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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 24. April 2016

TV-Tips für die Woche 17/2016

Montag, 25. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Ein Sommernachtstraum" (1999)
Anläßlich William Shakespeares 400. Todestages zeigt Arte in dieser Woche eine kleine, aber feine Reihe mit Adaptionen seiner Stücke. Den Anfang macht diese relativ konventionelle, aber mit u.a. Michelle Pfeiffer, Kevin Kline, Sophie Marceau, Stanley Tucci, Christian Bale, Calista Flockhart und Rupert Everett sehr stark besetzte Verfilmung der wohl bekanntesten Komödie des großen Barden, in der es jede Menge romantische Irrungen und Wirrungen in einem auch von Elfen bewohnten Zauberwald gibt.

Eins Festival, 20.15 Uhr: "Red Dust - Die Wahrheit führt in die Freiheit" (2004)
Das Drama mit Hilary Swank und Chiwetel Ejiofor über die Aufarbeitung der südafrikanischen Apartheid war der erste Kinofilm des britischen späteren OSCAR-Gewinners Tom Hooper ("The King's Speech").

Arte, 22.10 Uhr: "Ran" (1985)
Akira Kurosawas lose, in die Zeit der Samurai verlegte "König Lear"-Adaption belegt aktuell Platz 131 in den IMDb Top 250 und war für vier OSCARs nominiert (für die Kostüme gab es den Goldjungen). In dem opulenten und visuell überwältigenden, aber inhaltlich komplexen Mix aus Schlachtengemälde und Charakterdrama will ein mächtiger Fürst sein durch viele Feldzüge und Intrigen aufgebautes Reich bereits vor seinem Tod gleichmäßig unter den drei Söhnen aufteilen, um Streitigkeiten zu vermeiden. Der jüngste Sohn Saburo hält das für arg blauäugig und sagt das dem Vater ins Gesicht - woraufhin er von diesem umgehend verbannt wird. Erst viel später wird er erkennen, welch gewaltiger Fehler das war, denn Saburo ist der einzige seiner Söhne, der nicht von Machtgier getrieben wird ...

NDR, 23.15 Uhr: "Wir können auch anders ..." (1993)
In Detlev Bucks zweitem Komödienerfolg nach "Karniggels" unternehmen zwei analphabetische Brüder (Joachim Król und Horst Krause) kurz nach der Wende einen skurrilen Roadtrip nach Ostdeutschland.

Servus TV, 23.25 Uhr: "Todesangst - In der Gewalt von Piraten" (2012)
Der von der Kritik gefeierte und vielfach prämierte dänische Thriller von Tobias Lindholm (dessen OSCAR-nominierter "A War" gerade in den deutschen Kinos gestartet ist) schildert den Überfall somalischer Piraten auf ein dänisches Frachtschiff und die anschließenden Verhandlungen mit der Reederei in Kopenhagen. Die "Borgen - Gefährliche Seilschaften"-Stars Pilou Asbæk und Søren Malling spielen die Hauptrollen.

MDR, 23.55 Uhr: "Jakob, der Lügner" (1975)
Frank Beyers Verfilmung des berühmten Holocaust-Romans von Jurek Becker über den polnischen Juden Jakob, der im Ghetto den verzweifelten Bürgern durch wiederholte Lügen über die bevorstehende Niederlage der Nazis Hoffnung macht, ist der einzige DDR-Film, der für den Auslands-OSCAR nominiert wurde.

Dienstag, 26. April:
Super RTL, 22.00 Uhr: "Jeden Tag aufs Neue" (2013)
Free-TV-Premiere des amerikanischen TV-Films, der die Story des Adam Sandler-Erfolgs "50 erste Dates" variiert und dafür bessere Kritiken erhielt als das Vorbild: Die hübsche Kellnerin Lucy ("Gilmore Girls"-Star Alexis Bledel) verliebt sich in einen jungen Mann (Zachary Levi, Titeldarsteller der TV-Serie "Chuck"), der sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat und deshalb an jedem Morgen ohne Erinnerung an die Geschehnisse der jüngeren Vergangenheit erwacht ...

Tele 5, 22.55 Uhr: "Basic Instinct" (1992)
Paul Verhoevens damaliger Skandalfilm wurde auf Anhieb zu einem Klassiker des erotischen Thrillers und machte Hauptdarstellerin Sharon Stone zum Weltstar. Die Story: Detective Curran (Michael Douglas) ermittelt in dem Fall eines mit einem Eispickel ermordeten Rocksängers. Hauptverdächtige ist dessen Freundin Catherine (Stone). Beim Versuch, die sich mysteriös gebende Schriftstellerin zu durchschauen, gerät Curran bald in den Bann der kühlen Schönheit. Wenn man ehrlich ist, handelt es sich bei "Basic Instinct" um einen ziemlich konventionellen Thriller mit Film noir-Anklängen, der stilistisch irgendwo zwischen Hitchcock und De Palma angesiedelt ist. Erst die für Hollywood-Verhältnisse explizite sexuelle Thematik und die ebenso freizügige wie faszinierende Performance von Sharon Stone mit einigen denkwürdigen (und oft parodierten) Szenen machen "Basic Instinct" besonders.

RTL II, 3.00 Uhr: "Das Leben des David Gale" (2003)
Die Effektivität von Alan Parkers leidenschaftlichem Appell gegen die Todesstrafe wurde heftig diskutiert, da die Story von einem Professor (grandios: Kevin Spacey), der seit Jahren engagiert gegen die Todesstrafe in den USA ankämpft, dann aber selbst als Mordverdächtiger in der Todeszelle zu landen droht, ziemlich konstruiert und manipulativ ist und manche Kritiker sogar die Ansicht vertraten, daß der Film mit seiner Auflösung eher das Gegenteil dessen erreiche, was er beabsichtige. In der Tat kann ich mir gut vorstellen, daß sowohl Todesstrafenanhänger als auch -gegner "Das Leben des David Gale" in ihrem Sinne interpretieren können - davon abgesehen handelt es sich einfach um einen handwerklich gut gemachten, sehr spannenden Film, der jede Menge Diskussionsstoff liefert. Die eigentliche Hauptrolle einer Journalistin, die die Hintergründe des Falls untersucht, spielt Kate Winslet.

Mittwoch, 27. April:
Arte, 20.15 Uhr: "Viel Lärm um nichts" (1993)
"Ein Sommernachtstraum" (siehe Montag) mag Shakespeares bekannteste Komödie sein, doch "Viel Lärm um nichts" zählt zu den besten Verfilmungen einer seiner Komödien. Und natürlich stammt sie vom Shakespeare-Experten Kenneth Branagh, der selbst die Hauptrolle des Benedikt spielt. Auch in diesem Stück geht es um zahlreiche romantische Verstrickungen (und Verwechslungen) mit herrlich spitzzüngigen Dialogduellen, sehr spielfreudig dargeboten von Stars wie Emma Thomspon, Keanu Reeves, Denzel Washington, Kate Beckinsale oder Michael Keaton.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Enigma - Das Geheimnis" (2001)
In dem relativ betulichen, aber dennoch sehenswerten Spionage-Thriller-Drama nach einem Roman von Robert Harris spielt Dougray Scott ("Mission: Impossible II") ein Mathegenie, das während des Zweiten Weltkrieges versucht, den Enigma-Code der Nazis zu knacken (ja, das ist die gleiche Ausgangslage wie bei "The Imitation Game"). Zu allem Überfluß verschwindet dann auch noch seine Ex-Freundin spurlos, weshalb er sie mit deren Mitbewohnerin Hester (Kate Winslet) sucht.

Kabel Eins, 20.15 Uhr: "16 Blocks" (2006)
Ein solider Action-Thriller, in dem ein ausgebrannter Cop (Bruce Willis) einen wichtigen Zeugen (Mos Def) zum Gericht bringen soll. Die gerade mal 16 Blocks werden allerdings zum Höllenritt, da eine Gruppe korrupter Cops den Zeugen mit allen Mitteln von der Aussage abhalten will ...

Servus TV, 22.15 Uhr: "Die Frau des Leuchtturmwärters" (2004)
Eine gefühlvolle, in der Bretagne spielende Ménage-à-trois mit der wunderbaren Titeldarstellerin Sandrine Bonnaire.

ARD, 3.10 Uhr: "Prozac Nation - Sex, Pillen und Lou Reed" (2001)
Christina Ricci glänzt in diesem (insgesamt zugegebenermaßen eher mittelmäßigen) TV-Film als depressive Studentin.

Donnerstag, 28. April:
Arte, 23.15 Uhr: "Orson Welles' Othello" (1952)
Heutzutage wäre es nicht mehr vorstellbar, daß ein weißer Filmemacher - ganz gleich, wie genial er ist - sich das Gesicht (wenn auch dezent und somit eher symbolisch) dunkel anmalen läßt, um selbst Shakespeares tragischen Helden, den "Mohr von Venedig", zu spielen (obwohl es im Theater aus praktischen Gründen noch immer Usus ist). In den 1950er Jahren war das dagegen noch kein großes Problem und zweifellos ist es eine großartige Leistung, die Welles in der von ihm gewohnt virtuos inszenierten und ziemlich werktreu geschriebenen Adaption als dunkelhäutiger Feldherr leistet, der den Intrigen des hinterhältigen Jago zum Opfer fällt. Bei den Filmfestspielen von Cannes gab es für den Film den Hauptpreis, die Goldene Palme.

ARD, 1.55 Uhr: "Für das Leben eines Freundes" (1998)
Ein spannendes, zum Nachdenken anregendes Thriller-Drama über drei Amerikaner, die einen gemeinsamen Urlaub in Malaysia verbringen. Zwei (Vince Vaughn und David Conrad) kehren anschließend zurück in die USA, Lewis (Joaquin Phoenix) will in Asien bleiben und sich für den Tierschutz engagieren. Dummerweise findet wenig später die Polizei in ihrem nun nur noch von Lewis bewohnten Feriendomizil übriggebliebenes Haschisch, sodaß Lewis aufgrund der extrem strengen Drogengesetze zum Tode verurteilt wird. Seine Anwältin (Anne Heche) informiert Lewis' Freunde darüber und bittet sie, vor Gericht in Malaysia zuzugeben, daß das Haschisch ihnen allen gehörte (womit die Lewis zugerechnete Menge nicht mehr reichen würde, um ihm Drogenhandel zu unterstellen). Somit würde Lewis die Exekution erspart bleiben, die beiden anderen müßten aber dafür ebenfalls mehrere Jahre in Haft ...

Freitag, 29. April:
Pro 7, 20.15 Uhr (um knapp vier Minuten geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 3.30 Uhr): "Outlander" (2008)
Leicht trashiger, aber sehr unterhaltsamer Fantasy-Actionfilm, dessen Handlung man wie folgt zusammenfassen kann: Wikinger vs. Alien (mit überdeutlichen Beowulf-Anleihen)! Mit James Caviezel, John Hurt, Sophia Myles und Ron Perlman.

3sat, 22.35 Uhr: "Nur noch 72 Stunden" (1968)
Betont realistisch gehaltener Polizei-Thriller von Genrespezialist Don Siegel ("Dirty Harry"), mit Richard Widmark als Detective und Henry Fonda als Polizeichef. Basiert übrigens auf einem Roman von einem echten früheren stellvertretenden Polizeichef.

Außerdem:
Insidious (konventionell, aber gut beginnender Spukhaus-Gruselfilm, der im letzten Akt richtig innovativ wird; 23.55 Uhr bei RTL II)

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