Originaltitel:
Fantastic Mr. Fox
Regie: Wes Anderson, Drehbuch: Noah Baumbach, Wes
Anderson, Musik: Alexandre Desplat
Sprecher der Originalversion: George Clooney, Meryl Streep,
Bill Murray, Jason Schwartzman, Willem Dafoe, Michael Gambon, Owen Wilson, Adrien
Brody, Helen McCrory, Eric Anderson, Wally Wolodarsky, Brian Cox, Jarvis
Cocker, Roman Coppola, Wes Anderson
FSK: 6, Dauer: 87 Minuten.
Mr. Fox ist – Überraschung! – ein Fuchs. Und ein sehr selbstbewußter Gauner.
Doch als er sich mit den drei reichsten und berüchtigsten Bauern der Umgebung
anlegt, muß er feststellen, daß er diese unterschätzt hat. Zwar gelingt es ihm
problemlos, die Bauern zu bestehlen, doch lassen diese das keineswegs auf sich
sitzen, sondern machen mit brachialen Mitteln Jagd auf Mr. Fox. Dummerweise
gerät dadurch jedoch nicht allein Mr. Fox mit seiner Familie in Gefahr, sondern
alle Wildtiere der Umgebung gleich mit. Da er an der Situation die Schuld
trägt, ist es nun die Aufgabe des stets so gewitzten Mr. Fox, auch für dieses
existenzbedrohende Problem eine Lösung zu finden ...
Kritik:
Die Geschichten des im Jahr 1990 verstorbenen walisischen Schriftstellers Roald Dahl haben Hollywood seit jeher magisch angezogen. Gelegentlich traf es eine seiner Erwachsenenstorys – der trotz Zweiter Weltkriegs-Thematik von Dahls typischem Humor durchzogene Spionagefilm "36 Stunden" mit James Garner, der auf einer Kurzgeschichte des Autors beruht, war sogar die erste Dahl-Adaption überhaupt –, meist gerieten jedoch Dahls eher an ein jüngeres Publikum gerichtete Arbeiten ins Visier der Filmbranche. Die stets von einem gewissen subversiven Ton durchzogenen Geschichten eigneten sich tatsächlich perfekt für die große Leinwand (oder auch den kleinen TV-Bildschirm, der von 1979 bis 1988 mit der Mysteryserie "Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl" beglückt wurde), und so wurden nach und nach "Hexen hexen" mit Anjelica Huston, "Matilda" mit Danny DeVito, Henry Selicks ("Coraline") Animationsfilm "James und der Riesenpfirsich", der TV-Film "Danny, der Champion" mit Jeremy Irons sowie gleich zwei sehr erfolgreiche "Charlie und die Schokoladenfabrik"-Filme realisiert. Und Wes Anderson, dessen skurriler, in Perlen wie "Moonrise Kingdom" oder "Die Tiefseetaucher" präsentierter Humor zweifelsohne sehr kompatibel mit dem von Roald Dahl ist, setzt die Reihe mit "Der fantastische Mr. Fox" nicht einfach nur fort, sondern spendiert ihr sogar ein echtes Highlight – in Form eines ganz altmodischen Stop-Motion-Animationsfilms, der seinen ganz eigenen, sehr liebenswerten Stil hat. Das Ergebnis ist ein weiterer wunderbarer, warmherziger und ausgesprochen witziger Film des Meisters der schrulligen Komödien.
Die Geschichten des im Jahr 1990 verstorbenen walisischen Schriftstellers Roald Dahl haben Hollywood seit jeher magisch angezogen. Gelegentlich traf es eine seiner Erwachsenenstorys – der trotz Zweiter Weltkriegs-Thematik von Dahls typischem Humor durchzogene Spionagefilm "36 Stunden" mit James Garner, der auf einer Kurzgeschichte des Autors beruht, war sogar die erste Dahl-Adaption überhaupt –, meist gerieten jedoch Dahls eher an ein jüngeres Publikum gerichtete Arbeiten ins Visier der Filmbranche. Die stets von einem gewissen subversiven Ton durchzogenen Geschichten eigneten sich tatsächlich perfekt für die große Leinwand (oder auch den kleinen TV-Bildschirm, der von 1979 bis 1988 mit der Mysteryserie "Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl" beglückt wurde), und so wurden nach und nach "Hexen hexen" mit Anjelica Huston, "Matilda" mit Danny DeVito, Henry Selicks ("Coraline") Animationsfilm "James und der Riesenpfirsich", der TV-Film "Danny, der Champion" mit Jeremy Irons sowie gleich zwei sehr erfolgreiche "Charlie und die Schokoladenfabrik"-Filme realisiert. Und Wes Anderson, dessen skurriler, in Perlen wie "Moonrise Kingdom" oder "Die Tiefseetaucher" präsentierter Humor zweifelsohne sehr kompatibel mit dem von Roald Dahl ist, setzt die Reihe mit "Der fantastische Mr. Fox" nicht einfach nur fort, sondern spendiert ihr sogar ein echtes Highlight – in Form eines ganz altmodischen Stop-Motion-Animationsfilms, der seinen ganz eigenen, sehr liebenswerten Stil hat. Das Ergebnis ist ein weiterer wunderbarer, warmherziger und ausgesprochen witziger Film des Meisters der schrulligen Komödien.
Ganz gleich, welches Element von "Der fantastische Mr.
Fox" man auch betrachtet, es gibt kaum etwas zu bemängeln: Die liebevoll
und sorgfältig gezeichneten (überwiegend) tierischen Figuren sind ein wahrer
Quell der Freude – heimlicher Star ist eine psychopathische Ratte! –, die
humorvollen Dialoge sprühen nur so vor Esprit und wie bei allen Anderson-Werken ist die Detailverliebtheit des Settings bemerkenswert. Die Handlung vereint
eine klassische Coming of Age-Story über Fox-Sohn Ash mit einer fabeltypischen
gesellschaftskritischen Handlung, die allerdings im Vergleich zur Buchvorlage
deutlich abgeschwächt wurde. Lediglich im Mittelteil der leider nicht einmal
ganz eineinhalb Stunden verläßt das Unterhaltungsniveau von "Der fantastische
Mr. Fox" phasenweise allerhöchste Sphären, aber so ein bißchen
Durchatmen zwischendurch schadet ja nicht. Denn in diesem Film ist eigentlich
ständig etwas los und das Figurenensemble ist (wie meist bei Anderson) so groß,
daß darunter vielleicht ein bißchen die emotionale Bindung zum Publikum
leidet. Aber angesichts des gewaltigen Spaßes, den die Abenteuer von Fuchs und Co. in Andersons Film bereiten, ist
das locker zu verschmerzen. Zumal es Anderson sogar gelingt, unscheinbarste Ereignisse wie die Sichtung eines Wolfs in der Ferne auch dank Alexandre Desplats verspieltem, OSCAR-nominierten Score zu einem geradezu anrührenden Ereignis zu machen.
Sogar die deutsche Synchronisation mit Christian Berkel und
Andrea Sawatzki als Mr. und Mrs. Fox sowie Rainer Schöne als erwähnter
psychopathischer Ratte ist sehr gelungen – ich gehe aber davon aus, daß die
Originalfassung mit solchen Hochkarätern wie George Clooney, Meryl Streep, Bill
Murray, Willem Dafoe, Adrien Brody oder Owen Wilson sogar noch besser ist. Auch die Musik trägt übrigens ihren Teil zum vorzüglichen Gelingen von "Der fantastische Mr. Fox" bei, was sowohl für die von den Beach Boys bis hin zu Ex-Pulp-Mastermind Jarvis
Cocker reichende und sehr treffend eingesetzte Songauswahl gilt als auch für
die erwähnte Musik von Alexandre Desplat ("Die Queen").
Fazit: "Der fantastische Mr. Fox" ist einfach ein toller Animationsfilm für die ganze Familie, der nur im Mittelteil vorübergehend etwas an Tempo verliert.
Fazit: "Der fantastische Mr. Fox" ist einfach ein toller Animationsfilm für die ganze Familie, der nur im Mittelteil vorübergehend etwas an Tempo verliert.
Wertung: 9 Punkte.
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