In dieser Woche wird von den deutschen Kinogängern Geduld eingefordert: Mit dem gefeierten US-Thriller "Hell or High Water" (Mitte Oktober auf Mitte Januar), Wim Wenders' "Die schönen Tage von Aranjuez" (Ende November auf Ende Januar) und Warren Beattys "Regeln spielen keine Rolle" (von der Weihnachtswoche auf Anfang April) wurden gleich drei hochkarätige Filme um mehrere Monate verschoben:
Box Office-News:
Die am wenigsten überraschende Nummer 1 des Jahres in den deutschen Kinocharts erobert Pixars lange erwartete "Findet Nemo"-Fortsetzung: "Findet Dorie" könnte wohl sogar knapp die Marke von einer Million Zuschauern am ersten Wochenende knacken und ist damit mit weitem Abstand der beste Kinostart des Jahres (bisher: "Deadpool" knapp vor "Pets" mit jeweils etwas über 700.000). Allerdings will ich auch nicht verschweigen, daß das gerade einmal der Hälfte des überragenden "Findet Nemo"-Starts entspricht! Die besten Neustarts der Vorwoche werden voraussichtlich die nächsten beiden Plätze belegen, wobei "Bad Moms" mit bis zu 200.000 Besuchern deutlich vor "Die glorreichen Sieben" mit gut 100.000 liegt - letzterer könnte auch noch von "SMS für Dich" abgefangen werden. Der zweite größere Neustart der Woche, die US-Satire "War Dogs" mit Jonah Hill und Miles Teller, zielt zum Auftakt mit hohen fünfstelligen Zahlen auf einen soliden fünften Platz ab.
Gleich zwei neue Filme auf den ersten beiden Plätzen gibt es in den USA, für Begeisterung sorgen die Zahlen - wie so oft in den vergangenen Monaten - jedoch nicht. Zufrieden kann sich immerhin Tim Burton zeigen, dessen Jugendbuch-Verfilmung "Die Insel der besonderen Kinder" mit Eva Green mit den erwarteten $25 Mio. startet, was problemlos für die Spitze der Charts reicht. Das liegt daran, daß der mit einem Budget von mehr als $150 Mio. ausgesprochen teure Katastrophenfilm "Deepwater Horizon" mit Mark Wahlberg trotz guter Kritiken enttäuscht und sogar knapp unter der $20 Mio.-Marke bleiben dürfte. Da es doch fraglich erscheint, ob die sehr amerikanisch anmutende Heldengeschichte im Rest der Welt besser funktionieren wird als in den USA, dürften die Produzenten am Ende schon froh sein, wenn der Film wenigstens seine Produktionskosten wieder einspielt (um insgesamt in den grünen Zahlen zu landen, müßte er sie in etwa verdoppeln!). Platz 3 geht an den Vorwochensieger "Die glorreichen Sieben" mit gut $15 Mio. am zweiten Wochenende. Die aufgrund der Insolvenz der Produktionsfirma um über ein Jahr verschobene Komödie "Masterminds" sorgt derweil mit etwas mehr als $5 Mio. auf Platz 6 zumindest für Schadensbegrenzung. In Deutschland kommt "Die Insel der besonderen Kinder" bereits am Donnerstag in die Kinos, "Deepwater Horizon" folgt am 24. November, "Masterminds" hat noch keinen Starttermin.
Quellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen