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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Montag, 23. Oktober 2017

TV-Tips für die Woche 43/2017

Nachtrag vom 24. Oktober: Anläßlich des Todes der französischen Schauspielerin Danielle Darrieux hat Arte sein Mittwochabend-Programm kurzfristig umgestellt. Der von mir empfohlene "Wir sind alle Astronauten" entfällt, stattdessen laufen ab 20.15 Uhr hintereinander zwei der besten und erfolgreichsten Darrieux-Film: Francois Ozons ironisches Musical "8 Frauen" und das Kammerspiel "Marie-Octobre" (siehe meinen TV-Tip von Oktober 2016).

Montag, 23. Oktober:
One, 20.15 Uhr: "Short Term 12: Stille Helden" (2013)
Bereits zwei Jahre vor ihrem OSCAR-Gewinn für "Raum" bewies Brie Larsen mit dieser Indie-Perle vom hawaiianischen Filmemacher Destin Daniel Cretton - die One als Free-TV-Premiere präsentiert -, daß mit ihr noch zu rechnen sein wird. Sie spielt in dem mit beeindruckenden 41 Auszeichnungen geehrten, auf seinem eigenen, gleichnamigen Kurzfilm von 2008 basierenden Drama Grace, die als engagierte Aufseherin in einem Heim für Problem-Teenager in L.A. tätig ist. Während sie alles versucht, um den Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten zu helfen, muß sie sich auch mit privaten Problemen herumschlagen - allem voran der Frage, ob sie ihre ungeplante Schwangerschaft abbrechen soll oder nicht.

ZDF, 22.15 Uhr: "Erlösung" (2016)
Free-TV-Premiere der dritten dänischen Jussi Adler-Olsen-Verfilmung mit Nikolaj Lie Kaas als Inspektor Mørck, der es diesmal mit einem vorgeblichen Missionar zu tun bekommt, der Kinder von Sektenmitgliedern entführt und einige davon ermordet.

Arte, 22.35 Uhr: "Eisenstein in Guanajuato" (2015)
Free-TV-Premiere von Peter Greenaways ("Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber") Arthouse-Komödie über den weltberühmten sowjetischen "Panzerkreuzer Potemkin"-Regisseur Sergej Eisenstein (Elmer Bäck) und dessen Reise nach Mexiko, wo er zu Beginn der 1930er Jahre einen Film drehen will. Durch die im Vergleich zu seiner Heimat so fremde Kultur beginnt Eisenstein, einiges an seinem Leben und seinen Überzeugungen zu verändern.

Dienstag, 24. Oktober:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche" (2005)
Tim Burtons animiertes Stop Motion-Grusical erzählt eine wunderbare und wie so oft bei Burton herrlich skurrile Geschichte mit viel Gefühl: Victor soll Ende des 19. Jahrhunderts in England in einer arrangierten Heirat die Adelstochter Victoria ehelichen - wider Erwarten verlieben sich die jungen Leute fast auf den ersten Blick ineinander. So harmonisch geht die Story jedoch nicht weiter, denn am Abend vor der Hochzeit trifft der hypernervöse Victor im Wald auf Emily - die tot ist und doch überraschend lebendig und die vor allem glaubt, Victor wolle SIE heiraten ... Für mich (auch dank der tollen Musik von Danny Elfman) einer der fünf besten Burton-Filme!

ZDF, 0.50 Uhr: "The Good Lie" (2014)
Free-TV-Premiere des mit viel Lob bedachten Dramas des kanadischen Regisseurs Philippe Falardeau ("Monsieur Lazhar"), in dem es um die 1000 Meilen lange Reise einiger Kinder ab dem Jahr 1983 aus dem Bürgerkriegsland Sudan in die USA geht. Nach 13 Jahren in einem Flüchtlingscamp in Kenia dürfen sie endlich in die USA einreisen, doch die Eingewöhnung dort ist trotz der Hilfe der Jobberaterin Carrie (Reese Witherspoon) alles andere als einfach.

Außerdem:
OSS 117 - Der Spion, der sich liebte (hemmungslos alberne französische Spionage-Comedy vom "The Artist"-Team; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Iron Sky (trashige SciFi-Komödie aus Finnland über eine Invasion von Nazis, die sich heimlich auf der dunklen Seite des Mondes auf ihr großes Comeback vorbereitet haben ...; 20.15 Uhr bei Tele 5, wo laut meiner TV-Zeitschrift sogar erstmals der gut 17 Minuten längere "Director's Cut" gezeigt werden soll - auf der Tele 5-Homepage ist dazu jedoch nichts zu finden)

Mittwoch, 25. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Wir sind alle Astronauten" (2015)
Free-TV-Premiere der französischen Tragikomödie von Samuel Benchetrit, der drei von ihm verfaßte, ziemlich schräge Kurzgeschichten in dem Großstadt-Episodenfilm adaptiert. Isabelle Huppert ("Elle") agiert als Schauspielerin, die inmitten einer Krise neuen Mut findet, Michael Pitt ("Ghost in the Shell") spielt einen US-Astronauten, dessen Rückkehr von einer Weltraum-Mission irgendwie leicht schiefgegangen ist ...

Donnerstag, 26. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Jane Austens Northanger Abbey" (2007)
Solide TV-Adaption der Geschichte von Jane Austen, in der eine noch sehr junge Felicity Jones ("Rogue One") die Hauptrolle der phantasievollen Pfarrerstochter Catherine Morland spielt, die auf der Austen-typischen Suche nach einem passenden Mann einem Familiengeheimnis ihres Verehrers Henry (JJ Feild) auf die Spur kommt.

VOX, 23.00 Uhr: "Black Sea" (2014)
Free-TV-Premiere des britischen Abenteuerfilms mit Jude Law in der Hauptrolle eines U-Boot-Kapitäns, der mit seiner britisch-russischen Crew im Schwarzen Meer nach einem versunkenen Nazi-Schatz sucht. Innerhalb der Mannschaft entwickeln sich schnell gefährliche Spannungen ...

Außerdem:
Robin Hood (Sir Ridley Scotts Versuch einer Art "Robin Hood Begins"-Version ist trotz Russell Crowe und Cate Blanchett in den Hauptrollen nur mittelmäßig gelungen; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 27. Oktober:
Arte, 21.45 Uhr: "Rammstein: Paris" (2016)
Free-TV-Premiere des vom schwedischen Regisseur Jonas Åkerlund ("Spun") inszenierten Konzertfilms über zwei spektakuläre Paris-Auftritte der international seit Jahren erfolgreichsten deutschen Band Rammstein im Jahr 2012. Lief in den deutschen Kinos mit mehr als 110.000 Zuschauern sehr stark für eine Doku!

Außerdem:
Sweetwater (wenig zimperlicher B-Western mit ärgerlich banaler Rachestory, aber markanten, mit January Jones, Ed Harris und Jason Isaacs passend besetzten Figuren; 22.00 Uhr bei Kabel1Doku)
Insidious: Chapter 2 (der bislang schwächste Teil der erfolgreichen Gruselreihe von den "Saw"-Machern James Wan und Leigh Whannell bietet solide Genrekost, die aber die vielen guten Einfälle des Vorgängers missen läßt; 22.45 Uhr bei RTL II)
Insidious (konventionell, aber gut beginnender Spukhaus-Gruselfilm, der im letzten Akt richtig innovativ wird; 0.55 Uhr bei RTL II)

Samstag, 28. Oktober:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Zusammen ist man weniger allein" (2007)
Romantische Tragikomödie mit den französischen Topstars Audrey Tautou ("Die fabelhafte Welt der Amélie") u. Guillaume Canet ("Kein Sterbenswort") als zwei verlorene Seelen, die langsam zueinander finden.

Außerdem:
Hulk (Ang Lees Versuch, Superhelden-Abenteuer mit Arthouse-Drama zu kombinieren, kam bei den Kritikern deutlich besser an als bei den Comicfans; 2.50 Uhr im ZDF)

Sonntag, 29. Oktober:
ZDF, 15.00 Uhr: "Genug gesagt" (2013)
Free-TV-Premiere der Independent-Komödie von Nicole Holofcener ("Freunde mit Geld") über eine geschiedene Masseurin (Julia Louis-Dreyfus, Kult-Sitcom "Seinfeld"), die feststellt, daß ihr neuer Freund Albert der Ex-Mann ihrer Stammkundin Marianne (Catherine Keener, "Being John Malkovich") ist. Einer der letzten Filme mit dem verstorbenen "Die Sopranos"-Mimen James Gandolfini, der für seine einfühlsame Darstellung des Albert posthum mehrere Auszeichnungen erhielt.

Arte, 20.15 Uhr: "Das Reich der Sonne" (1987)
Die Verfilmung eines Romans von J.G. Ballard zählt zu den weniger bekannten Regiearbeiten Steven Spielbergs - was ziemlich unverdient ist. Zwar ist das für sechs OSCARs nominierte Kriegsdrama kein Meisterwerk, aber die Story des elfjährigen Jim (Christian Bale in seinem zweiten Kinofilm), der in Shanghai lebt, als 1941 der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg die Großstadt erreicht und er von seinen reichen Eltern getrennt wird, bleibt definitiv im Gedächtnis. Bereits als Kind beeindruckt Bale mit der Darstellung des verzweifelten, allein zunächst völlig lebensuntüchtigen Jugendlichen, der schließlich in einem japanischen Kriegsgefangenenlager landet, wo sich der zwielichtige Amerikaner Basie (ebenfalls stark: John Malkovich) zu einer Art Vaterfigur für Jim entwickelt.

Außerdem:
Philomena (Stephen Frears' vierfach OSCAR-nominierte Tragikomödie über eine von Judi Dench verkörperte alte irische Dame, die mit der Hilfe eines schnöseligen Journalisten ihren ihr vor Jahrzehnten von der katholischen Kirche weggenommenen Sohn sucht; 20.15 Uhr bei One)
Scream 4 (Free-TV-Premiere von Wes Cravens später Fortsetzung seiner Horrorparodie-Reihe, die leider bei weitem nicht an die Qualitäten speziell der ersten beiden Teile heranreicht; 22.25 Uhr bei RTL II)

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