In den letzten Wochen hatte ich ja bereits mehrfach über potentielle Kandidaten für die Awards Season 2013/2014 berichtet, doch nun geht diese endgültig los. Den Anfang machen die renommierten Independent Spirit Awards, deren Nominierungen am Dienstag bekanntgegeben wurden. Wie der Name schon verrät, können bei diesem Preis ausschließlich unabhängig produzierte Filme geehrt werden, was die Aussagekraft für die im Februar folgende OSCAR-Verleihung naturgemäß recht überschaubar bleiben läßt. Dennoch: Wer bei den Spirit Awards erfolgreich abschneidet, hat in der Regel auch gute Chancen auf zumindest Nominierungen bei den großen Preisverleihungen; wer den Hauptpreis gewinnt, für den sind sie quasi garantiert. Man muß schon weit zurückgehen, um einen Spirit Award-Sieger zu finden, der anschließend keine große Rolle mehr spielte (Alexander Paynes "Election", der im Jahr 2000 gewann) – in den letzten Jahren dagegen konnten "Silver Linings", "The Artist" oder "Black Swan" so richtig abräumen. Das dürfte dieses Jahr aller Wahrscheinlichkeit nicht anders sein, denn einige der am heißesten gehandelten OSCAR-Kandidaten haben gestern bei den Spirit Awards multiple Nominierungen erhalten. Hier die wichtigsten Kategorien mit kurzer Kommentierung:
Bester Film:
"12 Years a Slave"
"All is Lost"
"Frances Ha"
"Inside Llewyn Davis"
"Nebraska"
Wenn alles normal läuft, sollten vier dieser fünf Filme in der gesamten Awards Season eine gewichtige Rolle spielen. Bei "Nebraska" und "All is Lost" haben neben den Drehbüchern vor allem die beiden Hauptdarsteller Bruce Dern respektive Robert Redford gute Chancen, "Inside Llewyn Davis" von den Coen-Brüdern und vor allem Steve McQueens Sklaverei-Drama "12 Years a Slave" sollten zahlreiche Nominierungen bei Academy Awards und Golden Globes erhalten, letzterer gilt gar als einer der absoluten Topfavoriten. Lediglich die unkonventionelle Tragikomödie "Frances Ha" scheint zu sehr und zu augenfällig "Independent" zu sein, um in größerem Ausmaß bei "den Großen" mitspielen zu können (auch wenn Hauptdarstellerin Greta Gerwig Außenseiterchancen eingeräumt werden).
Beste Regie:
Shane Carruth, "Upstream Color"
J.C. Chandor, "All is Lost"
Steve McQueen, "12 Years a Slave"
Jeff Nichols, "Mud"
Alexander Payne, "Nebraska"
McQueen sollte eine OSCAR-Nominierung sicher haben, die vier anderen sind angesichts der großen, namhaften Konkurrenz in dieser Kategorie (Martin Scorsese, Alfonso Cuarón, David O. Russell, die Coen-Brüder, Paul Greengrass, Woody Allen) nur Außenseiter. Keine vollkommen chancenlosen Außenseiter (abgesehen von Carruth, der unter Garantie keine Nominierungen bei den großen Awards erhalten wird), aber definitiv Außenseiter.
Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett, "Blue Jasmine"
Julie Delpy, "Before Midnight"
Gaby Hoffmann, "Crystal Fairy"
Brie Larson, "Short Term 12"
Shailene Woodley, "The Spectacular Now"
Blanchett hat ihre OSCAR-Nominierung so gut wie sicher, die Aussichten der anderen vier sind nicht so toll. Larson hat auf Festivals mit ihrer Leistung für Furore gesorgt, aber "Short Term 12" ist möglicherweise ein zu "kleiner", unbekannter Film, um bei den eher mainstreamorientierten Academy-Mitgliedern (oder Golden Globe-Jurymitgliedern) genügend Beachtung zu finden. Am ehesten könnte noch Julie Delpy für eine Überraschung sorgen, zumal sie eine etablierte Schauspielerin ist, die in dieser Funktion noch nie für den OSCAR nominiert wurde (als Co-Autorin wurde sie allerdings für "Before Sunset" berücksichtigt).
Bester Hauptdarsteller:
Bruce Dern, "Nebraska"
Chiwetel Ejiofor, "12 Years a Slave"
Oscar Isaac, "Inside Llewyn Davis"
Michael B. Jordan, "Fruitvale Station"
Matthew McConaughey, "Dallas Buyers Club"
Robert Redford, "All is Lost"
Daß alle sechs Schauspieler reelle Chancen auf eine OSCAR-Nominierung haben, zeigt bereits, wie hochkarätig diese Kategorie in dieser Awards Season besetzt ist, denn es fehlen ja sogar noch zahlreiche Stars aus Studioproduktionen (Tom Hanks, Leonardo DiCaprio, Forest Whitaker, Christian Bale). Ejiofors Nominierung darf als gesichert gelten, auch McConaughey und die beiden Altstars Redford und Dern haben gute Chancen. Isaac und Jordan dürften dagegen wohl der riesigen Konkurrenz zum Opfer fallen (aber sicherlich einige Nennungen bei den reinen Kritikerpreisen erhalten).
Die übrigen Kategorien gibt es auf der Homepage der Spirit Awards nachzulesen, in den nächsten Tagen und Wochen werde ich über zahlreiche weitere Nominierungen und Sieger der Awards Season berichten und auch immer wieder mal eine Übersicht über die aktuelle Favoritenlage einstreuen.
"12 Years a Slave"
"All is Lost"
"Frances Ha"
"Inside Llewyn Davis"
"Nebraska"
Wenn alles normal läuft, sollten vier dieser fünf Filme in der gesamten Awards Season eine gewichtige Rolle spielen. Bei "Nebraska" und "All is Lost" haben neben den Drehbüchern vor allem die beiden Hauptdarsteller Bruce Dern respektive Robert Redford gute Chancen, "Inside Llewyn Davis" von den Coen-Brüdern und vor allem Steve McQueens Sklaverei-Drama "12 Years a Slave" sollten zahlreiche Nominierungen bei Academy Awards und Golden Globes erhalten, letzterer gilt gar als einer der absoluten Topfavoriten. Lediglich die unkonventionelle Tragikomödie "Frances Ha" scheint zu sehr und zu augenfällig "Independent" zu sein, um in größerem Ausmaß bei "den Großen" mitspielen zu können (auch wenn Hauptdarstellerin Greta Gerwig Außenseiterchancen eingeräumt werden).
Beste Regie:
Shane Carruth, "Upstream Color"
J.C. Chandor, "All is Lost"
Steve McQueen, "12 Years a Slave"
Jeff Nichols, "Mud"
Alexander Payne, "Nebraska"
McQueen sollte eine OSCAR-Nominierung sicher haben, die vier anderen sind angesichts der großen, namhaften Konkurrenz in dieser Kategorie (Martin Scorsese, Alfonso Cuarón, David O. Russell, die Coen-Brüder, Paul Greengrass, Woody Allen) nur Außenseiter. Keine vollkommen chancenlosen Außenseiter (abgesehen von Carruth, der unter Garantie keine Nominierungen bei den großen Awards erhalten wird), aber definitiv Außenseiter.
Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett, "Blue Jasmine"
Julie Delpy, "Before Midnight"
Gaby Hoffmann, "Crystal Fairy"
Brie Larson, "Short Term 12"
Shailene Woodley, "The Spectacular Now"
Blanchett hat ihre OSCAR-Nominierung so gut wie sicher, die Aussichten der anderen vier sind nicht so toll. Larson hat auf Festivals mit ihrer Leistung für Furore gesorgt, aber "Short Term 12" ist möglicherweise ein zu "kleiner", unbekannter Film, um bei den eher mainstreamorientierten Academy-Mitgliedern (oder Golden Globe-Jurymitgliedern) genügend Beachtung zu finden. Am ehesten könnte noch Julie Delpy für eine Überraschung sorgen, zumal sie eine etablierte Schauspielerin ist, die in dieser Funktion noch nie für den OSCAR nominiert wurde (als Co-Autorin wurde sie allerdings für "Before Sunset" berücksichtigt).
Bester Hauptdarsteller:
Bruce Dern, "Nebraska"
Chiwetel Ejiofor, "12 Years a Slave"
Oscar Isaac, "Inside Llewyn Davis"
Michael B. Jordan, "Fruitvale Station"
Matthew McConaughey, "Dallas Buyers Club"
Robert Redford, "All is Lost"
Daß alle sechs Schauspieler reelle Chancen auf eine OSCAR-Nominierung haben, zeigt bereits, wie hochkarätig diese Kategorie in dieser Awards Season besetzt ist, denn es fehlen ja sogar noch zahlreiche Stars aus Studioproduktionen (Tom Hanks, Leonardo DiCaprio, Forest Whitaker, Christian Bale). Ejiofors Nominierung darf als gesichert gelten, auch McConaughey und die beiden Altstars Redford und Dern haben gute Chancen. Isaac und Jordan dürften dagegen wohl der riesigen Konkurrenz zum Opfer fallen (aber sicherlich einige Nennungen bei den reinen Kritikerpreisen erhalten).
Die übrigen Kategorien gibt es auf der Homepage der Spirit Awards nachzulesen, in den nächsten Tagen und Wochen werde ich über zahlreiche weitere Nominierungen und Sieger der Awards Season berichten und auch immer wieder mal eine Übersicht über die aktuelle Favoritenlage einstreuen.
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