Scheinbar befinden sich die Großen und Mächtigen in
Hollywood so langsam im Sommerurlaub, jedenfalls gab es letzte Woche wieder
einmal nur sehr wenig Berichtenswertes. Um diese Rubrik nicht komplett
ausfallen zu lassen (was vermutlich in den nächsten Wochen noch das eine oder
andere Mal der Fall sein kann), greife ich auch auf ein Projekt in einem sehr
frühen Stadium zurück, mit dem ich gleich beginne:
- Victor Hugos Roman "Der Glöckner von Notre-Dame"
ist ein echter Literaturklassiker, der entsprechend auch schon oft verfilmt
wurde. Eine erste Stummfilmversion gab es bereits 1905, gut 50 Jahre später
spielte Anthony Quinn ("La Strada") den buckligen Glöckner, der sich
in die schöne Zigeunerin Esmeralda (Gina Lollobrigida, "Fanfan, der Husar")
verliebt. Bereits 1939 wurden die beiden von den Leinwandlegenden Charles
Laughton ("Meuterei auf der Bounty") und Maureen O'Hara ("Rio
Grande") verkörpert, auch Sir Anthony Hopkins ("Thor") und Mandy Patinkin ("Die Braut des Prinzen") waren
schon als Bucklige zu sehen. Und einen Disney-Animationsfilm gibt es natürlich ebenfalls. Brauchen wir also wirklich noch eine Version der Geschichte? Vielleicht
schon, wenn der Regisseur nämlich Zhang Yimou heißt und mit Werken wie
"Rote Laterne", "Hero", "House of Flying Daggers"
oder "Der Fluch der goldenen Blume" unzählige Male nachgewiesen hat, daß
er historische Stoffe zu – vor allem auch stilistisch – außergewöhnlichen
Filmen verarbeiten kann. Und aktuell befindet sich Zhang in Verhandlungen mit
Warner Bros., die Regie bei "Quasimodo" zu übernehmen. Die
Drehbuch-Adaption stammt von Kieran und Michele Mulroney
("Sherlock Holmes – Spiel im Schatten"), als
Titeldarsteller wird bereits seit längerem Josh Brolin ("True Grit")
gehandelt.
- Bereits mit den Dreharbeiten begonnen hat der
Horror-Western "Bone Tomahawk", der mit einer interessanten Besetzung
aufwarten kann. In dem Regiedebüt von S. Craig Zahler, der auch das Drehbuch
verfaßt hat, geht es um vier Männer, die im Wilden Westen einige von
kannibalistischen Höhlenmenschen (!) verschleppte Personen retten wollen. Eines
der potentiell wohlschmeckenden Opfer wird von Jennifer Carpenter ("Der Exorzismus von Emily Rose", TV-Serie "Dexter") verkörpert, die
vier Häscher sind ein Sheriff (Kurt Russell, "Death Proof"), ein
Revolverheld (Timothy Oliphant, "Hitman", TV-Serie
"Justified"), ein älterer Mann (Richard Jenkins, "The Cabin in the Woods") und ein Cowboy (Peter Sarsgaard, "An Education",
"Robot & Frank"). Darsteller Sarsgaard hat den Film in einem Interview als
Kreuzung aus "Der schwarze Falke" und "Alien" beschrieben.
Könnte also sehr unterhaltsam werden – oder ziemlich peinlich, angesichts des
unerfahrenen Regisseurs läßt sich das im Vorfeld schwer einschätzen. Der Kinostart
ist jedenfalls für 2014 vorgesehen, vermutlich im Frühling (wo solche
Genrefilme gerne plaziert werden und manchmal sogar für Überraschungserfolge
sorgen).
- Abschließend darf nicht unerwähnt bleiben, daß James
Cameron offiziell verkündet hat, nicht, wie bislang vorgesehen, zwei
Fortsetzungen zu seinem Megahit "Avatar" zu drehen, sondern sogar
drei. Alle drei sollen am Stück gedreht werden (selbstverständlich in 3D) und
2016 bis 2018 jeweils kurz vor Weihnachten in die weltweiten Lichtspielhäuser kommen.
Für dieses Mammutvorhaben hat sich Cameron mehrere genreerfahrene
Drehbuch-Autoren ins Haus geholt, die ihm beim Verfassen der Manuskripte helfen sollen:
Rick Jaffa und Amanda Silver ("Planet der Affen: Prevolution",
"Das Relikt"), Shane Salerno ("Savages", leider auch
"Aliens vs. Predator 2") und Josh Friedman ("Krieg der
Welten", "Black Dahlia"). Details zum Inhalt oder zu
Schauspielern wurden aber erwartungsgemäß noch nicht preisgegeben.
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