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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 1. Juni 2017

Neues aus Hollywood: Ein futuristischer Thriller mit Jodie Foster und ein Western mit Joaquin Phoenix

In den letzten Wochen wurden - häufig im Umfeld des Festivals von Cannes - viele interessante Filmprojekte angestoßen, drei davon finde ich besonders spannend:

  • Heutzutage verirrt sich Jodie Foster nur noch selten auf die Leinwand, lieber bleibt sie hinter der Kamera und setzt ihre Schauspielkollegen in Szene. Als erklärter Fan der zweimaligen OSCAR-Gewinnerin finde ich das sehr bedauernswert, zumal ihre Regiearbeiten (zuletzt "Der Biber" und "Money Monster") zwar in der Regel solide ausfallen, aber bisher noch nie außergewöhnlich gut. Umso erfreulicher also, daß Foster sich nun erstmals seit ihre Bösewicht-Nebenrolle in "Elysium" im Jahr 2013 wieder als Schauspielerin betätigt, zumal der Film, den sie sich dafür ausgesucht hat, vielversprechend klingt: der futuristische Thriller "Hotel Artemis" spielt in der nahen Zukunft in einem Untergrund-Krankenhaus in Los Angeles, das sich auf die Behandlung der vielen Kriminellen in der Stadt spezialisiert hat. Foster spielt eine Krankenschwester, die das illegale Hospital zugleich leitet und zufällig herausfindet, daß ein Patient nur aus einem Grund gekommen ist: Er soll einen Auftragsmord ausführen! Ausgedacht hat sich diese Geschichte Drew Pierce, bislang vor allem bekannt für sein Drehbuch zu "Iron Man 3". Mit "Hotel Artemis" feiert Pierce auch sein Regiedebüt, für das er neben Jodie Foster weitere hochkarätige Darsteller vor die Kamera holen konnte, von denen interessanterweise etwa die Hälfte - wie Pierce - Teil des Marvel Cinematic Universe ist: Jeff Goldblum (diesen Herbst in "Thor 3" vertreten), Sofia Boutella (in Kürze in der Titelrolle des "Die Mumie"-Reboots in den Kinos), "Guardians of the Galaxy"-Star Dave Bautista, Zachary "Mr. Spock" Quinto, Charlie Day ("Pacific Rim"), Sterling K. Brown (nächsten Februar Teil von Marvels "Black Panther"), Jenny Slate (deren in den USA erfolgreiches Independent-Drama "Begabt" mit Chris Evans am 13. Juli in Deutschland anläuft) sowie Kenneth Choi ("Spider-Man: Homecoming") und Brian Tyree Henry (TV-Serie "Atlanta") sind alle mit von der Partie, ihre Rollen sind allerdings noch nicht bekanntgegeben worden. Die Dreharbeiten beginnen heute in Los Angeles, der Kinostart dürfte für Frühjahr oder Sommer 2018 zu erwarten sein.

  • Wo ich bereits Cannes erwähnte: Der französische Filmemacher Jacques Audiard hat bereits mit zwei seiner Werke - "Ein Prophet" und "Dheepan" - wichtige Preise in Cannes gewonnen, aktuell bereitet er sein englischsprachiges Debüt vor: "The Sisters Brothers" wird beschrieben als Noir-Western mit Road Movie- und Comedy-Elementen und basiert auf einem auch in deutscher Übersetzung erhältlichen Buch von Patrick deWitt, das Audiard selbst adaptiert hat. Es geht um die Brüder Eli und Charlie Sisters, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Oregon beauftragt werden, einen Goldschürfer zu töten, der ihren Boß bestohlen hat. Zumindest im Buch macht ihre Reise, auf der sie auf allerlei skurrile Gestalten treffen, den Hauptteil der Handlung aus - hält sich Audiard daran, könnte das Resultat durchaus an Anthony Minghellas Bürgerkriegsdrama "Unterwegs nach Cold Mountain" erinnern, jedoch wird deWitts Buch stilistisch auch mit den Coen-Brüdern ("True Grit") verglichen. Die Sisters' werden von Joaquin Phoenix und John C. Reilly ("Kong: Skull Island") verkörpert, wobei Reilly den vergleichsweise gutmütigen Eli (im Buch die Hauptfigur) spielen wird, Phoenix den psychopathischen Charlie. Jake Gyllenhaal übernimmt die Rolle des todgeweihten Goldsuchers Hermann Kermit Warm, zudem hat Audiard "Rogue One"-Star Riz Ahmed und den Isländer Jóhannes Haukur Jóhannesson ("Reykjavik - Rotterdam: Tödliche Lieferung") angeheuert. Die Dreharbeiten sollen im Sommer beginnen, womit ein Kinostart im Sommer oder - falls es OSCAR-Ambitionen gibt - im Herbst 2018 realistisch erscheint.

  • Abschließend zur Abwechslung zu einem Film, in dem es (wahrscheinlich) keine Auftragskiller geben wird: "The Little Stranger" wird ein Mystery-Thriller, der kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges spielt und vom jungen Landarzt Dr. Faraday handelt, der zu einem einst prächtigen, inzwischen ziemlich heruntergekommenen Anwesen gerufen wird, um ein krankes Zimmermädchen zu behandeln. Aus zwei Gründen ist das für Dr. Faraday ein besonderer Besuch: Erstens hat seine Mutter in dem Anwesen gearbeitet, zweitens soll es dort spuken. Das behauptet zumindest die verwitwete Matriarchin Mrs. Ayres, die mit ihren beiden erwachsenen Kindern das Anwesen bewohnt. Domhnall Gleeson ("Ex Machina") wurde für die Hauptrolle des Dr. Faraday engagiert, während Altstar Charlotte Rampling ("Melancholia") die Witwe Mrs. Ayres spielt. Ruth Wilson (TV-Serien "Luther", "The Affair") übernimmt die Rolle der Tochter Lucy - die Dr. Faradays Interesse weckt -, Will Poulter ("The Revenant") wird als im Krieg entstellter Sohn Roddy zu sehen sein. Das Drehbuch stammt von Lucinda Coxon ("The Danish Girl") und ist die Adaption eines Romans von Sarah Waters (deutscher Titel: "Der Besucher"), Regie übernimmt der OSCAR-nominierte Lenny Abrahamson ("Raum"). Die Dreharbeiten in Großbritannien sind auch hier für diesen Sommer geplant, womit "The Little Stranger" irgendwann 2018 (ich tippe auf Spätsommer oder Herbst) in die Kinos kommen sollte.

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