Regie: Robert Schwentke, Drehbuch: Peter A. Dowling und
Billy Ray, Musik: James Horner
Darsteller: Jodie Foster, Sean Bean, Peter Sarsgaard, Erika
Christensen, Michael Irby, Greta Scacchi, Assaf Cohen, Christian Berkel, Haley
Ramm, Marlene Lawston, Brent Sexton, John Benjamin Hickey, Matt Bomer
FSK: 12, Dauer: 98 Minuten.
Nach dem Tod ihres Mannes (John Benjamin Hickey, "Flags of our Fathers") fliegt Kyle Pratt (Jodie Foster,
"Taxi Driver") mit ihrer sechsjährigen Tochter Julia (Marlene
Lawston, "Dan – Mitten im Leben") von Berlin nach New York, um den
Leichnam zu überführen und dem Ort des Unglücks zu entfliehen. Die völlig
fertige Kyle schlummert bereits kurz nach Beginn des Fluges weg – als sie nach
etwa drei Stunden wieder erwacht, ist ihre Tochter verschwunden! Als ob das
nicht schon Grund genug wäre für einen Panikanfall, muß Kyle auch
noch erfahren, daß scheinbar niemand Julia das Flugzeug hat betreten sehen,
auch auf der Passagierliste ist sie nicht aufgeführt. Flugkapitän Rich (Sean
Bean, "Silent Hill") und Sky Marshal Gene Carson (Peter Sarsgaard,
"An Education") lassen sich dennoch überzeugen, das Flugzeug nach dem
kleinen Mädchen zu durchsuchen – ohne Erfolg. Dreht Kyle vor Trauer über den
Tod ihres Ehemannes komplett durch? Oder wurde ihre Tochter entführt?
Kritik:
Anhand des Co-Drehbuch-Autors Billy Ray läßt sich wunderbar der Karriereweg eines Mannes nachvollziehen, der sich in seinem Metier konsequent verbessert hat: Zu Beginn schlug er sich ab 1994 mit Skripts für ziemlich miese B-Movies wie das Skandalfilmchen "Color of Night" (berühmt-berüchtigt für Bruce Willis' Penis ...) oder den Actionstreifen "The Shooter" (1995) mit Dolph Lundgren durch. Es folgten mit "Volcano" (1997), dem Kriegsdrama "Das Tribunal" (2002) und dem Thriller "Suspect Zero" (2004) dennoch bereits größere Produktionen, die aber qualitativ bestenfalls Mittelmaß waren. Irgendwann hatte er davon wohl genug, denn mit "Lüge und Wahrheit" (2003) und "Enttarnt" (2007) übernahm er bei zwei kleineren Produktionen auch die Regie und wurde prompt mit viel Lob bedacht. Und erneut ein paar Jahre später ist Ray seit dem Blockbuster "Die Tribute von Panem – The Hunger Games" und dem grandiosen Survival-Thriller "Captain Phillips" (für den er zudem seine erste OSCAR-Nominierung erhielt) einer der gefragtesten Autoren in Hollywood. "Flightplan" ordnet sich ziemlich genau in der Mitte dieses durchaus beeindruckenden Karrierepfades ein.
Anhand des Co-Drehbuch-Autors Billy Ray läßt sich wunderbar der Karriereweg eines Mannes nachvollziehen, der sich in seinem Metier konsequent verbessert hat: Zu Beginn schlug er sich ab 1994 mit Skripts für ziemlich miese B-Movies wie das Skandalfilmchen "Color of Night" (berühmt-berüchtigt für Bruce Willis' Penis ...) oder den Actionstreifen "The Shooter" (1995) mit Dolph Lundgren durch. Es folgten mit "Volcano" (1997), dem Kriegsdrama "Das Tribunal" (2002) und dem Thriller "Suspect Zero" (2004) dennoch bereits größere Produktionen, die aber qualitativ bestenfalls Mittelmaß waren. Irgendwann hatte er davon wohl genug, denn mit "Lüge und Wahrheit" (2003) und "Enttarnt" (2007) übernahm er bei zwei kleineren Produktionen auch die Regie und wurde prompt mit viel Lob bedacht. Und erneut ein paar Jahre später ist Ray seit dem Blockbuster "Die Tribute von Panem – The Hunger Games" und dem grandiosen Survival-Thriller "Captain Phillips" (für den er zudem seine erste OSCAR-Nominierung erhielt) einer der gefragtesten Autoren in Hollywood. "Flightplan" ordnet sich ziemlich genau in der Mitte dieses durchaus beeindruckenden Karrierepfades ein.
Das Hollywood-Debüt des deutschen Regisseurs Robert
Schwentke ("Tattoo", "R.E.D.") ist ein handwerklich
routiniert gemachter Thriller, dem ein überraschend großer kommerzieller Erfolg
gelang, obwohl er inhaltlich nur absolute Standardkost zu bieten hat. Die größte
Stärke von "Flightplan" ist denn auch ohne jeden Zweifel seine
Hauptdarstellerin: Jodie Foster verkörpert die gramgebeugte Witwe und
verzweifelte Mutter dermaßen überzeugend, daß man am liebsten gleich mitheulen
will. Solche Rollen hat Foster ja schon öfters gespielt, Ähnlichkeiten zu
ihrer Figur der Meg Altman in David Finchers drei Jahre zuvor gedrehtem
Thriller "Panic Room" sind unverkennbar. Bloß daß die übermäßig
konstruierte Handlung in "Flightplan" eben in einem Flugzeug
stattfindet statt in einem Haus. Und vor allem dramaturgisch locker um zwei Klassen schlechter ist.
Dabei beginnt "Flightplan" noch recht vielversprechend und mysteriös, doch spätestens mit der erschreckend unoriginellen und zudem nicht allzu glaubwürdigen Auflösung der Hintergründe zu Beginn des letzten Aktes geht die Qualität des Drehbuchs von Billy Ray und Peter A. Dowling ziemlich den Bach runter – was umso ärgerlicher ist, als es zuvor Schwentke und seinem gleichfalls deutschen Kameramann Florian Ballhaus (Sohn des dreimaligen OSCAR-Nominees Michael Ballhaus) in einigen penibel choreographierten Szenen gut gelungen war, Spannung und Atmosphäre aufzubauen. Obwohl Foster den Film klar dominiert, sind immerhin auch die weiteren Darsteller gut gewählt: Sean Bean beispielsweise spielt seine recht unspektakuläre Rolle als Pilot souverän und Peter Sarsgaard weiß als schnöseliger Sky Marshal zu gefallen. Zu schade, daß das Drehbuch ihnen nicht besseres Material liefert ...
Fazit: "Flightplan – Ohne jede Spur" ist,
abgesehen von seiner gewohnt stark aufspielenden Hauptdarstellerin Jodie Foster,
ein mittelmäßiger, nur wenig plausibler Thriller, der ausgemachte Genrefans ohne zu
hohe Erwartungshaltung zwar einigermaßen gut unterhalten dürfte, aber viel zu
gewöhnlich ist, um sich nachhaltig in das Gedächtnis einzubrennen.
Wertung: 5 Punkte (+ 1 gedachter Bonuspunkt für Jodie
Foster).
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