite entscheiden ...
ZDF Neo, 23.30 Uhr: "Kopfüber in die Nacht" (1985)
In der Actionkomödie von John Landis ("Blues Brothers") spielt Jeff Goldblum einen mit seinem Leben unzufriedenen Mann namens Ed, der als Folge seiner chronischen Schlaflosigkeit eines Nachts mehr oder weniger versehentlich eine schöne junge Frau (Michelle Pfeiffer) vor einem Überfall rettet. Prompt wird Ed in das Abenteuer seines Lebens hineingezogen!
Außerdem:
Johnny English (phasenweise witzige, aber insgesamt zu überdrehte und ideenarme James Bond-Parodie mit Rowan Atkinson, John Malkovich und Natalie Imbruglia; 1.40 Uhr im ZDF)
Samstag, 2. September:
Super RTL, 20.15 Uhr: "Chicken Run - Hennen rennen" (2000)
Witziger, sympathischer und auch ziemlich actionreicher Knetanimationsfilm aus dem Hause Aardman ("Wallace & Gromit", "Shaun das Schaf") über ein rebellisches Huhn, das (im Stil des 1960er Jahre-Klassikers "Gesprengte Ketten") den Ausbruch aus einer Hühnerfarm organisiert ... Die männliche Hauptrolle spricht im Original Mel Gibson, in der deutschen Synchronfassung ähnlich gelungen Ingolf Lück.
SAT. 1 Gold, 22.00 Uhr: "Doctor Dolittle" (1967)
1998 feierte Eddie Murphy einen großen Kinoerfolg als Tierarzt, der tatsächlich mit den Tieren sprechen kann. Dabei handelte es sich um ein Remake dieser mit zwei OSCARs prämierten Musical-Komödie von Richard Fleischer ("20000 Meilen unter dem Meer"), in dem Rex Harrison (Julius Caesar im Monumentalfilm "Cleopatra") die Titelrolle spielt.
Außerdem:
Ice Age 4 - Voll verschoben (im soliden vierten Teil der Animationsfilm-Reihe bekommen es Sid, Manni und Co. mit einer fatalen Kontinentalverschiebung zu tun, die sie zum Umzug in eine neue Heimat zwingt; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Am Sonntag bist du tot (bitteres und schwarzhumoriges Irland-Drama mit Brendan Gleeson als todgeweihtem Priester; 22.40 Uhr bei Servus TV)
Sonntag, 3. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Dünkirchen, 1940" (1964)
Aktuell läuft noch Christopher Nolans meisterhafter Kriegsthriller "Dunkirk" in den Kinos, gut 50 Jahre zuvor drehte Henri Verneuil einen eindrucksvollen Anti-Kriegsfilm über die dramatischen Geschehnisse, in dem Jean-Paul Belmondo die Hauptrolle spielt.
RTL II, 22.35 Uhr: "Dragon Blade" (2015)
Free-TV-Premiere des in China sehr erfolgreichen antiken Action-Abenteuers mit Jackie Chan, der im 1. Jahrhundert n. Chr. als Kommandeur einer Schutztruppe entlang der Seidenstraße auf den desertierten römischen General Lucius (John Cusack) trifft, der mit seiner Legion vor Konsul Tiberius (Adrien Brody) flüchtet.
Außerdem:
Edge of Tomorrow (Doug Limans einfallsreicher SciFi-Thriller mit Emily Blunt und Tom Cruise, der als Soldat wider Willen während einer verlustreichen Schlacht gegen eine Alieninvasion in eine folgenreiche Zeitschleife gerät; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Sicario (Free-TV-Premiere des meiner Meinung nach besten Kinofilms des Jahres 2015, ein schweißtreibend spannender Action-Thriller mit Emily Blunt, Josh Brolin und Benicio del Toro, der den Kampf des FBI gegen die Drogenkartelle wie einen Kriegsfilm inszeniert; 22.30 Uhr bei Pro 7)
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