Donnerstag, 31. Januar 2013

30 DAYS OF NIGHT (2007)

Regie: David Slade, Drehbuch: Steve Niles, Stuart Beattie und Brian Nelson, Musik: Brian Reitzell
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George, Danny Huston, Ben Foster, Manu Bennett, Mark Rendall, Mark Boone Junior, Joel Tobeck, Nathaniel Lees, Amber Sainsbury, Megan Franich, Elizabeth Hawthorne
 30 Days of Night
(2007) on IMDb Rotten Tomatoes: 51% (5,5); weltweites Einspielergebnis: $75,5 Mio.
FSK: 18, Dauer: 109 Minuten.

In der Kleinstadt Barrow in Alaska gibt es jedes Jahr einen Monat lang kein Tageslicht. Normalerweise versuchen die Bewohner, diese trostlose Zeitspanne einfach irgendwie hinter sich zu bringen, doch dieses Mal gehen seltsame Dinge vor sich. Sheriff Eben Oleson (Josh Hartnett) muß einige seltsame Sabotageaktionen untersuchen, die Barrow endgültig von der Zivilisation abschneiden. Dann werden auch noch die blutigen Kadaver aller Schlittenhunde des Ortes aufgefunden. Und ein ruppiger Fremder (Ben Foster, "Pandorum") beunruhigt mit seinen düsteren Vorhersagen die Leute noch mehr. Wie sich herausstellt, dient er einer Gruppe von Vampiren, die das tageslichtlose Barrow zu ihrer neuen Futterstelle auserkoren hat ...

Mittwoch, 30. Januar 2013

THE AMERICAN (2010)

Regie: Anton Corbijn, Drehbuch: Rowan Joffe, Musik: Herbert Grönemeyer
Darsteller: George Clooney, Thekla Reuten, Violante Placido, Paolo Bonacelli, Johan Leysen, Irina Björklund, Flilippo Timi
The American
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 64% (6,4); weltweites Einspielergebnis: $67,9 Mio.
FSK: 12, Dauer: 105 Minuten.

Der alternde Profikiller Jack (George Clooney, "The Descendants") wird in Schweden selbst zur Zielscheibe eines Attentats. Doch er überlebt, kann seine Verfolger ausschalten und taucht in Italien unter. Dort freundet er sich mit dem wißbegierigen Pater Benedetto (Paolo Bonacelli, "Night on Earth", "Mission: Impossible III") an und verliebt sich in die schöne Prostituierte Clara (Violante Placido, "Ghost Rider: Spirit of Vengeance"). Ihr zuliebe will er endgültig aussteigen und ein friedliches Leben genießen – nachdem er als letzten, bereits angenommenen Auftrag eine spezielle Waffe für eine andere Profikillerin namens Mathilde (Thekla Reuten, "Brügge sehen ... und sterben?") fertiggestellt hat ...

Dienstag, 29. Januar 2013

OSCAR-News: Schauspieler zementieren den Status Quo

In der Nacht auf Montag hat mit der Schauspielergilde SAG die mit Abstand größte der US-amerikanischen Filmgewerkschaften (über 100.000 Mitglieder) zum 19. Mal ihre jährlichen Preise vergeben – und den Dreikampf im Rennen um den OSCAR für den besten Film zementiert. Hier die Gewinner:

Bestes Ensemble: "Argo"
Hauptdarsteller: Daniel Day-Lewis, "Lincoln"
Hauptdarstellerin: Jennifer Lawrence, "Silver Linings"
Nebendarsteller: Tommy Lee Jones, "Lincoln"
Nebendarstellerin: Anne Hathaway, "Les Misérables"

Alle Sieger inklusive der TV-Kategorien gibt es beim "Hollywood Reporter" (die SAG-Homepage ist noch nicht aktualisiert).

Viele der amerikanischen OSCAR-Blogger sind der Ansicht, daß durch den wichtigen Ensemble-Sieg endgültig Ben Afflecks "Argo" die Topfavoriten-Rolle von Steven Spielbergs "Lincoln" übernimmt, doch ich bin da skeptischer und glaube das erst, sollte auch die Regisseursgilde am Samstag Affleck auszeichnen. Denn der Sieg von Tommy Lee Jones bei den Nebendarstellern über "Argo"-Akteur Alan Arkin (und den für "The Master" leicht favorisierten Philip Seymour Hoffman, "Django Unchained"-Star Christoph Waltz war hier nicht nominiert) zeigt deutlich, daß auch Spielbergs Historiendrama seine Fans unter den Schauspielern hat, die in der Academy natürlich zahlreich vertreten sind. Gleiches gilt für "Silver Linings", was sich im Triumph von Jennifer Lawrence über die ursprüngliche Favoritin Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty") manifestiert. Diese drei Filme werden nach derzeitigem Stand wohl den "Best Picture"-Gewinn bei den OSCARs unter sich ausmachen. Für "Argo" spricht das Momentum nach den vielen Siegen der letzten Wochen, für "Lincoln" spricht die Neigung der Academy, eher konventionelle Filme auszuzeichnen, für "Silver Linings" spricht (neben der PR-Macht der Weinsteins) der gewaltige Wohlfühlfaktor, der vor zwei Jahren bereits "The King's Speech" zum Sieg über "The Social Network" verhalf.

Auch wenn momentan also trotz der fehlenden Nominierung von Ben Affleck in der Regie-Kategorie vieles nach einem Sieg von "Argo" aussieht: Ich bin sicher, die OSCAR-Verleihung am 24. Februar wird spannend und mit etlichen Überraschungen verlaufen ...

Montag, 28. Januar 2013

Neues aus Hollywood (4/2013)

Auch in der vergangenen Woche waren die einflußreichen Männer und Frauen in Hollywood und der sonstigen Filmwelt wieder sehr fleißig:

- Die Topmeldung war zweifellos die Verpflichtung von J.J. Abrams als Regisseur von "Star Wars Episode VII" (als Drehbuch-Autor steht bereits seit einiger Zeit Michael Arndt fest, Details zur Story gibt es weiterhin nicht). Dieser Coup kommt durchaus überraschend, da Abrams selbst sich noch im Dezember ob seiner Tätigkeit als Regisseur der neuen "Star Trek"-Filme sehr skeptisch gezeigt hat, ob sich die Leitung beider Science Fiction-Reihen miteinander vereinbaren ließe – schon weil Teile der gewaltigen Fangruppen beider Frachises sich nicht unbedingt grün sind. Letztlich war die Versuchung für den erklärten "Star Wars"-Fan Abrams aber verständlicherweise wohl zu groß. Dennoch hat er bereits verlauten lassen, daß er nach dem bereits abgedrehten Kinofilm "Star Trek Into Darkness" (deutscher Kinostart: 16. Mai 2013) der Reihe zumindest als Produzent eines dritten Teils verbunden bleiben werde. Gleiches gilt für die "Mission: Impossible"-Actionthriller mit Tom Cruise, die er Ende 2011 mit dem vierten Teil "Phantom Protokoll" unerwartet erfolgreich wiederbelebt hatte. J.J. Abrams wird also die nächsten Jahre gut zu tun haben. Da er neben seiner SF-Tauglichkeit (mittels "Star Trek") mit seinem nostalgischen Jugend-Abenteuerfilm "Super 8" auch schon bewiesen hat, daß er die Atmosphäre der großen Blockbuster der frühen 1980er Jahre perfekt einfangen kann, halte ich Abrams jedenfalls für eine vielversprechende Wahl.

- Auch ein weiterer Top-Regisseur bereitet sich auf sein neues Projekt vor: Paul Thomas Anderson ("The Master", "There Will Be Blood") will als nächstes den Noir-Thriller "Inherent Vice" von Thomas Pynchon verfilmen, dessen Drehbuch-Adaption er selbst bereits fertiggestellt hat. In der Geschichte geht es um den Hippie-Privatdetektiv Doc Sportello, der im Los Angeles der 1960er Jahre von seiner Ex-Freundin beauftragt wird, einen angeblichen Plan zur Entführung eines Immobilienmoguls, mit dem sie nun liiert ist, zu verhindern. Doch in bester Noir-Tradition ist natürlich alles deutlich komplizierter, als es zunächst den Anschein hat. Ursprünglich galt Robert Downey Jr. als Favorit für die Hauptrolle des Privatdetektivs, doch dieser sagte letztlich ab, weshalb nun Andersons OSCAR-nominierter "The Master"-Darsteller Joaquin Phoenix in Verhandlungen steht, den Part zu übernehmen. Obwohl es noch keine näheren Informationen gibt, dürfte "Inherent Vice" – sollte es keine unerwarteten Verzögerungen mehr geben – irgendwann 2014 starten, vielleicht bereits im ersten Halbjahr, was eine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes im Mai ermöglichen würde.

Sonntag, 27. Januar 2013

OSCAR-News: "Argo" gewinnt auch PGA Award

Bereits nach der Verleihung der Golden Globes war klar, daß die Awards Season 2012/2013 als eine der spannendsten seit ziemlich langer Zeit in die Filmgeschichte eingehen würde. Die Produzentengilde PGA – deren Zusammensetzung viele Überschneidungen mit der der Academy hat – hat die Situation gestern Abend noch weiter zugespitzt, als sie anstelle des zwölffach OSCAR-nominierten Favoriten "Lincoln" den Golden Globe-Gewinner "Argo" zum besten Film des Jahres 2012 kürte. Mit Siegen bei den Globes und der PGA sowie zahlreichen Kritikerehrungen müßte der launige CIA-Befreiungsthriller "Argo" normalerweise klarer OSCAR-Favorit sein, zumal in den letzten fünf Jahren der PGA-Sieger auch den Academy Award gewann. Ist er aber nicht, weil Regisseur Ben Affleck sensationell nicht als bester Regisseur nominiert wurde. Und die letzte Produktion, die den Academy Award für den besten Film ohne korrespondierende Regie-Nominierung gewinnen konnte, war "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Das war 1989. Seit der ersten OSCAR-Verleihung 1928 haben nur zwei weitere Filme dieses Kunststück geschafft, nämlich gleich zum Auftakt William A. Wellmans "Wings" und 1932 Edmund Gouldings Vicki Baum-Adaption "Menschen im Hotel".

Kann "Argo" tatsächlich der vierte werden? Vor den PGA-Awards schien das trotz des Globe-Gewinns unwahrscheinlich, nun wirkt diese Möglichkeit bereits deutlich realistischer. Zumal Steven Spielbergs "Lincoln" trotz seiner – übrigens auch von der jüngsten Gurus o' Gold-Umfrage bestätigten – Favoritenstellung bei den meisten bisherigen Preisverleihungen leer ausging. Und dann gibt es ja immer noch das Feelgood-Movie "Silver Linings", das die ganze PR-Macht der berühmt-berüchtigten (und bei den OSCAR-Verleihungen der letzten Jahre extrem erfolgreichen) Weinstein-Brüder hinter sich hat. Ganz zu schweigen von den beiden ursprünglichen, aber zuletzt arg gebeutelten Favoriten "Zero Dark Thirty" und "Les Misérables" sowie Ang Lees trotz glänzender elf Nominierungen irgendwie unter dem Radar der Medien fliegenden "Life of Pi".

Meine Einschätzung der aktuellen Siegchancen der neun "Best Picture"-Nominees:
1. Lincoln: 25%
2. Argo: 22,5%
4. Les Misérables: 10%
5. Life of Pi: 7,5%
6. Zero Dark Thirty: 6,5%
7. Django Unchained: 5%
8. Liebe: 2,5%

Außerdem wurde der beste Animationsfilm des Jahres ausgezeichnet und der ebenfalls etwas überraschende Gewinner war "Ralph reichts", der sich gegen die leicht favorisierten "Merida – Legende der Highlands" und "Frankenweenie" durchsetzen konnte und damit logischerweise auch seine OSCAR-Chancen verbessern konnte. Bei den Dokumentarfilmen gab es einen Favoritensieg durch "Searching for Sugar Man".

Alle Gewinner inklusive der TV-Kategorien kann man beim "Hollywood Reporter" nachlesen (die offizielle PGA-Homepage ist noch nicht aktualisiert).

Freitag, 25. Januar 2013

LINCOLN (2012)

Regie: Steven Spielberg, Drehbuch: Tony Kushner, Musik: John Williams
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Sally Field, David Strathairn, Tommy Lee Jones, Joseph Gordon-Levitt, James Spader, Hal Holbrook, Gloria Reuben, Gulliver McGrath, Tim Blake Nelson, John Hawkes, Lee Pace, Peter McRobbie, Jackie Early Haley, Jared Harris, Bruce McGill, Michael Stuhlbarg, Walton Goggins, David Costabile, David Warshofsky, Joseph Cross, Jeremy Strong, David Oyelowo, Lukas Haas, Dane DeHaan, Elizabeth Marvel, Wayne Duvall, Gregory Itzin, S. Epatha Merkerson
Lincoln
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 90% (8,0); weltweites Einspielergebnis: $275,3 Mio.
FSK: 12, Dauer: 152 Minuten.

Januar 1865: Der amerikanische Bürgerkrieg ist noch in vollem Gange, allerdings zeichnet sich der bevorstehende Sieg der Nordstaaten bereits deutlich ab und echte Friedensverhandlungen befinden sich im Bereich des Möglichen. Das versetzt den gerade wiedergewählten und extrem populären Präsidenten Abraham Lincoln (Daniel Day-Lewis, "There Will Be Blood") ein wenig in ein Dilemma, denn er will unbedingt einen Verfassungszusatz durchfechten, der die Sklaverei ein für allemal verbietet – das ist jedoch nur möglich, solange der Bürgerkrieg andauert und die Südstaaten deshalb nicht abstimmen können. Soll Lincoln also die Friedensverhandlungen verzögern und somit die Leben zahlloser weiterer tapferer Soldaten auf beiden Seiten opfern für sein hehres Ziel, die Abschaffung der Sklaverei? Doch selbst wenn er bereit ist, das zu tun – wird er die dafür erforderliche Zweidrittel-Mehrheit im Abgeordnetenhaus erringen, obwohl seine Republikaner alleine nicht über die nötigen Stimmen verfügen und die Demokraten (jaja, so ändern sich die Zeiten) strikt gegen diesen "unnatürlichen" Verfassungszusatz sind?

Donnerstag, 24. Januar 2013

MOVIE 43 (2013)

Regie: Elizabeth Banks, Steven Brill, Steve Carr, Rusty Cundieff, James Duffy, Griffin Dunne, Peter Farrelly, Patrik Forsberg, James Gunn, Bob Odenkirk, Brett Ratner und Jonathan van Tulleken, Musik: Billy Goodrum
Darsteller: Kate Winslet, Hugh Jackman, Anna Faris, Chris Pratt, Emma Stone, Kieran Culkin, Naomi Watts, Liev Schreiber, Jeremy Allen White, Justin Long, Uma Thurman, Jason Sudeikis, Kristen Bell, Bobby Cannavale, Leslie Bibb, Richard Gere, Kate Bosworth, Aasif Mandvi, Chloë Grace Moretz, Jimmy Bennett, Christopher Mintz-Plasse, Seann William Scott, Gerard Butler, Johnny Knoxville, Halle Berry, Stephen Merchant, Terrence Howard, Elizabeth Banks, Fisher Stevens, Josh Duhamel
Movie 43
(2013) on IMDb Rotten Tomatoes: 5% (2,8); weltweites Einspielergebnis: $32,4 Mio.
FSK: 16, Dauer: 94 Minuten.

Zwei nicht allzu intelligente Teenager werden von einem kleinen Computergenie vorgeführt und wollen sich dafür rächen. Als Ablenkungsmanöver lassen sie den Nachwuchs-Hacker nach einem angeblichen Internet-Clip namens "Movie 43" suchen, der ultrageheim und extrem gefährlich sein soll. Bei seinen Recherchen stößt der Junge jedoch zuerst einmal auf jede Menge höchst obskurer Videos ...

Mittwoch, 23. Januar 2013

PREDATORS (2010)

Regie: Nimród Antal, Drehbuch: Alex Litvak und Michael Finch, Musik: John Debney
Darsteller: Adrien Brody, Alice Braga, Topher Grace, Walton Goggins, Laurence Fishburne, Oleg Taktarov, Danny Trejo, Mahershalalhashbaz Ali, Louis Ozawa Changchien, Brian Steele, Derek Mears, Carey Jones
Predators
(2010) on IMDb Rotten Tomatoes: 65% (5,9); weltweites Einspielergebnis: $127,2 Mio.
FSK: 18, Dauer: 107 Minuten.

Eine Gruppe schwerbewaffneter Menschen aus allen Winkeln der Erde findet sich in einem fremdartigen Dschungel wieder, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie sie dorthin gekommen sind – geschweige denn, zu welchem Zweck. Sie entschließen sich, zusammen herauszufinden, in was genau sie da eigentlich hineingeraten sind. Doch schon bald wird die Gruppe nach und nach dezimiert; offenbar sind sie keineswegs die einzigen gefährlichen Lebewesen in diesem unwirtlichen Dschungel, und schon gar nicht die gefährlichsten ...

Dienstag, 22. Januar 2013

DER SEZIERER (2011)

Originaltitel: The Mortician
Regie und Drehbuch: Gareth Maxwell Roberts, Musik: Mike Benn
Darsteller: Method Man, EJ Bonilla, Dash Mihok, Cruz Santiago, Edward Furlong, Angelic Zambrana, Dana Fuchs, David Jensen, Randal Reeder, Judy Marte, Idella Johnson, Wendell Pierce
 The Mortician
(2011) on IMDb Rotten Tomatoes: -; FSK: 16, Dauer: 85 Minuten.
Ein namenlos bleibender buckliger Mann (Method Man) arbeitet als Leichenbeschauer in einem heruntergekommenen New Yorker Vorort. Er ist ein scheuer Außenseiter, der am liebsten in Ruhe arbeiten will und sich etwas Geld dazuverdient, indem er verstorbene Haustiere ausstopft. Eines Tages bekommt er einen neuen Assistenten namens Noah (EJ Bonilla), der auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen wurde. Das Verhältnis zwischen den beiden ist zunächst eher frostig, bis der Bestatter herausfindet, daß Noahs Schwester Jenny vom brutalen lokalen Ganganführer Carver (Dash Mihok, "I Am Legend", "Silver Linings") totgeprügelt wurde und dieser auch hinter deren (und seinem) Sohn Kane (Cruz Santiago) her ist. Der Leichenbeschauer beschließt, Kane, Noah und dessen Freundin Maria (Angelic Zambrana, "Precious") zu helfen ...

Montag, 21. Januar 2013

Neues aus Hollywood (3/2013)

Auch in der vergangenen Woche gab es berichtenswerte Neuigkeiten aus der Filmbranche:

- 1983 brachten Regisseur Brian De Palma und Darsteller Al Pacino mit dem brutalen Gangsterfilm "Scarface" einen heutigen Klassiker in die weltweiten Kinos. 1993 folgte mit "Carlito's Way" ein weiterer Gangsterfilm, der "Scarface" qualitativ kaum nachstand. 2003 hatten beide wohl besseres zu tun, aber im Jahr 2013 tun sich die beiden in Ehren ergrauten Kino-Veteranen wieder zusammen. Natürlich hat De Palmas Ruf inzwischen deutlich gelitten (sein letzter großer Erfolg ist "Mission: Impossible" aus dem Jahr 1996) und auch Pacino ist nur noch selten in erinnerungswürdigen Rollen zu sehen. Aber vielleicht treibt die erneute Zusammenarbeit die beiden ja noch einmal zu einem späten Karriere-Höhepunkt an. "Happy Valley" wird allerdings kein Gangsterfilm, zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Vielmehr geht es um den in den USA legendären American Football-Trainer Joe Paterno, der 45 Jahre lang Cheftrainer der renommierten Football-Mannschaft der Pennsylvania State University war und in dieser Zeit zahllose Erfolge feierte. Überschattet wurde Paternos Karriere allerdings durch den im November 2011 aufgedeckten Kindesmißbrauchs-Skandals, in dessen Zentrum sein früherer Assistenztrainer Jerry Sandusky stand. Paterno war zwar nicht direkt in den Skandal verwickelt, 2002 hatte er sogar die ihm von einem Co-Trainer mitgeteilte Beobachtung eines sexuellen Übergriffs durch Sandusky an einem 10-Jährigen an die Unispitze weitergeleitet. Daß er jedoch, als diese keine weiteren Schritte unternahm, einfach stillschweigend weitermachte und somit weiterhin Kinder und Jugendliche der Gefahr sexueller Übergriffe durch Sandusky aussetzte, wurde ihm als schwere moralische Schuld angelastet. Nachdem Paterno bereits seinen Rücktritt nach Ende der Saison 2011/2012 angekündigt hatte, wurde er trotz breiter Unterstützung durch die Studenten der Universität gefeuert und starb wenige Monate später an Krebs. Später wurden in seinem E-Mail-Verkehr Hinweise darauf gefunden, daß Paterno entgegen seiner Aussagen sehr wohl schon lange über Sanduskys Verbrechen Bescheid wußte. Reichlich Stoff also für einen hochdramatischen Kinofilm mit einer Rolle, in der Al Pacino endlich wieder sein ganzes Können zeigen kann. Sofern De Palma in der Lage ist, noch einmal seine unbestreitbaren Qualitäten als Regisseur auszupacken. Grundlage für "Happy Valley" wird Joe Posnanskis Biographie "Paterno" sein, für die Drehbuch-Adaption ist David McKenna ("American History X") vorgesehen. Wann die Dreharbeiten beginnen sollen, ist noch nicht abzusehen, ein Kinostart vor 2014 scheint daher unrealistisch.

- Bradley Cooper befindet sich ohne Zweifel auf der Erfolgsspur. Durch "Hangover" wurde der gutaussehende US-Schauspieler zum Star, für die warmherzige Tragikomödie "Silver Linings" hat er gerade seine erste OSCAR-Nominierung erhalten. Eines seiner nächsten Projekte wird sehr wahrscheinlich ein spannend klingender Spionage-Thriller namens "Dark Invasion" sein, basierend auf einem (noch nicht veröffentlichten) Sachbuch von Howard Blum. Erzählt wird darin, wie deutsche Spione im Jahr 1915 in den USA wirkten mit dem erklärten Ziel, durch Bombenanschläge und Sabotageakte deren Eintritt in den Ersten Weltkrieg oder auch nur die materielle Unterstützung der Alliierten im Kampf gegen das deutsche Kaiserreich zu verhindern. Cooper, der auch als Co-Produzent des geplanten Films fungieren wird, soll die Hauptrolle des New Yorker Polizei-Captains Tom Tunney übernehmen, der ein Team zusammenstellt, das die deutschen Spione stoppen soll. Da sich das Projekt in einem sehr frühen Stadium befindet (es gibt noch nicht einmal Drehbuch-Autor oder Regisseur), gibt es auch für "Dark Invasion" noch keinerlei Starttermin, es wäre aber nicht verwunderlich, wenn es noch bis 2015 dauern würde.

- Im Juli 2012 hatte ich erstmals von der geplanten Verfilmung der höchst erfolgreichen Computer- und Videospielreihe "Assassin's Creed" berichtet, deren treibende Kraft Schauspieler Michael Fassbender ("Prometheus") ist. Nun gibt es endlich eine neue Entwicklung, denn mit dem britischen Theaterautor Michael Lesslie wurde ein hochkarätiger Drehbuch-Autor verpflichtet, der zuletzt mit seinem Stück "Prince of Denmark" in London Erfolge feierte. Mehr gibt es leider noch nicht zu berichten, aber die Suche nach einem geeigneten Regisseur ist bereits im Gange und sollte Lesslie ein Skript verfassen, mit dem alle zufrieden sind, dürfte es in den kommenden Monaten deutlich mehr Informationen zu "Assassin's Creed" geben.

- Abschließend das wöchentliche "Sin City: A Dame to Kill For"-Besetzungsupdate: In der aktuellen Runde wurden Veteran Ray Liotta ("Good Fellas", "Killing Them Softly"), Shootingstar Juno Temple ("Killer Joe", "Die drei Musketiere") und Comedy-Spezialist Jeremy Piven (TV-Serie "Entourage", "Operation: Kingdom") verpflichtet. Welche Rollen sie in der Fortsetzung der Adaption von Frank Millers Kult-Graphic Novel übernehmen werden, bleibt jedoch vorerst unbekannt. Ein deutscher Starttermin wurde leider noch immer nicht bekanntgegeben, in den USA wird der Film am 4. Oktober 2013 in die Kinos kommen.

Quellen:

Freitag, 18. Januar 2013

INGLOURIOUS BASTERDS (2009)

Regie und Drehbuch: Quentin Tarantino
Darsteller: Brad Pitt, Christoph Waltz, Diane Kruger, Daniel Brühl, Michael Fassbender, Mélanie Laurent, Eli Roth, August Diehl, Til Schweiger, Jacky Ido, Christian Berkel, B.J. Novak, Samm Levine, Denis Ménochet, Gedeon Burkhard, Martin Wuttke, Mike Myers, Rod Taylor, Léa Seydoux, Sylvester Groth, Alexander Fehling, Julie Dreyfus, Ken Duken, "Zack" Volker Michalowski, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Wilfried Hochholdinger, Bo Svenson, Bela B., Enzo G. Castellari
Inglourious Basterds
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 89% (7,8); weltweites Einspielergebnis: $321,5 Mio.
FSK: 16, Dauer: 154 Minuten.

Europa, 1941: Während der hochintelligente und ebenso charmante wie gnadenlose SS-Offizier Hans Landa (Christoph Waltz, "Django Unchained") im besetzten Frankreich von der ländlichen Bevölkerung versteckte Juden aufspürt, stellt in Großbritannien der US-Lieutenant Aldo Raine (Brad Pitt, "The Tree of Life") eine wilde Truppe aus rachedurstigen jüdischen Soldaten und deutschen Überläufern zusammen, die mit brutalen Methoden hinter den feindlichen Linien für Angst und Schrecken bei den Nazis sorgen soll. Etwas später erhält der deutschstämmige Lieutenant Hicox (Michael Fassbender, "Prometheus") vom britischen Premierminister Winston Churchill (Rod Taylor, "Die Vögel") den Auftrag, die Hilfe der "Basterds" zu suchen, um die deutsche Schauspielerin Bridget von Hammersmark (Diane Kruger, "Troja") zu treffen, die für die Alliierten spioniert und herausgefunden hat, daß sich fast die gesamte Nazi-Führungsriege inklusive Adolf Hitler (Martin Wuttke, "Cloud Atlas") zur Premiere eines Propagandafilms in Paris versammeln wird ...

Donnerstag, 17. Januar 2013

ERAGON – DAS VERMÄCHTNIS DER DRACHENREITER (2006)

Regie: Stefen Fangmeier, Drehbuch: Peter Buchman, Musik: Patrick Doyle
Darsteller: Ed Speleers, Sienna Guillory, Jeremy Irons, John Malkovich, Robert Carlyle, Djimon Hounsou, Garrett Hedlund, Gary Lewis, Alun Armstrong, Christopher Egan, Tamsin Egerton, Joss Stone
Eragon
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 16% (4,1); weltweites Einspielergebnis: $250,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 104 Minuten.

Die Geschichte ist klassischer Fantasystoff: Ein junger Bursche namens Eragon (Ed Speleers aus der TV-Serie "Downton Abbey") wächst abgelegen auf einer Farm auf, ehe ein geliebter Mensch stirbt und der Jüngling erfährt, daß er auserwählt ist, ein Drachenreiter zu werden, die als einzige das Böse besiegen können. Er findet einen Mentor namens Brom (Jeremy Irons, "Königreich der Himmel") und macht sich auf den Weg, sein Schicksal zu erfüllen. Wertvolle Hilfe erhält Eragon zusätzlich durch eine Drachendame namens Saphira (die im Original von Rachel Weisz gesprochen wird, in der deutschen Synchronfassung von Sängerin Nena), die aus einem Drachenei schlüpft, das Eragon einst gefunden hatte. Doch der dunkle König Galbatorix (John Malkovich, "Burn After Reading") und sein durchtriebener Helfer, der Hexer Durza (Robert Carlyle, "28 Weeks Later"), wollen alle noch verbliebenen Drachenreiter vom Antlitz der Welt tilgen ...

Mittwoch, 16. Januar 2013

THE SESSIONS – WENN WORTE BERÜHREN (2012)

Regie und Drehbuch: Ben Lewin, Musik: Marco Beltrami
Darsteller: John Hawkes, Helen Hunt, William H. Macy, Moon Bloodgood, Adam Arkin, Annika Marks, W. Earl Brown, Robin Weigert, Rhea Perlman, Rusty Schwimmer, Blake Lindsley, Ming Lo, Jennifer Kumiyama
 The Sessions
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 91% (7,8); weltweites Einspielergebnis: $10,7 Mio.
FSK: 12, Dauer: 96 Minuten.

Mark O'Brien (John Hawkes, "Winter's Bone") ist in seiner Kindheit an Polio erkrankt und seitdem größtenteils an eine "eiserne Lunge" gefesselt, die ihm das Atmen ermöglicht. Nur wenige Stunden pro Tag kann er diese Konstruktion verlassen, was er unter anderem dazu nutzt, seinen Universitätsabschluß zu machen und als Schriftsteller Geld zu verdienen – sehr passend, schließlich ist sein Kopf das einzige Körperteil, das vollständig funktioniert und das er auch eigenständig bewegen kann. Zwar ist Mark nicht im eigentlichen Sinne gelähmt, denn er kann sehr wohl am ganzen Körper etwas empfinden; doch kann er sich nicht selbst bewegen, da seine Muskeln viel zu schwach sind. Als er von seiner Verlegerin das Angebot bekommt, einen Artikel über Sex bei Körperbehinderten zu verfassen, wächst in Mark angesichts der Interviews, die er mit Betroffenen führt, die sehr freizügig von ihren sexuellen Erfahrungen berichten, die Sehnsucht, selbst zum ersten Mal in seinem 38 Jahre andauernden Leben die körperliche Liebe zu erfahren. Nach einer Ermutigung durch den freundlichen Pfarrer Brendan (William H. Macy, "Fargo"), der den gläubigen Mark überzeugt, daß in diesem Fall Gott sicher nichts gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr hätte, wendet er sich an die Sexualtherapeutin Cheryl (Helen Hunt, "Besser geht's nicht"), die ihre Patienten als "Ersatzpartnerin" in die Welt der körperlichen Liebe einführt ...

Nachruf: Nagisa Ôshima (1932-2013)

Der japanische Regisseur und Drehbuch-Autor Nagisa Ôshima ist tot. Der in Kyoto geborene Ôshima galt als führender Vertreter der "japanischen Nouvelle Vague" (analog zu französischen Vertretern wie Jean-Luc Godard oder Claude Chabrol), die vor allem in den 1960er Jahren die von den Filmstudios dominierte, in ihren Augen viel zu konservative Kinolandschaft thematisch und stilistisch revolutionierte. Ôshima machte sich schnell mit mutigen, gesellschaftskritischen Werken wie den beiden Jugenddramen "Grausame Geschichten der Jugend" und "Das Grab der Sonne" (beide 1960) oder der Hinrichtungsfarce "Tod durch Erhängen" (1968) einen Namen. Schon früh in seiner Karriere war er in einen medialen Aufruhr verwickelt, als sein ebenfalls 1960 veröffentlichter und von Desillusion geprägter Politfilm "Nacht und Nebel über Japan" nur drei Tage nach dem Kinostart vom Studio wieder aus den Lichtspielhäusern genommen wurde, nachdem ein bekannter japanischer Politiker einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war. Ôshima war mit dieser Reaktion, die für ihn politischer Zensur gleichkam, alles andere als einverstanden und schrieb und drehte weiterhin kontroverse Filme.

So ist es kaum verwunderlich, daß er erst durch einen handfesten Skandal außerhalb seiner Heimat richtig bekannt wurde. Das mit realem Geschlechtsverkehr aufwartende Erotikdrama "Im Reich der Sinne" sollte 1976 seine Premiere im Rahmen der Berlinale erleben, wurde jedoch kurz zuvor von der Staatsanwaltschaft als Pornographie beschlagnahmt! Dies resultierte in einer langwierigen juristischen Auseinandersetzung, die schließlich zwei Jahre später vom Bundesgerichtshof final entschieden wurde – im Sinne des Filmemachers. Kurioserweise kam "Im Reich der Sinne" dann mit dem Prädikat "besonders wertvoll" der Filmbewertungsstelle ungeschnitten in die deutschen Kinos. In den meisten anderen Ländern inklusive Japan hatte Ôshima weniger Glück, doch nicht zuletzt dank dieser weltweiten Kontroversen gilt das Werk über sexuelle Obsessionen bis hin zu blutigen Kastrationsszenen bis heute als Kultfilm.

Der zweite Film, mit dem Ôshima auch im Westen Aufmerksamkeit erregte, war 1983 das differenzierte Kriegsgefangenendrama "Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence", in dem der Regisseur den Musiker David Bowie in der Hauptrolle eines stolzen britischen Soldaten besetzte, der sich mit dem von Ryûichi Sakamoto (ebenfalls hauptberuflicher Musiker und sogar OSCAR-Gewinner für seine Filmmusik zu Bertoluccis "Der letzte Kaiser") verkörperten Leiter des Lagers ein Psychoduell liefert. In einer Nebenrolle als Feldwebel ist übrigens der spätere Kinostar Takeshi Kitano ("Battle Royale", "Brother") zu sehen. Mit diesem in der Hauptrolle verwirklichte Nagisa Ôshima 1999 nach einem überstandenen Schlaganfall vom Rollstuhl aus mit dem elegischen Samurai-Drama "Tabu", das sich mit Homosexualität unter Samurai befaßt, seinen letzten Film.

Am 15. Januar starb Nagisa Ôshima nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Tokio an einer Lungeninfektion. R.I.P.

Dienstag, 15. Januar 2013

Neues aus Hollywood (2/2013)

Aufgrund der Golden Globes gibt es meinen wöchentlichen Rückblick auf die interessantesten Entwicklungen in der Filmbranche diesmal mit einem Tag Verspätung:

- Bereits seit einigen Jahren ist eine Kino-Adaption des ersten Bandes der russischen "Fandorin"-Kriminalroman-Reihe von Boris Akunin in Planung, nun geht das Projekt endlich entscheidend voran. In den international erfolgreichen Büchern geht es um den idealistischen Meisterdetektiv Erast Petrowitsch Fandorin, der im zaristischen Russland des späten 19. Jahrhunderts Verbrechen aufklärt. Ursprünglich wollte der holländische Regisseur Paul Verhoeven ("Basic Instinct", "Black Book") den ersten Band mit dem englischen Titel "The Winter Queen" verfilmen, doch nun fungiert er nur noch als Produzent und überläßt die tägliche Arbeit am Set dem Russen Fedor Bondarchuk ("Die neunte Kompanie"). Die weibliche Hauptrolle übernimmt die gebürtige Ukrainerin Milla Jovovich ("Resident Evil: Retribution"), für weitere tragende Parts wurden nun Anjelica Huston ("Die Tiefseetaucher") und David Thewlis ("Anonymus", "Harry Potter"-Reihe) engagiert. Wer die Hauptrolle übernehmen wird, ist noch offen, aber da der Beginn der Dreharbeiten für April angesetzt ist, dürfte es diesbezüglich bald Nachrichten geben. Sollte es keine größeren Verzögerungen mehr geben, ist von einem Kinostart im Jahr 2014 auszugehen.

- Joseph McGinty Nichol, kurz McG, hat sich mit Filmen wie "3 Engel für Charlie", "Sie waren Helden" oder "Terminator: Die Erlösung" einen Namen als Regisseur wenig anspruchsvoller, aber kurzweiliger Mainstream-Werke gemacht. Nun tut er sich mit dem französischen Star-Regisseur und -Produzenten Luc Besson ("Das fünfte Element") für einen Thriller zusammen, dessen Arbeitstitel "Three Days to Kill" lautet. Darin spielt der frischgebackene Golden Globe-Gewinner Kevin Costner den alternden Secret Service-Agenten Ethan Runner, der erfährt, daß er todkrank ist und deshalb aus dem Dienst ausscheiden will, um die ihm verbleibende Zeit mit seiner ihm entfremdeten Familie zu verbringen. Dann bietet ihm der Secret Service Zugang zu einem hochexperimentellen Medikament an, das sein Leben retten könnte, wenn er dafür einen letzten Auftrag ausführt. Connie Nielsen ("Gladiator") wird Ethans Ex-Frau spielen, Hailee Steinfeld ("True Grit") seine Tochter. Amber Heard ("Zombieland", "Machete Kills") verkörpert die Frau, die Ethan den Deal anbietet. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen, der Kinostart ist für Spätsommer oder Herbst 2013 geplant.

- Nachdem ich Anfang Dezember von einer ersten Besetzungsrunde der heiß erwarteten "Sin City"-Fortsetzung berichtet habe, folgten in der vergangenen Woche weitere hochkarätige Neuzugänge: So hat die Hauptrolle des Privatdetektivs Dwight Josh Brolin ("No Country for Old Men") ergattert. Falls sich jemand wundert: Ja, im ersten Film spielte noch Clive Owen diese Rolle, doch der zweite Teil mit dem Untertitel "A Dame to Kill For" ist zeitlich vor dessen Geschehnissen angesetzt und präsentiert Dwight somit vor seiner Gesichtsoperation, die zu Beginn von "Sin City" erwähnt wird. Offiziell bestätigt ist es zwar nicht, aber man kann wohl davon ausgehen, daß Owen am Ende des Films einen kleinen Gastauftritt bekommen wird. Außerdem stoßen Shooting-Star Joseph Gordon-Levitt ("Looper", "The Dark Knight Rises") und Christopher Meloni ("Carriers", TV-Serie "Law & Order: SVU") zur Besetzung. Gordon-Levitt wird einen Spieler namens Johnny verkörpern, Meloni einen Polizisten; genauere Informationen über die Rollen gibt es noch nicht. Die Dreharbeiten laufen bereits, am 4. Oktober 2013 soll "Sin City: A Dame to Kill For" in den nordamerikanischen Lichtspielhäusern anlaufen.

- Abschließend noch drei Kurzmeldungen zu Projekten, die ich hier normalerweise erst aufführen würde, wenn es mehr Details zu ihnen gibt. Doch angesichts der Größenordnung der Filme sollen sie nicht verschwiegen werden:
1. "Inception"-Regisseur Christopher Nolan ist daran interessiert, den Zeitreise-Film "Interstellar", dessen Drehbuch von seinem Bruder Jonathan stammt, zu seinem nächsten Projekt zu machen. Damit würde er den bisher für die Regie vorgesehenen Steven Spielberg ersetzen.
2. Nach jahrelanger Verzögerung soll nun tatsächlich ein vierter "Jurassic Park"-Film kommen, natürlich in 3D. Mit dem 13. Juni 2014 wurde sogar schon ein US-Starttermin fesgesetzt. Angesichts der Tatsache, daß es bislang weder Regisseur (Steven Spielberg will wie beim dritten Teil nur produzieren) noch Besetzung gibt und außerdem unklar ist, auf welchem von mehreren Drehbuch-Entwürfen der Film basieren soll, erscheint dieser Termin allerdings recht optimistisch.
3. Zwei Jahre nach dem qualitativ eher enttäuschenden, kommerziell aber extrem erfolgreichen vierten "Fluch der Karibik"-Film steht nun wie erwartet eine weitere Fortsetzung an. Als Drehbuch-Autor wurde Jeff Nathanson ("Catch me if you can", "Terminal", "Aushilfsgangster") engagiert, Johnny Depp soll natürlich wieder die Hauptrolle des Captain Jack Sparrow übernehmen. Mehr Informationen gibt es noch nicht, der Starttermin ist aber auch erst für Juli 2015 angesetzt.

Quellen:

Montag, 14. Januar 2013

Gewinner der Golden Globes 2013

Heute Nacht wurden in Los Angeles von der Hollywood Foreign Press Association die Golden Globes verliehen, nach den OSCARs der in der Öffentlichkeitswahrnehmung zweitwichtigste Filmpreis. Zuerst zu den reinen Fakten, sprich den Gewinnern:

Bester Film, Drama: "Argo"
Bester Film, Musical/Komödie: "Les Misérables"
Regie: Ben Affleck, "Argo"
Darstellerin, Drama: Jessica Chastain, "Zero Dark Thirty"
Darsteller, Drama: Daniel Day-Lewis, "Lincoln"
Darstellerin, Musical/Komödie: Jennifer Lawrence, "Silver Linings"
Darsteller, Musical/Komödie: Hugh Jackman, "Les Misérables"
Nebendarstellerin: Anne Hathaway, "Les Misérables"
Nebendarsteller: Christoph Waltz, "Django Unchained"
Animationsfilm: "Merida – Legende der Highlands"
Fremdsprachiger Film: "Liebe", Österreich
Drehbuch: Quentin Tarantino, "Django Unchained"
Filmsong: "Skyfall" von Adele, "Skyfall"

Cecil B. DeMille Award: Jodie Foster

Die TV-Kategorien:
Beste Dramaserie: "Homeland"
Beste Comedy-Serie: "Girls"
Beste Mini-Serie oder TV-Film: "Game Change"
Darstellerin, Dramaserie: Claire Danes, "Homeland"
Darsteller, Dramaserie: Damian Lewis, "Homeland"
Darstellerin, Comedy-Serie: Lena Dunham, "Girls"
Darsteller, Comedy-Serie: Don Cheadle, "House of Lies"
Darstellerin, Mini-Serie oder TV-Film: Julianne Moore, "Game Change"
Darsteller, Mini-Serie oder TV-Film: Kevin Costner, "Hatfields & McCoys"
Nebendarstellerin: Dame Maggie Smith, "Downton Abbey"
Nebendarsteller: Ed Harris, "Game Change"

Mein Kommentar zur Veranstaltung: Wow! Das war definitiv eine der besten Golden Globe-Verleihungen seit vielen Jahren, sowohl vom Unterhaltungswert her als auch bezüglich der Unvorhersehbarkeit der Gewinner. Im Grunde genommen wirken viele Entscheidungen wie ein direkter Kommentar auf die in diesem Jahr doch recht kontroversen OSCAR-Nominierungen, denn etliche der Gewinner des Abends wurden von der Academy noch nicht einmal mit einer Nominierung bedacht. Am wenigsten überraschend waren sicherlich die Darsteller-Kategorien, in denen es mit Ausnahme von Christoph Waltz eigentlich nur Favoritensiege gab. Allerdings dürfte für Jessica Chastain die Ehrung besonders wichtig sein, da ihre Favoritenstellung durch das unerwartet mittelmäßige Gesamtabschneiden von "Zero Dark Thirty" bei den OSCAR-Nominierungen doch etwas litt.

Richtig bemerkenswert sind die Preise für Ben Affleck und Quentin Tarantino. Affleck war von der Academy sensationell ignoriert worden, hier erhält er einen großen Trostpreis mit der Ehrung als bester Regisseur. Tarantino wiederum hat für sein Drehbuch zwar eine OSCAR-Nominierung erhalten, gilt dort jedoch eher als Außenseiter und wurde wie Affleck bei den Regisseuren übergangen. Daß er nun bei den Globes, wo es im Gegensatz zu den OSCARs nur fünf statt zehn Drehbuch-Nominierungen gibt, sogar gewinnen würde, war beim besten Willen nicht zu erwarten. Was man Tarantino genau ansah. Da Afflecks "Argo" auch noch den Hauptpreis als bestes Drama gewann, ist Steven Spielbergs zwölffach OSCAR-nominierter "Lincoln" der große Verlierer des Abends, der sich mit nur einer Trophäe für Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis abfinden mußte – dafür aber die große Ehre hatte, von dem umjubelten Überraschungsgast Bill Clinton präsentiert zu werden. Nicht so gut sieht es auch für David O. Russells "Silver Linings" aus. Auch hier gab es nur einen Preis (für Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence), was besonders bemerkenswert ist, da der Film in der Musical/Komödie-Kategorie eigentlich nur den bei den OSCAR-Nominierungen ziemlich gerupften "Les Misérables" als ernstzunehmenden Konkurrenten hatte. Die OSCAR-Chancen des Musicals sind durch die drei Siege hier wieder etwas gestiegen, die von "Silver Linings" dafür gesunken. Was im Zusammenhang mit dem eher schwachen Abschneiden von "Lincoln", aber auch "Life of Pi" und "Zero Dark Thirty" bedeutet: Es bleibt alles offen für die Academy Awards. Und das ist doch auch mal eine schöne Abwechslung nach vielen Jahren mit klaren Favoriten.

Die Entscheidung der Auslandspresse, zwei der beliebtesten Komikerinnen der USA als Gastgeber der Veranstaltung zu engagieren, erwies sich als eine sehr gute: Tina Fey ("30 Rock") und Amy Poehler ("Parks & Recreation") haben vor allem in ihrem gut zehnminütigen Eröffnungsdialog mit Schlagfertigkeit und gut geschriebenen Gags geglänzt und für zahlreiche Lacher gesorgt. Unter den Dankesreden stach meines Erachtens die von Kevin Costner hervor, der, als ob er einen Preis für sein Lebenswerk erhalten hätte, einen leicht wehmütigen Blick zurück auf seinen Weg in Hollywood warf. Am sympathischsten dürfte die Reaktion der sicht- und hörbar begeisterten Song-Gewinnerin Adele gewesen sein. Ein echtes Highlight war zudem die Verleihung des Ehrenpreises an Jodie Foster. Bereits die amüsante Einführung durch Robert Downey, Jr. konnte sich hören lassen, doch Fosters lange Rede (in der sie nebenbei auch ihre lange vermutete Homosexualität bestätigte) war zwar mitunter etwas unfokussiert, aber spürbar ehrlich, emotional und bemerkenswert melancholisch. Und damit letztlich genau so, wie man sie von einer Frau vom Format Jodie Fosters erwartet.

Mein kaum bemerkter Lieblingsmoment am Rande: Jason Statham wurde als Präsentator dem Klischee eines Actionhelden gerecht, indem er den Gewinner-Umschlag nicht etwa banal öffnete, sogar kurzerhand (aber wohl ungewollt) zerriß! 

Quelle:

Freitag, 11. Januar 2013

JACK REACHER (2012)

Regie und Drehbuch: Christopher McQuarrie, Musik: Joe Kraemer
Darsteller: Tom Cruise, Rosamund Pike, Robert Duvall, David Oyelowo, Richard Jenkins, Jai Courtney, Werner Herzog, Alexia Fast, Joseph Sikora, Josh Helman, Vladimir Sizov, Michael Raymond-James, Nicole Forester, Lee Child
Jack Reacher
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 64% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $218,3 Mio.
FSK: 16, Dauer: 131 Minuten.

Pittsburgh, Pennsylvania: Ein Mann (Jai Courtney, "Unbroken") fährt in ein Parkhaus, steigt in einer oberen, menschenleeren Etage aus, zieht ein Parkticket, packt dann in aller Ruhe ein Scharfschützengewehr aus, legt sich bereit und nimmt nacheinander mehrere Menschen ins Visier. Schließlich eröffnet er das Feuer: sechs Schüsse, fünf Tote. Wenig später stürmt die Polizei unter Leitung von Detective Emerson (David Oyelowo, "Planet der Affen: Prevolution") die Wohnung des aufgrund eines hinterlassenen Fingerabdrucks Tatverdächtigen und nimmt ihn fest. Aber es ist nicht der Täter, den die Polizei verhaftet, sondern ein Mann namens Barr (Joseph Sikora), ein ehemaliger Scharfschütze des US-Militärs. Barr verweigert die Aussage, seine einzige Forderung: Holt Jack Reacher. Das erweist sich jedoch als überflüssig, denn der geheimnisvolle ehemalige Militärpolizist wendet sich von sich aus an die Polizei, nachdem er in den Nachrichten von Barrs angeblicher Tat erfahren hat. Nur zögerlich läßt er sich von Barrs Anwältin Helen Rodin (Rosamund Pike, "Barney's Version") als Ermittler anheuern, doch schon bald stößt er auf Ungereimtheiten, die den Ehrgeiz des notorischen Einzelgängers wecken ...

Donnerstag, 10. Januar 2013

OSCAR-Nominierungen 2013

Alle Nominierungen für die Academy Awards 2013 (die Verleihung findet am 24. Februar statt) samt meiner kurzen Kommentierung der einzelnen Kategorien:

Bester Film:
- Liebe
- Argo
- Beasts of the Southern Wild
- Django Unchained
- Les Misérables
- Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
- Lincoln
- Silver Linings
- Zero Dark Thirty

Die Academy hat also die möglichen zehn Nominierungsplätze nicht ausgefüllt, sondern für das herausragende Kinojahr 2012 ebenso neun Filme belohnt wie für das mittelmäßige Kinojahr 2011. Das muß man nicht nachvollziehen können, es ist halt so. Größte Überraschung, wenn auch keine echte Sensation, ist die Nennung von Michael Hanekes Drama "Liebe", auch mit "Beasts of the Southern Wild" mußte man nicht unbedingt rechnen. Dafür fehlt leider "Moonrise Kingdom", auch "The Master" und die Blockbuster "Skyfall" und "The Dark Knight Rises" haben es, wie bereits abzusehen war, letztlich nicht auf die Liste geschafft.

Mittwoch, 9. Januar 2013

SILVER LININGS (2012)

Originaltitel: Silver Linings Playbook
Regie und Drehbuch: David O. Russell, Musik: Danny Elfman
Darsteller: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert DeNiro, Jacki Weaver, Chris Tucker, Julia Stiles, John Ortiz, Anupam Kher, Dash Mihok, Paul Herman, Brea Bee
 Silver Linings Playbook
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: 92% (8,2); weltweites Einspielergebnis: $236,4 Mio.
FSK: 12, Dauer: 122 Minuten.

Nachdem Pat Solitano (Bradley Cooper, "Hangover") auf gerichtliche Anweisung acht Monate in einer psychiatrischen Anstalt verbracht hat, in der seine jahrelang nicht diagnostizierte bipolare Störung behandelt wurde, holt ihn seine Mutter (Jacki Weaver, "Fast verheiratet", "Animal Kingdom") gegen den Rat der Ärzte ab. Pat zieht bei seinen Eltern ein und versucht, sich wieder an das "normale Leben" zu gewöhnen; sein vorrangiges Ziel ist es jedoch, seine Ehefrau Nikki (Brea Bee) zurückzugewinnen. Keine einfache Aufgabe, ließ diese doch ein gerichtliches Annäherungsverbot gegen ihn verfügen. Daß Pats Vater (Robert De Niro, "Der Sternwanderer"), der vor kurzem seine Arbeit verloren hat und sich nun als illegaler Buchmacher über Wasser hält, selbst über einige Zwangsneurosen verfügt, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Überraschenden Halt findet Pat schließlich bei der jungen Tiffany (Jennifer Lawrence, "Die Tribute von Panem"), der Schwägerin seines besten Freundes Ronnie (John Ortiz), die nach dem Tod ihres Mannes unter schweren Depressionen litt und ähnliche Medikamente einnahm wie nun Pat – welch besseres Gesprächsthema könnte es geben? Da Tiffany auch Pats Gattin kennt, bietet sie ihm an, dieser heimlich einen Brief von ihm zu überreichen, wenn er als Gegenleistung mit Tiffany an einem Tanzwettbewerb kurz nach Weihnachten teilnimmt – für Pat ein echter Silberstreif am Horizont. Durch das regelmäßige Training kommen sich beide näher, doch scheint Pat weiterhin nur an Nikki zu denken und bezeichnet seine Beziehung zu Tiffany als rein platonisch ...

OSCAR-News: Rückschlag für "Django Unchained" und "Silver Linings"

Gestern hat die Regisseursgilde DGA in Hollywood die Nominierungen für ihre Preisverleihung bekanntgegeben. Die DGA Awards sind seit jeher einer der zuverlässigsten OSCAR-Wegweiser überhaupt, denn in den letzten 64 Jahren wurde lediglich sechs Mal eine Person mit dem Academy Award ausgezeichnet, die nicht kurz zuvor bereits bei der Regisseursgilde gewann. Dieses Jahr läßt sich der Kandidatenkreis für die fünf Nominierungsplätze ziemlich eindeutig auf sieben Namen eingrenzen, davon haben es bei den DGA Awards auf die Vorschlagsliste geschafft:

- Ben Affleck, "Argo"
- Kathryn Bigelow, "Zero Dark Thirty"
- Tom Hooper, "Les Misérables"
- Ang Lee, "Life of Pi"
- Steven Spielberg, "Lincoln"

Bigelow und Spielberg darf man für die OSCAR-Nominierungen am morgigen Donnerstag als gesetzt ansehen, sehr wahrscheinlich auch Ben Affleck. Etliche Blogger haben Tom Hooper nach dem unerwartet mäßigen Abschneiden von "Les Misérables" bei den Kritikerpreisen nur noch geringe Chancen auf eine Nominierung eingeräumt, aber diese Nennung bei der Regisseursgilde bestärkt mich in meiner seit langem geäußerten Vermutung, daß die Musical-Adaption bei den Filmschaffenden viel besser ankommt als bei den professionellen Kritikern. Somit bleibt in meinen Augen Ang Lee als Wackelkandidat, der die von der DGA nicht nominierten Quentin Tarantino ("Django Unchained") und David O. Russell ("Silver Linings") abwehren muß (theoretische Chancen haben auch noch Paul Thomas Anderson, Michael Haneke, Benh Zeitlin und Wes Anderson, aber sollte einer aus dieser Gruppe nominiert werden, wäre das nach den Vorergebnissen schon eine große Überraschung).

Außerdem wurden heute auch noch die Nominierungen für das britische OSCAR-Pendant, die BAFTAs, bekanntgegeben. Deren Aussagekraft hinsichtlich der Academy Awards ist begrenzt, dennoch kann sich Steven Spielberg freuen, daß sein "Lincoln" mit zehn Nennungen am stärksten abgeschnitten hat (allerdings wurde Spielberg selbst überraschend nicht als Bester Regisseur vorgeschlagen). Als Bester Film wurden nominiert:
- Argo
- Les Misérables
- Life of Pi
- Lincoln
- Zero Dark Thirty

Es wäre eine große Überraschung, sollten morgen nicht alle diese fünf Filme zu den bis zu zehn Nominees in der entsprechenden OSCAR-Kategorie zählen. Alle Nominierungen gibt es auf der BAFTA-Homepage.

Quelle:

Dienstag, 8. Januar 2013

DER FLUCH DER GOLDENEN BLUME (2006)

Originaltitel: Man cheng jin dai huang jin jia
Regie und Drehbuch: Zhang Yimou, Musik: Shigeru Umebayashi
Darsteller: Gong Li, Chow Yun-Fat, Jay Chou, Liu Ye, Qin Junjie, Ni Dahong, Li Man, Chen Jin, Aaron Shang
Man cheng jin dai huang jin jia
(2006) on IMDb Rotten Tomatoes: 66% (6,4); weltweites Einspielergebnis: $78,6 Mio.
FSK: 12, Dauer: 114 Minuten.

China zur Zeit der Tang-Dynastie im 10. Jahrhundert nach Christus: Der frühere Offizier Ping (Chow Yun-Fat, "Fluch der Karibik 3") ist durch die Hochzeit mit der kaiserlichen Prinzessin (Gong Li, "Hannibal Rising") schließlich zum Kaiser geworden. Seine Herrschaft ist weitgehend unangefochten, doch innerhalb des kaiserlichen Palastes brodelt es. Denn ehe er die jetzige Kaiserin ehelichte, war der sehr machtbewußte Ping bereits einmal verheiratet und brachte einen Sohn namens Wan (Liu Ye, "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin") in die Ehe ein, der nun der Kronprinz ist. Obwohl er mit der Kaiserin zwei weitere Söhne bekam, gibt es keine Liebe zwischen den beiden. Stattdessen werden von nahezu allen Beteiligten geduldig raffinierte Intrigen gesponnen, deren Ziel vor allem Machterhaltung oder -erlangung ist, aber auch die Befriedigung persönlicher Leidenschaften und Rachegelüste ...

Montag, 7. Januar 2013

Neues aus Hollywood (1/2013)

Erwartungsgemäß hatte die Filmbranche über den Jahreswechsel hinweg im Großen und Ganzen Besseres zu tun, als die Öffentlichkeit über neue Projekte zu informieren. Deshalb nehme ich zur einzigen echten Neuigkeit auch eine Meldung über einen vielversprechenden Film in meine wöchentliche News-Übersicht auf, der zwar bereits abgedreht ist, bislang in den Medien aber wenig Beachtung fand:

- Der britische Regisseur Danny Boyle schwimmt seit einigen Jahren auf einer ziemlichen Erfolgswelle: Mit "Slumdog Millionär" gewann er den OSCAR, das (meiner Meinung nach sogar noch bessere) Survival-Drama "127 Hours" bescherte ihm zwei weitere Nominierungen und seine ebenso farbenfrohe wie humorvolle Inszenierung der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London wurde mit viel Lob bedacht. Und in der Zwischenzeit hat er beinahe unbemerkt sogar schon seinen nächsten Film abgedreht: In "Trance" geht es um einen Kunstauktionator namens Simon (James McAvoy, "X-Men: Erste Entscheidung"), der sich mit einer Gruppe von Dieben zusammentut, um ein wertvolles Goya-Gemälde zu stehlen. Allerdings will Simon seine Komplizen übers Ohr hauen, was deren Anführer (Vincent Cassel, "Tödliche Versprechen", "Public Enemy No. 1") nicht sehr nett findet und mit einem Gewaltausbruch beantwortet, der bei Simon zu einer Amnesie führt. Behauptet dieser zumindest. Also wird eine Psychotherapeutin (Rosario Dawson, "Sin City", "Unstoppable") damit beauftragt, mittels Hypnose herauszufinden, wo Simon das Gemälde versteckt hat. Laut Boyle beginnt "Trance" wie ein typischer Gaunerfilm, entwickelt sich dann aber zusehends zum psychologischen Thriller und entspannt auch noch eine ménage à trois zwischen Simon, der Therapeutin und dem Anführer der Diebesbande. "Trance" befindet sich in der Postproduktion und soll in Großbritannien bereits Ende März in die Lichtspielhäuser kommen.

- Nachdem er 2012 mit "Moonrise Kingdom" den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere erzielte, hat US-Regisseur Wes Anderson die Gunst der Stunde genutzt und für seine neue schräge Komödie eine noch größere Staransammlung verpflichtet, als man das ohnehin von ihm gewohnt ist. Zur Handlung von "The Grand Budapest Hotel" läßt er wie üblich nur sehr wenig verlauten (im Grunde genommen nicht mehr als "sie spielt in den 1920er Jahren in einem Hotel in Budapest", gerüchteweise sollen zudem die Komödien des deutsch-amerikanischen Meisterregisseurs Ernst Lubitsch eine Inspirationsquelle sein), aber die Besetzung spricht für sich. Aus Andersons großer "Filmfamilie" kehren Willem Dafoe, Jeff Goldblum (beide "Die Tiefseetaucher"), Adrien Brody ("Darjeeling Limited"), Edward Norton, Tilda Swinton, Harvey Keitel (alle "Moonrise Kingdom"), Bill Murray, Jason Schwartzman (beide waren in allen Anderson-Filmen seit "Rushmore" zu sehen) und Owen Wilson (alle außer "Moonrise Kingdom") zurück, neu dabei sind: Ralph Fiennes ("Skyfall", "Brügge sehen ... und sterben?"), der die Hauptrolle des Hotel-Concierge Gustave übernimmt, Saoirse Ronan ("Violet & Daisy", "Abbitte"), Jude Law ("Anna Karenina", "Hugo Cabret"), F. Murray Abraham ("Amadeus", "Scarface") und Mathieu Amalric ("Ein Quantum Trost", "Schmetterling und Taucherglocke"). Das Drehbuch schreibt Anderson diesmal selbst, die Musik wird erneut Alexandre Desplat komponieren. Die Dreharbeiten zu "The Grand Budapest Hotel" sollen noch diesen Monat im sächsischen Görlitz beginnen, was für einen Kinostart Anfang 2014, vielleicht auch noch Ende 2013 und damit rechtzeitig zur nächsten OSCAR-Saison spricht.

Quellen: