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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 31. Mai 2016

DIE DOLMETSCHERIN (2005)

Originaltitel: The Interpreter
Regie: Sydney Pollack, Drehbuch: Charles Randolph, Scott Frank und Steven Zaillian, Musik: James Newton Howard
Darsteller: Nicole Kidman, Sean Penn, Catherine Keener, Jesper Christensen, Clyde Kusatsu, Yvan Attal, Earl Cameron, George Harris, Tsai Chin, Michael Wright, Eric Keenleyside, Yusuf Gatewood, Sydney Pollack
Die Dolmetscherin
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 58% (6,0); weltweites Einspielergebnis: $162,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 128 Minuten.

Silvia Broome (Nicole Kidman, "Stoker") arbeitet als Dolmetscherin bei den Vereinten Nationen in New York. Eines Tages muß das Gebäude aus Vorsichtsgründen evakuiert werden, weshalb Silvia erst spät am Abend ihre Sachen aus ihrer kleinen Dolmetscherzelle holen kann. Da die Mikrofone noch offen sind, wird sie auf ein Gespräch aufmerksam, in dem sich zwei Afrikaner über ein Attentat unterhalten. Unglücklicherweise hört Silvia die Männer nur, kann sie aber nicht sehen, wohingegen sie selbst von diesen bemerkt wird. Logische Konsequenz: Ihr Leben ist in Gefahr! Brav meldet sie ihr Erlebnis, woraufhin sich fortan der erfahrene Secret Service-Agent Tobin Keller (Sean Penn, "The Tree of Life") um sie und ihre Sicherheit kümmert. Allerdings ist Tobin nicht so sicher, ob Silvia überhaupt die ganze Wahrheit sagt, da er bald herausfindet, daß die rotblonde Schönheit viel stärker in die Geschicke des bürgerkriegsgebeutelten afrikanischen Staates Matobo verwickelt ist, als es zunächst den Anschein hat …

Sonntag, 29. Mai 2016

TV-Tips für die Woche 22/2016

Montag, 30. Mai:
Arte, 13.45 Uhr: "Die drei von der Tankstelle" (1930)
In einem der erfolgreichsten deutschen Vorkriegsfilme - nebenbei Begründer des Subgenres der "Tonfilmoperetten" - eröffnen drei finanziell schlecht gestellte Freunde (dargestellt von Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweis) eine Tankstelle. Dummerweise verlieben sie sich dann alle in die selbe (von Lilian Harvey verkörperte) Frau. Der berühmteste der eigens für den Film komponierten Songs ist übrigens "Ein Freund, ein guter Freund", vorgetragen von den als singende Barkeeper auftretenden Comedian Harmonists.

Arte, 20.15 Uhr: "Frau ohne Gewissen" (1944)
In Billy Wilders meisterhaftem Film noir (aktuell Platz 81 in den IMDb Top 250) läßt sich der brave Versicherungsdetektiv Walter (Fred MacMurray) von einer verführerischen Femme fatale (grandios: Barbara Stanwyck) dazu überreden, ihr beim Mord an ihrem Ehemann zu helfen. Walters Kollege (der einzigartige Edward G. Robinson) versucht herauszufinden, wie es dazu nur kommen konnte ...

Arte, 22.00 Uhr: "Schottische Trilogie: Meine Kindheit, Meine Leute und Mein Weg zurück" (1972-1978)
In drei autobiographischen Filmen verarbeitete der schottische Filmemacher Bill Douglas in den 1970er Jahren sein nicht gerade paradiesisches Aufwachsen in einem ärmlichen schottischen Bergarbeiterdorf zur Mitte des 20. Jahrhunderts - und erhielt dafür u.a. mehrere Preise bei der Berlinale. Arte zeigt die gesamte Trilogie am Stück (die einzelnen Teile dauern nur 50, 45 und 75 Minuten) im Originalton mit deutschen Untertiteln.

Außerdem:
50/50 - Freunde fürs (Über)Leben (gelungene Krebs-Tragikomödie mit Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen und Anna Kendrick; 21.45 Uhr bei Eins Plus)

Dienstag, 31. Mai:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Mein bester Freund" (2006)
Eine amüsante französische Komödie über den schroffen Francois (Daniel Auteuil), dessen Geschäftspartnerin (Julie Gayet) ihm nicht abnimmt, daß er einen besten Freund hat. Damit liegt sie richtig, doch da Francois das nicht zugeben will, engagiert er einen naiven Taxifahrer (Dany Boon aus "Willkommen bei den Sch'tis"), um seinen besten Freund zu spielen ...

BR, 0.00 Uhr: "Kids - In den Straßen New Yorks" (2006)
Independent-Filmemacher Dito Montiel verfilmte seine eigene Autobiographie als realitätsnahes Coming of Age-Drama, das auf zwei Zeitebenen spielt: In Ditos Jugend (wo er von Shia LaBeouf gespielt wird) in dem ärmlichen, von Gangs unsicher gemachten New Yorker Einwandererviertel Astoria und in der Gegenwart (mit Robert Downey Jr. als Dito). Für Channing Tatum bedeutete seine Nebenrolle als Ditos bester Freund Antonio in dem mit mehreren Indie-Preisen geehrten Film den Durchbruch in Hollywood.

ARD, 1.20 Uhr: "Bube, Dame, König, GrAs" (1998)
Siehe meine Empfehlung von Ende Oktober für Guy Ritchies kultige Gaunerkomödie, derzeit auf Platz 139 in den IMDb Top 250.

Mittwoch, 1. Juni:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Auf Messers Schneide" (1997)
Solider Actionreißer, in dem Sir Anthony Hopkins, Alec Baldwin und Harold Perrineau (aus der TV-Serie "Lost") nach einem Flugzeugabsturz in Alaska um ihr Überleben in der feindlichen Wildnis kämpfen - erschwert durch den Umstand, daß Baldwins Figur eine Affäre mit Hopkins' Film-Ehefrau (Topmodel Elle Macpherson) hat ...

Samstag, 28. Mai 2016

Samstags-Update (21/2016)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
Es gibt mal wieder einen Führungswechsel in den deutschen Kinocharts, denn Duncan Jones' buntes 3D-Fantasyspektakel "Warcraft: The Beginning" legt mit ungefähr einer halben Million Zuschauern einen überraschend starken Start hin und läßt der Konkurrenz keine Chance. Dazu zählt mit "Alice im Wunderland 2" auch eine weitere Hollywood-Großproduktion, die allerdings nur auf rund halb so viele Zuschauer zum Start kommt - angesichts ziemlich desaströser Kritiken und der auch nur mittelmäßigen Aufnahme des vor allem vom damaligen Post-"Avatar"-3D-Hype getriebenen Vorgängers keine echte Überraschung. Platz 3 wird "X-Men: Apocalypse" mit rund 150.000 Besuchern erobern, dahinter rangeln der dritte Neustart "Money Monster" mit George Clooney und Julia Roberts und "Angry Birds" mit wohl jeweils knapp sechsstelligen Zahlen um Platz 4.
Die bisherige Bilanz von "X-Men: Apocalypse" ist gemischt: Während es vor allem in Asien weitere Zuwächse gegenüber den Vorgängern gibt (die aber auch daran liegen, daß es sich dort immer noch um Wachstumsmärkte handelt), ging es in weiten Teilen Europas eher einen Schritt rückwärts. Umso gespannter durfte man sein, wie es nun in den USA aussehen würde, wo das Mutantenspektakel mit zwei Wochen Verspätung anläuft. Die Antwort ist nicht wirklich erstaunlich: eher so wie in Europa. Nach den frühen Freitagszahlen sieht es so nach einem Startergebnis von gut $80 Mio. über das lange Wochenende (in den USA ist am Montag der Memorial Day) aus; das ist ein keineswegs unerheblicher Rückschritt gegenüber "Zukunft ist Vergangenheit" (gut $110 Mio.), liegt aber noch knapp im Bereich der Erwartungen. Dennoch: Da das Budget nach offiziellen Angaben fast $180 Mio. beträgt (mit Marketingkosten sogar deutlich über $200 Mio.), dürfte es ein Weilchen dauern, bis der Film tatsächlich in die grünen Zahlen kommt. Nicht sehr hilfreich war sicher, daß mit "Alice im Wunderland 2" eine weitere Großproduktion gleichzeitig startet, die darunter allerdings noch deutlich stärker leidet: Etwa $40 Mio. am 4 Tage-Wochenende sind richtig schwach und könnten sogar das Überqueren der $100 Mio.-Marke zu einer Herausforderung machen - und das bei einem Vorgänger, der vor sechs Jahren alleine in Nordamerika fast $335 Mio. einspielte ... Platz 3 sichert sich derweil "Angry Birds" mit rund $30 Mio. am langen Wochenende.

Quellen:

Freitag, 27. Mai 2016

TV-Tips für das Wochenende 21/2016

Samstag, 28. Mai:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Dumbo, der fliegende Elephant" (1941)
Der Zeichentrickfilm über einen kleinen Elefanten, der von allen außer seiner Mutter für seine viel zu großen Ohren verspottet wird, zählt zu den schönsten Disney-Klassikern. Gespannt darf man sein, wie die geplante Realverfilmung unter der Regie von Tim Burton funktionieren soll ...

ZDF Neo, 20.15 Uhr: "King Kong" (2005)
Erst am Pfingstmontag lief Peter Jacksons epische Neuverfilmung des 1930er Jahre-Klassikers im Spätabendprogramm des ZDF, nun zeigt ZDF Neo sie noch einmal zur Hauptsendezeit.

Servus TV, 22.15 Uhr: "Jenseits der Hügel" (2012)
Ein Highlight für Arthouse-Freunde ist das in Cannes 2012 mit dem Darstellerpreis prämierte rumänische Drama von Cristian Mungiu über zwei zusammen im Waisenhaus aufgewachsene Freundinnen, deren Lebenswege sich als Erwachsene trennen: Während Voichita in Rumänien Nonne wird, wandert Alina nach Deutschland aus. Beide halten ihren Weg für den besseren und wollen sich gegenseitig davon überzeugen, ihrem eigenen Beispiel zu folgen.

SAT. 1, 22.45 Uhr: "Slumdog Millionär" (2008)
Danny Boyles mit sagenhaften acht OSCARs prämiertes Abenteuerdrama über einen jungen Mann (Dev Patel, "The Best Exotic Marigold Hotel") aus ärmsten Verhältnissen, der bei der indischen Version von "Wer wird Millionär?" kurz vor dem Millionengewinn steht und deshalb des Betruges verdächtigt wird - durch seine Erläuterungen, woher er die Antworten auf die bisherigen Fragen kennt, erfahren wir in Rückblenden seine wundersame Lebensgeschichte ...

3sat, 23.10 Uhr: "Gletscherblut" (2009)
Ein sehr solider, auch optisch auf US-Niveau spielender Tierhorrorfilm mit Ökobotschaft aus Österreich über einige Wissenschaftler, die in den Alpen bei einem infolge des Klimawandels abschmelzenden Gletscher eine unerklärliche, furchterregende Entdeckung machen.

ARD, 23.40 Uhr: "Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren" (1981)
Siehe meine Empfehlung von Mitte August für Brian De Palmas Thriller mit John Travolta als Tontechniker, der zufällig einen Mord aufnimmt. Direkt im Anschluß (1.25 Uhr) zeigt die ARD mit dem hitchcock'schen Psycho-Thriller "Dressed to Kill" mit Michael Caine als Psychiater einen weiteren De Palma-Klassiker.

Außerdem:
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger (Ang Lees vierfach OSCAR-gekröntes und visuell überragendes Survival-Drama über einen jungen Inder, der sich nach einem Schiffbruch das Rettungsboot mit einem Tiger teilen muß; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Rock of Ages (inhaltlich mäßige und überlange, allerdings gut gespielte und choreographierte Musical-Adaption mit vielen 1980er Jahre-Songs und einem stark aufspielenden Tom Cruise als exzentrischer Rockstar Stacee Jaxx; 20.15 Uhr bei VOX)

Sonntag, 29. Mai:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Stalag 17" (1953)
Billy Wilders Schwarzweiß-Drama mit dem für seine Rolle OSCAR-prämierten William Holden über alliierte Häftlinge in einem deutschen Kriegsgefangenenlager 1944, die einen Verräter in den eigenen Reihen suchen, zählt zu den besten "ernsthaften" Filmen des vor allem für seine Komödien berühmten österreichisch-amerikanischen Regisseurs.

Eins Festival, 20.15 Uhr: "Der lange Weg nach Hause" (2002)
Zu den vielen Verbrechen, die in Australien gegen die Aborigine-Ureinwohner begangen wurden, zählt auch, daß Mischlingskinder jahrzehntelang ihren Eltern vom Staat weggenommen und in "Erziehungsanstalten" gegeben wurden, wo sie auf ein Leben als einfache Bedienstete für die Weißen vorbereitet wurden. Hollywood-Regisseur Phillip Noyce ("Die Stunde der Patrioten", "Salt") erzählt die wahre Geschichte dreier Mädchen (zwei Schwestern und ihre Cousine), die aus einem solchen Heim fliehen und quer durch den Kontintent zurück in die Heimat kommen wollen. Noyce ist dabei ein bewegendes und aufrüttelndes, aber auch hoffnungsvolles Drama gelungen, das mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde - und (u.a.) einer Golden Globe-Nominierung für die Musik von Peter Gabriel.

ARD, 23.50 Uhr: "Das Zimmermädchen Lynn" (2014)
Free-TV-Premiere des deutschen Arthouse-Kammerspiels, in dem Titeldarstellerin Vicky Krieps ("Die Vermessung der Welt") als scheues und voyeuristisch veranlagtes Hotel-Zimmermädchen glänzt.

ARD, 1.25 Uhr: "Der Mann mit dem goldenen Arm" (1955)
Siehe meinen TV-Tip von Anfang August 2015 für Otto Premingers Drogendrama, für das der Hauptdarsteller Frank Sinatra eine OSCAR-Nominierung erhielt.

Mittwoch, 25. Mai 2016

POSEIDON (2006)

Regie: Wolfgang Petersen, Drehbuch: Mark Protosevich, Musik: Klaus Badelt
Darsteller: Kurt Russell, Emmy Rossum, Josh Lucas, Richard Dreyfuss, Jacinda Barrett, Mía Maestro, Mike Vogel, Freddy Rodríguez, Kevin Dillon, Andre Braugher, Kirk B.R. Woller, Stacy Ferguson
 Poseidon
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 33% (4,9); weltweites Einspielergebnis: $181,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 98 Minuten.

Silvesterabend auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff "Poseidon": Feucht-fröhlich und vergnügt wird in das neue Jahr hineingefeiert, als pünktlich wenige Sekunden nach Mitternacht quasi aus dem Nichts eine gewaltige Riesenwelle das Schiff trifft und zum Kentern bringt. Diejenigen, die sich im großen Saal befinden, haben den Crash fast alle überlebt, da der Saal vorerst wasserdicht ist. Da für eine Weile auch noch genügend Luft zum Atmen verbleibt, befiehlt Kapitän Bradford (Andre Braugher, TV-Serie "Brooklyn Nine-Nine"), auszuharren, bis Rettung kommt. Trotzdem machen sich Robert Ramsay (Kurt Russell, "The Hateful 8"), der nach seiner sich während des Aufpralls in einem anderen Teil des Schiffs aufhaltenden Tochter Jennifer (Emmy Rossum, "Das Phantom der Oper", TV-Serie "Shameless") suchende frühere Bürgermeister von New York, und der Glücksspieler und Ex-Marinesoldat Dylan Johns (Josh Lucas, "Sweet Home Alabama"), der nicht glaubt, daß Abwarten wirklich die beste Alternative ist, mit einigen weiteren Personen auf. Sie wollen einen Weg aus dem gekenterten und von Explosionen gebeutelten Schiff finden, ehe es für sie alle zu spät ist ...

Sonntag, 22. Mai 2016

TV-Tips für die Woche 21/2016

Montag, 23. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Mörder sind unter uns" (1946)
Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschäftigte sich Regisseur Wolfgang Staudte ("Rosen für den Staatsanwalt") im ersten deutschen Nachkriegsfilm überhaupt direkt mit der gesellschaftlichen Bewältigung der Nazizeit - und das auf überzeugende Art und Weise: Die KZ-Überlebende Susanne (Hildegard Knef) und der frühere Militärarzt Dr. Mertens (Ernst Wilhelm Borchert) freunden sich im zerstörten Berlin an und verlieben sich sogar ineinander. Dann trifft der Arzt seinen früheren Vorgesetzten Brückner, der - obwohl er ein schreckliches Kriegsverbrechen beging - sich schon wieder wunderbar in die Gesellschaft eingefügt hat und es sich als respektierter Geschäftsmann gutgehen läßt. Mertens beschließt, daß Brückner für seine Verbrechen sterben muß ...

Tele 5, 20.15 Uhr: "Terry Pratchett's Going Postal" (2010)
Der TV-Zweiteiler über den kleinen Betrüger Feucht von Lipwig (Richard Coyle aus der Kultserie "Coupling"), der in der Metropole Ankh-Morpork das seit Ewigkeiten vernachlässigte Postamt neu aufbauen soll, ist die bislang wohl beste Verfilmung der humorvollen Scheibenwelt-Fantasy-Romane von Terry Pratchett.

Eins Festival, 20.15 Uhr: "Ein Sommer in New York" (2007)
Mitte April zeigte die ARD im Spätabendprogramm die Free-TV-Premiere von Tom McCarthys ("Spotlight") gefühlvoller Migranten-Tragikomödie mit dem OSCAR-nominierten Richard Jenkins, Eins Festival zeigt den Film nun zu einer deutlich besseren Sendezeit.

Arte, 21.35 Uhr: "Jakob der Lügner" (1975)
Erst Ende April lief der DDR-Klassiker nach dem Roman von Jurek Becker nachts im MDR, Arte gönnt dem Film einen zuschauerfreundlicheren Sendeplatz.

NDR, 23.15 Uhr: "We want Sex" (2010)
Trotz des dämlichen "deutschen" Titels (der auf eine Szene mit einem verdeckten Streikplakat zurückgeht, auf dem eigentlich "We want sex equality" steht; der Originaltitel lautet "Made in Dagenham") handelt es sich um eine durchaus ernsthafte Tragikomödie über den engagierten Kampf  von Ford-Arbeiterinnen in dem Londoner Vorort Dagenham in den 1960er Jahren für gleiche Bezahlung. Ein typisch britischer Film, der Humor und Gesellschaftskritik geschickt verbindet und zudem mit Sally Hawkins, Rosamund Pike, Bob Hoskins u.a. sehr gut besetzt ist.

Außerdem:
Fast verheiratet (solide romantische Komödie mit Emily Blunt und Jason Segel, die eine relativ originelle Geschichte erzählt, das allerdings etwas zu langatmig; 20.15 Uhr bei VOX)

Dienstag, 24. Mai:
Servus TV, 20.15 Uhr: "The Kings of Summer" (2013)
Free-TV-Premiere des Indie-Coming of Age-Films über drei Freunde, die in den Sommerferien zusammen ausreißen und sich mitten in der Wildnis ein Haus bauen und dort unabhängig von allen Erwachsenen leben wollen. Sein Kino-Regiedebüt brachte Jordan Vogt-Roberts viel Lob ein und die Chance, demnächst mit der King Kong-Vorgeschichte "Kong: Skull Island" seine erste Hollywood-Großproduktion zu realisieren.

Super RTL, 21.55 Uhr (und am Donnerstag um 20.15 Uhr): "Eine wie keine" (1999)
Unoriginelle, aber sympathische High School-RomCom mit den damaligen Jungstars Rachael Leigh Cooke und Freddie Prinze Jr.

Außerdem:
Prisoners (hartes, aber richtig gutes Thriller-Drama - in den IMDb Top 250 auf Rang 227 plaziert - über zwei spurlos verschwundene Mädchen und die Suche nach ihnen, geschildert sowohl aus der Sicht von Jake Gyllenhaal als Polizist als auch aus der von Hugh Jackman als Vater; 22.45 Uhr bei Pro7Maxx)

Samstag, 21. Mai 2016

Samstags-Update (20/2016)

Keine Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni:


Box Office-News:
Tja, wieder mal gilt: Sommerwetter gleich Kinoflaute. Mutanten lassen sich davon aber natürlich nur bedingt beeinflussen, weshalb "X-Men: Apocalypse" mit bis zu 300.000 Zuschauern genau im gewohnten Bereich der Reihe seit dem Reboot mit Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und James McAvoy startet. Das ist nicht großartig und kommt weiterhin nicht ansatzweise an die Zahlen der Originalreihe mit Patrick Stewart, Ian McKellen und Hugh Jackman heran (die ersten beiden Teile eröffneten noch mit je 900.000 Besuchern!), bietet aber auch nicht wirklich Grund zur Klage - zumal angesichts der im Gegenteil zu den beiden direkten Vorgängern nur mittelmäßigen Kritiken. Auf Platz 2 landet Vorwochenchamp "Angry Birds" mit etwa 100.000 Kinogängern weniger, der Bronze-Rang wird zwischen "Bad Neighbors 2" und "Captain America 3" entschieden, die jeweils knapp sechsstellige Zahlen erreichen könnten. Der zweite breite Neustart "The Witch" kommt auf bis zu 50.000 Zuschauer, was hinter "The Jungle Book" einen guten sechsten Rang für den Arthouse-Gruselfilm bedeuten sollte (wenngleich ich vermute, daß ein großer Teil dieser Zahl aus Previews vor dem eigentlichen Kinostart stammt).
In den USA erobert "Angry Birds" mit einem sehr soliden $40 Mio.-Start die Spitze der Charts und verdrängt damit "Captain America 2" auf den Rang 2, der auf knapp $35 Mio. kommen sollte und damit weiterhin einen fast identischen Verlauf zu "Avengers: Age of Ultron" hinlegt (was ob der besseren Mundpropaganda immer noch als kleine Enttäuschung einzustufen ist). Nicht gut sieht es für die beiden weiteren Neustarts aus: "Bad Neighbors 2" kommt auf Platz 3 lediglich auf $20 Mio., was noch nicht einmal die Hälfte des Startergebnisses des ersten Teils bedeutet. Damit setzt sich der Trend fort, daß sich Komödienfortsetzungen derzeit meistens sehr schwer tun. Ähnlich ernüchternd verläuft der Auftakt für Shane Blacks mit hervorragenden Kritiken ausgestattete 1970er Jahre-Actionkomödie "The Nice Guys" mit Russell Crowe und Ryan Gosling, die nur knapp auf ein zweistelliges Millionenergebnis kommt, was Platz 5 hinter "The Jungle Book" bedeutet. Da die tollen Kritiken am Startwochenende offensichtlich kaum etwas gebracht haben, stellt sich auch die Frage, ob der Film wirklich - wie eigentlich von allen Experten vermutet - das Zeug zum Langläufer haben wird. In Deutschland kommt "The Nice Guys" am 2. Juni in die Kinos.

Quellen:

TV-Tips für das Wochenende 20/2016

Hinweis: Pro 7 hat recht kurzfristig sein Programm geändert und zeigt am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr statt Robert Zemeckis' Drama "Flight" Quentin Tarantinos Rachewestern "Django Unchained".

Samstag, 21. Mai:
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Wir kaufen einen Zoo": (2011)
Eine Feelgood-Komödie für die ganze Familie, basierend auf einer wahren Geschichte und mit Starbesetzung (Matt Damon, Scarlett Johansson).

ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Die Jury" (1996)
Siehe meinen TV-Tip von Mitte April für die spannende Grisham-Verfilmung mit Sandra Bullock und Matthew McConaughey.

Eins Festival, 21.45 Uhr: "Die Frau, die singt - Incendies" (2010)
Die emotional aufwühlende und OSCAR-nominierte kanadische Theateradaption, die Regisseur Denis Villeneuve ("Sicario") den Weg nach Hollywood ebnete, erzählt die (teils auf wahren Geschehnissen beruhende) Geschichte der Geschwister Jeanne und Simon, die nach dem Tod ihrer einst aus dem Nahen Osten nach Kanada eingewanderten Mutter als Teil ihres Erbes zwei Briefe erhalten, die mehr Fragen aufwerfen als sie Antworten liefern. Um die Wahrheit über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden, die diese zeitlebens vor ihnen geheimgehalten hat, reist Jeanne in den Nahen Osten, wo sie einige erschreckende Entdeckungen macht.

ZDF, 23.00 Uhr: "James Bond 007 jagt Dr. No" (1962)
Sean Connerys erster Einsatz als britischer Geheimagent zählt zu seinen besten und liefert bereits alles, was man von einem Bond-Film erwartet: einen ultracoolen Protagonisten, einen charismatischen Bösewicht mit größenwahnsinnigen Racheplänen (Joseph Wiseman), einen exotischen Schauplatz (Jamaika) und selbstverständlich auch ein atemberaubendes Bond-Girl (Ursula Andress als Muschelsucherin Honey) ...

ZDF Neo, 0.15 Uhr: "Jackie Brown" (1997)
Siehe meine Empfehlung vom Dezember für Quentin Tarantinos stylishen Thriller mit Pam Grier, Samuel L. Jackson und Robert De Niro.

Außerdem:
Vielleicht lieber morgen (wunderschöner Coming of Age-Film mit Emma Watson; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Sonntag, 22. Mai:
ZDF, 14.50 Uhr: "Remember Me" (2010)
Ein gefühlvolles romantisches Drama über die Liebe zwischen dem rebellischen Tyler (Robert Pattinson) und der schönen Polizistentochter Ally (Emilie de Ravin aus den TV-Serien "Lost" und "Once Upon a Time"), das vor allem mit einer sehr kontrovers diskutierten finalen Wendung in Erinnerung bleibt. Für mich hat es funktioniert, ich kann aber jeden gut verstehen, der sie nur ärgerlich und manipulativ findet.

Arte, 20.15 Uhr: "Von Menschen und Göttern" (2010)
Ein in Cannes mit drei Preisen ausgezeichnetes Drama über Trappisten-Mönche in Algerien, die Mitte der 1990er Jahre angesichts des Auftauchens islamistischer Terroristen entscheiden müssen, ob sie bleiben oder zurück nach Frankreich gehen sollen.

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Das Kartell" (1994)
Harrison Fords zweiter und letzter Auftritt als CIA-Analyst Jack Ryan (nach "Die Stunde der Patrioten") verwickelt ihn in einen blutigen Krieg mit kolumbianischen Drogenbaronen, hinter dem allerdings noch etwas mehr steckt als erwartet.

NDR, 23.45 Uhr: "Meuterei am Schlangenfluß" (1952)
In Anthony Manns unterhaltsamem Western-Klassiker spielt James Stewart den Anführer eines Siedlertrecks, der von seiner nicht wirklich blütenreinen Vergangenheit eingeholt wird.

Außerdem:
Thor - The Dark Kingdom (Free-TV-Premiere von Chris Hemsworths zweiten Solo-Abenteuer als göttlicher Avenger, das noch unterhaltsamer geraten ist als der Vorgänger, jedoch in Sachen Bösewicht schwächelt; 20.15 Uhr bei RTL)
Django Unchained (Quentin Tarantinos kultige Spaghetti-Western-Hommage mit Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio und dem OSCAR-prämierten Christoph Waltz; 20.15 Uhr um vier Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.10 Uhr)

Mittwoch, 18. Mai 2016

Neues aus Hollywood (20/2016)

Es war viel los in der letzten Woche in der Welt der Medien: Während Serienjunkies weltweit um die Zukunft ihrer US-Serienlieblinge zitterten (Goodbye, "Castle", "Agent Carter", "Bates Motel" und "Galavant" - wobei "Bates Motel" immerhin noch eine finale Staffel erhält), blickt die Filmbranche derzeit natürlich nach Cannes, wo die deutsche Tragikomödie "Toni Erdmann" von Maren Ade die Überraschung des Jahrgangs 2016 ist und von Experten sogar als Topfavorit für die Goldene Palme gehandelt wird (während außerhalb des Wettbewerbs Hollywood mit Steven Spielbergs "The BFG", Woody Allens "Café Society" und vor allem Shane Blacks "The Nice Guys" überzeugen konnte). Da in Cannes parallel ein riesiger Filmmarkt stattfindet, auf dem sich vielversprechende Projekte und zahlungswillige Investoren suchen und finden, gibt es es selbstverständlich auch einige Meldungen über kommende hoffentliche Filmhighlights:

  • Mein absoluter Lieblingsfilm des Jahres 2015 war Denis Villeneuves schonungslos konsequenter Action-Thriller "Sicario" über den (man kann es kaum anders nennen) Krieg zwischen den Behörden und Drogendealern im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet (also genau da, wo Donald Trump seine Mauer errichten will ...). Daß der für drei OSCARs nominierte "Sicario" ein dermaßen mitreißender Film wurde, ist natürlich Villeneuves energetischem Regiestil ebenso geschuldet wie Roger Deakins' immersiver Kameraführung und dem glänzenden Schauspielensemble um Emily Blunt, Benicio Del Toro und Josh Brolin. Der Schlüssel zum Gelingen dieses unkonventionell erzählten Stücks Spannungskino war jedoch eindeutig das brillante Drehbuch des Debütanten Taylor Sheridan (der zuvor vor allem als Schauspieler tätig war, etwa in der TV-Serie "Sons of Anarchy"), das mit wirklich überraschenden, aber stets glaubwürdigen Wendungen abseits gängiger Hollywood-Klischees viele Zuschauer begeisterte. Von daher dürfte es niemanden wundern, daß ich Sheridans Regiedebüt "Wind River" geradezu entgegenfiebere, das in Cannes wie erwartet schnell seinen Vertrieb sichern konnte (zumal mit dem Neo-Westerndrama "Hell or High Water" ein weiterer Film mit Sheridan-Drehbuch in der wichtigsten Nebenreihe in Cannes überzeugte). Natürlich hat Sheridan auch hier das Skript geschrieben, in dem eine unerfahrene FBI-Agentin mit einem routinierten Fährtensucher der lokalen Umweltbehörden zusammenarbeiten muß, um den Mord an einem jungen Mädchen in einem abgelegenen Indianer-Reservat aufzuklären. Die beiden Hauptrollen bringen zwei von Marvels "Avengers" zusammen, denn Elizabeth "Scarlet Witch" Olsen verkörpert die FBI-Agentin, während Jeremy "Hawkeye" Renner als Fährtensucher Cory Lambert agiert. Mit dabei sind außerdem Jon Bernthal, der auch in "Sicario" eine kleine Rolle spielte (und als "The Punisher" bei Netflix ebenfalls Teil des Marvel Cinematic Universe ist), und Graham Greene ("Der mit dem Wolf tanzt", TV-Serien "Defiance" und "Longmire"). "Wind River" ist bereits abgedreht und befindet sich derzeit in der Postproduktion. Ein Kinostart wird für 2017 erwartet, es ist aber gut möglich, daß die Weinsteins (die sich die US-Rechte gesichert haben) den Film noch Ende 2016 in die Kinos bringen, wenn er sich erneut als OSCAR-taugliches Material herausstellen sollte ...

  • Ein Film, der durchaus in meiner Bestenliste für das Jahr 2016 landen könnte (wenn auch garantiert nicht ganz oben), ist Dan Trachtenbergs Mystery-Kammerspiel "10 Cloverfield Lane". Ursprünglich wurde der ja als ein eigenständiger Psycho-Thriller konzipiert, wurde dann aber von Produzent J.J. Abrams geschickt in das bis dahin lange brachliegende "Cloverfield"-Universum eingebettet. Das soll sich noch weiter ausbreiten und als ein heißer Kandidat dafür wird der Science Fiction-Film "God Particle" gehandelt. Ob sich die Gerüchte bewahrheiten werden oder nicht, muß sich erst noch herausstellen, aber auch als Standalone-Projekt klingt "God Particle" spannend. Auf Grundlage eines Drehbuchs von Oren Uziel ("22 Jump Street") gibt der nigerianische Regisseur Julius Onah sein Hollywood-Debüt, in dem es um die Besatzung einer amerikanischen Raumstation geht. Die muß zu ihrem Entsetzen erkennen, daß nach einem Unfall mit einem Teilchenbeschleuniger der gesamte Planet Erde verschwunden ist! Stattdessen taucht unerwartet ein Space Shuttle auf ... Auch wenn noch nicht mehr zur Handlung bekannt ist, scheint mir die Vermutung nahezuliegen, daß es irgendwie um parallele Realitäten oder ähnliches gehen wird. Die Darsteller der Besatzung der Raumstation können sich auf jeden Fall sehen lassen: David Oyelowo ("Der Butler"), Elizabeth Debicki ("Everest"), Daniel Brühl ("Rush"), John Krasinski ("13 Hours") und Gugu Mbatha-Raw ("Jupiter Ascending", "Beyond the Lights"). Die Dreharbeiten zu "God Particle" sollen in Kürze beginnen, der deutsche Kinostart wurde bereits auf den 16. März 2017 festgelegt.

  • Abschließend will ich ein kurzes Update zu der "Blade Runner"-Fortsetzung geben, die ich in den vergangenen Monaten bereits ein paar Mal erwähnt hatte. Inzwischen hat sich das Projekt weiter konkretisiert, auch wenn es weiterhin keinen offiziellen Titel oder eine Inhaltsangabe für den Film gibt. Schon lange bekannt war ja, daß "Blade Runner"-Regisseur Sir Ridley Scott diesmal "nur" als Produzent fungieren und die Inszenierung dem "Sicario"-Regisseur Denis Villeneuve überlassen würde. Auch Hampton Fancher (wie beim ersten Teil) und Michael Green als Drehbuch-Autoren sowie Ryan Gosling und der als Rick Deckard wiederkehrende Harrison Ford als Hauptdarsteller waren fast von Beginn an klar. Der Cast hat sich seitdem jedoch deutlich und betont international erweitert, denn neben der Amerikanerin Robin Wright ("A Most Wanted Man") wurden auch der philippinisch-stämmige Dave Bautista ("Guardians of the Galaxy", "Spectre"), die Kubanerin Ana de Armas ("Knock Knock") und die Holländerin Sylvia Hoeks ("Das Mädchen und der Tod") engagiert. Neuester Zugang ist die Schweizerin Carla Juri, die als Hauptdarstellerin von David Wnendts Charlotte Roche-Adaption "Feuchtgebiete" auch international für Aufsehen sorgte. Die Dreharbeiten sollen im Juli beginnen, der US-Kinostart ist für den 6. Oktober 2017 vorgesehen.

Quellen:

Montag, 16. Mai 2016

TV-Tips für die Woche 20/2016

Dienstag, 17. Mai:
Servus TV, 22.00 Uhr: "In ihren Augen" (2009)
Erst vor wenigen Wochen floppte in den Kino trotz echter Starbesetzung (Julia Roberts, Nicole Kidman, Chiwetel Ejiofor) der US-Thriller "Vor ihren Augen". Das sollte aber niemanden davon abhalten, sich den viel besseren argentinischen, mit dem Auslands-OSCAR 2010 prämierten Polit-Thriller "In ihren Augen" anzusehen, der Hollywood als Basis für das wenig geglückte, um seine wichtigsten Elemente erleichterte Remake diente. Dabei war es klar, daß die essentielle politische Komponente nicht in eine US-Version würde transportiert werden können, denn die Story von "In ihren Augen" stützt sich stark auf die argentinische Militärdiktatur in den 1970er Jahren. Die Rahmenhandlung spielt im Jahr 2000, in dem der frühere Gerichtsbeamte Benjamín (Ricardo Darín) einen Roman über den Mord an einer jungen Frau im Jahr 1974 schreibt, dessen seltsame Umstände seine Gedanken bis in die Gegenwart verfolgen. Ich will nicht zu viel verraten, aber es handelt sich um einen hervorragend konstruierten und sehr überzeugend gespielten Thriller, der stärker auf Dialoge und starke Figuren setzt als auf Action und dessen Ende einem lange in Erinnerung bleibt. Aktuell steht der Film in den IMDb Top 250 auf Platz 134.

ARD, 23.30 Uhr: "Das Leben der Anderen" (2006)
Siehe meine Empfehlung von Anfang Oktober für das OSCAR-gekrönte deutsche Stasi-Drama, das für mich zu den zehn besten deutschen Filmen aller Zeiten zählt.

ARD, 1.50 Uhr: "Das wilde Schaf" (1974)
In der bissigen, sehr französischen erotischen Gesellschaftssatire wird der ziemlich spießige Bankangestellte Nicolas (Jean-Louis Trintignant) von einem Freund zum Frauenheld trainiert, woraufhin er durch die zielgerichtete Auswahl seiner Affären (gespielt u.a. von Romy Schneider und Jane Birkin) beruflich weit aufsteigt.

Außerdem:
Midnight in Paris (in einem von Woody Allens schönsten Spätwerken gerät Owen Wilson als mäßig erfolgreicher US-Schriftsteller der Gegenwart bei einem Paris-Urlaub auf unerklärliche Weise in die 1920er Jahre, wo er F. Scott Fitzgerald, Pablo Picasso und Ernest Hemingway begegnet; 0.50 Uhr im ZDF)

Mittwoch, 18. Mai:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Nicht auflegen!" (2002)
Ein Film, dessen Protagonist sich den größten Teil der (mit nur etwa 75 Minuten sehr kurzen) Handlung über in einer Telefonzelle aufhält? Ja, das funktioniert wirklich! Colin Farrell spielt diesen ziemlich unsympathischen Mann, der in Joel Schumachers spannendem Thriller einen Anruf in einer Telefonzelle entgegennimmt und von dem ihm unbekannten Anrufer bedroht wird, er werde ihn töten, wenn er die Zelle verlasse ...

BR, 23.30 Uhr: "Im Rausch der Tiefe" (1988)
Luc Bessons gefeiertes, visuell überwältigendes Frühwerk handelt von befreundeten Apnoe-Tauchern (Jean Reno und Jean-Marc Barr), die bei der Weltmeisterschaft als Rivalen antreten.

Kabel Eins, 0.00 Uhr: "Brazil" (1985)
Mit der schwarzhumorigen und surrealen dystopischen Groteske etablierte sich Terry Gilliam, einziges amerikanisches Mitglied der Monty Pythons, vier Jahre nach "Time Bandits" endgültig als ernstzunehmender Filmemacher auch abseits des komödiantischen Bereichs. Jonathan Pryce spielt in "Brazil" einen einfachen Angestellten in einer düsteren, total bürokratisierten und im Orwell'schen Sinne überwachten Zukunft, der heimlich davon träumt, ein Held zu sein. Gemäß dem Motto "Gib acht, was du dir wünscht - es könnte wahr werden!" wird sein reales Leben bald aufregender als seine Träume, als er mit einem gesuchten angeblichen Terroristen (verkörpert von Robert De Niro) in Berührung kommt. Der für zwei OSCARs nominierte "Brazil" ist ganz bestimmt kein einfacher Film, aber wenn man sich auf Terry Gilliams Gedankenwelten einlassen kann, dann wird man mit einem intelligenten und originellen Filmerlebnis belohnt.

Donnerstag, 19. Mai:
VOX, 20.15 Uhr: "Ice Age" (2002)
Am 30. Juni kommt mit "Ice Age - Kollision voraus!" Teil 5 der beliebten Animationsfilm-Reihe in die deutschen Kinos; ein guter Anlaß, sich vorher noch mal den mit Abstand besten Teil zu Gemüte zu führen, in dem alles beginnt und sich die ungleichen Freunde Manny, Sid und Diego kennenlernen.

SWR, 23.45 Uhr: "Nach fünf im Urwald" (1995)
Als 17-jährige Schülerin Anna, deren Geburtstagsparty *etwas* aus den Fugen gerät und zu großem Ärger mit ihren spießigen Eltern führt, legte Franka Potente gleich in ihrem Filmdebüt in Hans-Christian Schmids viel gelobter Komödie den Grundstein zu ihrer erfolgreichen Karriere, die ihr drei Jahre später mit Tom Tykwers "Lola rennt" internationalen Starruhm einbrachte.

Freitag, 20. Mai:
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Mickey Blue Eyes" (1999)
Romantischen Komödien wird ja gerne vorgeworfen, sie wären alle irgendwie gleich. "Mickey Blue Eyes" kann man das definitiv nicht vorwerfen, weil der Film geschickt seine klassische RomCom-Story mit einer (harmlosen) Parodie des Mafiafilms verbindet - denn die Frau (Jeanne Tripplehorn), in die sich Michael (Hugh Grant) unsterblich verliebt, ist ausgerechnet die Tochter eines Mafioso (passend besetzt mit "Der Pate"-Star James Caan). Um dessen Einverständnis für die Verbindung zu erlangen, muß der arme Michael sich auf so einiges einlassen ...

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Alice im Wunderland" (1951)
Am 26. Mai startet Disneys 3D-Spektakel "Alice im Wunderland - Hinter den Spiegeln" in den Kinos, angesichts richtig mieser Kritiken kann man dafür aber wohl keine echte Empfehlung aussprechen. Dann doch lieber die zwar leicht angestaubte, aber immer noch sehr charmante Zeichentrickversion von Lewis Carrolls berühmtem Kinderbuch anschauen.

3sat, 22.35 Uhr: "Jerry Maguire" (1996)
"You had me at hello." Ich glaube, deutschsprachigen Zuschauern ist das gar nicht so bewußt (ehrlich gesagt erinnere ich mich auch nicht mehr an die genaue Formulierung in der deutschen Synchronfassung), aber Tom Cruises ebenso schlichter wie effektiver Satz zu Renée Zellweger in diesem Mix aus Sportfilm (Cruise spielt einen Sportmanager, der von den Abgründen seiner Branche angeekelt ist und deshalb einen schwierigen Neuanfang mit einer eigenen, moralisch sauberen Agentur startet) und romantischer Komödie zählt zu den bekanntesten Hollywood-Filmzitaten überhaupt. Cuba Gooding Jr. erhielt für seine Nebenrolle als Football-Profi einen OSCAR.

Servus TV, 22.15 Uhr: "The Straight Story" (1999) 
Siehe meinen TV-Tip von Anfang Dezember zu David Lynchs gefühlvollem Road Movie.

RTL II, 23.35 Uhr: "Ghost Ship" (2002)
Leider erreicht der mit Gabriel Byrne und Julianna Margulies solide besetzte Horrorfilm über die wenig erbaulichen Erlebnisse eines Bergungsteams auf einem lange verschollen gewesenen Geisterschiff im späteren Verlauf nicht die gruselige Klasse des Prologs - für Genrefreunde ist er trotzdem einen Blick wert.

ZDF, 2.45 Uhr: "Frühstück bei Tiffany" (1961)
Blake Edwards' doppelt OSCAR-prämierte humorvolle Romanze nach dem Roman von Truman Capote zeigt die zauberhafte Audrey Hepburn in ihrer wohl berühmtesten Rolle (neben Eliza Doolittle aus "My Fair Lady") als sorgloses "It-Girl" Holly Golightly, die unbedingt einen reichen Mann heiraten will, sich aber ausgerechnet zu ihrem neuen Mietshaus-Nachbarn, dem finanziell alles andere als auf Rosen gebetteten Schriftsteller Paul (George Peppard), hingezogen fühlt ...

Samstag, 14. Mai 2016

Samstags-Update (19/2016)

Die einzige größere Änderung im deutschen Kinostartplan bis Ende Juni ist, daß das vielfach preisgekrönte chinesische Historiendrama "The Assassin" mit Shu Qi einen Startplatz am 30. Juni erhalten hat:


Box Office-News:
Kaum wird das Wetter wieder schlechter, schon brummt es an den Kinokassen: Der auf einem Smartphone-Spiel basierende 3D-Animationsfilm "Angry Birds" übernimmt trotz mittelmäßiger Kritiken mit mindestens 300.000 Zuschauern die Führung in den deutschen Charts, gefolgt von "Captain America 3" mit mehr als 200.000 Besuchern. "Bad Neighbors 2" schafft mit etwas weniger als 200.000 Kinogängern gar eine kleine Steigerung gegenüber dem (enttäuschenden) Startergebnis am vorigen Wochenende. Das wird wahrscheinlich zu Platz 3 reichen, falls sich den nicht doch noch "The Jungle Book" mit einem starken Sonntagsergebnis holt. Mit weitem Abstand auf Rang 5 oder 6 und wohl maximal 50.000 Zuschauern folgt mit der deutschen Komödie "Wie Männer über Frauen reden" der zweite breite Neustart der Woche, wohingegen die Verfilmung von Sarah Kuttners Bestseller "Mängelexemplar" noch nicht einmal halb so viele Interessierte in die Kinos lockt.
In den USA bleibt "Captain America 3" mit großem Abstand an der Spitze, erreicht mit einem Ergebnis von voraussichtlich etwas mehr als $70 Mio. allerdings doch deutlich weniger als die angesichts der starken Mundpropaganda erhofften $75-80 Mio. am zweiten Wochenende. Auf Platz 2 hält sich "The Jungle Book" mit knapp $20 Mio., während Jodie Fosters Wirtschafts-Thriller "Money Monster" mit George Clooney und Julia Roberts mit ordentlichen $15 Mio. auf Platz 3 eröffnet. Eher schwach startet dagegen der Horrorfilm "The Darkness" mit Kevin Bacon, wenngleich $5 Mio. an diesem Wochenende immerhin zu Rang 4 reichen würden. Allerdings bleibt abzuwarten, welchen Effekt der gestrige Freitag, der 13. auf das Wochenendergebnis hat - durchaus möglich, daß es am Ende nicht mal zu $4 Mio. reicht, weil die meisten ihn bereits gestern gesehen haben ... Einen deutschen Starttermin gibt es für "The Darkness" noch nicht.

Quellen:

TV-Tips für das Pfingstwochenende 2016

Samstag, 14. Mai:
RTL II, 20.15 Uhr: "Shanghai Knights" (2003)
Im noch ein bißchen unterhaltsameren Sequel zur Western-Martial Arts-Komödie "Shanghai Noon" verschlägt es Kung Fu-Spezialist Jackie Chan und Cowboy Owen Wilson Ende des 19. Jahrhunderts nach London, wo sie ein Komplott gegen die Königsfamilie vereiteln müssen.

VOX, 20.15 Uhr: "Der Plan" (2011)
Hollywood wird ja gern Ideenlosigkeit vorgeworfen, aber George Nolfis SciFi-Romanze ist in der Tat mal ziemlich originell (und ziemlich gut) geraten: Der junge Politiker David (Matt Damon) findet heraus, daß die ganze Welt und jedes einzelne Menschenleben einem peniblen Plan folgt, dessen Einhaltung die Mitglieder des "Planbüros" überwachen. Da einer davon einen kleinen, aber folgenschweren Fehler gemacht hat, lernte David die schöne, geheimnisvolle Elise (Emily Blunt) kennen, in die er sich auf den ersten Blick verliebte. Das Problem an der Sache: Es ist absolut nicht geplant, daß die beiden zusammenkommen, weshalb das Planbüro alles tut, um es zu verhindern - doch David will unbedingt selbst über sein Leben bestimmen ...

Servus TV, 23.20 Uhr: "Django" (1966)
Sergio Corbuccis brutaler Italo-Western-Klassiker mit Franco Nero als schweigsamem Rächer, der mit einem Sarg im Schlepptau durch Amerika zieht, ist neben Sergio Leones Filmen der wohl bekannteste Vertreter des Genres.

ZDF Neo, 0.15 Uhr: "Ein Mann, ein Mord" (1997)
Eine zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratene schwarze Komödie, in der ein professioneller Auftragsmörder (John Cusack) einen Auftrag in seiner Heimatstadt Detroit mit dem Besuch des zufällig gleichzeitig stattfindenden Klassentreffens seiner Highschool verbinden will, ohne zu wissen, daß auf ihn selbst ein Killer angesetzt ist - das zieht haarsträubende, für das Publikum jedoch sehr witzige Konsequenzen nach sich ...

ZDF, 0.50 Uhr: "American Gangster" (2007)
Sir Ridley Scotts auf wahren Begebenheiten beruhender, sehr guter Gangster-Thriller über einen mächtigen afroamerikanischen Drogendealer (Denzel Washington) in den 1970er Jahren und seinen hartnäckigen Verfolger (Russell Crowe) von der Polizei.

Außerdem:
Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (inhaltlich anspruchsvoller, brillant gefilmter und gespielter, gut zweieinhalb Stunden langer Western-Abgesang mit Brad Pitt und einem herausragenden Casey Affleck; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Der große Crash (spekulatives, aber spannendes und mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Stanley Tucci und Demi Moore hochkarätig besetztes Kammerspiel über den Beginn der weltweiten Finanzkrise durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers; 4.10 Uhr bei 3sat)

Pfingstsonntag:
Servus TV, 16.50 Uhr: "El Dorado" (1966)
Alternder Revolverheld tut sich mit einem alten, dem Suff verfallenen Freund und einem jungen Cowboy zusammen, um zahlenmäßig klar überlegene Fieslinge abzuwehren: Diese simple, aber effektive Prämisse gefiel Starregisseur Howard Hawks so gut, daß er sie gleich zwei Mal verfilmte: In "Rio Bravo" (1959) und in "El Dorado". Beide übrigens sehr humorvoll in Szene gesetzte Filme zählen zu den Highlights des Western-Genres, da "El Dorado" nicht einfach nur ein Remake ist, sondern eher ein Remix, der eine alternative Version der Story präsentiert. In beiden Versionen spielt John Wayne den alternden, aufrechten Revolverhelden, während den Säufer in "Rio Bravo" Dean Martin verkörpert, in "El Dorado" jedoch Robert Mitchum.

Arte, 20.15 Uhr: "Police Python 357" (1976)
Französischer Krimi von Alain Resnais, in dem die heimliche Geliebte des Polizeiinspektors Ferrot (Yves Montand) ermordet wird. Ferrot ermittelt in dem Fall, in dem alle Indizien auf den Liebhaber der Frau als Täter hinweisen - also auf ihn selbst ...

3sat, 20.15 Uhr: "Love Story" (1970)
Kein Zweifel: Dieser Film ist hochgradig sentimental inszeniert, die Handlung (Mann und Frau verlieben sich, heiraten gegen den Widerstand der Eltern, dann wird ihr Glück zunehmend auf die Probe gestellt) ist dünn. Dennoch fällt es selbst hartgesottenen Zuschauern schwer, sich der Faszination dieser ihre hemmungslose Kitschigkeit stolz vor sich hertragenden epischen Liebesgeschichte zu entziehen, was sowohl am Traum-Leinwandpaar Ali McGraw und Ryan O'Neal liegt als auch an der tollen Musik von Francis Lai (allen voran das "Theme from Love Story") und den Dialogen ("Liebe bedeutet, niemals um Verzeihung bitten zu müssen") des Literaturwissenschaftlers Erich Segal.

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Last Samurai" (2003)
In Edward Zwicks ("Blood Diamond") zweieinhalbstündigem Abenteuer-/Kriegsepos reist der tief gefallene Bürgerkriegsheld Algren (Tom Cruise) in das sich gerade zögerlich dem Rest der Welt gegenüber öffnende Japan, um den Samurai moderne Kriegsführung beizubringen. Trotz heftiger Rückschläge findet Algren in der ihm so fremden Kultur langsam wieder ins Leben zurück und verliebt sich sogar. Für die zweite Hauptrolle erhielt der famose Ken Watanabe eine OSCAR-Nominierung, die ihm den Weg nach Hollywood (z.B. "Batman Begins") ebnete.

RTL, 22.05 Uhr: "WALL*E - Der Letzte räumt die Erde auf" (2008)
Der meiner Ansicht nach mit Abstand beste Pixar-Animationsfilm verbindet feinen, vor allem im bezaubernd poetischen ersten Akt weitgehend nonverbalen Humor mit einer sozialkritischen Handlung: In der fernen Zukunft hat die Menschheit die vollkommen zugemüllte Erde verlassen und fliegt in gewaltigen autarken Raumschiffen durchs Weltall, bis der Heimatplanet irgendwann wieder bewohnbar ist. Zurückgeblieben sind nur einige Roboter, die Müll einsammeln sollen. Nach 700 Jahren ist allerdings nur noch WALL*E funktionsfähig, der ein eigenes Bewußtsein entwickelt hat und eines Tages eine kleine, lebensfähige Pflanze findet. Daraufhin landet wenig später der weibliche Roboter EVE, denn die Existenz der Pflanze könnte bedeuten, daß der Planet wieder besiedelt werden kann ...

Servus TV, 22.05 Uhr: "Die Königin und der Leibarzt" (2012)
Die historische Romanze vom dänischen Regisseur Nikolaj Arcel bedeutete für die inzwischen OSCAR-gekrönte Schwedin Alicia Vikander ("The Danish Girl") den internationalen Durchbruch. In dem lose auf wahren Geschehnissen basierenden und im 18. Jahrhundert spielenden Film verkörpert Vikander die dänische Königin Caroline Mathilde, die sich in den neuen Leibarzt (Mads Mikkelsen) ihres kindischen Gemahls verliebt, den der Aufklärung verpflichteten Johann Friedrich Struensee. Nicht zuletzt, weil dessen revolutionäre soziale Ideen, die beim König durchaus Anklang finden, den Adel bedrohen, ist das natürlich eine zum Scheitern verurteilte Liebe ...

Pro 7, 23.00 Uhr: "V wie Vendetta" (2005)
Die visuell und akustisch mitreißend präsentierte Adaption einer Graphic Novel von Alan Moore zählt zu meinen absoluten Lieblingsfilmen (und nicht nur meinen, wie Platz 149 in den IMDb Top 250 belegt). Die dystopische Geschichte spielt in einem faschistischen Großbritannien, in dem nur noch wenige Menschen gegen die Tyrannei des Großkanzlers Adam Sutler (John Hurt) aufbegehren. Und wer es tut, der lebt nicht lange. Doch eines Tages taucht ein mit einer Guy Fawkes-Maske (bestimmt den meisten bekannt durch die Anonymous-Bewegung, die sie auch gerne nutzt) kostümierter Mann (Hugo Weaving) auf, der Regierungsmitglieder tötet und mit spektakulären Aktionen die Bevölkerung zum Widerstand aufruft. Zu seiner Komplizin wird die junge Evey (Natalie Portman), der V eines Nachts das Leben rettet. Offiziell fungierte übrigens der Newcomer James McTeigue als Regisseur, er wurde aber sehr tatkräftig unterstützt von den nicht nur als Produzenten und Drehbuch-Autoren involvierten Wachowski-Geschwistern (den Machern der "Matrix"-Trilogie), was die emotionale Wucht des Films erklärt (denn McTeigue kam mit seinen späteren Filmen qualitativ nie auch nur annähernd an sein Debüt heran).

Außerdem:
Wasser für die Elefanten (betont altmodisch in Szene gesetztes Zirkus-Liebesdrama mit Robert Pattinson, Reese Witherspoon und Christoph Waltz; 14.45 Uhr im ZDF)
Die Tribute von Panem - Catching Fire (obwohl die Story des ersten Teils über weite Strecken wiederholt wird, ist die Fortsetzung deutlich besser, da sie sich auf die wesentlichen Dinge konzentriert und zudem sichtlich hochwertiger produziert ist; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Pfingstmontag:
Arte, 20.15 Uhr: "Wenn der Postmann zweimal klingelt" (1981)
Wie phänomenal die Leinwand-Chemie zwischen Jack Nicholson und Jessica Lange in diesem erotischen Thriller über die Affäre zwischen einer attraktiven Hausfrau und einem Herumtreiber ist, zeigt schon die Tatsache, daß sich (in der Prä-Internet-Ära) über Jahre hinweg hartnäckig das Gerücht hielt, ihre zentrale Sexszene in diesem Remake eines (besseren) Films von 1946 sei nicht gespielt gewesen ...

3sat, 20.15 Uhr: "Die drei Musketiere" (1973)
Richard Lesters starbesetzte (Oliver Reed, Richard Chamberlain, Michael York, Raquel Welch, Christopher Lee, Geraldine Chaplin) Verfilmung des Abenteuerromans von Alexandre Dumas ist vermutlich immer noch die beste und unterhaltsamste. Und sie war so erfolgreich, daß es zwei Fortsetzungen gab, von denen 3sat die erste ("Die vier Musketiere"), 1974 erschienene, direkt im Anschluß (21.55 Uhr) zeigt.

ZDF, 23.20 Uhr: "King Kong" (2005)
Peter Jacksons episches, im besten Sinne altmodisches Remake des 1930er Jahre-Klassikers läßt sich Zeit bei der Einführung der zentralen Charaktere (eine Hollywood-Filmcrew, die auf Skull Island drehen will), begeistert dann aber mit einem von Andy "Gollum" Serkis per Motion Capture sehr überzeugend verkörperten und gegen Dinosaurier kämpfenden King Kong, der die reizende Schauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts) entführt und sich in sie verliebt. Das dreistündige Abenteuerepos blieb etwas hinter den kommerziellen Erwartungen zurück (was vermutlich gerade an der betont altmodischen Inszenierung lag), ist aber ein echtes Erlebnis mit vielen denkwürdigen Szenen.

ZDF, 2.10 Uhr: "Katzenmenschen" (1982)
In Paul Schraders (der Drehbuch-Autor von "Taxi Driver") erotischem Gruselfilm (einem losen Remake eines Films aus dem Jahr 1942) fasziniert Nastassja Kinski als junge Irena, die von einem unglaublichen Familiengeheimnis erfährt. Mehr zur Handlung zu verraten, wäre ein klarer Spoiler.

Außerdem:
12 Years a Slave (Free-TV-Premiere des bewegenden Sklaverei-Dramas von Steve McQueen mit Chiwetel Ejiofor, Lupita Nyong'o und Michael Fassbender, das drei OSCARs gewann und in den IMDb Top 250 auf Platz 188 steht; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Inception (Christopher Nolans raffiniertes, visuell beeindruckendes Traumwelten-Verwirrspiel mit Leo DiCaprio, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Tom Hardy und Ellen Page steht in den IMDb Top 250 auf Rang 14; 20.15 Uhr bei VOX)
Hannibal Rising (optisch durchaus reizvolles, inhaltlich mäßiges "Das Schweigen der Lämmer"-Prequel über den jungen Hannibal Lecter; 22.55 Uhr bei Pro 7)
Apocalypto (Mel Gibsons archaisches und brutales, in Maya-Sprache gedrehtes und deutsch untertiteltes Maya-Epos; 23.05 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 12. Mai 2016

BAD NEIGHBORS 2 (2016)

Originaltitel: Neighbors 2: Sorority Rising
Regie: Nicholas Stoller, Drehbuch: Andrew J. Cohen, Brendan O'Brien, Nicholas Stoller, Seth Roger und Evan Goldberg, Musik: Michael Andrews
Darsteller: Seth Rogen, Rose Byrne, Zac Efron, Chloë Grace Moretz, Kiersey Clemons, Beanie Feldstein, Ike Barinholtz, Carla Gallo, Dave Franco, Spencer Boldman, Jerrod Carmichael, Christopher Mintz-Plasse, Selena Gomez, Lisa Kudrow, Spencer Grammer, Hannibal Buress, Liz Cackowski, Billy Eichner
Bad Neighbors 2
(2016) on IMDb Rotten Tomatoes: 64% (5,8); weltweites Einspielergebnis: $108,8 Mio.
FSK: 12, Dauer: 92 Minuten.

Es läuft richtig rund für Mac (Seth Rogen, "Das ist das Ende") und Kelly Radner (Rose Byrne, "Insidious"): Kelly ist wieder schwanger, weshalb sich das Ehepaar ein hübsches Häuschen in der Vorstadt für die wachsende Familie gekauft hat. Und auch für ihr bisheriges Haus haben sich endlich Käufer gefunden. Einziger Haken: Die haben nach ihrer Unterschrift (und vor ihrem Einzug) eine 30 Tage-Frist, während der sie vom Kauf zurücktreten können. Ungünstigerweise zieht genau zu Beginn ebenjener Frist eine College-Schwesternschaft um Shelby (Chloë Grace Moretz, "Kick-Ass"), Beth (Kiersey Clemons, TV-Serie "Extant") und Nora (Beanie Feldstein) im Haus nebenan ein, ermuntert von Teddy Sanders (Zac Efron, "Hairspray"), der den Radners immer noch nicht ganz die Konsequenzen des vorübergehend erbitterten Kleinkriegs mit seiner Bruderschaft verziehen hat und sich so rächen will. Also müssen Mac und Kelly wieder zu allen nur erdenklichen Mitteln greifen, um den Hausverkauf noch irgendwie zu retten …