Die einzige größere Veränderung im deutschen Kinostartplan bis Ende April (abgesehen von einer Verschiebung des britischen Feelgood-Movies "One Chance" von April auf Mai) ist die kurzfristige Terminierung der TV-Serienadaption "Veronica Mars" auf den 13. März. Angesichts des mangelnden Erfolgs der Serie in Deutschland hatte ich fest mit einer Direct-to-DVD-Auswertung gerechnet, da ist das doch mal eine nette Überraschung. Auch wenn nicht davon auszugehen ist, daß es sich um einen breiten Kinostart handeln wird.
Box Office-News:
Am OSCAR-Wochenende gibt es sowohl in den USA als auch in Deutschland enge Rennen um die Spitzenpositionen. In Deutschland werden "Stromberg – Der Film" und der neu gestartete 3D-Animationsfilm "Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman" laut InsideKino auf jeweils über 200.000 Zuschauer kommen, nicht weit dahinter folgt Matthias Schweighöfers "Vaterfreuden". Geteilte Emotionen bei ihren Machern rufen die Wochenendzahlen der drei weiteren breiten Neustarts hervor: Während Stephen Frears' gefeierte und für vier OSCARs nominierte Tragikomödie "Philomena" das Arthouse-Publikum in Scharen anlockt und wohl nur knapp an der 100.000 Zuschauer-Marke scheitern wird, erreicht der Action-Thriller "Jack Ryan – Shadow Recruit" mit Chris Pine, Keira Knightley und Kenneth Branagh zwar etwas mehr Besucher, bleibt damit aber hinter den vier Franchise-Vorgängerfilmen (die zum Start allesamt zwischen 240.000 und 380.000 Zuschauern zählten) deutlich zurück. Allerdings ist das angesichts der internationalen Ergebnisse des Films keine große Überraschung mehr. Von Paul W.S. Andersons "Pompeii" durfte man jedoch sehr wohl mehr erwarten als die mickrigen etwa 80.000 Besucher, nach denen es aussieht. Zwar ist der historische 3D-Katastrophenfilm in den USA ebenfalls gefloppt, normalerweise laufen Andersons Filme wie die "Resident Evil"-Reihe im Rest der Welt aber wesentlich stärker. Teilweise (allen voran in Rußland und Südkorea, auch in Südamerika) trifft das auf "Pompeii" zu, die Deutschen scheinen aber keine Lust darauf zu haben ...
In den USA lautet das ungleiche Duell zweier Neustarts um Platz 1 "Non-Stop" gegen "Son of God". Normalerweise sollte ersterer, ein solider Action-Thriller mit Liam Neeson und Julianne Moore, mit gut $25 Mio. bis Sonntag knapp die Spitze übernehmen. Doch da es nicht unwahrscheinlich sein dürfte, daß der an ein notorisch unberechenbares sehr gläubiges christliches Publikum gerichtete "Son of God" ein weit überdurchschnittlich starkes Sonntags-Ergebnis hinlegt, könnte er durchaus das Duell noch gewinnen. Dabei sind schon die starken Freitagszahlen eigentlich eine Überraschung, handelt es sich bei "Son of God" doch lediglich um einen Zusammenschnitt der Jesus-Passagen aus der History Channel-Miniserie "The Bible" mit ein paar zusätzlichen Szenen und einem neuen Soundtrack von Hans Zimmer. Aber wie dereinst bei Mel Gibsons "Die Passion Christi" scheint der besonders gläubige Teil der US-Bevölkerung, der sich ansonsten kaum einmal in die vom "Sündenpfuhl Hollywood" beherrschten Kinos verirrt, nach einem solchen Stoff gelechzt zu haben. Daß die Kritiker von der plakativen und naiven Machart des komplett starfreien "The Bible" (die Serie soll übrigens in Deutschland dieses Jahr bei VOX ihre Premiere feiern) nicht gerade angetan waren, hat schließlich bereits das TV-Publikum nicht gestört, das aus dem Zehnteiler einen der größten und unerwartesten TV-Hits des Jahres 2013 machte ... Wie auch immer, Platz 3 der Charts wird jedenfalls an den zuvor dreimaligen Spitzenreiter "The LEGO Movie" gehen, der sich weiterhin sehr gut schlägt.
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