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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Dienstag, 6. August 2013

AMITYVILLE HORROR (2005)

Regie: Andrew Douglas, Drehbuch: Scott Kosar, Musik: Steve Jablonsky
Darsteller: Ryan Reynolds, Melissa George, Philip Baker Hall, Chloë Grace Moretz, Jesse James, Jimmy Bennett, Rachel Nichols, Isabel Conner, Brendan Donaldson
The Amityville Horror
(2005) on IMDb Rotten Tomatoes: 24% (4,2); weltweites Einspielergebnis: $108,0 Mio.
FSK:16, Dauer: 89 Minuten.

Amityville im Bundesstaat New York, 1974: George Lutz (Ryan Reynolds, "Adventureland") zieht mit seiner Frau Kathy (Melissa George, "Triangle") und deren drei Kindern aus erster Ehe in ein wunderschönes Anwesen, das sie zum Schnäppchenpreis erwerben konnten. Dafür gibt es jedoch einen guten Grund: In diesem Anwesen waren Jahre zuvor sechs Menschen brutal ermordet worden. Bereits kurz nach dem Einzug der Familie Lutz häufen sich die seltsamen Vorkommnisse: Die jüngste Tochter Chelsea (Chloë Grace Moretz aus "Kick-Ass" in einem ihrer ersten Auftritte vor der Kamera) kommuniziert mit einem Geist, George hat beunruhigende Träume und Visionen. Mutter Kathy bittet den Geistlichen Vater Callaway (Philip Baker Hall, "Argo"), das Haus zu segnen, doch auch das funktioniert nicht wie vorgesehen ...

Kritik:
Acht Jahre, ehe "Saw"-Regisseur James Wan mit "Conjuring – Die Heimsuchung" einen zwar reichlich unoriginellen, aber handwerklich hervorragenden Gruselfilm präsentierte, der auf den Aufzeichnungen der in den USA ebenso berühmten wie umstrittenen Geisterjäger Ed und Lorraine Warren basierte, hatte der britische Regisseur Andrew Douglas mit einem ganz ähnlichen Projekt weniger Erfolg – zumindest in künstlerischer Hinsicht, denn kommerziell lief das Remake eines gleichnamigen Films aus den 1970er Jahren ziemlich gut. Auch "Amityville Horror" beruft sich auf die Warrens und erzählt eine klassische Spukhaus-Geschichte mit guter Besetzung, kann aber insgesamt trotzdem nicht überzeugen.

Das liegt vor allem an der Handlung und ihrer Präsentation, die zum großen Teil vorhersehbar, klischeebehaftet und schlicht langweilig geraten ist. Zugegeben, die ersten beiden Punkte treffen ebenso auf "Conjuring" zu, aber entscheidend ist nun einmal die Umsetzung: Wo der "Conjuring"-Regisseur James Wan auf eine stilvolle, spannende Atmosphäre und eine für Genreverhältnisse sorgfältige Figurenzeichnung achtete, plätschert Douglas' "Amityville Horror" die meiste Zeit über einfach so vor sich hin. Erst gegen Ende gibt es ein paar vielversprechende Storyansätze, die aber nicht konsequent genug durchgezogen werden. Ryan Reynolds macht als zeitweise besessener Familienvater eine ordentliche Figur und Melissa George holt ebenso wie Rachel Nichols ("G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra") als Babysitterin Lisa noch einiges aus ihrer lahmen Rolle heraus. Philip Baker Hall sorgt in seiner kleinen Nebenrolle als Möchtegern-Exorzist sogar für ein kleines Highlight, aber alles in allem passiert einfach zu wenig, um echte Gruselstimmung aufkommen zu lassen.

Dabei sind die Schockeffekte recht gelungen und werden hin und wieder sogar richtig effektiv eingesetzt, der stimmige Grusel-Soundtrack von Steve Jablonsky ("Battleship") weiß ebenfalls zu gefallen. Aber diese Schockmomente sind nicht geschickt dramaturgisch aufgebaut wie in weit besseren Spukhaus-Filmen von "Poltergeist" bis "Die Frau in Schwarz" oder "Insidious", sondern wirken eher so, als wären sie einfach nur uninspiriert aneinandergehängt. So gesehen funktioniert das mit den zahlreichen langweiligen Sequenzen dazwischen sogar ganz gut, denn wenn man bereits kurz vor dem Einnicken ist, erschreckt man sich naturgemäß umso mehr, wenn doch mal wieder ein guter Schockeffekt präsentiert wird ...

Fazit: "Amityville Horror" ist das Paradebeispiel eines überflüssigen Remakes (eines sowieso eher mittelmäßigen Gruselfilms) und macht trotz ordentlicher darstellerischer Leistungen und gelungener Schockmomente mit schablonenhaften Figuren, monotoner Handlungsentwicklung und unausgegorenem Spannungsbogen ziemlich schnell die Stimmung kaputt.

Wertung: 4,5 Punkte.


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