Letztes Update vom 28. März: Die US-Komödie "Der Knastcoach" mit Will Ferrell und Kevin Hart wurde vom 23. April auf den 7. Mai verschoben.
Nachdem Teil 1 meiner Winter- und Frühlingsvorschau 2015 viele OSCAR-Kandidaten enthielt, bringen die Monate März und April wie jedes Jahr noch ein paar Nachzügler aus der Awards Season in die Kinos; außerdem gibt es schon die ersten Sommer-Blockbuster-Vorboten. Alles in allem sehen die beiden Monate recht vielversprechend aus. Die Auswahl der von mir kurz vorgestellten Filme ist nicht komplett (dafür empfehle ich den bis 2019 reichenden Startplan von InsideKino), sondern beschränkt sich auf die mir am interessantesten erscheinenden Werke, die auch mehr als nur einen Alibistart in zwei oder drei Kinos bundesweit erhalten sollten. Terminänderungen aktualisiere ich stets samstags (und weise zusätzlich in meinen Samstags-Updates darauf hin).
Nachdem Teil 1 meiner Winter- und Frühlingsvorschau 2015 viele OSCAR-Kandidaten enthielt, bringen die Monate März und April wie jedes Jahr noch ein paar Nachzügler aus der Awards Season in die Kinos; außerdem gibt es schon die ersten Sommer-Blockbuster-Vorboten. Alles in allem sehen die beiden Monate recht vielversprechend aus. Die Auswahl der von mir kurz vorgestellten Filme ist nicht komplett (dafür empfehle ich den bis 2019 reichenden Startplan von InsideKino), sondern beschränkt sich auf die mir am interessantesten erscheinenden Werke, die auch mehr als nur einen Alibistart in zwei oder drei Kinos bundesweit erhalten sollten. Terminänderungen aktualisiere ich stets samstags (und weise zusätzlich in meinen Samstags-Updates darauf hin).
5. März:
Nachdem es Will Smith in den letzten Jahren sehr effektiv
geschafft hat, seinen Superstar-Status mit fragwürdigen Karriere-Entscheidungen zu
unterminieren (allen voran die Rolle im SF-Megaflop "After
Earth" sowie die Ablehnung der Titelrolle in Quentin Tarantinos "Django Unchained"), versucht er nun, wieder zurück auf den Erfolgsweg zu finden. Mit der
DC Comics-Adaption "Suicide Squad" stehen die Chancen diesbezüglich
gut, zuvor steht die romantische Komödie "Focus" an. Daß Smith
in dieser Art von Film funktionieren kann, hat er bereits mit "Hitch – Der
Date Doktor" bewiesen, dieses Mal kommt noch eine Crime-Komponente dazu. Denn Smith
spielt in "Focus" den erfolgreichen Kleinkriminellen Nicky, der eine
junge Frau namens Jess (Margot Robbie, "The Wolf of Wall Street") als
eine Art Lehrling annimmt – bis sich irgendwann trotz des beträchtlichen
Altersunterschieds von etwa 20 Jahren romantische Gefühle entwickeln und die
Dinge ziemlich kompliziert werden. Das Filmemacher-Duo Glenn Ficarra und John
Requa hat bereits mit "Crazy, Stupid, Love." gezeigt, daß es aus dem
mitunter ziemlich ausgelutscht wirkenden Genre noch einiges herausholen kann –
es wäre wünschenswert, daß ihnen das auch mit "Focus" gelingt …
"Chappie":
Nachdem seine actionreiche Hollywood-SF-Dystopie
"Elysium" qualitativ und kommerziell nicht ganz die hohen Erwartungen
erfüllen konnte, hat sich der südafrikanische "District 9"-Regisseur
Neill Blomkamp erst einmal einem etwas kleineren Projekt in seiner Heimat gewidmet. Der
titelgebende Chappie ist der erste Roboter, der eigenständig Emotionen
empfinden kann und "echte" künstliche Intelligenz besitzt. Manche
Menschen sehen Chappie gerade deshalb als Gefahr an und wollen ihn vernichten,
darunter der Soldat Vincent Moore (Hugh Jackman, "Wolverine – Weg des Kriegers") … Chappie wird per Motion Capture von Blomkamps
Stamm-Schauspieler Sharlto Copley verkörpert, in weiteren Rollen sind Dev Patel
("Slumdog Millionär", als Chappies Erfinder), Sigourney Weaver
("Alien") und die exzentrischen südafrikanischen Rapper Yolandi
Visser und Ninja (auch außerhalb ihrer Heimat ein bißchen bekannt mit ihrer
Band Die Antwoord und dem Song "Enter the Ninja") zu sehen.
"Still Alice –
Mein Leben ohne Gestern":
Vier Mal war die inzwischen 54-jährige Julianne Moore ("A Single Man") für
den OSCAR nominiert – mit der fünften Nominierung, für ihre ergreifende
Darstellung einer an Alzheimer erkrankten Professorin in "Still
Alice", gilt sie als Topfavoritin für den überfälligen ersten Sieg. Der
durchschnittliche Multiplex-Besucher wird sich eher weniger für Richard Glatzer und
Wash Westmorelands ("The Last of Robin Hood") Drama interessieren,
das sich nicht nur mit der Erkrankung an sich, sondern auch mit deren
Auswirkungen auf ihre Familie befaßt – doch in den Arthouse-Kinos wird
"Still Alice" mit Sicherheit sein Publikum finden.
"Verstehen Sie
die Béliers?":
Wenn ein französischer Film in seiner Heimat ein Blockbuster
ist, dann stehen die Chancen gar nicht schlecht, daß er auch in Deutschland
erfolgreich laufen wird. Natürlich geht diese Rechnung nicht immer auf, aber
Beispiele wie "Ziemlich beste Freunde", "Willkommen bei den
Sch'tis" oder "Monsieur Claude und seine Töchter" zeigen
deutlich auf, wie nah sich der französische und der deutsche Filmgeschmack doch
sein können. "Verstehen Sie die Béliers?" startete bei unseren
westlichen Nachbarn Mitte Dezember hinter "Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere" auf Platz 2, übernahm aber bereits in der Weihnachtswoche die
Spitze der Charts und hat in den ersten sechs Wochen fünf Millionen Zuschauer
angelockt. Die Handlung der Tragikomödie von Eric Lartigau
("Nachtblende"), die von einer Familie von Gehörlosen erzählt, deren
Leben kräftig durcheinandergerät, als die 16-jährige Tochter Paula – die als
einzige hören kann und deshalb fast den gesamten Alltag der Familie organisiert
– die Chance erhält, eine spezielle Gesangsschule in Paris zu besuchen, mag auf
den ersten Blick etwas weniger zugänglich erscheinen als die von anderen in
Deutschland populären Franzosen-Blockbustern. Aber andererseits hat bereits
1996 Caroline Links OSCAR-Nominee "Jenseits der Stille" (übrigens mit
einer französischen Hauptdarstellerin: Sylvie Testud) mit zwei Millionen
Besuchern bewiesen, daß die Thematik in deutschen Kinos funktionieren kann,
wenn der Film richtig gut gemacht ist. Und das ist "Verstehen Sie die
Béliers?" wohl, wenn man den Kritikern Glauben schenken darf.
"Seventh
Son" (3D):
Wenn ein Film erst mehr als ein Jahr nach Beendigung der
Dreharbeiten in die Kinos kommt, ist das selten ein gutes Zeichen. Zugegeben,
manchmal kann es bedeuten, daß die Produktion zwar gut, aber absolut nicht
massenkompatibel ist, weshalb der jeweilige Verleih nicht so recht etwas mit
ihm anzufangen weiß. In den meisten Fällen bedeutet es schlicht und
ergreifend, daß der Film Mist ist. Nun, bei dieser 2012 gedrehten Verfilmung
eines Jugend-Fantasyfomans von Joseph Delaney dürfte eine zu hohe Komplexität
oder etwas in der Art eher nicht der Grund dafür sein, daß der ursprünglich
vorgesehene Kinostart Anfang 2014 um mehr als ein Jahr verschoben wurde. Und die
ersten Kritiken bestätigen die Befürchtung, daß "Seventh Son" – das
Hollywood-Debüt des russischen Regisseurs Sergey Bodrov ("Der Mongole") – sicher kein qualitatives Highlight ist. Dabei ließ die Besetzung mit
Jeff Bridges ("True Grit") und Julianne Moore in größeren Nebenrollen durchaus auf ordentliche
Fantasy-Unterhaltung hoffen. Bridges verkörpert den Lehrmeister der
jugendlichen Hauptfigur Tom Ward (Ben Barnes, fantasyerprobt als Prinz Caspian
in zwei "Narnia"-Filmen), der ihm als neuer Monsterjäger nachfolgen soll; Moore spielt eine böse Hexe. Kommerziell
scheinen sich die Verzögerungen immerhin nicht allzu negativ ausgewirkt zu haben, denn vor
allem in Osteuropa und Asien ist "Seventh Son" erstaunlich gut
angelaufen.
"Project:
Almanac":
Dean Israelites Found
Footage-Thriller ohne bekannte Namen in der Besetzung handelt von einer Gruppe
Teenager, die die Baupläne für eine Zeitmaschine finden, diese bauen und in die
Zeit zurückreisen, um ihre persönliche Zukunft zu verbessern. Nicht vollkommen
überraschend müssen sie bei ihrer Rückkehr feststellen, daß ihre Eingriffe
tiefgreifendere Auswirkungen hatten als erwartet. So tiefgreifende, daß sie die
Maschine noch einmal benutzen müssen, um alles ungeschehen zu machen und sogar
die Erfindung der Zeitmaschine zu verhindern!
"Fußball – Großes
Spiel mit kleinen Helden" (3D):
Der spanisch-argentinische Animationsfilm über den jungen
Tischfußball-Experten Joachim, der erlebt, wie Kicker-Figuren nach einem
Unfall zum Leben erwecken, hat in spanischsprachigen Regionen bereits viele
Preise gewonnen und könnte sich auch in Europa zu einem kleinen Überraschungshit beim
jungen Publikum mausern.
"Afrika – Das
magische Königreich" (3D):
Neil Nightingale ("Dinosaurier 3D") und Patrick
Morris präsentieren in dem 3D-Dokumentarfilm die Schönheit der afrikanischen
Natur – solange es sie noch gibt ...
12. März:
Die bisherige Bilanz des
britischen Regisseurs Matthew Vaughn ist ziemlich makellos: "Layer
Cake", "Der
Sternwanderer", "Kick-Ass" und "X-Men: Erste
Entscheidung" … ja, Vaughn steht für Qualität. Das läßt auch für die
Graphic Novel-Verfilmung "Kingsman" hoffen, in der OSCAR-Preisträger
Colin Firth ("Dame,
König, As, Spion") einen smarten Geheimagenten spielt, der seinen
lange vernachlässigten Neffen Eggsy (Newcomer Taron Egerton) zum Spion
ausbildet, nachdem dieser in Konflikt mit dem Gesetz geraten ist. Nach der
Ausbildung gehen sie ihren ersten gemeinsamen Fall an: Filmstars wie Mark
"Luke Skywalker" Hamill werden entführt! In weiteren Rollen sind Samuel
L. Jackson ("Black Snake Moan"), Mark Strong ("Robin
Hood"), Jack Davenport ("Fluch der Karibik"-Reihe) und Sir
Michael Caine ("Harry
Brown") zu sehen. Die frühen Kritiken sind sehr positiv ausgefallen und
lassen auf eine hochgradig unterhaltsame Agentenfilm-Parodie hoffen.
Das Märchen vom Aschenputtel ist mit Sicherheit eines der
meistverfilmten in der Geschichte von Fernsehen und Kino. In den USA ist die
Disney-Zeichentrickversion aus dem Jahr 1950 am beliebtesten, in Deutschland nicht
zuletzt dank zahlloser TV-Ausstrahlungen im jährlichen (Vor-)Weihnachtsprogramm
der tschechische Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".
Fraglich, ob die neueste Adaption an der Beliebtheitsrangliste viel ändern wird
– nach dem unerwarteten Riesenerfolg des letztjährigen "Maleficent"
mit Angelina Jolie als böser Königin stehen aber zumindest die Chancen für
einen kommerziellen Erfolg gut. Und angesichts der beteiligten Namen vor und
hinter der Kamera könnte auch die Qualität passen: Shakespeare-Spezialist Kenneth
Branagh, der bereits mit "Thor" einen ersten Schritt in eher
märchenhafte Gefilde machte, führt Regie und hat in der Hauptrolle Lily James
("Zorn der Titanen", TV-Serie "Downton Abbey") besetzt. Als
ihre Mutter agiert Hayley Atwell ("Captain America"), die fiese
Stiefmutter wird von Cate Blanchett ("Der Hobbit") verkörpert und der edle Prince Charming von Richard Madden (Robb Stark in der TV-Serie
"Game of Thrones").
"Die Trauzeugen
AG":
In der mittelmäßig rezensierten US-Komödie spielt Comedian
Josh Gad ("Wish I Was Here") einen einzelgängerischen jungen Mann,
dem kurz vor seiner Hochzeit mit Gretchen (Kaley Cuoco-Sweeting alias Penny aus
"The Big Bang Theory") auffällt, daß er keinen besten Freund hat, den
er zum Trauzeugen machen könnte. Für Abhilfe sorgen soll Jimmy Callahan (Kevin
Hart, "Denk wie ein Mann"), der für solche sozial schwierigen
Fälle eine eigene Trauzeugen-Vermittlungsagentur eröffnet hat …
"Leviathan":
Das gesellschaftskritische russische Drama wurde
international mit Preisen überhäuft (u.a. in Cannes und bei den Golden Globes)
und ist auch für den Auslands-OSCAR nominiert – in der Heimat sind dagegen
etliche Politiker und Kirchenvertreter nicht sehr glücklich damit, daß
ausgerechnet dieser Film, in dem Korruption und andere Probleme der russischen
Gesellschaft offen thematisiert werden, zu den OSCARs geschickt wurde. Wie dem
auch sei: Die Kritiker sind begeistert von der fast zweieinhalbstündigen
Geschichte eines einfachen Bürgers in einer kleinen Küstenstadt, der unter
Mithilfe eines Kindheitsfreunds, der inzwischen ein erfolgreicher Moskauer
Anwalt ist, gegen den korrupten Bürgermeister vorgehen will.
19. März:
"Die Bestimmung –
Insurgent" (3D):
Im zweiten Teil der dystopischen Jugendbuch-Trilogie (deren
letzter Film wie bereits bei "Die Tribute von Panem" zweigeteilt
wird) muß sich die rebellische Tris (Shailene Woodley, "White Bird in a Blizzard") gegen hartnäckige Verfolger wehren, die sie im Kampf um die
Vorherrschaft in der Gesellschaft als Gefahr betrachten. Um den Kampf zu
bestehen, muß Tris nicht nur ihre wahre Bestimmung herausfinden, sondern auch
diverse andere Geheimnisse lüften – dieses Mal sogar in 3D. Die Regie hat Robert Schwentke
("Flightplan") von Neil Burger übernommen.
Ursprünglich war das Schaf Shaun nur eine Nebenfigur in dem OSCAR-prämierten
Knetgummi-Animationsfilm "Wallace & Gromit – Unter Schafen";
später erhielt es eine eigene Kinder-TV-Serie, auf die nun der erste Kinofilm
folgt. Und erste Kritiken lassen vermuten, daß den Aardman Studios mit diesem
Film, in dem Shaun und seine tierischen Freunde verhindern müssen, daß
"ihr" Bauer seinen Hof verläßt, ein weiteres Mal ein charmantes Meisterwerk
für alle Altersklassen gelungen ist.
"A Most Violent Year":
Zu Beginn der Awards
Season 2014/2015 wurde J.C. Chandors ("Margin
Call") Thriller-Drama, das das Bestreben eines Einwanderers (Oscar
Isaac, "Agora") schildert, seinen Weg in den USA zu gehen, als
aussichtsreicher OSCAR-Anwärter gehandelt. Doch trotz starker Kritiken und
diverser Kritikerpreise gab es am Ende keine einzige Nominierung für die
Academy Awards. Das ist schade, sollte aber niemanden vom Kinobesuch
abhalten. Die Geschichte des Films spielt 1981 in New York, statistisch gesehen
einem der gewalttätigsten Jahre in der US-Großstadt überhaupt. Isaac erhielt
für seine Rolle als zwar idealistischer, aber zielstrebiger Immigrant viel Lob, noch
mehr ging allerdings an Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty"), die
seine ihn tatkräftig unterstützende Ehefrau spielt.
"The Boy Next Door":
Nachdem ihr letzter Film "Parker" ein ziemlicher
Flop war, versucht es Teilzeit-Schauspielerin Jennifer Lopez nun mit einem
erotisch angehauchten Thriller. Unter der Regie von Rob Cohen
("Dragonheart", "The Fast and the Furious") spielt sie eine
frisch geschiedene Mutter, die sich auf einen One Night Stand mit dem jungen
Nachbarn (Ryan Guzman) einläßt. Der erweist sich allerdings als reichlich
anhänglich und besitzergreifend. Das klingt nicht wirklich nach einer originellen
Story – und wurde in den USA von den Kritikern wenig überraschend mit Verrissen
bedacht. Kommerziell ist "The Boy Next Door" dennoch deutlich
erfolgreicher als es "Parker" war.
"Die
Räuber":
In seinem letzten Film – einer Neuinterpretation des
gleichnamigen Theaterstücks von Friedrich Schiller – spielt die österreichische
Schauspiel-Legende Maximilian Schell ("Das Urteil von Nürnberg")
einen Bankier, dem diverse Vergehen wie Unterschlagung und Urkundenfälschung
zur Last gelegt werden. Sein Sohn Karl (Éric Caravaca) hat allerdings die
Verantwortung dafür übernommen und in der Folge eine Gefängnisstrafe
abgesessen. Nach seiner Entlassung will er die wahren Hintergründe der
Geschichte aufdecken, denn er glaubt, daß sein eigener Bruder der wahre
Verantwortliche ist. Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, tut er sich mit
einem Kriminellen (Tchéky Karyo, "Nikita") zusammen. Regie führte der Intendant der
Ruhrfestspiele, Frank Hoffmann, gemeinsam mit dem Luxemburger Pol Cruchten.
"Das ewige
Leben":
In Wolfgang Murnbergers schwarzhumorigem Krimi übernimmt der
österreichische Kabarettist Josef Hader zum vierten Mal seine Kultrolle als
Privatdetektiv Brenner. Dieses Mal kehrt er in seinen Heimatort zurück, wo er es mit einigen ihm nicht ausnahmslos wohlgesinnten alten Bekannten
zu tun bekommt (einer wird von Tobias Moretti verkörpert) – und auch eine lange verdrängte Jugendsünde
holt ihn ein ...
26. März:
"Der Nanny":
Für seine neueste Komödie tut sich Regisseur und
Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer wieder mit seinem
"Schlussmacher"-Leinwandpartner Milan Peschel zusammen. Schweighöfer
verkörpert den angehenden Baulöwen Clemens, der zugunsten seiner Karriere seine
Familie ziemlich vernachlässigt. Also sucht er eine Nanny für seine beiden Kinder,
die nicht unbedingt pflegeleicht im Umgang sind – und so landet Clemens
schließlich bei der männlichen Nanny Rolf, gespielt von Peschel. Rolf hat
allerdings Hintergedanken, hat er doch wegen Clemens' Bauplänen seine Wohnung
verloren und will sich nun rächen …
"Home – Ein
smektakulärer Trip" (3D):
Tim Johnsons ("Ab
durch die Hecke") Dreamworks-Animationsfilm erzählt die Geschichte des außerirdischen
Raumschiff-Captains Smek, der nach einer neuen Heimat für sein Volk, die Boov, sucht.
Also klappert er Planet um Planet ab, doch keiner erfüllt alle Voraussetzungen
– bis er die Erde erreicht. Die erweist sich als perfekt, weshalb die
technologisch unterlegenen Menschen kurzerhand gegen ihren Willen umgesiedelt
werden. Die eigentliche Hauptrolle des tolpatschigen Außerirdischen Oh, der mit
einem Mißgeschick die Sicherheit von Menschen wie auch Boov gefährdet und
diesen Fauxpas unbedingt ausbügeln will, wird im Original von "The Big
Bang Theory"-Star Jim Parsons gesprochen, in der deutschen Synchronfassung
übernimmt die Aufgabe Bastian Pastewka. Als Menschenmädchen Tip, das der
Umsiedlung entkommen kann, ist in Deutschland Josefine Preuß zu hören (im
Original: Rihanna), als Captain Smek Uwe Ochsenknecht (auf Englisch: Steve
Martin).
"Tod den
Hippies!! Es lebe der Punk":
Oskar Roehler, Spezialist für eher sperrige Filme mit meist
schrägem Humor, die bei den Kritikern besser ankommen als beim Kinopublikum
(z.B. "Der alte Affe Angst", "Agnes und seine Brüder",
"Elemetarteilchen", "Quellen des Lebens"), präsentiert eine
Tragikomödie, die im Ost-Berlin des Jahres 1980 spielt. Der 19-jährige Robert
(Tom Schilling, "Oh Boy") flüchtet in den Westteil der Stadt, wo er
sich in das Berliner Nachtleben stürzt und seine Punker-Attitüde voll auslebt.
In weiteren Rollen sind die bezaubernde Emilia Schüle ("Besser als
nix"), Frederick Lau ("Sein letztes Rennen"), Wilson Gonzalez
Ochsenknecht ("Die wilden Kerle") und Hannelore Hoger
(Hauptdarstellerin von Roehlers "Die Unberührbare") zu sehen.
"Eine neue
Freundin":
Wenn François Ozon einen neuen Film in die Kinos bringt,
dann ist das stets ein Freudentag für viele Arthouse-Kinogänger. Schließlich
hat der französische Filmemacher mit Werken wie dem bewegenden Verlustdrama
"Unter dem Sand", dem humorvollen Whodunit-Musical "8 Frauen",
dem verwickelten erotischen Thriller "Swimming Pool", der heiteren
Emanzipations-Komödie "Das Schmuckstück" oder der voyeuristischen Tragikomödie "In ihrem Haus"
vielfach bewiesen, wie vielseitig talentiert er ist. Sein neues Werk – die
Adaption einer Kurzgeschichte von Ruth Rendell – ist ein Drama, in dem ein
kleines Mädchen namens Lucie seine Mutter an eine tödliche Krankheit verliert. Deren beste Freundin Claire (Anaïs Demoustier, "Sehnsucht nach
Paris") kümmert sich nun verstärkt um Lucie, doch dabei merkt sie, daß deren
Vater (Romain Duris, "Der Auftragslover") sich zunehmend feminin
verhält – und sich in jeder Hinsicht immer mehr in seine verstorbene Frau zu
verwandeln scheint …
"Scorpions – Forever and a
Day":
"Bandits"-Regisseurin Katja von Garnier
präsentiert eine Dokumentation über eine der weltweit bekanntesten und
erfolgreichsten Bands: die Scorpions.
1./2. April:
"Fast & Furious 7":
Vroom
vroom. Vrooooom! Quiiiietsch, vroom. Kaboom! Peng peng. Vroooom ... Sollte
ich mit dieser präzisen Inhaltsangabe falsch liegen, möge man mich gerne
berichtigen. Doch bitte nicht falsch verstehen, das ist gar nicht abfällig
gemeint; ich habe zwar bislang nur die ersten beiden Teile der Reihe gesehen,
mich von denen aber solide unterhalten gefühlt. Dennoch: Als Fan der
Autoraser-Reihe weiß man ziemlich genau, was man von einem neuen Ableger zu erwarten hat. Wobei der
siebte Teil – erstmals unter der Regie des eigentlichen Horrorexperten James
Wan ("Conjuring", "Saw") – natürlich dadurch eine besondere
Note erhält, daß es der letzte Film mit dem früh verstorbenen
Co-Hauptdarsteller Paul Walker ist (dessen noch nicht gedrehte Szenen übrigens
von seinen Brüdern als Doubles absolviert wurden). Und mit Jason Statham
("The Expendables") gibt es einen neuen Gegenspieler, zudem ergänzen Altstar
Kurt Russell ("Die Klapperschlange", "Death Proof") und
der Martial Arts-Spezialist Tony Jaa ("Ong Bak") den Cast.
"Best Exotic Marigold Hotel 2":
In der Fortsetzung des bittersüßen Überraschungserfolgs aus dem
Jahr 2012 kehrt der Großteil der hochkarätigen Besetzung zurück, dazu gesellt
sich mit Richard Gere ("Pretty Woman") ein weiterer Altstar, der
sicher gut zu Dame Jude Dench, Dame Maggie Smith und Bill Nighy paßt. Der
idealistische Hotelmanager Sonny (Dev Patel)
verfolgt nach dem holprigen Start des Hotels im ersten Film nun sogar
Expansionspläne, doch im Kern wird es natürlich wieder um die
sympathisch-schrägen Figuren gehen. Da Regisseur (John Madden) und
Drehbuch-Autor (Ol Parker) die Gleichen geblieben sind, muß man wohl keinen
qualitativen Reinfall befürchten.
"Das blaue Zimmer":
Der Franzose Mathieu Amalric
ist vor allem als Schauspieler bekannt ("Ein
Quantum Trost", "Schmetterling und Taucherglocke"), doch
mitunter führt er auch Regie. Seine bekannteste Regiearbeit ist bislang die
schwarzhumorige Tragikomödie "Tournée", die 2010 zwei Preise in
Cannes gewann. "Das blaue Zimmer" ist – wen soll es noch überraschen?
– eine weitere Literaturverfilmung, hier ist der gleichnamige Krimi von Georges
Simenon die Vorlage. Amalric selbst spielt die Hauptrolle des Familienvaters
Julien, der scheinbar ein harmonisches Leben führt, in Wahrheit jedoch
unzufrieden ist und eine Affäre beginnt. Daß diese Affäre Julien wenig später
ins Visier von Polizei und Justiz bringen würde, hätte er nie gedacht …
"Every Thing Will Be Fine" (3D):
Bei der Berlinale wird Wim Wenders in diesem Jahr mit einem
Ehrenbären bedacht, außerdem läuft sein neuer Film außer Konkurrenz im
Wettbewerb. Nachdem sich Wenders in den letzten Jahren vorrangig auf Dokumentarfilme
konzentriert hat und damit sehr erfolgreich war (sowohl "Pina" als
auch aktuell "Das Salz der Erde" erhielten OSCAR-Nominierungen),
widmet er sich mit diesem international besetzten und in 3D gedrehten Drama wieder der Fiktion.
James Franco ("Spring Breakers") spielt die Hauptrolle des Autors
Tomas, der den Tod eines Kindes
zu verantworten hat und seine Schuldgefühle schriftstellerisch ausdrückt. Damit
hat er großen Erfolg, mit dem er über die Jahre hinweg allerdings nicht ganz
klarkommt. Charlotte Gainsbourg ("Melancholia")
ist als Mutter des toten Jungen zu sehen, Robert Naylor ("Krieg
der Götter") als dessen Bruder, Rachel McAdams ("To
the Wonder") als Tomas' Freundin und Peter Stormare ("Brothers Grimm") als Herausgeber seiner Bücher.
"Gespensterjäger
– Auf eisiger Spur":
In dem auf einem Roman von Bestseller-Autorin Cornelia Funke
("Tintenherz") basierenden Familien-Fantasyfilm von Tobi Baumann
("Der Wixxer") stößt der Junge Tom im Keller des Hauses auf ein (von
Bastian Pastewka gesprochenes) Gespenst. Unerwartet erweist sich das Gespenst
namens Hugo als sehr liebenswert, weshalb Tom ihm bei einer wichtigen Aufgabe
helfen will: Wenn er nicht innerhalb einer Woche seine Gespenstervilla zurückerobert
– aus der ihn ein böser "Kollege" vertrieben hat –, dann endet Hugos
Existenz für immer! Unterstützung suchen und finden die beiden bei der
Gespensterjägerin Hedwig (Anke Engelke) …
"Mara und der
Feuerbringer":
Ex-"RTL Samstag Nacht"-Comedian und "Bernd,
das Brot"-Miterfinder Tommy Krappweis feiert sein Kinodebüt als Regisseur,
wobei er der Einfachheit halber direkt einen eigenen Roman adaptiert. Die
titelgebende Mara (Lilian Prent) ist ein Teenager, der sich als letzte Seherin
auf der Erde herausstellt und die drohende Ragnarök – den Weltuntergang –
verhindern muß. Dabei hilft ihr ein Mythologie-Professor (Jan Josef Liefers),
und schon bald stoßen sie auf einige nordische Gottheiten wie den von Christoph Maria
Herbst ("Stromberg") verkörperten Loki und seine göttliche Ehefrau
Sigyn (Eva Habermann, "Der Clown"). Ebenfalls mit von der Partie sind
Heino Ferch ("Der Untergang") und Krappweis' "RTL Samstag
Nacht"-Weggefährtin Esther Schweins.
9. April:
"Die Coopers –
Schlimmer geht immer":
Kritiker beschreiben die Adaption eines in den USA
populären Kinderbuchs als unoriginell, aber liebenswert. Die Geschichte des
elfjährigen, vom Pech verfolgten Alexander (Ed Oxenbould), der den
schlimmsten Tag seines jungen Lebens durchstehen muß, sollte auch in
Deutschland ihr Publikum finden; zumal Alexanders Eltern mit Jennifer Garner ("Lügen macht erfinderisch") und Steve Carell
("Date Night") sehr sympathisch besetzt sind.
"Elser":
Es gibt Spötter, die behaupten, deutsche Filmemacher
könnten nur zwei Dinge: (romantische) Komödien und Filme über den Zweiten
Weltkrieg. Nun, das ist natürlich stark übertrieben, aber einen wahren Kern
besitzt die Aussage schon. "Elser" fällt in die zweite Kategorie,
denn es geht um das von Georg Elser leider erfolglos verübte Attentat auf
Hitler wenige Wochen nach dem deutschen Angriff auf Polen. Regisseur Oliver
Hirschbiegel hat ja bereits mit dem OSCAR-nominierten "Der Untergang"
bewiesen, daß er die Thematik beherrscht – da "Elser" bereits mit dem
Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, sollte auch hier die Qualität
stimmen. In der Titelrolle ist dabei erstmals seit seinem eindrucksvollen
Debüt als Lehrer in Michael Hanekes "Das weiße Band" der Musiker und Theater-Schauspieler Christian
Friedel wieder in einer großen Kinorolle zu sehen. An seiner Seite agieren Katharina
Schüttler ("Zeit der Kannibalen"), Friedels "Das weiße
Band"-Kollege Burghart Klaußner, Johann von Bülow ("Im Labyrinth des Schweigens") und als Hitler Udo Schenk (TV-Serie "In
aller Freundschaft"), der diese Rolle übrigens bereits 2010 im
französischen "Die Kinder von Paris" spielte.
"The F-Word – Von
wegen gute Freunde!":
In den USA kam die etwas
andere, unabhängig produzierte romantische Komödie von Michael Dowse ("Goon")
gut an, in der Zoe Kazan ("Ruby
Sparks") und Daniel Radcliffe ("Die
Frau in Schwarz") ein verhindertes Liebespaar spielen. Denn Chantry
befindet sich in einer eigentlich glücklichen langjährigen Beziehung,
während Wallace nach einigen amourösen Rückschlägen keine Lust mehr auf eine feste Beziehung hat. Doch das noble Vorhaben einer platonischen
Freundschaft zwischen den beiden entwickelt sich in der Umsetzung recht
kompliziert …
"Der Kaufhaus Cop 2":
In der Fortsetzung des (inhaltlich arg seichten)
Komödienhits aus dem Jahr 2009 spielt Kevin James erneut den schusseligen, aber
gutherzigen Kaufhaus-Cop Paul Blart, der auf einer Reise nach Las Vegas mit
seiner Tochter zufällig in einen großen Casino-Raub stolpert – und diesen
natürlich verhindern will. Regie führt diesmal Andy Fickman ("Die Jagd zum
magischen Berg").
Eigentlich ist der deutsche Regisseur Christian Alvart vor
allem für ernste, sogar ziemlich harte Stoffe wie den Serienmörder-Thriller
"Antikörper", den SF-Horrorschocker "Pandorum" oder den
Gruselfilm "Fall 39" bekannt. Mit "Halbe Brüder" wagt er
sich nun jedoch an ein tragikomisches Roadmovie über drei erwachsene und sehr unterschiedliche
Männer, die nach dem Tod ihrer Mutter erfahren, daß sie Halbbrüder sind.
Natürlich ist diese Enthüllung ein Schock, den alle am liebsten verdrängen
würden, zumal sie sich gegenseitig nicht gerade sympathisch sind. Doch um an
das Erbe ihrer Mutter zu kommen, müssen sie zusammenarbeiten. Diese Story
klingt nicht überragend originell, hat aber durchaus Potential – für Skepsis
sorgt da bei mir schon eher die Besetzung der "halben Brüder" mit
Rapper Sido, Komiker Tedros "Teddy" Teclebrhan und Fahri Yardim
("Der Medicus"). Aber wer weiß, vielleicht funktioniert es ja.
"Cake":
Obwohl die Kritiken für Daniel Barnz' ("Beastly")
Drama höchst mittelmäßig ausgefallen sind, war "Cake" in den USA
in den letzten Monaten in aller Munde. Der Grund: Hauptdarstellerin
Jennifer Aniston ("Wanderlust") hat für ihre intensive, uneitle
Darstellung der an chronischen Schmerzen leidenden, deshalb alkohol- und
medikamentensüchtigen und dementsprechend unleidlichen Claire großes Lob und viele Preise erhalten. Für eine OSCAR-Nominierung reichte es letztlich
jedoch nicht ganz, und so dürfte "Cake" in den deutschen Kinos trotz
namhafter Besetzung (auch "Avatar"-Star Sam Worthington, William H.
Macy und Anna Kendrick sind mit von der Partie) nur wenige Zuschauer anlocken.
"Warte, bis es
dunkel wird":
Durch ihre Rollen in der vierten Staffel der TV-Serie
"Californication" sowie in dem gelungenen Mysteryfilm "Odd Thomas" ist mir die nur 1,55m große Addison Timlin positiv im
Gedächtnis geblieben, ihre Karriere hat jedoch leider noch nicht so richtig
abgehoben. Mit dem Horrorfilm "Warte, bis es dunkel wird" von Alfonso
Gomez-Rejon (der den Haupt- und den Publikumspreis des Sundance Film
Festivals 2015 für sein Coming of Age-Drama "Me & Earl & the Dying
Girl" gewann) wird sich das nicht ändern, trotzdem ist es schön, sie mal
wieder in einer Hauptrolle zu sehen. Der im Original mit "The Town That
Dreaded Sundown" viel stimmungsvoller betitelte Film ist ein Remake von
"Der Umleger" aus dem Jahr 1976 und handelt von einer Kleinstadt, in
der 65 Jahre nach einer berüchtigten Mordserie der nie gefasste Täter
zurückgekehrt zu sein scheint. Timlin spielt die Schülerin Jami, die dem Mörder
gerade noch entkommen kann und anschließend mit ihrer Großmutter und einem
Freund Nachforschungen anstellt.
16. April:
"Run All Night":
Ein weiteres Mal frönt Liam Neeson ("The Grey") seinem offenbar sehr liebgewonnenen Hobby als spätberufener Actionheld: Unter der Regie des Spaniers Jaume Collet-Serra, mit dem er bereits "Unknown Identity" und "Non-Stop" gedreht hat, gibt Neeson diesmal einen ehemaligen Profikiller, der aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls mit seinem früheren (Gangster-)Boß aneinandergerät (der von Ed Harris verkörpert wird). Die US-Kritiken sind relativ wohlwollend ausgefallen, jedenfalls deutlich besser als zuletzt bei "Taken 3".
"Run All Night":
Ein weiteres Mal frönt Liam Neeson ("The Grey") seinem offenbar sehr liebgewonnenen Hobby als spätberufener Actionheld: Unter der Regie des Spaniers Jaume Collet-Serra, mit dem er bereits "Unknown Identity" und "Non-Stop" gedreht hat, gibt Neeson diesmal einen ehemaligen Profikiller, der aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls mit seinem früheren (Gangster-)Boß aneinandergerät (der von Ed Harris verkörpert wird). Die US-Kritiken sind relativ wohlwollend ausgefallen, jedenfalls deutlich besser als zuletzt bei "Taken 3".
"Top Five":
Die Thematik ist schon in den USA nicht sehr zugkräftig
gewesen, in Deutschland dürfte es noch viel schwieriger werden, interessierte
Zuschauer zu finden. Dennoch: Die Kritiken für Chris Rocks
"Comedian-Komödie", in der der "Rush Hour"-Darsteller den ehemals erfolgreichen, inzwischen aber in Reality-TV-Gefilde
abgerutschen Stand Up-Comedian Andre spielt, sind exzellent ausgefallen. Zwar
soll die Story von Andres Liebeswirren sowie seinen Bemühungen, sich als seriöser
Schauspieler einen Namen zu machen, nicht übermäßig originell sein, dafür aber
sehr charmant und mit viel Wortwitz umgesetzt.
"Das Glück an
meiner Seite":
In dem Tränenzieher-Drama von George C. Wolfe ("Das
Lächeln der Sterne") verkörpert Hilary Swank eine Pianistin, die (genau wie Stephen
Hawking) an ALS erkrankt. In der chaotischen Studentin Bec (Emmy Rossum,
TV-Serie "Shameless") findet sie eine Assistentin, die ihr nicht nur
hilft, mit der Krankheit umzugehen, sondern auch zu einer sehr engen Freundin für
sie wird. Die professionellen Rezensenten kritisieren eine übertrieben
manipulative Erzählweise und eine vorhersehbare Handlung, aber beim
"normalen" Publikum kommt "Das Glück an meiner Seite"
ziemlich gut an.
"Nur eine Stunde
Ruhe!":
Ex-Asterix Christan Clavier spielt in dieser französischen
Komödie einen Jazz-Liebhaber, der eigentlich nur in Ruhe eine seltene
Schallplatte, die er jüngst auf dem Flohmarkt erworben hat, anhören will – zu
seinem wachsenden Verdruß jedoch ständig von Familienangehörigen und Nachbarn gestört
wird. Das klingt durchaus amüsant und hat in Frankreich immerhin etwa eine
Million Zuschauer in die Kinos gelockt.
"The Pyramid –
Grab des Grauens":
In diesem von den US-Kritikern ziemlich verrissenen
Horrorfilm geht es um ein amerikanisches Archäologen-Team (dessen Anführer von
"Dallas Buyers Club"-Akteur Denis O'Hare gespielt wird), das in
Ägypten auf eine bislang unentdeckte, ungewöhnlich geformte Pyramide stößt.
Deren Erkundung läuft erwartungsgemäß nicht ganz reibungslos ab. "The
Pyramid" ist das Regiedebüt von Grégory Levasseur, der für Alexandre Aja
die Drehbücher u.a. zu "The Hills Have Eyes" und "Mirrors"
schrieb.
"PK":
"PK":
Obwohl Bollywood auch in Deutschland eine treue Fangemeinde hat, laufen indische Filme im deutschen Kino normalerweise nicht wirklich gut. Die in ihrer Heimat sehr positiv rezensierte Science Fiction-Komödie "P.K." hat allerdings weltweit über $100 Mio. eingespielt und ist damit der kommerziell erfolgreichste indische Film aller Zeiten, allein mehr als $10 Mio. kommen aus den USA (ebenfalls ein Rekord). Vielleicht ist also auch bei uns ein Achtungserfolg drin für die Geschichte des liebenswerten Außerirdischen PK (Aamir Khan, "Dhoom 3"), der die Menschen und ihre Philosophien und Religionen studieren will, aber mit seinen direkten, naiven Fragen selbst großen Einfluß auf seine Studienobjekte nimmt.
23. April:
Das erste große Blockbuster-Highlight des Jahres 2015 hat
keine leichte Aufgabe: Wie soll man die von den vorherigen Filmen des
"Marvel Cinematic Universe" und dabei speziell dem extrem beliebten
ersten "The Avengers" sowie zuletzt dem etwas unerwartet hervorragend angekommenen
"Captain America 2" geschürten Erwartungen erfüllen? Klar, die
Interaktion zwischen Iron Man, Thor, Hulk und Captain America wird sicher
wieder für viel Belustigung sorgen, für die Action werden zudem Nick Fury,
Black Widow und der seit dem Vorgänger "vermisste" Hawkeye zuständig
sein. Außerdem gibt es mit dem von James Spader ("Lincoln") per Motion Capture verkörperten und
ursprünglich von Tony Stark erschaffenen Roboter Ultron einen neuen Bösewicht,
der von Fans der Comicvorlage (in der allerdings Hank "Ant-Man" Pym der Ultron-Schöpfer ist) mit Spannung erwartet wird. Zudem wird die
Nazi-Geheimorganisation Hydra, deren Aktivitäten sich bislang auf die beiden
Captain America-Filme beschränkten, eine Rolle spielen – und auch Loki ist
wieder mit von der Partie. Das klingt zweifellos alles sehr spannend, zumal man
nicht vergessen darf, daß hiermit die nächste Phase von Marvels
Superhelden-Abenteuern eingeleitet wird, die u.a. im dritten "Captain
America"-Film zu einem "Civil War" (so der Untertitel) zwischen
den Protagonisten ausarten soll. Und irgendwo im Hintergrund ist auch immer
noch "Guardians of the Galaxy"-Bösewicht Thanos im Spiel. Genau
deshalb stellen sich Zweifler die bange Frage: Kann ein einzelner Film dieses
Füllhorn voller Figuren und Handlungsstränge zu einem funktionierenden
Ganzen vereinen? Normalerweise wäre ich ebenfalls skeptisch – wenn nicht wie
bei "The Avengers" Joss Whedon als Regisseur und Drehbuch-Autor die
Fäden in der Hand halten würde. Denn Whedon hat in Fernsehen oder Kino bislang
eigentlich nie enttäuscht, wenn man ihm seine kreative Freiheit gelassen
hat …
"Big Eyes":
Nach zuletzt einigen eher durchwachsenen Filmen ("Alice
im Wunderland", "Dark Shadows") hat sich der auf skurrile Stoffe
spezialisierte US-Filmemacher Tim Burton wieder einmal etwas ernsthafteren Gefilden
zugewandt – keine schlechte Idee, schließlich ist sein liebevolles Porträt der
Trashfilm-Legende "Ed Wood" bis heute einer seiner beliebtesten und besten Filme. Und tatsächlich: Auch "Big Eyes", die
Geschichte der amerikanischen Malerin Margaret Keane (Amy Adams, "American Hustle"), deren von extrem großen Augen dominierte Gemälde erst dann zu
Verkaufsschlagern werden, als ihr Ehemann Walter (Christoph Waltz, "Wasser für die Elefanten") behauptet, er hätte sie gemalt, hat bei den
Kritikern viel Lob erfahren. Ein späterer Kultstatus wie bei "Ed
Wood" ist zwar eher nicht zu erwarten, dennoch sollte "Big Eyes"
auch beim deutschen Arthouse-Publikum auf genügend Interesse stoßen.
Wer hätte das gedacht: Ein iranischer
Vampir-Western begeistert auf der ganzen Welt Kritiker und Kinogänger! Auf Festivals hat
Ana Lily Amirpours unkonventionelle (von Elijah Wood coproduzierte)
Mischung aus Italo-Western, Film noir und Vampirromanze zahlreiche Preise
abgestaubt – hierzulande wird die atmosphärische, aber eher rudimentäre Geschichte einer heruntergewirtschafteten, von Verbrechern beherrschten
iranischen Stadt, in der ein einsamer weiblicher Vampir (mit Kopftuch!) sein Unwesen treibt,
noch vor dem regulären Kinostart im Programm der Fantasy Filmfest Nights im
März zu sehen sein.
Als Drehbuch-Autor hat der britische Schriftsteller Alex
Garland vor allem in Zusammenarbeit mit Danny Boyle bereits tiefen Eindruck
hinterlassen: Er schrieb "Trainspotting", "The Beach",
"28 Days Later" und "Sunshine", außerdem (für andere
Regisseure) "Alles, was wir geben mussten" und "Dredd". Mit
"Ex Machina" feiert Garland nun sein Regiedebüt. Dabei handelt es sich um einen Roboter-Thriller, in
dem ein reiches Computergenie (Oscar Isaac)
einen jungen Angestellten (Domhnall Gleeson, "Unbroken") beauftragt,
eine Woche lang an einem geheimen Test mit seiner neuesten Erfindung
teilzunehmen: einem äußerst fortschrittlichen, intelligenten weiblichen
Roboter (Alicia Vikander, "Anna
Karenina"). Von den Kritikern wird "Ex Machina" bereits als
einer der besten und intelligentesten Science Fiction-Filme in den letzten Jahren
gefeiert.
"Hubert von
Goisern – Brenna tuat's schon lang":
Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt, ist länger
tot") präsentiert einen musikalischen Dokumentarfilm über den österreichischen Alpenrock-Liedermacher Hubert von Goisern.
"Mülheim –
Texas: Helge Schneider hier und dort":
Der Dokumentarfilm von Andrea Roggon ("Soy libre") beleuchtet das
ereignisreiche Leben des vielfältig talentierten Künstlers und Komikers Helge
Schneider.
30. April:
"The Gunman":
Wer behauptet, daß nur Liam Neeson in bereits etwas fortgeschrittenerem Alter zum populären Actionkino-Held werden kann? Sean Penn ("Mystic River") scheint nun jedenfalls auch etwas von dieser lukrativen Nische abhaben zu wollen (die er bereits vor einigen Jahren mit dem actionreichen, aber unterschätzten Polit-Thriller "Der Dolmetscher" ansatzweise und dabei sehr überzeugend bediente) und versucht sich unter der Regie des genreerfahrenen Pierre Morel ("96 Hours", "From Paris with Love") als einsamer Wolf im Kampf gegen eine zahlenmäßig klar überlegene Übermacht. Penn spielt in der Adaption des Romans "Position: Anschlag liegend" von Jean-Patrick Manchette den ehemaligen Elitesoldaten und Profikiller Martin Terrier, der mit seiner großen Liebe ein friedliches Leben führen will. Die Geheimorganisation, für die er früher gearbeitet hat, will ihn allerdings nicht einfach gehen lassen ... Neben Penn sind Javier Bardem ("Skyfall"), Idris Elba ("Pacific Rim") und Ray Winstone ("Noah") zu sehen.
"Die Gärtnerin von Versailles":
Wer behauptet, daß nur Liam Neeson in bereits etwas fortgeschrittenerem Alter zum populären Actionkino-Held werden kann? Sean Penn ("Mystic River") scheint nun jedenfalls auch etwas von dieser lukrativen Nische abhaben zu wollen (die er bereits vor einigen Jahren mit dem actionreichen, aber unterschätzten Polit-Thriller "Der Dolmetscher" ansatzweise und dabei sehr überzeugend bediente) und versucht sich unter der Regie des genreerfahrenen Pierre Morel ("96 Hours", "From Paris with Love") als einsamer Wolf im Kampf gegen eine zahlenmäßig klar überlegene Übermacht. Penn spielt in der Adaption des Romans "Position: Anschlag liegend" von Jean-Patrick Manchette den ehemaligen Elitesoldaten und Profikiller Martin Terrier, der mit seiner großen Liebe ein friedliches Leben führen will. Die Geheimorganisation, für die er früher gearbeitet hat, will ihn allerdings nicht einfach gehen lassen ... Neben Penn sind Javier Bardem ("Skyfall"), Idris Elba ("Pacific Rim") und Ray Winstone ("Noah") zu sehen.
"Die Gärtnerin von Versailles":
Kate Winslet ("Der Vorleser") spielt in diesem lose auf Tatsachen basierenden
Kostümfilm die Gärtnerin Sabine de Barra, die den Auftrag erhält, für den
"Sonnenkönig" Louis XIV. (Alan Rickman, der nach "The
Winter Guest" zum zweiten Mal Regie führt) einen einzigartigen Park für
das Schloß Versailles zu gestalten. Als Frau ist sie in ihrer Funktion nicht
bei jedem im Hofstaat willkommen, zumal sie im royalen Intrigantenstadel mit
ihrer geradlinigen Ehrlichkeit deutlich heraussticht. Doch gerade aufgrund ihrer
unkonventionellen Art gewinnt sie auch Freunde und Verehrer, allen voran
den unglücklich verheirateten Landschaftskünstler André Le Notre (Matthias
Schoenarts, "Bullhead"). Kritiker bemängeln, daß es der Handlung an
Esprit und Originalität fehle, doch als reines Unterhaltungskino mache
"Die Gärtnerin von Versailles" nicht zuletzt dank der hochkarätigen
Besetzung durchaus eine gute Figur.
Fabrikarbeiter Jerry (Ryan
Reynolds, "Green
Lantern") ist ein netter, aber etwas einfältiger Typ auf der Suche
nach der Liebe. Dummerweise hat er auch erhebliche psychische Probleme, die
sich vorrangig darin manifestieren, daß seine beiden Haustiere mit ihm
sprechen. Während das bei Hund Bosco weniger problematisch ist, drängt Katze
Mr. Whiskers Jerry dazu, Menschen umzubringen, die ihm im Weg stehen. Der Mix
aus romantischer Komödie, schwarzhumorigem Horrorfilm und einfühlsamer
Charakterstudie ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber insgesamt viel
Spaß. Tip: In der Originalfassung anschauen (in der Reynolds alle Tiere spricht
– und das hervorragend)!
In ihrem voraussichtlich letzten Kino-Animationsabenteuer
bekommt es die Fee Tinkerbell mit der titelgebenden Kreatur "Nimmerbiest"
zu tun. Während die Wächterfeen das vermeintliche "Monster"
schnellstmöglich loswerden wollen, erkennt Tinkerbell, daß es sich in Wirklichkeit
um ein harmloses, gutmütiges Tier handelt. Also müssen Tinkerbell und ihre
Freunde das Nimmerbiest in Sicherheit bringen, ehe die Wächterfeen ihm etwas zu
Leide tun können …
"Kein Ort ohne
Dich":
Auch
2015 darf natürlich eine neue Nicholas Sparks-Adaption
nicht fehlen. Nachdem zuletzt "The Best of Me" übel floppte, soll nun
Regisseur George Tillman Jr. ("Notorious B.I.G.") die überwiegend
weiblichen Sparks-Fans zurück in die Kinos locken. Ganz einfach wird das
wohl
nicht, denn große Stars fehlen in der Besetzung. Die Handlung klingt
sehr nach Sparks: Die Liebesgeschichte eines jungen Paares (Scott
Eastwood und Britt
Robertson) wird mit dem Schicksal eines alten Mannes
(Alan Alda aus der Kultserie "M*A*S*H") verknüpft, der nach einem
Autounfall
schwer verletzt und hilflos feststeckt und von seiner verlorenen großen
Liebe
halluziniert. Diese Story sollte doch viel Raum für ganz große Gefühle
lassen …
"Fassbinder":
Zu seinem 70. Geburtstag erinnert der Dokumentarfilm an
den früh verstorbenen Filmemacher Rainer Werner Fassbinder, der dem deutschen
Kino und Fernsehen in den 1970er und frühen 1980er Jahren mit
gesellschaftskritischen, ebenso intelligenten wie oft kontrovers diskutierten
Meisterwerken wie "Die bitteren Tränen der Petra von Kant",
"Angst essen Seele auf", "Welt am Draht", "Lili
Marleen" oder "Berlin Alexanderplatz" zahlreiche Sternstunden
geschenkt hat.
Damit ist meine Vorschau
auf März und April 2015 am Ende angelangt. Den ersten beiden Monaten der
"Summer Season" werde ich mich voraussichtlich im März im ersten Teil
meiner großen Sommervorschau widmen.
Bei Gefallen an meinem
Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger"
mittels etwaiger amazon.de-Bestellungen über einen der Links in den Rezensionen
oder das amazon-Suchfeld in der rechten Spalte freuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen