Letzten Montag fiel meine News-Übersicht ja dem Fantasy
Filmfest zum Opfer, doch da es aus der vergangenen Woche kaum etwas zu
berichten gibt – diejenigen, die in der Branche etwas zu sagen haben, waren offensichtlich großteils beim großen Festival in Toronto mit dem Einkauf vielversprechender
Filme beschäftigt (mehr dazu morgen oder übermorgen) –, fasse ich heute
ausnahmsweise die wichtigsten Entwicklungen der letzten beiden Wochen zusammen:
- Angesichts des riesigen kommerziellen Erfolges der acht
"Harry Potter"-Filme kann es nicht wirklich überraschen, daß
Rechteinhaber Warner Bros. auch nach Abschluß der Reihe noch Lust auf mehr
hat. Daß dieses "mehr" schon so schnell thematisiert werden würde,
hatte zumindest ich jedoch nicht erwartet. Am Donnerstag wurde nämlich offiziell
bekanntgegeben, daß gleich mehrere neue Filme aus der Welt von Harry Potter
realisiert werden sollen, die auf J.K. Rowlings Begleitbuch (und fiktivem
Hogwarts-Lehrbuch) "Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden
sind" aus dem Jahr 2001 basieren. Rowling selbst wird – eine Premiere –
das Drehbuch zum ersten Film verfassen, das rund 70 Jahre vor Beginn der
Potter-Geschichte spielen und von den in New York beginnenden Abenteuern des
fiktiven "Phantastische Tierwesen"-Autors Newt Scamander erzählen
soll. Weitere Details sind allerdings noch nicht bekannt, mit einem Kinostart
dürfte somit wohl nicht vor Weihnachten 2015 zu rechnen sein.
- Eine ganz andere Art von Bestseller als "Harry
Potter" ist bekanntermaßen E.L. James' "Fifty Shades of Grey". Die
zunächst nur als E-Book erschienene und ziemlich kontroverse erotische
Geschichte, die unter anderem diverse Sadomaso-Praktiken thematisiert, hat
angesichts von mehr als 70 Millionen verkaufter Bücher der gesamten
"Shades of Grey"-Trilogie auch als Filmversion ein gewaltiges
kommerzielles Potential. Vor allem die Boulevardpresse hat seit Bekanntgabe der Filmplanungen vor einigen Monaten eine Menge Papier verschwendet mit teils
haarsträubenden Spekulationen um die Besetzung der beiden Hauptrollen (als
Favoritin galt beispielsweise lange Emma Watson, die es erklärtermaßen recht
befremdlich fand, wie viele Menschen sie offenbar gerne in einer solchen Rolle
sehen würden ...). Die ist letztlich aber eher unspektakulär ausgefallen.
Dakota Johnson ("21 Jump Street"), Tochter des Schauspielerpaars Melanie Griffith ("Die
Waffen der Frauen") und Don Johnson ("Django Unchained"), wird
die Hauptrolle der 21-jährigen Studentin Anastasia Steele übernehmen; der
27-jährigen Milliardär Christian Grey, mit dem Anastasia eine Beziehung
eingeht, wird von Charlie Hunnam ("Pacific Rim", TV-Serie "Sons
of Anarchy") verkörpert werden. Regie führt die Britin Sam Taylor-Johnson
("Nowhere Boy"), das Drehbuch hat Kelly Marcel geschrieben, die
bislang nur für die kurzlebige TV-Serie "Terra Nova" als Autorin
gearbeitet hat, aber in diesem Jahr mit ihrem Kinodebüt "Saving
Mr. Banks" mit Emma Thompson und Tom Hanks noch ein heißes Feuer im Eisen
hat. Die Dreharbeiten zu "Fifty Shades of Grey" sollten bald beginnen, denn als deutscher Kinostart wurde bereits der 31. Juli 2014
festgelegt (ein Tag vor dem US-Start).
- Der britische Regisseur Matthew Vaughn hat bislang eine makellose
Bilanz vorzuweisen: Ob sein Debüt mit dem Gangsterfilm "Layer Cake"
mit Daniel Craig, die märchenhafte Neil Gaiman-Verfilmung "Der Sternwanderer", die betont kompromißlose Graphic Novel-Adaption
"Kick-Ass" oder das "X-Men"-Prequel "Erste Entscheidung": Vaughns Filme überzeugen stets sowohl die Kritiker als auch
das zahlende Publikum (oder zumindest den Großteil davon). Wie groß sein Können
ist, läßt sich vielleicht am besten an der ziemlich gnadenlos gefloppten
"Kick-Ass"-Fortsetzung ablesen, bei der er nur noch als Produzent
tätig war und die Regie Jeff Wadlow überließ. Jedenfalls darf man stets
gespannt sein, wenn sich Matthew Vaughn ein neues Regieprojekt gesichert hat. Wie "The Secret Service". Auch
hierbei handelt es sich um die Verfilmung eines Comics von
"Kick-Ass"-Autor Mark Millar, die Geschichte spielt sich allerdings
im Spionage-Milieu ab. Es geht um den erfahrenen Londoner Geheimagenten Jake,
der seinen rebellischen Neffen Gary als Spion rekrutiert und trainiert. Millar
selbst hat sein Werk einmal als "James Bond trifft 'My Fair Lady'"
bezeichnet, was ja nicht ganz uninteressant klingt. Die Rolle des Jake
übernimmt dabei kein Geringerer als OSCAR-Gewinner Colin Firth ("Dame, König, As, Spion"), die seines jungen Schützlings der Newcomer Taron
Egerton. Auch bei der jungen weiblichen Hauptrolle setzt Vaughn mit Sophie
Cookson auf einen Kino-Neuling, dafür werden in Nebenrollen Hochkaräter wie Sir
Michael Caine (der bereits die Titelrolle in dem von Vaughn produzierten
"Harry Brown" spielte) und Samuel L. Jackson ("The Avengers") zu sehen sein. Gemeinsam mit seiner eingespielten "Der
Sternwanderer"- und "Kick-Ass"-Co-Autorin Jane Goldman zeichnet
Matthew Vaughn auch für das Drehbuch verantwortlich. Die Dreharbeiten sollen in diesem
Herbst beginnen, der deutsche Kinostart wurde bereits für den 13. November 2014
festgelegt.
Quellen:
Werbung:
Der Trailer zum Animationsfilm "Turbo –
Kleine Schnecke, großer Traum" von DreamWorks Animation ("Die Croods",
"Shrek"), der in den USA bereits erfolgreich lief und in Deutschland am
3. Oktober in die Kinos kommt:
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