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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 20. Oktober 2014

Neues aus Hollywood (42/2014): Warner Bros. / DC Comics-Special

Normalerweise gehe ich in dieser Rubrik stets auf mehrere einzelne Filmprojekte ein, die mir interessant erscheinen; die letzte Woche wurde jedoch in Sachen News von der Ankündigung der (erhofften) Blockbuster-Pläne des Studios Warner Bros. bis zum Jahr 2020 dominiert, in deren Zentrum der Versuch steht, mit den DC Comics-Helden den momentanen Beliebtheits-Vorsprung von Marvels "Cinematic Universe" rund um die "Avengers"-Heroen aufzuholen. Zu den einzelnen Filmen gibt es bislang nur wenig Informationen, doch da es ansonsten in den letzten sieben Tagen wieder einmal nur wenig Neues aus der Welt des Films zu berichten gab, widme ich dem Thema dennoch ein kleines Special:

Sage und schreibe zehn Filme zu DC Comics-Superhelden sollen bis in das Jahr 2020 in die Kinos kommen. Mit dem kommerziell erfolgreichen, qualitativ aber keineswegs unumstrittenen "Superman Begins"-Abenteuer "Man of Steel" startete DC Comics letztes Jahr den Versuch, ein eigenes, zusammenhängendes Comic-Kino-Universum zu etablieren, um nicht weiterhin nur von den beiden Vorzeige-Heroen Superman und Batman abhängig zu sein. Vorerst bleiben diese beiden jedoch im Blickpunkt, denn ihr nicht nur von den eingefleischten Comic-Fans heiß erwartetes Aufeinandertreffen in "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" soll im Frühjahr 2016 die Kinokassen klingen lassen. "Man of Steel"-Regisseur Zack Snyder steht erneut hinter der Kamera, "The Dark Knight"-Mastermind Christopher Nolan produziert, Henry Cavill ist wiederum als Superman zu sehen und trifft auf Ben Affleck als Batman. Dessen Casting als älterer, bereits etwas "kriegsmüder" Batman wurde anfangs von vielen kritisiert, doch spätestens nach seiner starken darstellerischen Leistung in David Finchers "Gone Girl" sollte man ihm auch diese Rolle absolut zutrauen.
Nach diesem nahezu garantierten Kinohit wird es dann aber deutlich obskurer: Bereits für August 2016 steht "Suicide Squad" an, ein Film über eine Reihe von Bösewichtern aus der zweiten Reihe, die sich zusammentun (in den Comics wechselt die Besetzung naturgemäß des Öfteren, aussichtssreiche Kandidaten für den Film dürften allen voran der Scharfschütze Deadshot, die naturverbundene Poison Ivy, "The Dark Knight Rises"-Antagonist Bane und des Jokers Gespielin Harley Quinn sein). Ein gewagtes Projekt angesichts der Tatsache, daß es eben tatsächlich Schurken sind, die im Mittelpunkt stehen, zudem Schurken, die noch nicht in anderen Filmen etabliert wurden (es sei denn, einer oder zwei tauchen bereits kurz in "Batman vs. Superman" auf). Das Risiko minimieren will Warner Bros. offensichtlich durch ganz große Namen in den Hauptrollen, denn zu den Kandidaten sollen Will Smith, Ryan Gosling, Tom Hardy und Margot Robbie ("The Wolf of Wall Street") zählen. Gerüchten zufolge sollen vor allem die Verhandlungen mit Smith und Hardy (der aber ebenfalls als Antagonist im nächsten "X-Men"-Film gehandelt wird) aussichtsreich laufen. Und ein Hauptdarsteller Will Smith wäre natürlich schon ein gewaltiges Pfund, mit dem "Suicide Squad" wuchern könnte. Als Regisseur gilt übrigens David Ayer als so gut wie gesetzt, der gerade mit seinem Kriegsfilm "Herz aus Stahl" mit Brad Pitt die Spitze der US-amerikanischen Kinocharts erobert hat.
Über die ab 2017 geplanten Filme ist noch deutlich weniger bekannt, deshalb das wichtigste in Kürze: Im Juni 2017 bekommt "Wonder Woman" ihren Solo-Film, nachdem sie in der Verkörperung durch die israelische Schauspielerin Gal Gadot ("Fast & Furious 4-6") ihren ersten Auftritt in "Batman vs. Superman" haben wird. Für das Drehbuch zeichnet Michael Goldenberg verantwortlich, der mit "Contact" mit Jodie Foster, "Peter Pan" und "Harry Potter und der Orden des Phoenix" einige sehr ordentliche Werke in seiner Filmographie stehen hat, zuletzt aber 2011 an "Green Lantern" ziemlich grandios scheiterte. Hoffentlich knüpft er für "Wonder Woman" an alte Stärken an.
Im November 2017 folgt mit "Justice League" das Gegenstück zu Marvels "The Avengers": Die beliebtesten Superhelden arbeiten zusammen, um einer monströsen Gefahr entgegenzuwirken. Der Film steht erstaunlich früh auf dem Programm, denn man hätte eher damit gerechnet, daß einige der Helden analog zu Marvels Vorgehen mit "Iron Man", "Thor" und "Captain America" zuvor in eigenen Filmen etabliert würden. DC geht aber lieber gleich in die Vollen: Zack Snyder übernimmt die Regie, als Darsteller sind neben Cavill, Affleck und Gadot sowie Amy Adams (als Lois Lane) auch schon Jason Momoa ("Conan", TV-Serie "Game of Thrones") als Aquaman und der afroamerikanische Theater-Schauspieler Ray Fisher als Cyborg gesetzt. Hoffnungen auf eine hohe inhaltliche Qualität macht auch die Wahl des 2013 für "Argo" OSCAR-gekrönten Drehbuch-Autors Chris Terrio.
Im Jahr 2018 folgen dann Solo-Filme für Aquaman und "The Flash" (der vermutlich auch bereits in "Justice League" eingeführt werden wird). Bei "Aquaman" ist bis auf den Hauptdarsteller Momoa noch nichts bekannt, bei "The Flash" ein wenig mehr: Ezra Miller ("Vielleicht lieber morgen") übernimmt die Rolle des blitzschnellen Superhelden, der übrigens gerade in den USA extrem erfolgreich mit einer eigenen TV-Serie (ein Spin-Off von "Arrow") gestartet ist, die aber nicht direkt mit den DC-Filmen zu tun hat (und entsprechend auch eine andere Besetzung hat). Am Drehbuch arbeiten derzeit gleich ein halbes Dutzend Autoren (darunter die beiden "Arrow"-Schöpfer Greg Berlanti und Marc Guggenheim).
Für April 2019 ist "Shazam" an der Reihe, in dem es wohl um die Entstehung von "Captain Marvel" gehen wird. Der ist noch nicht besetzt, dafür aber sein Gegenspieler: Dwayne Johnson ("Hercules") wird "Black Adam" verkörpern. Den ersten Drehbuch-Entwurf verantwortet Darren Lemke ("Für immer Shrek", "Jack and the Giants", "Turbo"). Bereits zwei Monate später steht im Juni 2019 der zweite "Justice League"-Film an. Und 2020 folgen Solo-Filme für "Cyborg" und "Green Lantern". Letzterer soll wohl keine Fortsetzung des wenig euphorisch aufgenommenen Werks aus dem Jahr 2011 werden, sondern ein Reboot. Entsprechend schlecht dürften auch die Chancen für Ryan Reynolds stehen, diese Rolle zu behalten, zumal er zuletzt sowieso eher eine Fortführung seiner in "X-Men Origins: Wolverine" eingeführten Marvel-Rolle als Deadpool zu bevorzugen schien. Aber gut, bis 2020 kann sich so oder so noch viel ändern ...

Man kann also definitiv sagen, daß Warner Bros. und DC Comics in die nächsten Jahre in die Vollen gehen. Bleibt nur zu hoffen, daß auch die Qualität stimmt. Abschließend will ich nicht unerwähnt lassen, daß Warner Bros. für 2016, 2018 und 2020 zudem drei "Fantastic Beasts and Where to Find Them"-Filme vorbereitet, die Joanne K. Rowlings beliebtes "Harry Potter"-Universum erweitern und die Abenteuer des Zauberers Newt Scamander schildern. Zumindest beim ersten Teil wird David Yates die Regie übernehmen, wie er es bereits bei den letzten vier "Harry Potter"-Filmen getan hat. Des weiteren gibt es nach dem riesigen Erfolg von "The LEGO Movie" auch hier drei weitere Werke: Für 2016 ist "LEGA Ninjago" angesetzt, 2017 wird ein "LEGO Batman"-Spin-Off in die Kinos kommen, 2018 folgt "The LEGO Movie 2".

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