Letztes Update vom 4. Juni: Der Action-Horrorfilm "The Purge 3: Election Year" wurde vom 30. Juni auf den 15. September verschoben. Nur um eine Woche auf den 7. Juli verlegt wurde die deutsche Komödie "Stadtlandliebe" mit Jessica Schwarz.
Da ich mit dieser Vorschau sowieso spät dran bin, will ich zur Einleitung keine großen Worte verlieren und lieber gleich mit einem umfassenden, aber nicht vollständigen Überblick über die größten und/oder vielversprechendsten Kinostarts in Deutschland im Mai und Juni loslegen:
Da ich mit dieser Vorschau sowieso spät dran bin, will ich zur Einleitung keine großen Worte verlieren und lieber gleich mit einem umfassenden, aber nicht vollständigen Überblick über die größten und/oder vielversprechendsten Kinostarts in Deutschland im Mai und Juni loslegen:
5. Mai:
Vor zwei Jahren sorgte der zwar recht derbe, aber überraschend lustige und sympathische Kleinkrieg zwischen einem frischgebackenen Elternpaar (Seth Rogen und Rose Byrne) und den neuen Nachbarn,
einer Studentenverbindung (angeführt von Zac Efron), in Nicholas Stollers "Bad Neighbors" für volle Kinokassen
und viele Lacher im Publikum. Mal sehen, ob das der Fortsetzung wieder gelingt,
in der die hart erkämpfte Ruhe der Radners dieses Mal von einer weiblichen
Studentenverbindung (geleitet von Chloë Grace Moretz aus "Kick-Ass") gestört wird, die es
sogar noch wilder treibt als ihre männlichen Vorgänger …
"Triple 9":
Klassische Kino-Thriller
sind selten geworden in einer Zeit, in der sich die Filmauswahl immer stärker auf
einerseits teure Großproduktionen und andererseits sehr günstig zu produzierende Arthouse-Projekte konzentriert, während die
"Mittelware" immer seltener wird. Der australische Regisseur John
Hillcoat ("The Proposition") könnte beweisen, daß auch ein eher
altmodischer Kinostoff noch immer funktionieren kann; jedenfalls kommt
"Triple 9" mit einer interessanten Story – korrupte Cops wollen einen
jungen Kollegen als Ablenkungsmanöver für einen riesigen Raubzug ermorden – und einer
starken Besetzung (Kate Winslet, Woody Harrelson, Chiwetel Ejiofor, Casey
Affleck) daher. In den USA sorgte das aber nur für mäßiges
Zuschauerinteresse.
"A Bigger Splash":
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit bei dem Drama "Ich bin die
Liebe" (2009) tut sich der italienische Filmemacher Luca Guadagnino erneut mit
der OSCAR-Gewinnerin Tilda Swinton ("Michael Clayton") zusammen. Diese spielt eine erfolgreiche
Rockmusikerin, die mit ihrem Regisseurs-Ehemann (Matthias Schoenarts) einen
harmonischen Urlaub auf einer idyllischen italienischen Insel verbringen möchte.
Durch die Ankunft eines alten Freundes (Ralph Fiennes) und dessen attraktiver
erwachsener Tochter (Dakota Johnson) kann man das mit der Harmonie jedoch
getrost vergessen … Falls die Prämisse jemandem bekannt vorkommt: Es handelt
sich um ein Remake des französischen Psychothriller-Klassikers "Der
Swimmingpool" (1969) mit Alain Delon und Romy Schneider (das bereits für
François Ozons "Swimming Pool" von 2003 als Inspirationsquelle
diente).
"Frauen":
Das Thema dieser deutschen Komödie von Nicolai Müllerschön
("Der rote Baron") dürfte nicht schwer zu erraten sein, allerdings
stehen die Frauen hier nur indirekt im Zentrum – als ewiges Gesprächsthema der
drei sehr unterschiedlichen männlichen Protagonisten (verkörpert u.a. von Heiner
Lauterbach) während einer langen Autofahrt. Das klingt sehr
nach einer Umkehrung von George Cukors Komödienklassiker "Die
Frauen" (1939), in dem es ausschließlich Frauenrollen gibt, jedoch
vor allem über Männer geredet wird. Wobei das seinerzeit natürlich geradezu
revolutionär war, wohingegen auch heutzutage noch ein Film voller Männer, in
dem über Frauen geredet wird, eher normal erscheint. Aber das muß natürlich
nicht heißen, daß der Film nicht gut sein kann.
"Queen of Earth":
In dem kunstvoll gestalteten Psycho-Thriller des
Independent-Filmemachers Alex Ross Perry glänzen Elisabeth Moss (TV-Serien
"Mad Men" und "Top of the Lake") und Katherine Waterston
("Inherent Vice") als Kindheitsfreunde, die ein gemeinsames
Wochenende in einer Hütte am See verbringen, dort aber feststellen
müssen, wie sehr sich über die Jahre hinweg entfremdet haben. Ein Film, der –
wie relativ viele etwas ausgefallenere Genrefilme – bei den Kritikern besser
anzukommen scheint als beim normalen Publikum.
12. Mai:
"Angry Birds –
Der Film" (3D):
Es war wohl lediglich eine Frage der Zeit, bis das
abermillionenfach gespielte Smartphone-Phänomen als Animationsfilm aus
Hollywood enden würde. Immerhin: Die Trailer lassen recht vergnügliche,
kindgerechte Unterhaltung erhoffen, in deren Zentrum der ständig mies gelaunte
Außenseiter-Vogel Red steht (in der deutschen Synchronfassung von Christoph Maria
Herbst gesprochen).
"Mängelexemplar":
In Laura Lackmanns Adaption von Sarah Kuttners erfolgreichem
tragikomischen Romandebüt geht es um eine von ihrem Leben gestresste
Mittzwanzigerin (Claudia Eisinger, "Wir sind die Neuen"), die buchstäblich reif für eine Therapie ist
…
"Victor
Frankenstein – Genie und Wahnsinn":
Man durfte die Hoffnung haben, daß Paul McGuigans
("Lucky Number Slevin") Neuverfilmung von Mary Shelleys berühmtem
Schauerroman dem altbekannten Thema ein paar neue Facetten abgewinnen kann.
Doch auch wenn die Geschichte hier aus der Perspektive von Frankensteins (James
McAvoy) buckligem Assistenten Igor (Daniel Radcliffe) erzählt wird und sich auf
den Werdegang des ehrgeizigen jungen Wissenschaftlers konzentriert, ist das
Resultat, wenn man den Kritikern Glauben schenken mag, leider ziemlich
mißglückt.
"Die Poesie des Unendlichen":
Ein Arthouse-Biopic von Matt Brown über das indische
Mathematik-Genie Srinivasa Ramanujan ("Slumdog Millionär"-Star Dev Patel),
das es Anfang des 20. Jahrhunderts aus den indischen Slums bis an die
renommierte britische Cambridge-Uni schaffte. Mit der Hilfe seines dortigen
Mentors (Jeremy Irons) trotzt er tapfer allen rassistischen Vorurteilen und
Diskriminierungen und revolutioniert mit seinen Forschungen das Gebiet der
Mathematik. Die Kritiken zum Film sind insgesamt positiv ausgefallen, wenn auch
ein erheblicher Mangel an Originalität attestiert wird.
"Wie Männer über
Frauen reden":
Eine deutsche
Großstadt-Beziehungskomödie mit Frederick Lau (TV-Serie "Deutschland
83"), Oliver Korittke und Barnaby Metschurat, deren Titel zur Beschreibung
des Inhalts vermutlich ausreichen sollte.
"Der junge
Messias":
In den USA gab es dieses Jahr rund um Ostern vier Filme, die
sich klar an das in den USA kommerziell ausgesprochen reizvolle tiefgläubige Publikum
gerichtet haben: "Auferstanden" und "Himmelskind" waren Hits,
"God's Not Dead 2" lief ordentlich, "Der junge Messias"
floppte. Da in Deutschland "Auferstanden" ein großer Flop war
(insgesamt dürften es keine 20.000 Zuschauer gewesen sein, davon etwa die
Hälfte aus Sneak Previews) und "God's Not Dead 2" wahrscheinlich (wie
sein Vorgänger) gar nicht erst in die Kinos kommen wird
("Himmelskind" startet am 9. Juni), kann man sich die
Erfolgsaussichten von "Der junge Messias" in etwa ausrechnen – daß
die Kritiken für den Film über Kindheit und Jugend von Jesus Christus nur
mittelprächtig ausgefallen sind, macht die Sache naturgemäß nicht besser.
19. Mai:
Nach "Erste Entscheidung" und "Zukunft ist Vergangenheit" soll "Apocalypse" das Finale der Trilogie rund um
die jüngeren Ausgaben der "X-Men" darstellen (auch wenn im zweiten
Film bekanntlich die älteren Versionen dank Zeitreise-Thematik ebenfalls
vertreten waren). Mit dem ältesten Mutanten der Welt, dem aus einem
jahrtausendelangen Schlaf erwachten Apocalypse ("Star Wars"-Star
Oscar Isaac), gibt es dieses Mal einen besonders mächtigen Bösewicht, der mit
seinen Kräften vier Mutanten (darunter der wiederum von Michael Fassbender
verkörperte Magneto) zu den Reitern der Apokalypse macht. Damit ist es erneut an Professor X (James McAvoy) und seinen tapferen Mitstreitern, die Welt
zu retten …
Für sein hochambitioniertes, von den Kritikern gefeiertes
Langfilmdebüt hat sich Regisseur und Drehbuch-Autor Robert Eggers historische
Aufzeichnungen aus der Zeit der Hexenverfolgung im frühen 17. Jahrhundert in
Amerika vorgenommen und daraus einen etwas anderen Gruselfilm geschaffen: Ein
Puritaner, der in seinem Glauben so fanatisch ist, daß er sogar von seinen
Mitgläubigen aus ihrer Siedlung verbannt wird, baut sich mit seiner Frau und
den fünf Kindern ein neues, einsames Zuhause am Rand eines Waldes auf. Doch die
Ernte verfault, das jüngste Kind verschwindet spurlos und im Wald gehen
seltsame Dinge vor sich – ist etwa eine Hexe am Werk? Wer von "The
Witch" (ich habe ihn bereits gesehen, meine Kritik folgt demnächst) einen klassischen Hexen-Horrorfilm erwartet, der wird enttäuscht werden – letztlich handelt es sich um ein
intensives Familien- und Glaubensdrama, beklemmend inszeniert, stark gespielt
(vor allem von der jungen Anya Taylor-Joy in der Rolle der ältesten Tochter der Familie) und
latent unheimlich; klassische Schockmomente o.ä. gibt es jedoch kaum, der Horror
spielt sich vorwiegend auf der psychologischen Ebene ab. Wenn man sich darauf
und auf die konsequent durchgezogenen mittelalterlichen Gesinnungen und
Sprechweisen (es wird außerdem sehr viel gebetet), die aus heutiger Sicht häufig
lachhaft wirken, einlassen kann, dann bekommt man einen wirklich
außergewöhnlichen, originellen Film zu Gesicht.
"Monsieur
Chocolat":
"Ziemlich beste Freunde"-Star Omar Sy spielt in
diesem Biopic Raphaël Padilla, der Ende des 19. Jahrhunderts allem
gesellschaftlichen Rassismus zum Trotz als erster schwarzer Clown in einem
französischen Zirkus berühmt wurde. Das klingt doch ganz nach einer Glanzrolle für
den charismatischen Sy, der in Frankreich fast zwei Millionen Zuschauer in die
Kinos lockte.
26. Mai:
Die Computerspiel-Adaption hofft, jene Lücke auszufällen,
die das Finale der "Hobbit"-Trilogie im Bereich der Big
Budget-Fantasy hinterließ. Ob das gelingt, scheint eher fraglich. Einerseits ist
natürlich die magere qualitative Erfolgsbilanz von Spieleverfilmungen bekannt,
zudem wirkt das bisher Gezeigte doch arg CGI-lastig, ohne an den Grad
der Immersion von Peter Jacksons Mittelerde-Filmen heranzureichen. Andererseits kann es
natürlich sein, daß die Spezialeffekte noch nicht ihren letzten Feinschliff
erhalten haben und/oder im Film einfach besser wirken als in einem schnell
geschnittenen Trailer oder ein paar Promo-Bildern. Hoffen läßt jedenfalls, daß mit
"Moon"-Regisseur (und David Bowie-Sohn) Duncan Jones ein sehr
talentierter Filmemacher hinter der Kamera steht, der ein erklärter Fan der Reihe
ist und bei der Besetzung stärker auf passende talentierte Schauspieler wie Ben
Foster, Dominic Cooper oder Paula Patton setzte als auf zugkräftige Superstars.
Das kann sich zwar wiederum negativ auf die Erfolgschancen auswirken,
ist aber doch ein Zeichen dafür, daß Jones auf die inhaltliche Qualität seines
Films über eine große Bedrohung, die die Erzfeinde Menschen und Orks zu einem Bündnis
zwingt, setzt – und das war ja bei den Tolkien-Adaptionen ähnlich …
"Alice im
Wunderland – Hinter den Spiegeln" (3D):
Tim Burtons knallbunte, ziemlich freie Neuverfilmung/Fortsetzung
von Lewis Carrolls beliebtem Kinderbuch wird zwar zu seinen schwächsten Filmen
erzählt – ist aber tatsächlich mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als
$1 Mrd. der kommerziell mit riesengroßem Abstand erfolgreichste seiner langen Karriere. Experten machen
als hauptsächlichen Grund dafür den 2010 auf seinem Höhepunkt befindlichen
3D-Hype aus, für den dieses Spezialeffekt-Gewitter mit etlichen
computergenerierten Figuren wie geschaffen war – auch wenn die Qualität
besagter Spezialeffekte schon damals alles andere als State of the Art war …
Vielleicht ist das auch der Grund, warum es sechs Jahre bis zu einer
Fortsetzung dauerte, in der Alice in das Land hinter den Spiegeln zurückkehrt,
wo sie prompt den verrückten Hutmacher retten muß. Die damaligen Darsteller –
allen voran die wunderbare Mia Wasikowska in der Titelrolle und Johnny Depp als
der verrückte Hutmacher – sind fast alle wieder mit dabei, Burton hat den
Regiestuhl jedoch James Bobin ("Die Muppets") überlassen und ist nur
noch als Produzent beteiligt.
Bereits zum dritten Mal präsentiert der irische Filmemacher
John Carney einen Musikfilm – und zum dritten Mal begeistert er Kritiker und
Publikum mit charismatischen Figuren, einfühlsamen Dialogen und
natürlich viel guter Musik. Doch wo "Once" eine zarte Romanze
zwischen zwei Straßenmusikern schilderte und "Can a Song Save Your Live?" einen vom Pech verfolgten Musikproduzenten und eine aufstrebende Sängerin
zu beider Vorteil zusammenbrachte, erzählt "Sing Street" eher eine
klassische Coming of Age-Geschichte: Der 14-jährige Conor ist in der Schule
ein Außenseiter, der seine erste große Liebe Raphina erobern will, indem er mit
ein paar Nachbarsjungs eine Band gründet …
"Money
Monster":
In ihrem vierten Kinofilm als Regisseurin zeigt Jodie
Foster, wie der windige TV-Börsenguru Lee (George Clooney) und seine
Produzentin Patty (Julia Roberts) vor laufender Kamera von dem verzweifelten
Familienvater Kyle (Jack O'Connell, "Unbroken") als Geiseln
genommen werden, der sein Vermögen aufgrund eines "Geheimtips" von
Lee verloren hat. Lee kann sein Leben nur retten, wenn er es während der
Sendung schafft herauszufinden, warum die Aktie eingebrochen ist … Es wird
spannend zu sehen sein, ob diese Story am Ende nur platte Kapitalismuskritik
wird oder ob Foster daraus doch einen spannenden, vielleicht sogar einsichtsreichen Echtzeit-Thriller
herausarbeiten kann.
2. Juni:
Kaum ein anderer Hollywood-Autor hat ein so gutes Händchen für
humorvolle Buddy-Movies mit spritzigen Dialogen wie Shane Black – die
"Lethal Weapon"-Reihe, aber auch "Kiss Kiss Bang Bang" und
im Grunde genommen sogar "Iron Man 3" sollten als Beweis dafür locker
reichen. Von daher darf man sehr gespannt sein auf den von ihm
auch inszenierten 1970er Jahre-Spaß "The Nice Guys", in dem in Los
Angeles zwei sehr unterschiedliche Privatdetektive – gespielt von Russell Crowe
und Ryan Gosling – zusammenarbeiten müssen, um einen verwickelten Fall zu
lösen. Wenn der Film so amüsant wird, wie es der Trailer verspricht, dann
könnte das ein echtes Highlight werden …
"Everybody Wants
Some!!":
1993 schaffte der spätere mehrfache OSCAR-Nominee
Richard Linklater ("Boyhood") seinen Durchbruch mit der
energiegeladenen und musiklastigen Komödie "Dazed and Confused" über
die Abenteuer einer Highschool-Abschlußklasse Mitte der 1970er Jahre. Mit
"Everybody Wants Some!!" legt Linklater eine Fortsetzung im Geiste
vor, deren jugendliche Protagonisten gerade ihr Studium beginnen. Und erneut
sind die Kritiker begeistert von der nostalgischen und stark geschriebenen
Zeitreise in das Jahr 1980 mit interessanten Figuren und dem für Linklater-Filme so
typischen erstklassigen Soundtrack.
"Der Moment der
Wahrheit":
Dan Rather stand im Jahr 2004 im Fokus einer der
größten Kontroversen in der Geschichte der amerikanischen Fernsehnachrichten,
als die von ihm moderierte investigative Nachrichten-Show "60
Minutes" die Militärzeit (während des Vietnam-Krieges) des amtierenden
US-Präsidenten George W. Bush kritisch beleuchtete. Die Reportage schlug
erwartungsgemäß hohe Wellen, jedoch kamen schon bald Zweifel an der Echtheit der
von Rather und seinem Team vorgelegten Beweise auf – woraufhin die Journalisten
selbst zur Zielscheibe wurden. Der "Zodiac"- und "The Amazing Spider-Man"-Autor James Vanderbilt hat diese verwickelte (und noch immer nicht hundertprozentig aufgeklärte) Geschichte für sein Regiedebüt genutzt, das
auf einem Buch der damaligen "60 Minutes"-Produzentin Mary Mapes
basiert. Entsprechend dürfte die Darstellung ziemlich subjektiv sein, was bei den
Kritikern wenig überraschend sehr kontroverse Reaktionen hervorrief; insgesamt aber überwiegend positive. Unbestreitbar ist jedenfalls, daß die Besetzung
der Hauptrollen mit Robert Redford (als Rather) und Cate Blanchett (als Mapes)
großartig ist.
"Whiskey Tango Foxtrot":
Das Regieduo Glenn Ficarra und John Requa ("Crazy, Stupid, Love.") hat die Memoiren der US-Kriegsreporterin
Kim Barker als schwarzhumorige Satire im "M.A.S.H."-Stil verfilmt.
Tina Fey ("Date Night") verkörpert Barker (die im Film allerdings
Baker heißt), die ab 2002 aus dem anfangs noch von den Taliban beherrschten
Afghanistan berichtete und neben erschreckenden und gefährlichen
auch einige völlig absurde Situationen überstehen mußte. Die Rezensionen für
den auch noch mit Margot Robbie, Martin Freeman und Billy Bob Thornton
besetzten Film sind einigermaßen positiv ausgefallen, wenn auch auf ein gewisses
verschenktes Potential der zu vorhersehbar geschilderten Story hingewiesen
wird.
"Seitenwechsel":
Schon lange keine Körpertausch-Komödie mehr gesehen? Vivian Naefe ("Die wilden Hühner") schafft mit "Seitenwechsel" Abhilfe: Ein langjähriges Ehepaar (Mina Tander und Wotan Wilke Möhring)
steht kurz vor der Scheidung, als plötzlich beide im Körper des anderen
landen. Klar, die Prämisse ist dermaßen abgegriffen, daß man eigentlich nur
noch mit den Augen rollen will, zudem scheint der Handlungsverlauf offensichtlich (beide lernen zu verstehen, wie schwierig es der jeweils andere
hat – und am Ende gibt es Friede, Freude, Eierkuchen und die Scheidung wird
abgesagt); aber andererseits kann man ein gewisses Komikpotential nicht leugnen
und die Besetzung ist vielversprechend. Und wer weiß, vielleicht verläuft die von Naefe auch erdachte Story ja
doch ganz anders als erwartet?
"Green Room":
Im neuen, schwarzhumorigen und ziemlich brutalen
Horror-Thriller des Genrefestival-Lieblings Jeremy Saulnier ("Blue
Ruin") gerät eine erfolglose Punkrock-Band (zu der Anton
"Chekov" Yelchin und Imogen Poots gehören) bei einem kleinen Konzert
in einer sehr ländlich geprägten Gegend ausgerechnet an ein Neonazi-Publikum und wird
dann auch noch Zeuge eines Mordes. Das findet Nazi-Anführer Darcy (Sir Patrick
Stewart) gar nicht gut … Normalerweise sorgen blutige Horrorfilme bei den
professionellen Kritikern ja nicht gerade für Begeisterung, bei "Green
Room" sind die Reaktionen aber nahezu überschwänglich ausgefallen, er
wird als intelligentes und hochgradig unterhaltsames B-Movie gefeiert.
"The Other Side of the Door":
Während "The Witch" und "Green Room" für
Originalität und Handwerkskunst gelobt werden, dürfte dieser Horrorfilm
des bislang nicht wirklich positiv aufgefallenen Briten Johannes Roberts (am
bekanntesten dürfte noch "F – London Highschool-Massaker" sein) eher in die Kategorie "generisch" fallen. Die
beiden amerikanischen TV-Serien-Darsteller Sarah Wayne Callies ("The
Walking Dead", "Prison Break") und Jeremy Sisto ("Law &
Order", "Suburgatory") spielen ein Ehepaar, dessen glückliches
Leben durch den Unfalltod des jüngsten Sohnes komplett aus der Bahn geworfen
wird. Vor allem Mutter Maria ist schwer getroffen, weshalb sie versucht,
mithilfe eines obskuren Rituals final Abschied von ihrem toten Sohn zu nehmen.
Natürlich läuft das aber nicht wie erhofft … Die Kritiken sind bestenfalls mittelmäßig
ausgefallen.
"Vor der
Morgenröte":
Nachdem ihr Regiedebüt "Liebesleben" im Jahr 2007 recht
gute Kritiken erhielt, wagt sich Schauspielerin Maria Schrader ("Aimée
& Jaguar") neun Jahre später erneut hinter die Kamera. "Vor der
Morgenröte" erzählt von dem berühmten österreichischen Schriftsteller
Stefan Zweig (Josef Hader), u.a. Autor der "Schachnovelle", der ob
seiner jüdischen Herkunft in den 1930er Jahren vor den Nazis nach Amerika floh.
Der Film konzentriert sich auf Zweigs Jahre im Exil.
"Mikro &
Sprit":
Ein Jugendfilm von "Vergiß mein
nicht"-Regisseur Michel Gondry über zwei erfindungsreiche Teenager, die in
den Sommerferien mit einer selbstgebauten fahrenden Hütte durch Frankreich
ziehen.
"Doktor Proktors
Zeitbadewanne":
In der Fortführung von "Doktor Proktors
Pupspulver", der in Norwegen enorm erfolgreichen ersten Adaption der
Kinderbücher von Jo Nesbø, erfindet der exzentrische Doktor Proktor mal eben
eine Zeitmaschine. Als er sie anwendet und in die Vergangenheit reist, gerät er
jedoch in Schwierigkeiten, weshalb seine beiden Kinder-Freunde Lise und Bulle
ihm natürlich zu Hilfe eilen müssen …
9. Juni:
"Stolz und
Vorurteil & Zombies":
Jane Austens berühmteste
Romanhelden Elizabeth Bennet (Lily "Cinderella"
James) und Mr. Darcy (Sam Riley aus "Das finstere Tal") werden im
England des frühen 19. Jahrhunderts mit einer handfesten Zombieplage
konfrontiert – und da behaupte noch jemand, Hollywood fiele nichts Neues mehr
ein! Verantwortlich für diese wahrlich haarsträubende Idee zeichnet Seth
Grahame-Smith, der bereits den ähnlich abstrus anmutenden "Abraham
Lincoln: Vampirjäger" schrieb (zuerst als Roman, dann als Drehbuch für die
Hollywood-Verfilmung). Hier übernahm die Drehbuch-Adaption Regisseur Burr
Steers ("Igby") gleich selbst; die Herzen der Kritiker gewann er
damit erwartungsgemäß nicht, auch das Publikum fühlte sich in den USA nicht von
dem Stoff angesprochen und mied größtenteils die Kinos – jene, die den Film
doch gesehen haben, zeigten sich aber durchaus angetan.
"Erlösung":
Die Bestseller des skandinavischen Thriller-Spezialisten
Jussi Adler-Olsen werden in Dänemark weiterhin im Akkord verfilmt: Nach
"Erbarmen" und "Schändung" folgt nun "Erlösung".
Ob das die deutschen Kinogänger sonderlich interessiert, ist die Frage,
denn nachdem "Erbarmen" mit gut 200.000 Zuschauern immerhin
einen kleinen Achtungserfolg feierte, ging "Schändung" mit
weniger als der Hälfte völlig unter. Immerhin gibt es dieses Mal einen neuen
Regisseur, und der Norweger Hans Petter Moland ("Ein Mann von Welt",
"Einer nach dem anderen") hat durchaus etwas drauf. Vielleicht kann er
ja etwas an der von den Kritikern bei den beiden Vorgängern bemängelten allzu
konventionellen Inszenierung ändern. Als Kommissar Mørck ist einmal mehr Nikolaj Lie Kaas zu sehen, der es
mit einem erst nach vielen Jahren entdeckten Hilferuf zweier entführter Jungen
per Flaschenpost zu tun bekommt.
"Keanu":
In den USA sind Key & Peele ein sehr populäres
Komikerduo. Und wie wir spätestens seit unzähligen aus "Saturday Night
Live" hervorgegangenen Filmen wissen, zieht es erfolgreiche US-Komiker
früher oder später fast immer auf die große Kinoleinwand. In "Keanu"
spielen Keegan-Michael Key und Jordan Peele zwei kleine Drogendealer, die das Kätzchen Keanu aufnehmen. Als das von einem gefährlichen Gangsterboß
entführt wird, versuchen die beiden alles, um Keanu zurückzubekommen. Leider
scheint diese arg dünne Prämisse nicht für einen ganzen Film mit
hohem Unterhaltungsgrad zu reichen, weshalb die Kritiken überwiegend in die
Kategorie "ganz nett, aber ihre Sketch-TV-Serie war deutlich besser"
fallen.
"Vor ihren
Augen":
Das US-Remake des beklemmenden argentinischen
OSCAR-Gewinners "In ihren Augen" aus dem Jahr 2009 (das sich sogar in
den IMDb Top 250 befindet) ist trotz starker Besetzung (Julia Roberts, Nicole
Kidman, Chiwetel Ejiofor) und des OSCAR-nominierten Drehbuch-Autors Billy Ray
("Captain Phillips"), der hier sein Regiedebüt feiert, enttäuschend
ausgefallen. Aus dem raffinierten, abgründigen Politthriller wurde ein
glattgebügelter Thriller über die ermordete Tochter einer FBI-Agentin
(Roberts), zu deren Mörder sich erst nach vielen Jahren eine brauchbare Spur ergibt.
Lieber das Original anschauen!
"Professor
Love":
Eine generische romantische Komödie mit Starbesetzung:
Pierce Brosnan gibt einen College-Professor, der seine Position als
Frauenschwarm weidlich ausnutzt – bis einer seiner One Night Stands (Jessica
Alba) von ihm schwanger wird. Weitere Rollen spielen Salma Hayek und Malcolm
McDowell.
"Einmal Mond und
zurück" (3D):
Ein spanischer
Animationsfilm über einen jungen Mann namens Mike, dessen Großvater noch immer
der knapp verpassten Gelegenheit nachtrauert, an der ersten bemannten
Mondmission der NASA teilzunehmen. Dann erhält Mike die Chance, das zu
vollbringen, was seinem Opa versagt blieb …
"Himmelskind":
Während die meisten der amerikanischen Filme, die sich
gezielt an das gläubig-christliche Publikum wenden, handwerklich ziemlich
billig runtergekurbelte Low Budget-Werke sind, hebt sich
"Himmelskind" davon relativ deutlich ab: Mit der Mexikanerin
Patricia Riggen ("69 Tage Hoffnung") gibt es eine recht renommierten
Regisseurin, mit Jennifer Garner einen (zumindest im weiteren Sinne) echten
Hollywood-Star als Hauptdarstellerin und auch das Budget von $13 Mio. kann sich
sehen lassen. Und aus diesen Voraussetzungen wurde offenbar tatsächlich ein
ordentlicher Film gemacht, in dem Garner – die für ihre Leistung viel Lob
erfuhr – die liebevolle Mutter einer unheilbar kranken 10-jährigen Tochter
spielt, die nach dem Sturz von einem Baum wie durch ein Wunder geheilt zu
sein scheint.
16. Juni:
"Conjuring
2":
Auch im Sequel zu dem mehr oder weniger auf angeblich
realen Geschehnissen beruhenden Gruselhit von 2013 bekommt es das
Parapsychologen-Ehepaar Warren (Vera Farmiga und Patrick Wilson) mit
übernatürlichem Spuk zu tun. Diesmal ist es eine alleinerziehende Mutter
(Frances O'Connor), in deren Heim es nicht mit rechten Dingen zugeht. Der
weiterhin auf einer Erfolgswelle reitende James Wan ("Furious 7",
"Insidious"-Reihe) führt erneut Regie und ist auch am Drehbuch
beteiligt. In einer weiteren Parapsychologen-Rolle ist Franka Potente
mit dabei.
"Central Intelligence":
Klassische Buddy-Movies scheinen derzeit eine kleine
Renaissance zu erleben, denn nachdem im Frühjahr bereits "Ride Along
2" recht erfolgreich lief, kommt wenige Wochen nach "The Nice
Guys" gleich der nächste Vertreter dieses vor allem in den 1980er Jahren
beliebten Subgenres in die Kinos. Der Actionheld Dwayne Johnson ("San Andreas") und der Komiker Kevin Hart ("Der Knastcoach") spielen zwei
ehemalige Klassenkameraden, die eine ziemlich gegenteilige Entwicklung genommen
haben: Bob (Johnson) avancierte vom übergewichtigen Außenseiter zum lässigen
Geheimagenten, während Calvin (Hart) vom allseits beliebten Highschool-Helden zum biederen
Buchhalter wurde. Als Bob für einen Fall Calvins Hilfe braucht, reagiert dieser
zunächst ablehnend – doch die Aussicht, aus seinem langweiligen Leben
auszubrechen, läßt ihn schließlich doch einwilligen ... Regie führt Rawson
Marshall Thurber ("Wir sind die Millers").
"Demolition –
Lieben und Leben":
In der schrägen Tragikomödie des Kanadiers Jean-Marc Vallée
("Dallas Buyers Club") agiert Jake Gyllenhaal
("Nightcrawler") als erfolgreicher Investmentbanker, dessen Leben
durch den Unfalltod seiner Frau komplett aus den Fugen gerät. Erst die
ungewöhnliche Beziehung zu einer Kundenservice-Mitarbeiterin (Naomi Watts, "Birdman"), der er obsessiv Beschwerdebriefe schreibt, gibt ihm wieder etwas Halt. Kritiker
loben vor allem Gyllenhaals Leistung und den absurden Humor, bemängeln
allerdings eine zu klischeehafte und sentimentale Handlung.
"Das Talent des
Genesis Potini":
In Neuseeland war James
Napier Robertsons auf einer realen Person basierender Film über einen psychisch
kranken Maori-Schachgroßmeister (Cliff Curtis) einer der größten heimischen
Erfolge des Jahres 2014. Weltweit haben Festival-Besucher (u.a. in München) und
Kritiker die inspirierende und unprätentiöse, aber bewegende Inszenierung und
Curtis' starke Leistung in der Hauptrolle gefeiert und mit zahlreichen Preisen prämiert.
23. Juni:
"Bastille Day":
In dem Action-Thriller von "Die Frau in Schwarz"-Regisseur James Watkins agiert Idris Elba als CIA-Agent Sean, der
in Paris einen terrorverdächtigen jungen Amerikaner (Richard Madden aus
der TV-Serie "Game of Thrones") abholen, verhören und in die USA
bringen soll. Schon bald hegt Sean jedoch den Verdacht, daß Michael das Opfer einer
Verschwörung ist, weshalb sie gemeinsam die Wahrheit ergründen wollen. Klingt
fast so, als könnte auch dieser Film in die Buddy-Movie-Kategorie fallen …
"The Neon Demon":
Nachdem der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn zuletzt mit "Drive" einen Hit und Kritikerliebling in die Kinos brachte, auf den dann aber mit dem brutalen "Only God Forgives" ein von den Kritikern in der Luft zerrissener Flop folgte, darf man gespannt sein, in welche Richtung das Pendel mit seinem neuesten Werk ausschlagen wird. Spannend klingt "The Neon Demon" allemal, ein weiblich geprägter Horror-Thriller, in dem die schöne Teenagerin Jesse (Elle Fanning aus "Super 8") in L.A. eine Model-Karriere starten will, aber auf jede Menge Neid und Mißgunst trifft. Und ihre Konkurrentinnen scheinen keinerlei Skrupel zu kennen, um zu bekommen, was sie hat ... In weiteren Rollen sind Keanu Reeves, Jena Malone und Christina Hendricks zu sehen.
"Ein ganzes
halbes Jahr":
In der US-Romanze nach Bestseller-Autorin Jojo Moyes wird
die junge Louisa ("Game of Thrones"-Star Emilia Clarke),
nachdem sie ihren eigentlichen Job verloren hat, für ein halbes Jahr als Pflegerin
von Will (Sam Claflin, "Snow White and The Huntsman") eingestellt,
der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und depressiv ist. Wie soll es auch
anders kommen: Sie verliebt sich in ihn. Scheinbar hat Hollywood eine
Nachfolgerin für Nicholas Sparks gefunden, dessen jüngste Romanadaptionen ja
immer weniger weibliche Zuschauer in die Kinos lockten.
"Kill
Billy":
In der norwegischen Tragikomödie will der ältere
Möbelschreiner Harold kurzentschlossen den IKEA-Gründer entführen, als der
schwedische Möbelgigant in unmittelbarer Nähe eine Filiale eröffnet und ihn
damit ruiniert. Und wie so oft in der Welt des Films läuft auf das nicht ganz so wie geplant
…
30. Juni:
"Ice Age 5 – Kollision voraus!" (3D):
Nach dem sehr schönen ersten Film, dessen Premiere nun auch schon wieder unfaßbare 14 Jahre zurückliegt, begnügte sich die ab Teil 3 in 3D präsentierte Animationsfilm-Reihe in den Fortsetzungen darauf, eher harmlose und unoriginelle, aber immer noch amüsante Unterhaltung abzuliefern, deren Hauptaugenmerk zweifellos auf dem Familienpublikum mit Kindern lag. Dem gigantischen kommerziellen Erfolg tat das (zumindest außerhalb der USA, wo die Reihe schon länger schwächelt) keinen Abbruch. Dennoch wäre es natürlich schön, wenn der fünfte Teil vielleicht doch wieder etwas größere qualitative Ambitionen an den Tag legt. Manny, Sid, Diego und Anhang müssen sich diesmal mit einem drohenden Meteoriteneinschlag (der, wie könnte es anders sein, von dem noch immer vom Pech verfolgten Rattenhörnchen Scrat ausgelöst wird) auseinandersetzen ...
Nach dem sehr schönen ersten Film, dessen Premiere nun auch schon wieder unfaßbare 14 Jahre zurückliegt, begnügte sich die ab Teil 3 in 3D präsentierte Animationsfilm-Reihe in den Fortsetzungen darauf, eher harmlose und unoriginelle, aber immer noch amüsante Unterhaltung abzuliefern, deren Hauptaugenmerk zweifellos auf dem Familienpublikum mit Kindern lag. Dem gigantischen kommerziellen Erfolg tat das (zumindest außerhalb der USA, wo die Reihe schon länger schwächelt) keinen Abbruch. Dennoch wäre es natürlich schön, wenn der fünfte Teil vielleicht doch wieder etwas größere qualitative Ambitionen an den Tag legt. Manny, Sid, Diego und Anhang müssen sich diesmal mit einem drohenden Meteoriteneinschlag (der, wie könnte es anders sein, von dem noch immer vom Pech verfolgten Rattenhörnchen Scrat ausgelöst wird) auseinandersetzen ...
"High-Rise":
Ben Wheatleys ("A Field in England") Adaption des
dystopischen Romans "Hochhaus" von J.G. Ballard schildert das Leben
in einem visionären Londoner Hochhaus des Jahres 1975 (das Erscheinungsjahr der
Vorlage), das so strukturiert ist, daß seine Bewohner es im Grunde genommen nie
mehr verlassen müssen. Ähnlich wie der Zug im dystopischen Action-Thriller
"Snowpiercer" ist das Hochhaus in "High-Rise" nach
gesellschaftlichen Stufen aufgeteilt: Unten wohnen die ärmsten Bewohner, je
höher es geht, desto reicher werden sie. Der Neurologe Robert (Tom
"Loki" Hiddleston) wohnt im "oberen Mittelfeld" und gerät
so mitten in einen sich heftig zuspitzenden Klassenkampf zwischen oben und
unten … Weitere Rollen in der recht positiv besprochenen, rabenschwarzen
Gesellschaftssatire spielen Jeremy Irons, Luke Evans und Sienna Miller.
"The Assassin":
In dem vielfach prämierten Historiendrama von Hsiao-Hsien Hou kehrt Nie (die bezaubernde Shu Qi aus "The Transporter" und den Jackie Chan-Filmen "Under Control" und "Armor of God – Chinese Zodiac"), die als Mädchen entführt und zur Auftragsmörderin ausgebildet wurde, in ihre Heimat zurück, wo sie den Gouverneur ermorden soll – der dummerweise die Liebe ihres Lebens ist ...
"Väter und Töchter":
Der Italiener Gabriele Muccino zählt zu jenen Filmemachern,
deren Werke ("Das Streben nach Glück", "Sieben Leben")
regelmäßig beim Publikum besser ankommen als bei den Kritikern. Im Fall
von "Fathers and Daughters" ist das zugegebenermaßen auch nicht
schwierig, da das Familiendrama über einen berühmten Schriftsteller (Russell
Crowe), der nach einem schlimmen Unfall zum depressiven Witwer wird und darum
kämpft, nicht das Sorgerecht für seine Tochter Katie (Kylie Rogers, als
Erwachsene dann Amanda Seyfried) zu verlieren, regelrecht verrissen wurde. Klischeehaft, manipulativ, seifenopernhaft, unglaubwürdig, so das
vernichtende Urteil.
Teil 2 meiner Sommervorschau, der die Monate Juli und August abdeckt, werde ich hoffentlich in den nächsten Wochen fertig bekommen.
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