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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 30. August 2015

TV-Tips für die Woche 36/2015

Montag, 31. August:
Kabel 1, 23.05 Uhr: "Fight Club" (1999)
David Finchers Kultfilm der 1990er Jahre ist inzwischen doch ein bißchen in Vergessenheit geraten, weshalb ihn viele der jüngeren Generation noch gar nicht gesehen haben. Sollte man aber nachholen, schließlich ist der schwer in irgendein Genre zu pressende Film mit Edward Norton, Brad Pitt und Helena Bonham Carter über einen Büroangestellten, der aus seinem stinklangweiligen Leben ausbrechen will, ein wahrlich einzigartiges Erlebnis und liegt deshalb immer noch auf Platz 10 der IMDb Top 250! 

NDR, 23.30 Uhr: "Die Blechtrommel – Director's Cut" (1979/2010)
Volker Schlöndorffs mit dem Auslands-OSCAR prämierte Verfilmung von Günter Grass' Roman über den Jungen Oskar Matzerath, der sich in den 1920er Jahren schlicht weigert, weiter zu wachsen, und so auch noch die Nazi-Zeit in kindlicher Gestalt miterlebt, ist ein Klassiker des deutschen Kinos und dauert im Director's Cut 20 Minuten länger als in der Originalfassung.

RTL II, 3.35 Uhr: "Ein Goldfisch an der Leine" (1964)
Im Grunde genommen ein typischer Vertreter dieser harmlosen, aber sehr vergnüglichen 1960er Jahre-RomComs mit Doris Day und Rock Hudson – nur in diesem Fall ausnahmsweise mit Paula Prentiss statt Doris Day. Hudson spielt Roger, den Autor eines erfolgreichen Angler-Buches, der von einer selbstbewußten PR-Agentin (Prentiss) mit Nachdruck dazu gedrängt wird, an einem aufmerksamkeitsträchtigen Anglerwettbewerb teilzunehmen. Problem: Roger hat noch nie selbst geangelt!

Außerdem:
Zwei Leben (Recht unspektakuläres, aber stark gespieltes deutsch-norwegisches Drama über eine Frau, die aus der DDR nach Norwegen geflohen ist und sich dort eine neue Familie und ein neues Leben aufgebaut hat – bis sie die Vergangenheit einholt; 20.15 Uhr bei Eins Festival)
Iron Man 2 (der schwächste Film der Superhelden-Reihe, dennoch unterhaltsam; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 1. September:
Pro7Maxx, 22.05 Uhr (um etwa eine Minute gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 3.05 Uhr): "The Descent" (2005)
Neil Marshalls Höhlen-Horrorfilm ist nicht nur insofern ein ungewöhnlicher Genrevertreter, als er als Protagonisten nicht die üblichen Teenies oder ein Pärchen bzw. eine Familie präsentiert, sondern eine Gruppe erwachsener, starker Frauen – noch wichtiger ist, daß er ein verdammt guter, furchteinflößender Film ist!

Tele 5, 23.05 Uhr: "Mr. Brooks – Der Mörder in dir" (2007)
Kevin Costner ist in diesem Psycho-Thriller über einen schizophrenen Serienmörder einmal in einer gänzlich ungewohnten Rolle zu sehen – und macht seine Sache hervorragend.

Mittwoch, 2. September:
Kabel Eins, 20.15 Uhr (um fast fünf Minuten geschnitten; ungeschnittene Wiederholung am Donnerstag um 22.20 Uhr): "The International" (2009)
Tom Tykwers erster Hollywood-Film ist ein Action-Thriller über zwei in der tückischen Welt der Hochfinanz ermittelnde Interpol-Agenten (Clive Owen und Naomi Watts), der zwar nicht eben mit Originalität glänzt, aber von Tykwer sehr unterhaltsam und rasant in Szene gesetzt ist.

3sat, 22.25 Uhr: "A Serious Man" (2009)
Selbst für die Verhältnisse der Coen-Brüder ("The Big Lebowski", "Fargo") ist diese lose an das biblische Buch Hiob angelehnte Tragikomödie mit leicht autobiographischen Zügen über einen jüdischen Professor (Michael Stuhlbarg), dessen langweiliges Leben schrittweise vollkommen aus den Fugen gerät, überdurchschnittlich skurril geraten ...

Außerdem:
Das Schmuckstück (sehr vergnügliche französische Komödie über eine von Catherine Deneuve verkörperte "trophy wife", die in den 1970er Jahren nach einem nicht-tödlichen Herzinfarkt ihres Mannes die Leitung von dessen Unternehmen übernimmt – und es dabei unter anderem mit dem von Gérard Depardieu gespielten kommunistischen Bürgermeister zu tun bekommt; 22.30 Uhr im BR)
Highlander – The Source (auch eine Leistung: der schlechteste Film, den ich jemals komplett gesehen habe ...; 1.30 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 3. September:
ARD, 1.55 Uhr: "Manderlay" (2005)
Im etwas schwächeren zweiten Teil seiner höchst provokativen (und bis heute unvollendeten) "Amerika"-Trilogie widmet sich der dänische Regie-Exzentriker Lars von Trier vorrangig der Rassismus-Thematik. Bryce Dallas Howard spielt dieses Mal die im Vorgänger "Dogville" von Nicole Kidman verkörperte idealistische Gangster-Tochter Grace, die in Manderlay auf eine kleine Gemeinschaft stößt, die noch immer so lebt, als wäre die Sklaverei nie abgeschafft worden. Inszeniert hat Lars von Trier das wie im Vorgänger sehr spartanisch als eine Art Theaterstück, in dem beispielsweise viele Kulissen durch Kreidemarkierungen auf dem Boden ersetzt werden.

Außerdem:
Green Lantern (optisch eindrucksvolles, aber inhaltlich unausgegorenes Superhelden-Abenteuer mit Ryan Reynolds; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 4. September:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "101 Dalmatiner" (1961)
Wer meinen Twitter-Avatar gesehen hat, der kann sich bestimmt vorstellen, warum mir Disneys heiterer Zeichentrick-Klassiker über ein Dalmatiner-Paar, das sich auf die Suche nach seinen von der bösen Pelz-Fetischistin Cruella de Vil entführten Welpen macht, besonders am Herzen liegt. Davon abgesehen ist es einfach ein sehr schöner Film für die ganze Familie.

3sat, 22.35 Uhr: "Papillon" (1973)
Wer den Gefängnisfilm-Klassiker mit Steve McQueen und Dustin Hoffman vor zwei Wochen im HR verpaßt hat, kann ihn nun nachholen.

Außerdem:
OSS 117 – Der Spion, der sich liebte (witzig-alberne Spionagefilm-Parodie vom später OSCAR-gekrönten französischen "The Artist"-Team; 1.15 Uhr in der ARD)
OSS 117 – Er selbst ist sich genug (schwächere Fortsetzung; 2.50 Uhr in der ARD)
Abbitte (elegante, aber inhaltlich etwas unausgereifte Literaturverfilmung um Schuld und Sühne, mit Keira Knightley und James McAvoy; 2.10 Uhr im ZDF)

Samstag, 29. August 2015

Samstags-Update (35/2015)

Keine nennenswerten Änderungen im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober:


Box Office-News:
Trotz eines weiteren (hoch)sommerlichen Wochenendes kommt wenigstens wieder ein bißchen Schwung in die deutschen Kinocharts. Das ist vor allem dem HipHop-Biopic "Straight Outta Compton" zu verdanken, das in den USA regelrecht durch die Decke ging und auch bei uns mit etwa 200.000 Zuschauern wesentlich besser startet als ich das noch vor einigen Wochen für möglich gehalten hätte. Das reicht locker für Platz 1, zumal vermutlich kein anderer Film an diesem Wochenende sechsstellige Besucherzahlen schreiben wird. Vorwochensieger "Mission: Impossible 5" sollte immerhin nur knapp daran scheitern und den zweiten Rang einnehmen, um Platz 3 gibt es dicht dahinter ein Duell zwischen dem Action-Neustart "Hitman: Agent 47" (der damit etwa halb so stark anläuft wie vor acht Jahren die erste Verfilmung der Videospiel-Reihe) und "Minions". Der in der DJ-Szene spielende "We Are Your Friends" mit Zac Efron dürfte mit über 50.000 Zuschauern immerhin den fünften Platz erringen.
In den USA sehen die Zahlen verhältnismäßig noch schlimmer aus, wenigstens ist es dort aber etwas spannender und überraschender. Denn "Straight Outta Compton" sollte zwar mit etwa $12 Mio. zum dritten Mal die Spitze der Charts übernehmen, die drei Neustarts verhalten sich jedoch relativ unerwartet. Das trifft vor allem auf "War Room" zu, eines dieser notorisch unberechenbaren "Glaubensdramen", die sich an die in den USA immer noch sehr zahlreichen Kirchgänger richten und auch gerne mal direkt in den Gemeinden beworben werden. Warum das bei manchen Filmen nur mäßig funktioniert, bei anderen dagegen herausragend gut, das durchschaut wohl niemand so recht (die Kritiken dieser Filme fallen fast immer mies aus, da gibt es keine großen Unterschiede). Fakt ist aber: "War Room" läuft prima und erobert mit über $10 Mio. (in nur etwas mehr als 1000 Kinos) mindestens den zweiten Platz. Im Rahmen der Erwartungen auf Rang 3 startet der in Thailand spielende politische Action-Thriller "No Escape" mit Owen Wilson, Lake Bell und Pierce Brosnan, wohingegen "We Are Your Friends" anders als in Deutschland ein totaler Rohrkrepierer ist und möglicherweise nicht einmal $2 Mio. einspielen wird (in über 2300 Kinos, um das mal in Relation zum "War Room"-Triumph zu setzen ...). In Deutschland haben bislang weder "No Escape" noch "War Room" einen Starttermin; durchaus möglich, daß beide überhaupt keine Kinoveröffentlichung erfahren.

Quellen:

Freitag, 28. August 2015

TV-Tips für das Wochenende 35/2015

Vor allem am Samstag gibt es eine besonders große Anzahl sehenswerter Filme, auch wenn einige davon sehr oft gezeigt werden:

Samstag, 29. August:
3sat, 20.15 Uhr: "Die Fälscher" (2007)
Der erste österreichische Gewinner des Auslands-OSCARs ist ein Holocaust-Drama über eine Gruppe jüdischer KZ-Häftlinge, die für die Nazis Geldscheine in verschiedenen Währungen fälschen sollen (wahre Geschichte übrigens). Regie führte Stefan Ruzowitzky ("Anatomie"), in den Hauptrollen sind Karl Markovics (TV-Serie "Stockinger"), August Diehl und Devid Striesow zu sehen.

RTL II, 20.15 Uhr: "Der 13te Krieger" (1999)
Bestseller-Autor Michael Crichton höchstpersönlich hat sein grimmiges Wikingerabenteuer "Schwarze Nebel" verfilmt (nachdem er mit der anfänglichen Arbeit des eigentlichen Regisseurs John McTiernan nicht zufrieden war). Die Kritiker waren zwar nicht unbedingt begeistert von dem dramaturgisch eher archaisch anmutenden Historien-/Fantasy-/Horrormix rund um einen Wikingerstamm, der mithilfe eines Fremden (Antonio Banderas als arabischer Poet im Exil) gegen Menschenfresser antritt, aber Genrefreunde finden in dem düster-atmosphärischen Film viel Sehenswertes. 

ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Philadelphia" (1993)
Tom Hanks' unnachahmlich eindringliche, OSCAR-gekrönte Darstellung eines AIDS-Kranken in Jonathan Demmes leidenschaftlich engagiertem Drama ist bis heute mehr als sehenswert. In weiteren Schlüsselrollen: Denzel Washington und Antonio Banderas.

BR, 20.15 Uhr: "Nordwand" (2008)
Mit Benno Fürmann, Florian Lukas, Katharina Wackernagel und Ulrich Tukur stark besetztes Bergsteigerdrama von Philipp Stölzl über einen riskanten Erstbesteigungsversuch der Eiger-Nordwand kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Servus TV, 22.05 Uhr: "Harold und Maude" (1971)
Hal Ashbys zu Beginn der Ära des "New Hollywood" gedrehte skurrile Liebesgeschichte über einen jungen Mann auf Sinnsuche, der sich in eine lebensmüde ältere Dame verliebt, hat heute vollkommen zu Recht Klassiker-Status. Neben der Warmherzigkeit der Erzählung und der stets liebe- und respektvollen Figurenzeichnung ist es vor allem der an die Coen-Brüder erinnernde bizarr-morbide Humor, der "Harold und Maude" zu etwas Besonderem macht – allen voran bei Harolds Tick, durch immer absurdere und gewaltsamere Schein-Suizide die Aufmerksamkeit seiner distanzierten Mutter gewinnen zu wollen ... Gefühlvoll eingerahmt wird die Handlung von Songs, die Cat Stevens teilweise eigens für den Film komponiert hat.

NDR, 23.25 Uhr: "Das Boot – Director's Cut" (1981/1997)
Über Wolfgang Petersens für sechs OSCARs nominierten Welthit mit Herbert Grönemeyer, Jürgen Prochnow und mehr oder weniger der gesamten Elite der damaligen jungen deutschen Schauspielriege als Besatzung eines deutschen U-Boots während des Zweiten Weltkrieges muß ich wohl nicht viele Worte verlieren.

RTL II, 0.05 Uhr: "Wolfhound" (2006) 
Der Beginn dieses russischen Fantasyfilms ist mehr als ernüchternd: Regisseur Nikolay Lebedev bedient sich schamlos bei "Conan der Barbar", "Der Herr der Ringe", "Der Tag des Falken" (nur statt eines Falken mit einer Fledermaus als treuer Begleiterin des Helden!) und anderen Genreklassikern, ohne daß auch nur ansatzweise eine eigene Handschrift erkennbar wäre. Doch irgendwann, so nach einer guten halben Stunde, stellt man fest, daß einen die Story über einen einzelgängerischen Krieger, der die Auslöschung seines Stammes rächen will, aller Klischeehaftigkeit und B-Movie-Atmosphäre zum Trotz wider Erwarten doch ziemlich packt – zumindest ging es mir so. Von einem Meisterwerk ist "Wolfhound" meilenweit entfernt, aber die abseits der Tolkien-Verfilmungen nun nicht gerade mit sehenswerten Fantasyfilmen verwöhnten Fans des Genres sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren – schon dem wahrscheinlich längsten Lichtschwert aller Zeiten zuliebe ...

Außerdem:
Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter (generischer Fantasyfilm mit guter Besetzung; 22.00 Uhr bei RTL)
Drag Me to Hell (etwas unausgewogener, schwarzhumoriger Horrorfilm mit grandiosem Finale, von "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Raimi; Mitternacht bei RTL)

Sonntag, 30. August:
3sat, 17.05 Uhr: "Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft" (1971)
Ein Klassiker des bizarren britischen Humors und gleichzeitig eine Art Best-Of der besten Sketch-Show aller Zeiten: "Monty Python's Flying Circus".

Arte, 20.15 Uhr: "Casablanca" (1942)
Es ist kaum zu glauben, aber einer der populärsten und bekanntesten Filmklassiker aller Zeiten ist eigentlich ein Propagandafilm. Kurz nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg von Michael Curtiz gedreht, zeigt der romantische Abenteuerfilm über einen zynischen Cafébesitzer (Humphrey Bogart) in Marokko, der in internationale politische Verwicklungen hineingezogen wird und die Liebe seines Lebens (Ingrid Bergman) wiedertrifft, daß auch Propagandafilme ganz große Kunst sein können ... Aktuell auf Platz 33 in der IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten, das American Film Institute kürte "Casablanca" vor einigen Jahren sogar zum besten amerikanischen Liebesfilm aller Zeiten.

Pro 7, 22.30 Uhr: "Sinister" (2012)
Die Free-TV-Premiere des erfolgreichen Gruselfilms mit Ethan Hawke und Vincent D'Onofrio. Sollte man, wie so viele Werke dieses Genres, tunlichst mit möglichst wenig Vorwissen über die Handlung anschauen.

Donnerstag, 27. August 2015

THERAPIE FÜR EINEN VAMPIR (2014)

Regie und Drehbuch: David Rühm, Musik: Bernd und Stefan Jungmair
Darsteller: Tobias Moretti, Jeanette Hain, Dominic Oley, Cornelia Ivancan, Karl Fischer, David Bennent, Erni Mangold, Lars Rudolph, Anatole Taubman
Therapie für einen Vampir
(2014) on IMDb Rotten Tomatoes: 63% (6,3); weltweites Einspielergebnis: $0,2 Mio.
FSK: 12, Dauer: 87 Minuten.

Wien, 1932: Graf Geza von Közsnöm (Tobias Moretti, "Jud Süß – Film ohne Gewissen") ist zu Tode gelangweilt. Er hat in seinen eigenen Worten  alles gesehen und alles erlebt, seine Gattin Elsa (Jeanette Hain, "Poll") nervt ihn mit ihrer Ichbezogenheit schon seit Jahren und sogar das Essen ödet ihn einfach nur noch an. Hilfe sucht der Graf bei einem Psychoanalytiker namens Sigmund Freud (Karl Fischer, "Gloomy Sunday"), der die unglaublichen Geschichten seines neuen Patienten fasziniert notiert. Was er nicht ahnt: So verrückt ist der Graf gar nicht … dafür ist er ein Vampir! In Dr. Freuds Praxis findet der Graf tatsächlich neue Lebenslust, allerdings auf gänzlich andere Art und Weise, als man meinen könnten. Ein Gemälde dort zeigt des Grafen große Liebe Nadilla, die vor Jahrhunderten starb, ihm aber versprach, eines Tages wiedergeboren zu werden. Als Graf Geza erfährt, daß das Gemälde die Freundin des Künstlers Viktor (Dominic Oley) zeigt, der für Dr. Freud die Träume und sexuellen Phantasien seiner Patienten illustriert, sucht er den jungen Mann sofort auf. Und in der Tat: Viktors selbstbewußte Freundin Lucy (Cornelia Ivancan, TV-Serie "CopStories") ist Nadillas Ebenbild. Während der Graf Lucy auf sein Anwesen bringt, um mithilfe eines Rituals ihre wahre Natur als Nadilla zum Vorschein zu bringen, schickt er seine Frau Elsa zu Viktor, der sie porträtieren soll – denn Vampire haben bekanntlich kein Spiegelbild, und da Elsa vergessen hat, wie sie aussieht, würde sie alles tun, um endlich wieder in ihr eigenes Gesicht zu blicken …

Dienstag, 25. August 2015

Neues aus Hollywood (34/2015)

Heute mit einem Tom Hanks-Doppelpack sowie einem Ausflug nach Frankreich:

  • Vor zwei Jahren lieferte der zweimalige OSCAR-Gewinner Tom Hanks mit "Captain Phillips" eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner langen und ziemlich glorreichen Karriere ab. Voraussichtlich nächstes Jahr wird er erneut einen Captain spielen, dieses Mal allerdings den Flugkapitän Chesley "Sully" Sullenberger. Der wurde Anfang 2009 kurzfristig zu einer weltweiten Berühmtheit, als ihm mit einem Airbus A320 eine sensationelle Notlandung auf dem Fluß Hudson mitten in New York gelang, womit er eine viele Menschenleben fordernde Katastrophe verhinderte. Es ist natürlich kein Wunder, daß Hollywood großes Interesse an einer solchen wahren Heldengeschichte hat, die kein Geringerer als Altmeister Clint Eastwood ("American Sniper") demnächst verfilmen wird. Als Vorlage für das Drehbuch von Todd Komarnicki ("Verführung einer Fremden") dient das Buch, das Sullenberger selbst gemeinsam mit Jeffrey Zaslow geschrieben hat. Die Titelrolle von "Sully" wird eben Tom Hanks übernehmen, während Laura Linney ("Tatsächlich ... Liebe") als Sullenbergers Ehefrau Lorraine besetzt wurde sowie Aaron Eckhart ("The Dark Knight") als Co-Pilot Jeff Skiles. Zudem übernimmt Holt McCallany ("Fight Club") eine Nebenrolle als Präsident der amerikanischen Pilotengewerkschaft. Bislang ist ein Termin weder für den Beginn der Dreharbeiten bekannt noch für den Kinorelease; ich wäre allerdings sehr überrascht, würde "Sully" nicht rechtzeitig zur OSCAR-Saison 2016/2017 in die Kinos kommen. Und angesichts der positiven Thematik würde ich sogar fast auf einen Start kurz vor Weihnachten 2016 wetten ...

  • Auch Tom Hanks' zweites Projekt der näheren Zukunft verspricht viel Spannung, allerdings in einem etwas anderen Genre: "The Circle" ist ein ziemlich klassisch klingender Thriller und beruht auf einem Roman von Dave Eggers, für den Hanks neuerdings ein Spezialist zu sein scheint. Denn mit Tom Tykwers "Ein Hologramm für den König" ist eine andere Dave Eggers-Adaption bereits abgedreht und wird voraussichtlich Ende des Jahres in die Kinos kommen. In "The Circle" verkörpert Hanks unter der Leitung des jungen, aufstrebenden Regisseurs und Drehbuch-Autors James Ponsoldt ("The Spectacular Now") den mysteriösen Kalden, einen undurchschaubaren Mitarbeiter eines sehr erfolgreichen Internet-Konzerns namens ... "The Circle". Die eigentliche Hauptfigur der Geschichte ist die junge Mae (Emma Watson, "My Week with Marilyn"), die neu zu der Firma stößt und von Kalden bald mit ominösen Warnungen bedacht wird. Als der visionäre Konzerngründer Ty wird außerdem der in Kürze durch seine Hauptrolle in der neuen "Star Wars"-Trilogie zum Weltstar aufsteigende John Boyega mit von der Partie sein. Die Dreharbeiten in Kalifornien sollen im September beginnen, womit auch "The Circle" irgendwann 2016 in den (US-)Kinos zu erwarten ist – ich würde vermuten, etwas früher als "Sully", womöglich im Oktober.

Sonntag, 23. August 2015

TV-Tips für die Woche 35/2015

Montag, 24. August:
Eins Festival, 20.15 Uhr: "The Baxter" (2005)
Letzte Woche im ARD-Nachtprogramm, jetzt wird die etwas andere romantische Komödie mit Michael Showalter, Elizabeth Banks und Michelle Williams zu einer zuschauerfreundlicheren Zeit wiederholt.

Servus TV, 23.50 Uhr: "Der Falke und der Schneemann" (1985)
Ungewöhnlicher Mix aus Spionage-Thriller und gesellschaftskritischem Charakterdrama von John Schlesinger, basierend auf einer wahren Geschichte. Timothy Hutton und Sean Penn spielen zwei junge US-Bürger, die aus Idealismus zu sowjetischen Spionen werden.

Außerdem:
X-Men: Erste Entscheidung (hervorragendes Prequel zu der beliebten Mutanten-Trilogie, mit Michael Fassbender, James McAvoy und Jennifer Lawrence in den Hauptrollen; 22.15 Uhr im ZDF)

Dienstag, 25. August:
RTL Nitro, 20.15 Uhr: "Königreich der Himmel" (2005)
Sir Ridley Scotts Kreuzritter-Epos mit Orlando Bloom, Liam Neeson und Eva Green schnitt vor allem in den USA sehr enttäuschend ab, in Europa waren Einspielergebnisse und Kritiken deutlich besser – und das vollkommen zu Recht! Zwar spielt der Film erst in dem um über 45 Minuten längeren Director's Cut seine ganzen Qualitäten aus, aber auch die Kinofassung ist sehenswert.

WDR, 23.15 Uhr: "RoboCop" (1987)
Paul Verhoevens lange Zeit indizierter Actionklassiker mit Peter Weller lief erst kürzlich in der ARD erstmals unzensiert. Mit etwas Glück zieht der WDR nach.

Mittwoch, 26. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht" (2013)
Arte zeigt das annähernd vierstündige Prequel zu Edgar Reitz' berühmter "Heimat"-Chronik als Free-TV-Premiere. Überwiegend in Schwarzweiß-Bildern gefilmt, geht es wieder um die fiktive Hunsrück-Gemeinde Schabbach, genauer gesagt um einige deren Einwohner, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Brasilien auswandern wollen.

BR, 22.30 Uhr: "Apocalypse Now Redux" (1979/2001)
Neben "Die durch die Hölle gehen", "Platoon" und "Full Metal Jacket" DER ultimative Vietnam-Anti-Kriegsfilm – erst Recht in der um etwa 50 Minuten verlängerten "Redux"-Version, die u.a. eine Begegnung der Protagonisten mit den französischen Bewohnern einer Plantage aus der französischen Kolonialzeit beinhaltet. Die extrem schwierigen Dreharbeiten (Hauptdarsteller Martin Sheen erlitt einen Herzinfarkt, ein Sturm zerstörte fast alle Kulissen, Antagonist Marlon Brando erschien mit starkem Übergewicht am Set) sind fast so legendär wie der Film selbst, weshalb es eigentlich ein Wunder ist, wie brillant diese Reise ins "Herz der Finsternis" (so der Titel der eigentlich in Afrika spielenden Romanvorlage von Joseph Conrad) der menschlichen Natur am Ende trotzdem ausgefallen ist. Wer sich auch nur ansatzweise für die Thematik interessiert, der MUSS diesen Film, der aktuell Platz 47 in den IMDb Top 250 belegt, gesehen haben!

Donnerstag, 27. August:
Arte, 14.00 Uhr: "Ringo" (1939)
John Fords früher Postkutschen-Western war einer der ersten ganz großen Genreerfolge und brachte Hauptdarsteller John Wayne den Durchbruch.

VOX, 22.30 Uhr: "Die Verdammten des Krieges" (1989)
Brian De Palmas Kriegsdrama zählt zwar nicht zu den "großen vier" Vietnam-Filmen, dennoch ist die wütend-desillusionierte Nacherzählung der wahren Story der trotz der Bemühungen des aufrechten GIs Eriksson (Michael J. Fox) vertuschten Vergewaltigung eines vietnamesischen Mädchens durch mehrere US-Soldaten eine sehenswerte emotionale Höllentour.

Außerdem:
Der Adler der neunten Legion (mittelmäßiges Römer-Abenteuer mit Channing Tatum und Jamie Bell; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 28. August:
3sat, 22.35 Uhr: "Duell – Enemy at the Gates" (2001)
Jean-Jacques Annauds Berlinale-Eröffnungsfilm über ein (sehr lose von realen Geschehnissen inspiriertes) Duell während des Zweiten Weltkrieges zwischen einem deutschen (Ed Harris) und einem russischen (Jude Law) Scharfschützen, das mit einem (dramaturgisch nur bedingt funktionierenden) Liebesdreieck zwischen Law, Joseph Fiennes und Rachel Weisz zusätzlich gewürzt wird, ist zwar ziemlich weit von einem Meisterwerk entfernt – spannende Unterhaltung mit einigen beklemmenden Momenten bekommt man trotzdem geboten.

Außerdem:
Der letzte Tempelritter (leicht trashiges, aber phasenweise auch spaßiges Mittelalter-Fantasy-B-Movie mit Nicolas Cage und Ron Perlman; 20.15 Uhr bei RTL II)

Samstag, 22. August 2015

Samstags-Update (34/2015)

Abgesehen von der Programmierung von einigen "Special Interest"-Filmen (zwei türkische, zwei indische, eine HipHop-Doku) gab es im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober dieses Mal keinerlei Änderungen:


Box Office-News:
Angesichts des wieder ziemlich sommerlichen Wetters und der mäßig massenkompatiblen Neustarts geben die deutschen Kinocharts an diesem Wochenende ein trübes Bild ab. Wie in der Vorwoche werden wahrscheinlich "Mission: Impossible 5" und die "Minions" den ersten Platz unter sich ausmachen, wobei es wiederum danach aussieht, daß Tom Cruise knapp die Nase vorn haben wird. Im Gegensatz zur letzten Woche werden ihm dafür diesmal aber bereits etwas mehr als 100.000 Zuschauer reichen. Rang 3 sollte an Antoine Fuquas emotionales Boxerdrama "Southpaw" mit Jake Gyllenhaal gehen, das auf etwa 75.000 Besucher abzielt. Drei der übrigen Neustarts (die US-Komödie "Vacation", der US-Thriller "Self/Less" und der deutsche Kinder-Animationsfilm "Der kleine Rabe Socke 2") gruppieren sich geballt um die 50.000 Zuschauer-Marke herum.
In den USA sieht es auch nicht wirklich fröhlicher aus, wobei das hier keine Überraschung ist, denn in den letzten Augustwochen hauen die US-Studios regelmäßig jene Produktionen auf den Markt, an deren Erfolg sie sowieso nicht mehr glauben. Mit entsprechenden Ergebnissen. So hält Vorwochen-Champion "Straight Outta Compton" mit mehr als $25 Mio. mühelos die Spitzenposition, während das Horror-Sequel "Sinister 2" sich mit mäßigen $12-14 Mio. den zweiten Platz krallen könnte (der wesentlich besser rezensierte und auch prominenter besetzte Vorgänger eröffnete mit $18 Mio.); dicht dahinter lauert allerdings "Mission: Impossible 5". Die neueste Videospiel-Adaption "Hitman: Agent 47" übertrumpft zumindest die allerschlimmsten Befürchtungen leicht und zielt auf knapp $10 Mio. ab. Die Kiffer-Komödie "American Ultra" mit Jesse Eisenberg und Kristen Stewart floppt dagegen mit nur wenig mehr als $5 Mio. komplett. In Deutschland kommt "Hitman" bereits am Donnerstag in die Kinos, "Sinister 2" folgt am 17. September und "American Ultra" am 15. Oktober.

Quellen:

Freitag, 21. August 2015

TV-Tips für das Wochenende 34/2015

Samstag, 22. August:
Servus TV, 22.40 Uhr: "Monster" (2003)
Lange wurde die Südafrikanerin Charlize Theron eher belächelt als eine von vielen Ex-Models, die den Sprung ins Kino schaffen wollen. Nur daß Theron, wie wir inzwischen allesamt wissen, tatsächlich großes Talent als Schauspielerin hat, dessen ganze Bandbreite sie mit viel Mut zur Häßlichkeit erstmals in diesem erschütternden, auf einer wahren Geschichte beruhenden Charakterdrama über eine zur Serienmörderin werdende lesbische Prostituierte nachwies – wofür sie prompt mit dem OSCAR für die beste Hauptdarstellerin belohnt wurde.

Servus TV, 0.30 Uhr: "Der Duft der Frauen" (1974)
Viele kennen "Der Duft der Frauen" als jenen Film, mit dem Al Pacino 1993 endlich den hochverdienten ersten OSCAR gewann. Weniger bekannt ist, daß die Tragikomödie über einen sehr direkten blinden Ex-Offizier das Remake dieses italienischen Films von Dino Risi ist, in dem Vittorio Gassman die entsprechende Rolle spielt. Ich finde zwar das Hollywood-Remake tatsächlich mal deutlich besser, aber die (immerhin für zwei OSCARs nominierte) italienische Variante hat auch ihren Reiz.

NDR, 1.05 Uhr: "Zwei hinreßend verdorbene Schurken" (1988)
Wer die sehr amüsante Gaunerkomödie mit Steve Martin und Michael Caine vor drei Wochen im BR verpaßt hat, kann sie nun nachholen.

Außerdem:
Iron Man (der Beginn der Erfolgsgeschichte namens Marvel Cinematic Universe, außerdem die endgültige Wiedergeburt des in der Branche bereits als erledigt betrachteten Ex-Junkies Robert Downey, Jr. als Superstar; RTL um 20.15 Uhr)

Sonntag, 23. August:
Pro7Maxx, 20.15 Uhr (um etwa 5 Minuten gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 3.15 Uhr): "L.A. Confidential" (1997)
Curtis Hanson ist mit dieser raffiniert-eleganten Elmore Leonard-Adaption der wohl beste Film noir nach dem Ende der eigentlichen Ära des Film noir in den 1950er Jahren gelungen. Drei vollkommen unterschiedliche, von Russell Crowe, Kevin Spacey und Guy Pearce herausragend gut verkörperte Cops untersuchen im Los Angeles der 1950er Jahre ein brutales Massaker in einem Nachtclub und geraten in ein dichtes Netz aus Lügen und Korruption. Die Handlung ist wunderbar komplex, die Charaktere sind bis in Nebenrollen hinein glaubwürdig und vielschichtig gezeichnet und zudem perfekt besetzt. Kim Basinger erhielt als Femme fatale ihren ersten OSCAR, aber auch James Cromwell und Danny DeVito glänzen in ihren Rollen. Aktuell Platz 99 in den IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten.
 
Arte, 20.15 Uhr: "Die durch die Hölle gehen" (1978)
Michael Ciminos mit satten fünf OSCARs ausgezeichnetes Opus Magnum mit Robert De Niro, Christopher Walken und Meryl Streep ist nicht nur einer der besten Anti-Kriegsfilme aller Zeiten (obwohl oder gerade weil er eigentlich mehr Charakterstudie ist), er gilt – gemeinsam mit Hal Ashbys heute weniger bekanntem "Sie kehren heim" – sogar als Auslöser der öffentlichen Aufarbeitung des verlorenen Vietnam-Krieges in der amerikanischen Gesellschaft. Platz 149 in der IMDb Top 250-Liste.

Pro 7, 22.40 Uhr, "Watchmen – Die Wächter" (2009)
Unter vielen Experten gilt Alan Moores Graphic Novel "Watchmen" als bester Comic aller Zeiten. Zach Snyders Kinoadaption hält sich ziemlich dicht an die Vorlage und erhielt durchaus gute Kritiken, aber euphorische Lobeshymnen gab es kaum. Vielleicht läßt sich der ebenso intelligente wie melancholische Superhelden-Abgesang einfach nicht ohne inhaltliche Verluste auf die Leinwand übertragen; dennoch ist der Film absolut sehenswert – und der von Bob Dylans "The Times They Are a-Changin'" unterlegte, die alternative Geschichtsschreibung der "Watchmen"-Welt etablierende Prolog ist nicht weniger als brillant.

Arte, 23.10 Uhr: "Hair" (1979)
Ein Jahr nach "Die durch die Hölle gehen" kam Milos Formans Hippie-Musical-Adaption "Hair" in die Kinos, die zwar nicht die Qualität von Ciminos Film erreicht, sich aber auf ganz andere Art und Weise ebenfalls sehr gelungen mit den Auswirkungen des Vietnam-Krieges auf die Zivilgesellschaft auseinandersetzt. Und einige der Songs ("Aquarius / Let the Sunshine in", "Hair", "Hare Krishna") haben längst Klassiker-Status erreicht. Das Beatles-Musical "Across the Universe" ist übrigens strukturell und inhaltlich erkennbar von "Hair" inspiriert.

3sat, 1.45 Uhr: "Vier im roten Kreis" (1970)
Jean-Pierre Melvilles ("Der eiskalte Engel") stylisher Gangsterfilm-Klassiker mit Alain Delon als Einbrecher, der sich auf ein "todsicheres Ding" einläßt. Und wir wissen ja alle, was das in der Welt des Films bedeutet ...

Donnerstag, 20. August 2015

EXTRAORDINARY TALES (2015)

Regie: Raul Garcia, Drehbuch: Stéphan Roelants und Raul Garcia, Musik: Sergio de la Puente
 Extraordinary Tales
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 58% (6,0); FSK: nicht geprüft, Dauer: 70 Minuten.
Ein Rabe kommt auf einen düsteren Friedhof geflogen, wo ihn zu seiner Überraschung eine weibliche Statue anspricht: Es ist der Tod höchstpersönlich (gesprochen von der deutschen Fantasy-Schriftstellerin Cornelia Funke), der den Raben – der in Wirklichkeit Edgar Allen Poe (Stephen Hughes) ist – davon überzeugen will, endlich zu ihm/ihr zu kommen. Poe ist jedoch widerwillig, er will nicht sterben ohne die Gewißheit, daß zumindest sein Werk ihn auf ewig überdauern wird …

Kritik:
Beim Verlassen des Kinosaals nach dem Abspann hörte ich jemanden sagen, der Film könne wohl nur einen echten Poe-Fan wirklich begeistern. Nunja ... ich habe keine Ahnung, ob das stimmt, hoffe es aber definitiv nicht. Fakt ist jedoch: Ich habe die makabren Erzählungen Edgar Allen Poes (und viele der Verfilmungen) schon immer sehr geschätzt – und ich finde diesen Episodenfilm toll! Da "Extraordinary Tales" innerhalb der Rahmenhandlung um den Autor und den Tod fünf Poe-Kurzgeschichten präsentiert, die von dem spanischen Regisseur Raul Garcia (arbeitete in den 1990er Jahren als Trickzeichner an mehreren Disney-Klassikern wie "Aladdin", "Der König der Löwen" und "Tarzan" mit) alle mit verschiedenen Zeichnern in einem komplett unterschiedlichen Stil animiert und inszeniert sind und jeweils einen sehr prominenten Erzähler vorweisen können, werde ich in dieser Rezension nacheinander kurz auf sie eingehen:

Mittwoch, 19. August 2015

EXTINCTION (2015)

Regie: Miguel Ángel Vivas, Drehbuch: Alberto Marini, Miguel Ángel Vivas, Musik: Sergio Moure
Darsteller: Jeffrey Donovan, Matthew Fox, Quinn McColgan, Valeria Vereau, Clara Lago
Extinction
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 18% (5,1); weltweites Einspielergebnis: $2,4 Mio.
FSK: 16, Dauer: 117 Minuten.
 Neun Jahre nach dem Ausbruch einer fatalen Zombie-Epidemie harren zwei Männer und ein Kind in der schneebedeckten Kleinstadt Harmony irgendwo im amerikanischen Norden aus. Während Jack (Jeffrey Donovan, "Der fremde Sohn") sich in einem Haus rührend um seine Tochter Lu (Quinn McColgan, "Non-Stop") kümmert, versucht auf der anderen Straßenseite Patrick (Matthew Fox, "8 Blickwinkel") noch immer unbeirrt, per Funk Kontakt zu eventuellen anderen Überlebenden aufzunehmen. Direkter Kontakt zwischen Jack und Lu auf der einen Seite und Patrick auf der anderen besteht aufgrund eines lange in der Vergangenheit liegenden Vorfalls nicht mehr, nur Patricks Hund hält sich nicht so ganz an das "Kontaktverbot" und läßt sich immer wieder von Lu mit Leckereien anlocken. Die Eiszeit zwischen den beiden Männern rückt jedoch (etwas) in den Hintergrund, als Patrick bei einem Ausflug in eine nahegelegene Stadt zu Versorgungszwecken feststellen muß, daß die Zombies nicht, wie erhofft, in der Zwischenzeit "gestorben" oder verhungert sind. Nein, sie sind in Harmony angekommen, sie sind gefährlich und sie haben noch immer gewaltigen Appetit auf Menschenfleisch …

Dienstag, 18. August 2015

Neues aus Hollywood (33/2015)

Am Wochenende hat Disney seine hauseigene Messe D23 Expo 2015 in Anaheim abgehalten. Die ganz großen Neuigkeiten blieben aus, aber zumindest über spätere "Star Wars"-Filme gab es doch ein paar bislang unbekannte, aber keineswegs unwichtige Infos:

  • Bekanntlich bringt kurz vor Weihnachten J.J. Abrams "Star Wars Episode VII" in die Kinos, "Episode VIII" folgt 2017 unter der Leitung von Rian Johnson ("Looper"). Nur "Episode IX" war bislang noch ohne Regisseur. Okay, ganz so dringend war eine Entscheidung auch nicht, schließlich ist der Trilogie-Abschluß erst für das Jahr 2019 vorgesehen. Trotzdem haben die Fans logischerweise mit Spannung darauf gewartet, wer die Verantwortung übertragen bekommt. Nun kennen wir die Antwort: Colin Trevorrow hat sich mit dem mehr als $1,5 Mrd.-Erfolg von "Jurassic World" für die Aufgabe qualifiziert. Deutlich weniger lang müssen wir auf das erste, noch vor "Episode IV" spielende "Star Wars"-Spin-Off namens "Rogue One" warten, das Ende 2016 ins Haus steht. Bereits bekannt war, daß unter der Regie von Gareth Edwards ("Godzilla") u.a. Fecility Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") und Sam Claflin ("Snow White and the Huntsman") auf die Jagd nach den Bauplänen für den ersten Todesstern des Imperiums gehen würden. Am Wochenende hat Disney die komplette Hauptbesetzung bekanntgegeben, und die kann sich sehen lassen: Neben Jones und Claflin agieren Diego Luna ("Elysium"), Hongkong-Star Donnie Yen ("Ip Man"), Forest Whitaker ("Der Butler"), Mads Mikkelsen ("King Arthur"), Ben Mendelsohn ("Killing Them Softly"), Riz Ahmed ("Nightcrawler"), Wen Jiang ("Let the Bullets Fly") und in einer Performance Capture-Rolle (á la Gollum) Alan Tudyk (der so etwas bereits als Darsteller der Roboter in "I, Robot" mit Will Smith hervorragend hinbekommen hat und als Raumschiff-Pilot in Joss Whedons "Firefly" und "Serenity" auch bereits Weltraum-Erfahrungen gesammelt hat). Vor allem die Mitwirkung von Donnie Yen läßt auf spektakuläre Kampfszenen á la Darth Maul hoffen, vielleicht übernimmt er ja auch zusätzlich (wie in seiner Heimat schon öfter) die Kampfchoreographie. Deutscher Kinostart ist am 15. Dezember 2016.

  • Früher hat Martin Scorsese Film um Film mit Robert De Niro gedreht, viele davon wahre Meisterwerke aus den verschiedensten Genres ("Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier", "Casino", "GoodFellas", "King of Comedy"). Inzwischen hat bekanntlich seit einigen Jahren Leonardo DiCaprio die Stellung als Scorseses Lieblingsschauspieler eingenommen, wobei ihre Kollaborationen zwar gut waren ("Aviator", "Departed", "Shutter Island", "Gangs of New York", "The Wolf of Wall Street"), meiner Meinung nach aber meist nicht die Qualität von Scorseses frühen Klassikern erreicht haben. Vielleicht ändert sich das ja mit ihrem nächsten Projekt, jedenfalls klingt "Devil in the White City" nach einem spannenden Stoff. Das Drehbuch von OSCAR-Nominee Billy Ray ("Captain Phillips") wird auf Grundlage eines von der Kritik gefeierten Sachbuches von Erik Larson die wahre Geschichte des berüchtigsten Serienkillers in der Geschichte Chicagos erzählen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert ermordete der charismatische Dr. H.H. Holmes mindestens 27 Menschen, möglicherweise gar bis zu 200, in seinem eigenen kleinen Hotel, das er u.a. mit einer Gaskammer und einem Krematorium ausstattete. DiCaprio wird den Killer verkörpern, womit er erstmals in seiner Karriere als ein unzweideutiger Bösewicht auftreten wird. Da soeben erst die Rechte an dem Stoff an Paramount verkauft wurden (es gab einen regelrechten Bieterwettstreit zwischen verschiedenen Studios), läßt sich noch nicht absehen, wann die Dreharbeiten beginnen oder "Devil in the White City" in die Kinos kommen könnte. Letzteres erwarte ich jedoch frühestens für Ende 2016.

  • Anders als Martin Scorsese oder auch Gareth Edwards oder Colin Trevorrow ist Lawrence Sher ein Name, den bis dato wohl nur die wenigsten außerhalb der Branche kennen dürften. Kein Wunder, ist Sher doch "nur" ein Kameramann, die (solange sie nicht für einen OSCAR nominiert werden) meistens unterhalb des Öffentlichkeitsradars bleiben. Nun wird Sher jedoch sein Regiedebüt geben, und dabei handelt es sich um die Komödie "Bastards". Das ist durchaus passend, denn zu Shers bisherigen Filmen zählen zahlreiche Komödien wie die "Hangover"-Trilogie oder "Der Diktator". In "Bastards" geht es um zwei Brüder, die in dem Glauben aufgewachsen sind, daß ihr Vater tot ist. Als sie herausfinden, daß das eine Lüge ihrer Mutter war, machen sie sich auf die Suche nach ihrem Vater. Was erstens gar nicht so einfach ist und sie zweitens Dinge über ihre Mutter erfahren läßt, die sie eigentlich gar nicht wissen wollten ... Owen Wilson ("Inherent Vice") und Ed Helms ("Hangover") spielen die Brüder, zwei potentielle Väter werden von dem aktuellen OSCAR-Preisträger J.K. Simmons ("Whiplash", "Terminator: Genisys") und von dem ehemaligen Footballstar Terry Bradshaw (der sich selbst spielt) verkörpert. Das Drehbuch stammt von Newcomer Justin Malen, der aktuell ebenfalls an Dwayne Johnsons "Baywatch"-Kinoadaption beteiligt ist. Der Beginn der Dreharbeiten in Miami und Atlanta ist für September vorgesehen. Ein Kinostart ist auch hier noch nicht festgelegt, ich halte aber einen Release entweder im späten Frühling oder im Spätsommer 2016 für wahrscheinlich (für die Hochphase der Summer Season dürfte der Film kommerziell nicht hochkarätig genug sein).

Quellen:

Sonntag, 16. August 2015

TV-Tips für die Woche 34/2015

Montag, 17. August:
BR, 23.40 Uhr: "Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren" (1981)
In dem spannenden Thriller von Brian De Palma überzeugt ein noch junger John Travolta als Tontechniker, der in der Stadt Geräusche aufnimmt und eines Nachts Zeuge eines Autounfalls mit prominentem Opfer wird. Seine Aufnahmen beweisen, daß es sich nicht um einen normalen Unfall handelte, doch da die Polizei nichts davon wissen will, forscht er auf eigene Faust weiter und begibt sich damit selbst in höchste Gefahr ...

Außerdem:
Brügge sehen ... und sterben? (grandiose, ungemein atmosphärische Tragikomödie mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes; Arte um 22.00 Uhr)
Oblivion (solider SciFi-Thriller mit Tom Cruise; Free-TV-Premiere im ZDF um 22.15 Uhr)

Dienstag, 18. August:
Pro7Maxx, 20.15 Uhr (um gut eine Minute gekürzt; ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.45 Uhr): "Layer Cake" (2004)
Matthew Vaughns Regiedebüt ist ein ebenso kompromißloser wie stylisher, von lakonischem Humor geprägter Gangster-Thriller mit Daniel Craig, der den Regisseur auf Anhieb zu einem begehrten Mann machte und ihm den Weg für spätere Hits wie "Kick-Ass" oder "Kingsman: The Secret Service" ebnete.

Pro7Maxx, 22.15 Uhr: "JCVD" (2008)
In der tragikomischen Geschichte glänzt der belgische Action-Altstar Jean-Claude Van Damme als abgewrackter Schauspieler Jean-Claude Van Damme, der von familiären und monetären Problemen geplagt wird und dann auch noch mitten in eine Geiselnahme gerät ...

ARD, 0.20 Uhr: "The Baxter – Geheiratet wird später" (2005)
Unspektakuläre, aber clevere und hervorragend besetzte (Elizabeth Banks, Michelle Williams, Justin Theroux) romantische Komödie, die ihre Geschichte aus der ungewöhnlichen Sicht eines Mannes zeigt, der sonst in Filmen dieser Art eine unglückliche Nebenrolle spielen würde: Elliot (Comedian Michael Showalter, auch Regie und Drehbuch) ist ein Baxter, ein Durchschnittstyp, der (in diesem Fall sogar mehrfach) von seiner (jeweiligen) Freundin für einen viel cooleren Typen – den (sonst) eigentlichen Helden – verlassen wird ...

3sat, 2.05 Uhr nachts: "Ghost Dog – Der Weg des Samurai" (1999)
Arthouse-Ikone Jim Jarmusch ist für anspruchsvolle Filme voller Skurrilität berühmt, die von den Kritikern meist sehr gelobt werden, aber für die Zuschauer oft nicht einfach anzuschauen sind. "Ghost Dog" zählt zu seinen zugänglicheren Werken und ist nebenbei auch noch einer seiner besten Filme. Forest Whitaker spielt einen schweigsamen Auftragskiller, der sich ganz dem Ehrenkodex der Samurai verschrieben hat und deshalb selbst zum Ziel seines Auftraggebers wird.

Mittwoch, 19. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Lost in Translation"  (2003)
Wenn es um diesen wunderbaren Film geht, kann ich nur in Superlativen sprechen: Sofia Coppolas OSCAR-gekrönte Tragikomödie über zwei auf den ersten Blick völlig unterschiedliche verlorene Seelen (ein alternder Filmstar und eine frisch verheiratete junge Frau), die sich zufällig in einem Hotel in Tokio begegnen und sich in ihrer Einsamkeit einander annähern, ist nicht nur eine anrührend gefühlvolle und mit leisem Humor angereicherte Liebesgeschichte. Nein, "Lost in Translation" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, der Bill Murray in seiner besten (und damit zurecht OSCAR-nominierten) Rolle zeigt und Scarlett Johansson in ihrer ersten großen Hauptrolle den Weg zum Weltstar bereitete.

HR, 23.15 Uhr: "Papillon" (1973)
Franklin J. Schaffners einfühlsamer, in einer Strafkolonie in Französisch-Guayana spielender Gefängnisfilm ist einer der ganz großen Klassiker des Kinos, mit Steve McQueen und Dustin Hoffman in den Hauptrollen.

Außerdem:
Black Dahlia (eleganter, aber leider nur mittelmäßiger Film noir von Brian De Palma mit Josh Hartnett, Scarlett Johansson und Aaron Eckhart in den Hauptrollen; BR um 22.30 Uhr)

Donnerstag, 20. August:
VOX, 20.15 Uhr: "Ocean's Eleven" (2001)
Steven Soderberghs vergnügliche Gaunerkomödie mit George Clooney und Matt Damon ist ein loses, aber gelungenes Remake des 1960er Jahre-Spaßes "Frankie und seine Spießgesellen" mit Frank Sinatra und seinen "Rat Pack"-Kollegen Sammy Davis, Jr. und Dean Martin.

Freitag, 21. August:
RTL II, 3.55 Uhr nachts: "Trainspotting – Neue Helden" (1996)
Danny Boyles energiegeladene Adaption eines satirischen Irvine Welsh-Romans mit Ewan McGregor, Robert Carlyle und Johnny Lee Miller als Mitglieder einer schottischen Heroin-Clique in den 1980er Jahren war bereits kurz nach seinem Release ein Kultklassiker und gehört zu den Filmen, die man einfach mal gesehen haben muß!

Außerdem:
Der Tod ritt dienstags (günstig produzierter, aber toller Italo-Western mit Lee Van Cleef und Giuliano Gemma; 22.00 Uhr bei Servus TV)

Samstag, 15. August 2015

Samstags-Update (33/2015)

Die einzige nennenswerte Änderung im deutschen Kinostartplan bis Ende Oktober ist die Streichung der eigentlich für Mitte Oktober geplanten Gaunerkomödie "Masterminds" mit Zach Galifianakis, Kristen Wiig und Owen Wilson. Offiziell gibt es keine Begründung, inoffiziell ist aber klar, daß es an der Insolvenz des Produktionsstudios liegt, das wohl nicht einmal mehr genügend Geld für eine Marketingkampagne zur Verfügung hat. Irgendwann wird "Masterminds" sicher noch das Licht der Öffentlichkeit erblicken, aber wann das sein wird und ob es sich noch um einen Kinorelease oder direkt um eine Heimkinoveröffentlichung handeln wird, steht aktuell in den Sternen ...


Box Office-News:
Die größte Sommerhitze scheint vorbei, doch die deutschen Kinos erholen sich noch nicht wirklich von den wetterbedingten Zuschauerrückgängen der vergangenen Wochen. Was auch oder vor allem daran liegt, daß die Neuzugänge nicht so richtig zu interessieren scheinen. So wird "Mission: Impossible 5" mit gut 200.000 Zuschauern wohl die Spitze behalten, wobei die "Minions" ihm recht dicht auf den Fersen sind. Platz 3 geht an die feministisch angehauchte romantische Komödie "Dating Queen" mit dem amerikanischen Comedystar Amy Schumer, die mit sechsstelligen Besucherzahlen zufrieden sein kann. Zumal man noch vor wenigen Monaten für verrückt erklärt worden wäre, hätte man prognostiziert, daß "Dating Queen" am deutschen Startwochenende fast so viel zahlende Kunden in die Kinos lockt wie die teure Superhelden-Verfilmung "Fantastic Four" und die auch nicht so viel billigere Spionagekomödie "Codename U.N.C.L.E." zusammen, die mit jeweils etwa 70.000 Zuschauern im grauen Mittelfeld der Top 10 landen ...
In den USA sieht es ganz anders aus, da übernimmt nämlich "Straight Outta Compton", die Verfilmung der Geschichte der HipHop-Pioniere N.W.A, mit einem hervorragenden Ergebnis von mindestens $55 Mio. die Führung. "Codename U.N.C.L.E." floppt trotz ordentlicher Kritiken leider auch hier mit vermutlich nicht einmal $15 Mio. am Wochenende. Das wird wahrscheinlich sogar nur zu Platz 3 reichen, knapp hinter einem anderen Spionagefilm: "Mission: Impossible 5". Der ist zwar bereits in der dritten Woche, ganz offensichtlich war der Abstand zwischen den beiden thematisch ähnlichen Filmen aus Sicht von "U.N.C.L.E." aber dennoch zu gering. In Deutschland kommt "Straight Outta Compton" am 27. August in die Kinos.

Quellen:

TV-Tips für das Wochenende 33/2015

Da ich immer noch mit dem Fantasy Filmfest beschäftigt bin, wieder eine relativ kurze Version:

Samstag, 15. August:
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Out of Sight" (1998)
Steven Soderberghs ebenso humorvolle wie erotisch angehauchte Elmore Leonard-Adaption mit George Clooney und Jennifer Lopez zählt zu den besten Thrillern der 1990er Jahre. Witziges Kuriosum am Rande: Michael Keaton spielt die gleiche Rolle wie ein Jahr zuvor in Tarantinos Leonard-Verfilmung "Jackie Brown"!

ZDF, 0.30 Uhr: "Der amerikanische Freund" (1977)
Einer der größten internationalen Hits von Wim Wenders ist diese elegant-melancholische Verfilmung des Romans "Ripley's Game" von Patricia Highsmith. Mit Dennis Hopper als Tom Ripley und Bruno Ganz als krankem Bilderrahmenmacher, den Ripley zu einem Auftragsmord überreden will.

RTL II, 3.45 Uhr nachts: "Blues Brothers 2000" (1998)
Ja, die Neuauflage von John Landis' Kultfilm "Blues Brothers" ist inhaltlich kaum mehr als ein müder Abklatsch und mehr Remake als Fortsetzung ... aber die grandiose Musik ist vielleicht sogar noch einen Tick besser und nimmt vor allem noch mehr Raum ein als im Original!

Außerdem:
Spieglein Spieglein (Tarsems bildgewaltige Comedy-Version von "Schneewittchen", mit Julia Roberts als böser Königin; SAT.1 um 20.15 Uhr)
Das Phantom der Oper (schön anzusehende, aber inhaltlich wenig überzeugende Musical-Adaption mit Gerard Butler und Emmy Rossum; Servus TV um 20.15 Uhr)

Sonntag, 16. August:
Arte, 20.15 Uhr: "Schrei nach Freiheit" (1987)
Sir Richard Attenboroughs leidenschaftlicher Apartheid-Politthriller brachte Denzel Washington seine erste OSCAR-Nominierung und den internationalen Durchbruch ein. Die Hauptrolle spielt Kevin Kline als (realer) weißer südafrikanischer Journalist und Buchautor, der nach kritischen Recherchen zum Umgang des Staates mit inhaftierten schwarzen Politaktivisten selbst in das Visier der Staatsmacht gerät.

Tele 5, 20.15 Uhr: "Time Bandits" (1981)
Terry Gilliams munteres Zeitreiseabenteuer mit zahlreichen Gastauftritten von Stars wie Sean Connery und Gilliams Ex-Monty Python-Kollegen wie John Cleese.

Pro7Maxx, 20.15 Uhr (um gut eineinhalb Minuten geschnitten; unzensierte Wiederholung um 3.40 Uhr nachts): "Für eine Handvoll Dollar" (1964):
Mit diesem losen Remake des auf einem Buch von Dashiell Hammett basierenden Kurosawa-Klassikers "Yojimbo" (später auch als "Last Man Standing" mit Bruce Willis adaptiert) über einen Fremden (Clint Eastwood), der im Wilden Westen zwei eine kleine Stadt tyrannisierende Gangsterbanden gegeneinander ausspielt, wurden Regisseur Sergio Leone, Komponist Ennio Morricone und Hauptdarsteller Eastwood zu Weltstars.

Pro7Maxx, 22.10 Uhr: "Für ein paar Dollar mehr" (1965)
In jeder Hinsicht noch bessere Fortsetzung von "Für eine Handvoll Dollar", in der sich Eastwood als schweigsamer Revolverheld mit Lee Van Cleef zusammentut, um Bösewicht Gian Maria Volonté auszuschalten. Aktuell Platz 97 in der IMDb Top 250.

Pro 7, 22.30 Uhr: "Trance" (2013)
Danny Boyles erotisches Thriller-Verwirrspiel mit James McAvoy, Vincent Cassel und einer sehr freizügigen Rosario Dawson.

3sat, 0.35 Uhr: "Night on Earth" (1991)
In fünf verschiedenen Städten spielender Episodenfilm von Independent-Ikone Jim Jarmusch, in dem fünf Taxifahrer und ihre Begegnungen während einer Nacht im Zentrum stehen. Mit Winona Ryder, Armin Mueller-Stahl und Roberto Benigni.

Außerdem:
Looper (Rian Johnsons packender Zeitreise-Actionthriller mit Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt und Bruce Willis; RTL um 20.15 Uhr in einer deutlich geschnittenen Version, voraussichtlich unzensiert in der Wiederholung um 23.25 Uhr)

Freitag, 14. August 2015

HOWL (2015)

Regie: Paul Hyett, Drehbuch: Mark Huckerby und Nick Ostler, Musik: Paul E. Francis
Darsteller: Ed Speleers, Holly Weston, Elliot Cowan, Shauna Macdonald, Sam Gittins, Duncan Preston, Ania Marson, Amit Shah, Rosie Day, Calvin Dean, Sean Pertwee
Howl
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 63% (5,6); weltweites Einspielergebnis: $0,5 Mio.
FSK: 16, Dauer: 92 Minuten.
Joe (Ed Speleers, "Eragon") ist ziemlich mies drauf. Der Londoner Zug-Schaffner hat gerade erfahren, daß seine Bewerbung um eine Beförderung abgelehnt wurde – und dann drückt ihm derjenige, der an seiner statt befördert wurde, auch noch eine zusätzliche Nachtschicht auf. Die Passagiere sind um die Uhrzeit nicht mehr allzu freundlich, dann läßt ihn auch noch seine hübsche Kollegin Ellen (Holly Weston, TV-Serie "Hollyoaks"), die für das Catering im Zug zuständig ist, abblitzen. Und als Krönung des Ganzen stößt der Zug mit irgendetwas auf den Gleisen zusammen und bleibt mitten in einem Waldgebiet stehen, woraufhin der Zugführer Tony (Sean Pertwee, "Doomsday") aussteigt, um nachzuschauen – und spurlos verschwindet! Da die Verbindung zur Zugleitzentrale gestört ist und die Handys keinen Empfang haben, läßt sich Joe von den verbliebenen Passagieren – dem großkotzigen Adrian (Elliot Cowan, TV-Serie "Da Vinci's Demons"), der taffen Geschäftsfrau Kate (Shauna Macdonald, "The Descent"), dem älteren Ehepaar Ged (Duncan Preston, TV-Serie "Emmerdale Farm") und Jenny (Ania Marson, "Nikolaus und Alexandra"), der schlecht gelaunten Jugendlichen Nina (Rosie Day), dem jungen Ingenieurstudent Billy (Sam Gittins) und dem schüchternen Bücherwurm Matthew (Amit Shah, "Alles koscher!") – überreden, zur nächsten Haltestelle zu laufen. Ein Vorhaben, das sie nach lautem Wolfsgeheul und einem Angriff unheimlicher Kreaturen schnell wieder fallenlassen, um sich stattdessen im Zugabteil zu verbarrikadieren …