Montag, 21. Januar:
Arte, 20.15 Uhr und 22.05 Uhr: "Sommer" (1996) und "Pauline am Strand" (1983)
Arte zeigt ein Double Feature des französischen Filmemachers Éric Rohmer. Sein berühmter Jahreszeiten-Zyklus ist hier mit dem erfolgreichsten Teil "Sommer" vertreten, in dem Gaspard (Melvil Pouaud) zwischen Studienabschluß und Berufsanfang in einen bretonischen Küstenort reist, wo er lose mit seiner Freundin Léna verabredet ist. Während er auf sie wartet, trifft er auf zwei andere junge Frauen, die seine Gefühle mächtig durcheinanderbringen ... "Pauline am Strand" ist der dritte Film in Rohmers "Komödien und Sprichwörter"-Zyklus und schildert die ersten Liebeswirren der 15-jährigen Pauline (Amanda Langlet) im Sommerurlaub, den sie mit ihrer zehn Jahre älteren Cousine am Meer verbringt. Rohmer gewann für "Pauline am Strand" den Regiepreis bei der Berlinale.
Außerdem:
Mojin: The Lost Legend (Free-TV-Premiere des visuell beeindruckenden, inhaltlich aber reichlich einfallslosen und von einem gewöhnungsbedürftig infantilen Humor durchzogenen chinesischen "Indiana Jones"-Klons mit Shu Qi; 20.15 Uhr bei Tele 5)
Das Bourne Vermächtnis (das erste Spin-Off der Spionagethriller-Reihe, in dem Jeremy Renner statt Matt Damon die Hauptrolle spielt, beginnt stark, läßt in der zweiten Hälfte jedoch leider ebenso stark nach; 22.15 Uhr im ZDF)
Dienstag, 22. Januar:
Pro7Maxx, 22.05 Uhr: "The International" (2009)
Tom Tykwers Hollywood-Debüt sprüht zwar nicht gerade vor Originalität, ist aber ein rasanter, spannender Thriller über einen Interpol-Agenten (Clive Owen) und eine Staatsanwältin (Naomi Watts) auf der Spur eines internationalen Polit- und Bankenkomplotts.
Außerdem:
The Ides of March - Tage des Verrats (mit George Clooney, Ryan Gosling, Paul Giamatti, Philip Seymour Hoffman und Marisa Tomei grandios besetzter Politthriller von Clooney, der allerdings inhaltlich zu unentschlossen daherkommt; 20.15 Uhr bei Pro7Maxx)
Turbo Kid (liebevoll-detailverliebt inszenierte kanadische Low Budget-Hommage auf dystopische B-Actionfilme der 1980er Jahre; 22.00 Uhr bei Tele 5)
Mittwoch, 23. Januar:
Tele 5, 0.00 Uhr: "Pet" (2016)
Free-TV-Premiere des überwiegend recht positiv besprochenen Horror-Psycho-Thrillers, in dem der schüchterne Seth (Ex-Hobbit Dominic Monaghan) auf die Abweisung seiner romantischen Avancen durch Holly (Ksenia Solo, TV-Serie "Lost Girl") relativ extrem reagiert, indem er sie entführt und im Keller des Tierheims, in dem er arbeitet, in einen Käfig sperrt ...
Außerdem:
Spy - Susan Cooper Undercover (gewitzte, mit Melissa McCarthy, Jason Statham und Jude Law gut besetzte Spionagefilm-Parodie, die aber noch besser wäre, würde sie weniger auf den typischen derben McCarthy-Humor setzen; 20.15 Uhr bei Pro 7 - bei der Wiederholung am Freitag um 22.50 Uhr zeigt Pro 7 den zehn Minuten längeren, erst ab 16 Jahren freigegebenen Extended Cut)
Im Labyrinth des Schweigens (etwas trockener, aber gut gespielter historischer Justizkrimi mit Alexander Fehling über das recht komplizierte Zustandekommen der Auschwitzprozesse in den 1960er Jahren; 21.45 Uhr bei 3sat)
Donnerstasg, 24. Januar:
WDR, 23.25 Uhr: "Die Lebenden reparieren" (2016)
Free-TV-Premiere des mit viel Kritikerlob bedachten französischen Dramas, in dem Marianne (Emmanuelle Seigner) und Vincent (Kool Shen) den größten Alptraum für Eltern durchleben: Ihr Sohn Simon liegt nach einem schweren Unfall hirntot im Koma und sie müssen entscheiden, ob und wann sie die lebenserhaltenden Geräte abschalten lassen und Simons Organe zur Transplantation freigeben. Davon hängt auch das Leben der zweifachen Mutter Claire (Anne Dorval) ab, deren eigenes Herz nur noch kurze Zeit durchhält ...
Freitag, 25. Januar:
BR, 23.30 Uhr: "Nevada-Paß" (1975)
Siehe meine Empfehlung von Januar 2018 zum soliden Westernkrimi mit Charles Bronson.
Außerdem:
Godzilla (Gareth Edwards' Monster-Reboot mit Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen hat zwar in den von Menschen getragenen Passagen seine Mängel, die Kreaturen-Sequenzen sind aber über jeden Zweifel erhaben; 20.15 Uhr bei Pro 7)
ParaNorman (einfalls- und anspielungsreiches Stop Motion-Grusical von den "Kubo"-Machern mit moralischem Tiefgang; 20.15 Uhr bei Super RTL)
Samstag, 26. Januar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz" (1991)
Der aktuell in den Kinos laufende "Robin Hood" mit Taron Egerton und Jamie Foxx ist nicht die einzige Version der Geschichte, die gefloppt ist: 1991 ging John Irvins etwas uninspirierter, aber durchaus unterhaltsamer britischer Film mit Patrick Bergin in der Titelrolle und Uma Thurman als Lady Marian gegenüber dem im gleichen Jahr veröffentlichten Hollywood-Blockbuster "Robin Hood - König der Diebe" mit Kevin Costner gnadenlos unter (und kam in den USA gar nicht erst in die Kinos). Das ist verständnlich, da er sich zwar näher an der echten Legende hält, damit aber natürlich wesentlich weniger spektakulär daherkommt als der Costner-Film, der außerdem den klar charismatischeren Hauptdarsteller zu bieten hat. Trotzdem: Robin Hood-Fans sollten "Ein Leben für Richard Löwenherz" eine Chance geben.
Außerdem:
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (der relativ lahme vierte Teil der populären Piraten-Reihe mit Johnny Depp kann trotz namhafter Neuzugänge wie Penelopé Cruz und Ian McShane nicht wirklich begeistern; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Sonntag, 27. Januar:
Arte, 20.15 Uhr: "Am goldenen See" (1981)
Mark Rydells einfühlsame, aber recht unspektakuläre Theaterverfilmung gewann drei OSCARs, was er vor allem der grandiosen Besetzung zu verdanken hat: Sowohl Henry Fonda als auch Katharine Hepburn gewannen einen Goldjungen, der dritte ging an das Drehbuch. Für Fonda war es sein letzter Film, für Hepburn der drittletzte: Sie spielen ein altes Ehepaar, das wie immer den Sommer in einem Ferienhaus am See verbringt - dieses Mal läuft das allerdings weniger ruhig und beschaulich ab, da die Tochter Chelsea (Jane Fonda) mit ihrer Familie zu Besuch kommt. Und da Chelsea und ihr Vater nie ein sonderlich gutes Verhältnis zueinander hatten (was bei Henry und Jane Fonda in der Realität ganz ähnlich war), stehen ihnen einige emotionale Auseinandersetzungen und Aussprachen bevor.
ZDF, 22.00 Uhr: "Nebel im August" (2016)
Free-TV-Premiere des positiv besprochenen historischen Euthanasiedramas nach einem Buch von Robert Domes über den 13-jährigen Ernst (Ivo Pietzcker), der in Nazi-Deutschland in eine Nervenheilanstalt kommt, deren Leiter Sebastian Koch spielt. Als Ernst erkennt, daß dort die Patienten nicht geheilt, sondern endgültig beseitigt werden sollen, wagt er einen Fluchtversuch.
Außerdem:
The Revenant (das eindringlich inszenierte Schneewestern-Survivalabenteuer brachte Leonardo DiCaprio endlich den ersten OSCAR ein; 20.15 Uhr um knapp dreieinhalb Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.50 Uhr)
Ewige Jugend (Free-TV-Premiere von Paolo Sorrentinos brillant gefilmter Geschichte über das Älterwerden mit Sir Michael Caine, Harvey Keitel und Rachel Weisz - die Nummer 2 in meiner Jahresbestenliste 2015! 0.05 Uhr in der ARD)
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