Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Dezember:
Box Office-News:
Auch am vierten Wochenende behält "Fack ju Göhte 3" - der inzwischen erfolgreichste Film des Jahres 2017 in Deutschland - problemlos die Führung in den deutschen Charts mit über 300.000 Zuschauern. Platz 2 geht an DCs "Justice League" mit nur etwa einer Viertelmillion Zuschauern, was für ein Zusammentreffen von Batman, Superman, Wonder Woman und drei weiteren Superhelden dann doch recht enttäuschend ist. Angesichts des eher überschaubaren Unterhaltsamkeitsgrads des Films ist es aber nicht unverdient - dennoch ist es bemerkenswert, daß Kenneth Branaghs "Mord im Orient Express" auf Rang 3 mit seiner 80 Jahre alten, bereits mehrfach erzählten, klar an ein älteres Publikum gerichteten Kriminalgeschichte am starken zweiten Wochenende fast so viele Besucher in die Kinos lockt wie das fast sechsmal so teure Superhelden-Spektakel zum Start ... Die primär an Teenager gerichtete Horrorkomödie "Happy Deathday" legt mit etwas über 100.000 Kinogängern einen ordentlichen Start hin, das dürfte jedoch nur für Platz 6 reichen. In den Arthouse-Kinos überzeugt dafür OSCAR-Kandidat "The Big Sick", eine unabhängig produzierte romantische Tragikomödie, mit ca. 30.000 Besuchern und bestenfalls Rang 8.
Auch in den USA enttäuscht "Justice League" und das sogar deutlich stärker, wenn auch auf einem ganz anderen Niveau. Ein Startergebnis von maximal $100 Mio. ist für sich genommen natürlich immer noch beeindruckend, jedoch ist es eben auch deutlich unter den Erwartungen für ein so prestigeträchtiges Projekt und zudem der bislang schwächste Start eines Films aus dem DC Extended Universe. Um das mal in Relation zu setzen: Als Erzrivale Marvel mit "The Avengers" das erste Multi-Superhelden-Abenteuer auf die Leinwände brachte, war der bis heute mit Abstand beste Start ($207,4 Mio.) des Marvel Cinematic Universe die Folge! Wo es Marvel also mit seiner eher langsamen, aber gut durchdachten Strategie, zuerst alle Heroen in Solo-Filmen einzuführen, gelang, die Vorfreude der Fans auf ihr erstes großes Zusammentreffen in ungeahnte Höhen zu treiben, hatte das recht überstürzt wirkende DC-Vorgehen (drei der sechs "Justice League"-Superhelden wurden zuvor nur in Cameos vorgestellt) offenbar die gegenteilige Wirkung. Auch die Kritikresistenz der DC-Fans scheint sich ein Stück weit erledigt zu haben, denn während "Batman v Superman" und "Suicide Squad" noch trotz schlechter Kritiken große kommerzielle Hits waren, kann "Justice League" ihnen (obwohl etwas positiver rezensiert) nicht mehr ganz trotzen, was womöglich auch mit dem erst zwei Wochen zurückliegenden Start des deutlich stärker aufgenommenen "Thor 3" zusammenhängt. Auch wenn "Justice League" am Ende wahrscheinlich trotzdem kein finanzielles Verlustgeschäft sein wird: Eine Neuausrichtung des DCEU scheint dringender nötig denn je! Überraschend stark präsentiert sich dagegen auf Platz 2 die eher an das Familien-Publikum gerichtete Bestsellerverfilmung "Wunder" mit Julia Roberts, die mit klar über $25 Mio. eröffnet, damit die Branchenerwartungen nahezu verdoppelt und am Ende sogar die Blockbuster-Schwelle von $100 Mio. knacken dürfte. Auf dem dritten Rang landet "Thor 3", der angesichts der DC-Konkurrenz mit gut $20 Mio. ziemlich abschmiert, im Endergebnis aber deutlich vor "Justice League" landen wird. Im Mittelfeld der Top 10 sortiert sich Sonys mehr als nur religiös angehauchter Animationsfilm "Bo und der Weihnachtsstern" ein, der mit an die $10 Mio. in etwa wie erwartet anläuft und angesichts seiner Thematik eine lange Laufzeit haben sollte. Der Deutschland-Start von "Bo und der Weihnachtsstern" erfolgt am 7. Dezember, auf "Wunder" müssen wir noch bis zum 25. Januar warten.
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