Auch in der letzten Woche gab es Neuigkeiten über zwei interessante kommende Filmprojekte, die zufälligerweise beide im Umfeld des Zweiten Weltkriegs spielen - allerdings handelt es sich nur beim ersten um einen klassischen (Anti-)Kriegsfilm:
- Nachdem er sich in den letzten Jahren mit Superhelden ("Dark Knight"-Trilogie), komplizierten Traumwelten ("Inception") und Weltraum-Abenteuern ("Interstellar") befasste, reist Filmemacher Christopher Nolan mit seinem nächsten Werk in die düstere Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges. Genau genommen geht es um die Schlacht von Dünkirchen Mitte des Jahres 1940, in der die britischen, belgischen und französischen Truppen ihren letzten Rückzugsort an der Atlantikküste vor den anrückenden deutschen Truppen hatten, den sie unbedingt halten mußten, bis möglichst viele alliierte (vor allem aber britische) Soldaten nach Großbritannien verschifft werden konnten; und wir sprechen hier nicht von ein paar Hundert, sondern von mehr als 300.000! Über die Schlacht gibt es bereits mehrere Filme, allen voran den französischen "Dünkirchen, 2. Juni 1940" mit Jean-Paul Belmondo, dennoch wagt Nolan einen neuen Versuch, zu dem er selbst das Drehbuch geschrieben hat. Genaueres über Handlungsschwerpunkte ist noch nicht bekannt, abgesehen davon, daß die Geschehnisse wohl vorwiegend aus der Perspektive junger, unerfahrener Soldaten geschildert werden sollen. Dennoch kann sich die Besetzung aber - wie immer bei Nolan - sehen lassen, denn für ältere Soldaten- und Offiziersrollen wurden Tom Hardy ("The Revenant"), Sir Kenneth Branagh ("Jack Ryan"), Cillian Murphy ("Batman Begins") und der aktuelle Nebenrollen-OSCAR-Gewinner Mark Rylance ("Bridge of Spies") verpflichtet. Der bekannteste Jungdarsteller ist - zumindest in gewissen Altersgruppen - definitiv "One Direction"-Sänger und Mädchenschwarm Harry Styles, der hiermit sein Schauspieldebüt geben wird. Dabei sind außerdem der Waliser Aneurin Barnard (TV-Serie "The White Queen"), Jack Lowden (TV-Serie "The Tunnel") und mit Fionn Whitehead ein weiterer Debütant. Die Dreharbeiten zu "Dunkirk" im Raum Dünkirchen sollen im Mai beginnen, der deutsche Kinostart ist bereits für den 27. Juli 2017 festgelegt.
- Erst am Donnerstag ist Martin Zandvliets dänisch-deutsches Drama "Unter dem Sand" in die deutschen Kinos gekommen (allerdings nur in ausgewählte), die sich mit der unmittelbaren Nachkriegszeit befaßt, in der großteils noch nicht volljährige deutsche Kriegsgefangene unter Einsatz ihres Lebens an den dänischen Stränden vergrabene Landminen entschärfen müssen. Das hat offensichtlich nicht nur die meisten Kritiker beeindruckt, sondern auch einflußreiche Hollywood-Manager, so daß Zandvliet demnächst sein internationales Debüt geben darf. In dem Action-Thriller "The Outsider" geht es, basierend auf einem Drehbuch von Andrew Baldwin (dessen erster Film "Bastille Day" mit Idris Elba am 23. Juni in die deutschen Kinos kommt), erneut um eine Geschichte mit Bezügen zum Zweiten Weltkrieg, wobei der Schauplatz von Dänemark nach Japan verlegt wird. Jared Leto ("Dallas Buyers Club", diesen Sommer noch als neuer Joker in der DC Comics-Verfilmung "Suicide Squad" zu sehen) agiert als amerikanischer Kriegsgefangener, dem kurz nach dem Kriegsende unter tatkräftiger Mithilfe seines Zellengenossen die Flucht gelingt. Der ist Mitglied der Yakuza (also, stark vereinfacht gesagt, der "japanischen Mafia"), weshalb Letos Figur sich der Verbrecherorganisation anschließen muß, um seine Schuld zurückzuzahlen und den Respekt der auf Ehre (oder was sie so als Ehre betrachten) bedachten Gangster zu erringen. Sehr viel mehr ist über die Handlung noch nicht verlautbart worden und da die Dreharbeiten erst für den Herbst angesetzt sind, wurde bis auf Leto auch noch keine Rolle besetzt. Es kann also gut sein, daß ich irgendwann ein Update zu "The Outsider" bringen werde - interessant genug klingt das Projekt auf jeden Fall, zumal es außerhalb Japans schon länger keinen guten Yakuza-Film mehr gab. Mit dem Kinostart ist aber nicht vor Ende 2017 zu rechnen.
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