Montag, 26. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "Amistad" (1997)
Der zweieinhalbstündige Historienfilm zählt zwar zu den wenigen kommerziellen Mißerfolgen von Steven Spielberg und ist trotz vier OSCAR-Nominierungen auch nicht einer seiner besten Filme, doch sehenswert ist das engagierte Sklaven- und Justizdrama nach historischen Fakten allemal. Es geht um ein spanisches Frachtschiff Mitte des 19. Jahrhunderts, das Sklaven aus Afrika nach Amerika transportiert, als es aufgrund der katastrophalen Bedingungen an Bord zu einem Aufstand kommt. Als das Schiff schließlich in Amerika ankommt, entwickelt sich ein politisches und juristisches Tauziehen. Matthew McConaughey spielt einen jungen Anwalt, der die versklavten Afrikaner gemeinsam mit seinem erfahrenen Partner (Morgan Freeman) vertritt, Djimon Hounsou ("Gladiator") deren Anführer und Sir Anthony Hopkins den Anwalt und früheren US-Präsidenten John Quincy Adams.
Arte, 22.45 Uhr: "Wer die Nachtigall stört" (1962)
Robert Mulligans Verfilmung des gleichnamigen Romans von Harper Lee gilt völlig zu Recht als einer der besten Filme aller Zeiten (aktuell auf Platz 87 in den IMDb Top 250). Gregory Peck gewann den OSCAR für seine berühmteste Rolle als Kleinstadt-Anwalt Atticus Finch, der in den frühen 1930er Jahren in den Südstaaten vor Gericht einen der Vergewaltigung angeklagten und erkennbar vorverurteilten Afroamerikaner verteidigt. Die Figur des Atticus Finch gilt nicht ohne Grund als eines der größten Vorbilder in Literatur und Film (das American Film Institute kürte ihn 2003 gar zum größten amerikanischen Filmhelden), ist er doch ein aufrechter Anwalt der kleinen Leute und ein fürsorglicher Familienvater, der mit großem Engagement - dabei stets unaufgeregt und vernunftgeleitet, aber standhaft - für die Gerechtigkeit eintritt.
Dienstag, 27. Juni:
BR, 23.55 Uhr: "Salvador" (1986)
Intensiver, genau recherchierter und für zwei OSCARs
nominierter Politthriller von Oliver Stone, in dem ein amerikanischer
Presse-Photograph (James Woods) in die politischen Unruhen in El Salvador im
Jahr 1980 gerät.
Mittwoch, 28. Juni:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Enemy" (2013)
Free-TV-Premiere des enigmatisch-experimentellen (von Kritikern mit den Filmen David Lynchs verglichenen) Mystery-Psychothrillers von "Arrival"-Regisseur Denis Villeneuve, in dem Jake Gyllenhaal in einer Doppelrolle glänzt. Er spielt in der Verfilmung eines Romans von José Saramago den Geschichtsprofessor Adam, der eines Tages in einem weithin unbekannten Film einen Schauspieler entdeckt, der ihm aufs Haar zu gleichen scheint. Aus Neugierde sucht er nach seinem Doppelgänger und vereinbart schließlich ein folgenreiches Treffen mit ihm.
BR, 0.00 Uhr: "Paris, Texas" (1984)
Das elegische, die reduzierte Handlung sehr gemächlich
vorantreibende Road-Movie mit Harry Dean Stanton auf der Suche nach seiner Frau
(Nastassja Kinski) gilt als Wim Wenders' bester und bedeutendster
englischsprachiger Film und gewann sogar die Goldene Palme in Cannes.
Außerdem:
Before Midnight (der dritte, nicht mehr so poetische, aber umso wahrhaftigere Teil von Richard Linklaters gefeierter "Before"-Reihe mit Julie Delpy und Ethan Hawke; 20.15 Uhr bei Arte)
Donnerstag, 29. Juni:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Penelope" (2006)
Siehe meinen TV-Tip von Januar 2016 für die märchenhafte romantische Komödie mit Christina Ricci.
3sat, 22.25 Uhr: "Geliebte Aphrodite" (1995)
Für die Rolle der Prostituierten Linda, deren Sohn von einem
Ehepaar adoptiert wurde, gewann Mira Sorvino den OSCAR. Woody Allen und
Helena Bonham Carter spielen in Allens Komödie besagte Adoptiveltern, wobei der
Vater versucht, Linda wieder zurück auf den Pfad der Tugend zu führen ...
Außerdem:
Kick-Ass (hervorragende, ebenso brutale wie witzige Adaption des parodistischen Superhelden-Comics von Mark Millar; 22.05 Uhr bei VOX)
Freitag, 30. Juni:
Arte, 20.15 Uhr: "4 Könige" (2015)
Free-TV-Premiere des von den Kritikern mit Lob bedachten deutschen Jugenddramas über vier junge Menschen, die Weihnachten in einer psychiatrischen Anstalt verbringen. In den Titelrollen sind mit Paula Beer ("Frantz"), Jella Haase ("Fack ju Göhte"), Jannis Niewöhner ("Rubinrot") und Moritz Leu ("Der Nachtmahr") einige der hoffnungsvollsten deutschen Schauspieltalente zu sehen.
Kabel1Doku, 20.15 Uhr: "Die Brücke am Kwai" (1957)
Siehe meine Empfehlung vom Januar 2016 für David Leans Anti-Kriegsklassiker mit Sir Alec Guinness.
Außerdem:
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (der relativ lahme vierte Teil der populären Piraten-Reihe mit Johnny Depp kann trotz namhafter Neuzugänge wie Penélope Cruz und Ian McShane nicht wirklich begeistern; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Bad Teacher (derbe Komödie mit einer furios aufspielenden Cameron Diaz; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Iron Man (der starke erste Auftritt von Robert Downey Jr. als Unternehmer und Erfinder Tony Stark begründete den gigantischen Erfolg des Marvel Cinematic Universe; 20.15 Uhr bei RTL II)
Der unglaubliche Hulk (Edward Nortons leider einziger Auftritt als grüner Wüterich ist solide geraten, erreicht jedoch nicht ganz das - erfreulich hohe - durchschnittliche Niveau des MCU; 22.50 Uhr bei RTL II)
Samstag, 1. Juli:
RTL II, 20.15 Uhr: "Harry und Sally" (1989)
Vermutlich muß ich zu diesem Klassiker der romantischen
Komödie nicht viel schreiben, in dem Meg Ryan und Billy Crystal der alten Frage
nachgehen, ob eine platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau überhaupt
möglich ist ... was unter anderem zu einer Szene führt, mit der Meg Ryan in die
Kinogeschichte eingegangen ist (ich sage nur: "Ich will genau das, was sie
hatte!").
Außerdem:
Fido - Gute Tote sind schwer zu finden (einfallsreiche kanadische Zombiekomödie mit Carrie-Anne Moss; um 20.15 Uhr bei Tele 5 um etwa eineinhalb Minuten geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.30 Uhr)
Hotel Ruanda (eine extrem intensiv und beklemmend inszenierte wahre Geschichte aus dem Völkermord in Ruanda in den 1990er Jahren; 21.55 Uhr bei Servus TV)
Johnny English (phasenweise witzige, aber insgesamt zu überdrehte und ideenarme James Bond-Parodie mit Rowan Atkinson, John Malkovich und Natalie Imbruglia; 3.10 Uhr im ZDF)
Sonntag, 2. Juli:
Arte, 20.15 Uhr: "Dirty Harry" (1971)
Nachdem er in Europa durch seine Rollen als schweigsamer Held in Italowestern wie "Für eine Handvoll Dollar" und "Zwei glorreiche Halunken" zum Star wurde, gelang Clint Eastwood als taffer, zynischer und nur bedingt den Gesetzen folgender Polizist Harry Callahan in Don Siegels Actionklassiker auch in seiner Heimat Amerika der endgültige Durchbruch. Direkt im Anschluß (21.55 Uhr) zeigt Arte den (schwachen) vierten Teil der Reihe, "Dirty Harry kommt zurück".
Sixx, 20.15 Uhr: "Das Haus am See" (2006)
Das etwas seichtere, aber dennoch sympathische Remake der südkoreanischen Edelromanze "Das Haus am Meer" mit "Lost"-Star Yunjin Kim erzählt die märchenhafte Geschichte eines Mannes (Keanu Reeves) und einer Frau (Sandra Bullock), die sich durch den Austausch von Briefen über einen scheinbar magischen Briefkasten ineinander verlieben. Das Besondere (und Komplizierende) daran: Beide leben im gleichen Haus - allerdings nicht zur gleichen Zeit ...
Außerdem:
Poll (ein solides Historiendrama mit Paula Beer, Edgar Selge, Jeanette Hain und Richy Müller über eine deutsche Arztfamilie, die im Estland des frühen 20. Jahrhunderts in eine beginnende Revolution verwickelt wird; 0.50 Uhr bei 3sat)
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