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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

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Mittwoch, 17. März 2021

Kurz-Nachruf: Yaphet Kotto (1939-2021)

In einer Zeit, in welcher Hollywood für afroamerikanische Schauspieler noch nicht wirklich eine Verwendung fand und ein Mainstream-Star wie Sidney Poitier eine Ausnahmeerscheinung war, während schwarze Filmemacher und Darsteller sich ab den 1970er Jahren immerhin abseits des (weißen) Massenpublikums eine Nische im Blaxploitation-Kino schufen, war Yaphet Kotto einer der wenigen dunkelhäutigen Schauspieler, die sich global einen Namen machen konnten - zwar fast nur mit großen Nebenrollen, aber immerhin. Vorgestern ist der gebürtige New Yorker im Alter von 81 Jahren verstorben.

Wenig überraschend begann auch Yaphet Kottos Schauspielkarriere im Theater, doch trotz der weißen Dominanz im Prä-New Hollywood-Kino konnte er bereits in den 1960er Jahren neben diversen TV-Serien-Gastauftritten einige kleinere Rollen in namhaften Filmen erringen, darunter die Western "Vier für Texas" (1963) und "Todfeinde" (1968), Michael Roemers Rassismus-Drama "Nichts als ein Mensch" (1964), Norman Jewisons Gaunerfilm-Klassiker "Thomas Crown ist nicht zu fassen" (1968) und William Wylers Drama "Die Glut der Gewalt" (1970). Ein großer Karrieresprung gelang Kotto 1973, als er den Bondschurken Mr. Big in Guy Hamiltons "Leben und sterben lassen" gab, der als ehrgeiziger Gangsterboß Roger Moores Agent 007 das Leben schwer machte. Die Rolle machte Kotto zwar nicht zum "Leading Man" in Hollywood, aber er machte sich mit der intensiven Darstellung und seiner körperlichen Präsenz einen Namen und ergatterte vor allem ab dem Ende der 1970er Jahre deutlich größere Rollen in Prestigeprojekten (sowie in einigen Blaxploitation-Werken wie "Chikago Poker" (1974), "Friday Foster" (1975) und "Die Sklavenhölle der Mandingos" (1976)) als zuvor. Für den TV-Film "... die keine Gnade kennen" (1976), in dem er den berüchtigten ugandischen Dikator Idi Amin verkörperte, erhielt Kotto sogar eine Emmy-Nominierung. Mir persönlich wird Yaphet Kotto immer am besten aus Ridley Scotts Weltraumhorror-Klassiker "Alien" erinnerlich bleiben, in dem er und Harry Dean Stanton als hart arbeitende Raumschiff-Ingenieure mit losem Mundwerk ein klein wenig Humor einbrachten. Parker (Kotto) und Brett (Stanton) standen als "blue collar"-Arbeiter symbolisch für einen neuen Ansatz im Science Fiction-Genre, in dem Raumschiff-Besatzungen bis dahin meist eher so geschniegelt aussahen wie bei "Raumschiff Enterprise" oder "2001: Odyssee im Weltraum".

Ebenfalls als Arbeiter beeindruckte Yaphet Kotto ein Jahr zuvor in Paul Schraders Krimidrama "Blue Collar", in dem er, Harvey Keitel und Richard Pryor drei Fließbandarbeiter spielen, die ihre Gewerkschaft - von der sie sich im Stich gelassen fühlen - ausrauben wollen. In den 1980er Jahren folgte weitere wichtige Rollen wie die des Häftlings Dickie Coombes im Gefängnisdrama "Brubaker" (1980) an der Seite von Robert Redford, als aufrechter Detective Lowes in Peter Hyams' Selbstjustiz-Thriller "Ein Richter sieht rot" (1983), als unfreiwilliger Teilnehmer einer potentiell tödlichen Reality-Show an der Seite von Arnold Schwarzenegger in der losen Stephen King-Adaption "Running Man" (1987) und als FBI-Agent Mosley in Martin Brests vergnüglicher Actionkomödie "Midnight Run" (1988) mit Robert De Niro. In den 1990er Jahren war Kotto im Kino leider kaum noch Erfolg beschieden, seine Auftritte beschränkten sich größtenteils auf wenig bemerkenswerte B-Movies wie "Nightmare on Elm Street 6" (1991) oder "Puppet Masters - Bedrohung aus dem All" (1994). Glänzen konnte er dafür allerdings als ein Hauptdarsteller der gefeierten und betont realistischen Polizeiserie "Homicide" (1993-1999), die als Vorläufer des "Goldenen TV-Zeitalters" gilt, das wenig später mit Serien wie "Die Sopranos", "Oz" oder "Six Feet Under" seinen Lauf nahm. Letztmals stand Kotto 2008 für den Film "Witless Protection" vor der Kamera, für das Computerspiel "Alien: Isolation" ließ er 2014 als Sprecher noch einmal kurz seine Rolle als Raumschiff-Ingenieur Parker aufleben.

Am 15. März 2021 starb Yaphet Kotto im Alter von 81 Jahren in Manila auf den Philippinen (der Heimat seiner dritten Ehefrau). R.I.P.

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