Regie: Andrew Douglas, Drehbuch: Scott Kosar, Musik: Steve
Jablonsky
Darsteller: Ryan Reynolds, Melissa George, Philip Baker
Hall, Chloë Grace Moretz, Jesse James, Jimmy Bennett, Rachel Nichols, Isabel
Conner, Brendan Donaldson
Rotten Tomatoes: 24% (4,2); weltweites Einspielergebnis:
$108,0 Mio.
FSK:16, Dauer: 89 Minuten.
Amityville im Bundesstaat New York, 1974: George Lutz (Ryan
Reynolds, "Adventureland") zieht mit seiner Frau Kathy (Melissa
George, "Triangle") und deren drei Kindern aus erster Ehe in ein
wunderschönes Anwesen, das sie zum Schnäppchenpreis erwerben konnten. Dafür
gibt es jedoch einen guten Grund: In diesem Anwesen waren Jahre zuvor sechs Menschen
brutal ermordet worden. Bereits kurz nach dem Einzug der Familie Lutz häufen
sich die seltsamen Vorkommnisse: Die jüngste Tochter Chelsea (Chloë Grace Moretz aus
"Kick-Ass" in einem ihrer ersten Auftritte vor der Kamera) kommuniziert
mit einem Geist, George hat beunruhigende Träume und Visionen. Mutter Kathy
bittet den Geistlichen Vater Callaway (Philip Baker Hall, "Argo"), das Haus zu
segnen, doch auch das funktioniert nicht wie vorgesehen ...
Kritik:
Acht Jahre, ehe "Saw"-Regisseur James Wan mit "Conjuring – Die Heimsuchung" einen zwar reichlich unoriginellen, aber handwerklich hervorragenden Gruselfilm präsentierte, der auf den Aufzeichnungen der in den USA ebenso berühmten wie umstrittenen Geisterjäger Ed und Lorraine Warren basierte, hatte der britische Regisseur Andrew Douglas mit einem ganz ähnlichen Projekt weniger Erfolg – zumindest in künstlerischer Hinsicht, denn kommerziell lief das Remake eines gleichnamigen Films aus den 1970er Jahren ziemlich gut. Auch "Amityville Horror" beruft sich auf die Warrens und erzählt eine klassische Spukhaus-Geschichte mit guter Besetzung, kann aber insgesamt trotzdem nicht überzeugen.
Acht Jahre, ehe "Saw"-Regisseur James Wan mit "Conjuring – Die Heimsuchung" einen zwar reichlich unoriginellen, aber handwerklich hervorragenden Gruselfilm präsentierte, der auf den Aufzeichnungen der in den USA ebenso berühmten wie umstrittenen Geisterjäger Ed und Lorraine Warren basierte, hatte der britische Regisseur Andrew Douglas mit einem ganz ähnlichen Projekt weniger Erfolg – zumindest in künstlerischer Hinsicht, denn kommerziell lief das Remake eines gleichnamigen Films aus den 1970er Jahren ziemlich gut. Auch "Amityville Horror" beruft sich auf die Warrens und erzählt eine klassische Spukhaus-Geschichte mit guter Besetzung, kann aber insgesamt trotzdem nicht überzeugen.
Das liegt vor allem an der Handlung und ihrer Präsentation, die zum großen Teil
vorhersehbar, klischeebehaftet und schlicht langweilig geraten ist. Zugegeben, die
ersten beiden Punkte treffen ebenso auf "Conjuring" zu, aber
entscheidend ist nun einmal die Umsetzung: Wo der "Conjuring"-Regisseur James Wan auf
eine stilvolle, spannende Atmosphäre und eine für Genreverhältnisse sorgfältige
Figurenzeichnung achtete, plätschert Douglas' "Amityville Horror" die meiste Zeit über einfach so vor sich hin. Erst gegen Ende gibt es ein paar vielversprechende Storyansätze, die aber nicht konsequent genug durchgezogen werden. Ryan Reynolds macht als zeitweise besessener
Familienvater eine ordentliche Figur und Melissa George holt ebenso wie Rachel
Nichols ("G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra") als Babysitterin Lisa noch
einiges aus ihrer lahmen Rolle heraus. Philip Baker Hall sorgt in seiner
kleinen Nebenrolle als Möchtegern-Exorzist sogar für ein kleines Highlight, aber
alles in allem passiert einfach zu wenig, um echte Gruselstimmung aufkommen zu
lassen.
Dabei sind die Schockeffekte recht gelungen und werden hin
und wieder sogar richtig effektiv eingesetzt, der stimmige Grusel-Soundtrack von
Steve Jablonsky ("Battleship") weiß ebenfalls zu gefallen. Aber diese
Schockmomente sind nicht geschickt dramaturgisch aufgebaut wie in weit besseren
Spukhaus-Filmen von "Poltergeist" bis "Die Frau in Schwarz" oder "Insidious", sondern
wirken eher so, als wären sie einfach nur uninspiriert aneinandergehängt. So
gesehen funktioniert das mit den zahlreichen langweiligen Sequenzen dazwischen
sogar ganz gut, denn wenn man bereits kurz vor dem Einnicken ist,
erschreckt man sich naturgemäß umso mehr, wenn doch mal wieder ein guter Schockeffekt
präsentiert wird ...
Fazit: "Amityville Horror" ist das
Paradebeispiel eines überflüssigen Remakes (eines sowieso eher mittelmäßigen
Gruselfilms) und macht trotz ordentlicher darstellerischer Leistungen und gelungener Schockmomente mit schablonenhaften Figuren, monotoner Handlungsentwicklung und unausgegorenem Spannungsbogen ziemlich schnell die Stimmung kaputt.
Wertung: 4,5 Punkte.
Wertung: 4,5 Punkte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen