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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 9. September 2019

TV-Tips für die Woche 37/2019

Montag, 9. September:
Arte, 20.15 Uhr und 22.00 Uhr: "Eine neue Freundin" (2014) und "Die Zeit, die bleibt" (2005)
Arte setzt seine François Ozon-Reihe mit einem Double Feature fort. Zuerst gibt es die Free-TV-Premiere des Dramas "Eine neue Freundin", der Adaption einer Kurzgeschichte von Ruth Rendell. Darin verliert die kleine Lucie ihre Mutter, woraufhin deren beste Freundin Claire (Anaïs Demoustier) sich verstärkt um sie und ihren Vater David (Romain Duris) kümmert - dabei merkt sie, daß David sich immer femininer verhält und sich in jeder Hinsicht immer mehr in seine verstorbene Frau zu verwandeln scheint ... Auch in "Die Zeit, die bleibt" spielt Trauer eine große Rolle, denn der 30-jährige schwule Photograph Romain (Melvil Poupaud) erkrankt an Krebs mit einer weniger als fünfprozentigen Heilungschance. Angesichts dieser Aussichten entscheidet sich Romain gegen jegliche Behandlung, weiht nur seine Großmutter (Jeanne Moreau) ein und bereitet sich auf seine Weise auf den Tod vor.

Außerdem:
Die Vermessung der Welt (Detlev Bucks leider etwas biedere Verfilmung des Bestsellers von Daniel Kehlmann über den Universalgelehrten Alexander Humboldt und den Mathematiker Carl Friedrich Gauß; 23.05 Uhr im MDR)

Dienstag, 10. September:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Die fabelhafte Welt der Amelie" (2001)
Wahrlich kein Geheimtip, aber unverändert so gut, daß man immer wieder darauf hinweisen kann: Jean-Pierre Jeunets wunderbares, höchst einfallsreich inszeniertes Kinomärchen machte Audrey Tautou in der Titelrolle einer jungen Frau, die mit ihrer unerschütterlichen Lebensfreude und Hilfsbereitschaft das Dasein all ihrer Bekannten und Nachbarn bereichert, zum Weltstar. Und womit? Mit Recht! Aktuell auf Platz 97 der IMDb Top250.

ARD, 22.45 Uhr: "Verleugnung" (2016)
Free-TV-Premiere des von den Rezensenten trotz einer als recht dröge kritisierten Inszenierung gelobten britischen Gerichtsdramas über den wahren, in der heutigen Ära der Populisten und "Fake News" wieder beschämend aktuell anmutenden Fall Lipstadt vs. Irving. In den 1990er Jahren verklagte der berüchtigte revisionistische Historien-Journalist David Irving (Timothy Spall) die US-Professorin Deborah Lipstadt (Rachel Weisz) wegen Verleumdung, nachdem diese ihn als einen Holocaust-Leugner bezeichnet hatte (was er auch ist). Aufgrund der Eigenheiten des britischen Justizsystems lief der Prozeß darauf hinaus, daß Lipstadt zweifelsfrei nachweisen mußte, daß der Holocaust wirklich stattfand ...

Außerdem:
Sunshine Cleaning (sympathische Tragikomödie mit Emily Blunt und Amy Adams vor ihrem großen Durchbruch; 22.35 Uhr bei Servus TV)

Mittwoch, 11. September:

Arte, 20.15 Uhr: "Eine fantastische Frau" (2017)
Free-TV-Premiere des OSCAR-gekrönten chilenischen Dramas über die transsexuelle Sängerin Marina (Daniela Vega), die nach dem Tod ihres deutlich älteren, wohlhabenden Lebensgefährten Orlando nicht nur von dessen Familie geballte Verachtung erfährt, sodaß ihr eigentlich nicht einmal gestattet wird, um Orlando zu trauern. Irgendwann wird Danielas Kampfgeist geweckt ...

Donnerstag, 12. September:
Servus TV, 22.05 Uhr: "Borg/McEnroe" (2017)
Free-TV-Premiere des für zwei Europäische Filmpreise nominierten Sportler-Biopics, das sich der legendären Rivalität der beiden höchst unterschiedlichen Tennisstars Björn Borg und John McEnroe in den 1980er Jahren widmet. Im Mittelpunkt des Films steht dabei das Wimbledon-Finale 1980 zwischen dem damaligen Weltranglistenersten Borg (Sverrir Gudnason) und dem aufstrebenden Newcomer McEnroe (Shia LaBeouf) - da es ein (primär) schwedischer Film ist, wird natürlich größeres Augenmerk auf Borg gelegt. Was vielleicht auch der Grund dafür ist, daß der echte John McEnroe ziemlich sauer wird, wenn man ihn auf den Film anspricht ...

3sat, 22.25 Uhr: "A War" (2015)
Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten dänischen Kriegs- und Gerichtsdramas. Darin spielt der "Game of Thrones"-Star Pilou Asbæk den in Afghanistan stationierten Kommandeur Claus Michael Pedersen, der aus Fürsorge für seine Untergebenen während eines Taliban-Angriffs eine folgenreiche Entscheidung trifft. Zurück in der Heimat, wird er deswegen angeklagt.

Freitag, 13. September:
Pro 7, 23.30 Uhr: "The Birth of a Nation" (2016)
Free-TV-Premiere des US-Sklavereidramas, das zunächst als sehr aussichtsreicher OSCAR-Anwärter galt, aber durch das Wiederaufbrodeln einer Vergewaltigungsaffäre, in die Regisseur und Hauptdarsteller Nate Parker im College verwickelt war (er selbst wurde freigesprochen, sein bester Freund verurteilt), ziemlich versenkt wurde. Parker spielt den gebildeten und bibelfesten Sklaven Nat Turner, der von seinem Besitzer (Armie Hammer) einigen anderen Sklavenhaltern als Prediger zur Verfügung gestellt wird. Das Leid, das er dabei sieht, bringt Nat irgendwann aber dazu, zu rebellieren und einen Aufstand anzuzetteln.

Außerdem:
The Cabin in the Woods (konventionell beginnende, dann aber immer abgefahrener werdende Dekonstruktion des Horrorgenres aus der Feder von Joss Whedon; 1.10 Uhr bei RTL II)
Django Unchained (Tarantinos kultige Spaghetti-Western-Hommage mit Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio und dem OSCAR-prämierten Christoph Waltz; 20.15 Uhr um vier Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.55 Uhr)

Samstag, 14. September:
Tele 5, 22.20 Uhr: "The Body - Die Leiche" (2012)
Free-TV-Premiere des positiv besprochenen spanischen Mysterythrillers, in dem die Leichte der erfolgreichen Geschäftsfrau Mayka (Belén Rueda) spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt Maykas jüngeren Ehemann Álex, die Leiche aus der Gerichtsmedizin entführt zu haben, um die Aufdeckung ihrer Vergiftung durch ihn zu verhindern. Álex hingegen vermutet, daß Mayka ihren Tod nur vorgetäuscht hat, um sich für sein Fremdgehen zu rächen und ihn hinter Gitter zu bringen ...

Super RTL, 23.15 Uhr: "Der erste Ritter" (1995)
Zugegeben, die Kritiken fielen mittelmäßig aus und zweifellos ist Jerry Zuckers ideenarmes Mittelalter-Abenteuer nicht der beste aller Ritterfilme - unterhaltsam ist er aber dennoch und Genrefreunde bekommen einiges geboten. Zumal die Besetzung mit Sean Connery (als König Artus), Richard Gere (Lancelot) und Julia Ormond (Guinevere) erstklassig ist.

Außerdem:
The Jungle Book (Jon Favreaus beeindruckende Realfilmversion des Disneyklassikers, deren technische Brillanz neue Maßstäbe setzte; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Das Waisenhaus (stimmungsvoller, von Guillermo del Toro produzierter spanischer Gruselfilm mit einigen Drehbuchschwächen; 20.15 Uhr bei Tele 5)
Silent Hill (erfreulich gelungene erste Verfilmung der legendären Horror-Computerspielreihe, in der sich Sean Bean auf die Suche nach seiner in dem verlassenen Bergarbeiterort Silent Hill spurlos verschwundenen Frau und der gemeinsamen Tochter macht; 1.30 Uhr bei RTL II)
Silent Hill: Revelation (die miese Fortsetzung des stimmungsvollen Gruselfilms mit Sean Bean; 3.30 Uhr bei RTL II)

Sonntag, 15. September:
Pro 7, 20.15 Uhr: "The LEGO Batman Movie" (2017)
Free-TV-Premiere des zweiten LEGO-Kinoabenteuers, das nach Ansicht vieler Kritiker wie auch Fans der beste Teil der (zuletzt ziemlich abgeschmierten) Bauklötzchen-Reihe ist. Batman muß wieder einmal gegen diverse Superschurken antreten, um Gotham City zu retten, zugleich kämpft er als Bruce Wayne gegen seine eigene Einsamkeit.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Der siebente ist dran" (1956)
Dieser relativ unbekannte, aber gute Western von Genrespezialist Budd Boetticher ("Seminola") erzählt die Geschichte des früheren Sheriffs Stride (Randolph Scott), dessen Frau bei einem Postkutschenüberfall getötet wird. Daraufhin startet Stride einen unbarmherzigen Rachefeldzug gegen die sieben Banditen. Ja, das klingt sehr klischeehaft, ist aber gut geschrieben und mit einigen Überraschungen gewürzt, die dem Film reichlich Kritikerlob eingebracht haben. In einer großen Nebenrolle ist übrigens der junge Lee Marvin zu sehen.

Außerdem:
The Dark Knight (Christopher Nolans zweiter Batman-Film, in dem neben Christian Bale v.a. Aaron Eckhart als Harvey Dent und der posthum OSCAR-prämierte Heath Ledger als Joker glänzen, ist für mich der beste Superhelden-Film aller Zeiten; 22.25 Uhr bei Pro 7)

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