Die Produzenten mögen in der Academy nicht so zahlreich vertreten sein wie die Schauspieler, dennoch sind sie natürlich eine wichtige und einflußreiche Gruppierung; zumal sie auch das nötige Kleingeld haben, um durch gewitzte Marketingkampagnen ihre eigenen Produktionen nachdrücklich in den Fokus der Abstimmungsberechtigten zu rücken (als ungekrönter Meister dieser Disziplin gilt das Independent-Schwergewicht Harvey Weinstein, dessen bestes Pferd im OSCAR-Stall dieses Jahr "The Imitation Game" ist). Insofern sind die zehn Nominierungen für den besten Film des Jahres ein wichtiger Hinweis darauf, wie die Königskategorie "Bester Film" bei den OSCARs aussehen wird. Die Nominierten für den PGA-Award in diesem Jahr bei den Realfilmen sind:
- "American Sniper"
- "Birdman"
- "Foxcatcher"
- "The Imitation Game"
- "Die Entdeckung der Unendlichkeit"
- "Whiplash"
Wie in der Überschrift angekündigt, gibt es in dieser 10er-Liste doch einige Überraschungen. Vor allem die kleine Independent-Produktion "Whiplash" hatten bisher (trotz überragender Kritiken) eigentlich wenige außerhalb der Nebendarsteller- (wo J.K. Simmons sogar Favorit ist) und vielleicht noch der Drehbuch-Kategorie auf der Rechnung. Mal sehen, ob das intensive Drama um einen junger Drummer und seinen gestrengen Mentor doch noch mehr erreichen kann. Auch bei "Nightcrawler" konzentrierten sich die Ehrungen bisher hauptsächlich auf Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal (in der Kamera-Kategorie hat der düstere Journalismus-Thriller ebenfalls gute Chancen). Und schließlich hatte man auch Clint Eastwoods "American Sniper" für die Hauptkategorien (trotz einiger Nennungen bei den diversen Kritikerpreisen) nicht wirklich auf der Rechnung. "Gone Girl" und ""Foxcatcher" gelten noch als Wackelkandidaten mit guten Aussichten, für sie ist die Nennung bei den PGA-Awards also eine wichtige Bestätigung. Zu den auffälligsten Fehlenden in der Liste zählen das von den Kritikern regelrecht hymnisch gefeierte Bürgerrechts-Drama "Selma", Angelina Jolies bei den US-Kinogängern sehr populäres Kriegsdrama "Unbroken" und das philosophische Science Fiction-Epos "Interstellar". Damit scheint sich zu bewahrheiten, daß dessen Regisseur Christopher Nolan wohl ein weiteres Mal bei den OSCARs übergangen werden wird ...
Bei den Animationsfilmen lief dagegen alles mehr oder weniger so, wie es erwartet wurde:
- "Baymax"
- "Manolo und das Buch des Lebens"
- "Die Boxtrolls"
- "Drachenzähmen leicht gemacht 2"
Alle Nominierungen (zusätzlich zu den genannten gibt es noch welche für Dokus sowie diverse TV-Kategorien) kann man bei Indiewire nachlesen (die PGA-Homepage ist bislang noch nicht aktualisiert worden).
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